schaffe es nicht Hydromorphin zu reduzieren

  • Hallo zusammen!
    Wegen Schmerzen und Neuropathien in den Beinen habe ich jahrelang Tilidin genommen. Als das nichts mehr half bekam ich zusätzlich Fentanyl.
    Erst 25 dann 50 zum Schluss 125microgramm. Das Tilidin habe ich vor 2 Jahren selbst entzogen. Als im Januar das Fentanyl nichts mehr half, wurde
    ich auf Hydromorphin umgestellt. Nach anfangs 6 x 16mg bin ich jetzt bei 4 x 8mg. Habe jetzt mehrfach probiert auf die nächst kleinere Dosis von
    6,6mg (4mg Hydro plus 2,6mg Palladon) zu kommen. Aber immer nach 1 Woche kommt der Entzug ganz heftig, so dass ich wieder nacharbeiten
    muss um wenigstens dann die 8mg wieder zu erreichen. Mein Arzt gibt mir Clonidin und Gabapentin gegen den Entzug. Ich schaffe es ums
    Verrecken nicht zu reduzieren. Und die Entzugssymptome sind heftig. Depressionen, Restless Legs, Zittern, Brennen der Beine, Weinen usw.
    Was soll ich bloß machen um endlich clean zu werden? Vom Kopf brauche ichgar nichts, könnte sofort damit aufhören, aber der Körper macht
    das nicht mit.
    Kann jemand hierzu etwas sinnvolles mitteilen? Würde mich sehr freuen wenn jemand hier helfen könnte. Es gibt bestimmt viele hier, die Erfahrung
    haben und auch schon einiges mitgemacht haben. Danke!

  • Hallo Wolfenstein,

    Von "BTM - Medikamente" Entzüge zu machen ist wirklich keine einfache Sache, ich selber habe etliche Entzüge in der Vergangenheit hinter mir, mein letzter Anfang des Jahres, von Morphium. Von Fentanyl, Hydromorphon usw. kenne ich auch. Letztendlich sind sie fast alle gleich und es geht sich unter anderem darum diese "Krise - Zeit" wo der Entzug am heftigsten ist durchzuhalten.

    Du hast ja diesbezüglich schon selber Erfahrungen gesammelt. Was dein körperlichen Entzug betrifft, kann ich dir " Schwarzkümmelöl" ( original ägyptisches ) aus den Reformhaus oder Aphotheke empfehlen.

    Da bin ich durch längeres recherchieren bei meinen letzten Entzug ( die Hölle ) drauf gekommen, ich habe nach jeden Strohhalm gegriffen. Ich konnte das erst nicht glauben mit den " Schwarzkümmelöl". Die Wirkung war der Hammer ( ich habe 3 mal täglich 1 Teelöffel genommen ). Du kannst ja selber mal Googeln........., das ist auch noch für andere Sachen gut und du kannst damit nichts verkehrt machen.

    Dann fällt mir noch zu Depressionen ein, mit deinen Arzt über das Antidepressiva "Doxepin" zu sprechen, was auch bei Entzüge verordnet wird und vielleicht ein anderes Medikament absetzen. Dein Arzt wird das wissen und dir das verordnen was für dich am besten ist. Ich habe das "Doxepin" auch für mein Schmerzgedächtnis bekommen, da ich auch chronische Schmerzen habe.

    Das "Doxepin" hat mir immer sehr gut geholfen über die schlimmste Zeit weg zu kommen und ich konnte Nachts wieder schlafen.

    Ganz ehrlich, ganz ohne "Entzugssymptome" geht es nicht, aber so das es einigermaßen erträglich ist und du es schaffen kannst! Dafür ist es wichtig, dass du dich auch psyschich darauf einstellst und daran glaubst. Gerade der psyschiche Entzug wird unterschätzt, der meistens der heftigere ist und auch körperliche Symptome auslösen kann.

    Ich hoffe das ich dir ein bisschen helfen konnte und wünsche dir die Kraft das du es schaffst!

    Liebe Grüsse

    Lana

  • vielen herzlichen Dank für die Antwort. Werde das Öl ausprobieren und hoffe, dass es mit dem Clonidin und dem Gabapentin hilft.
    Leider kommt halt bei 6,6mg das Ausschleichen abrupt zum Halten. Das ist wie wenn man gegen eine Wand fährt.
    Die volle Dröhnung Entzugssysmptome, aber das kennst du ja besser als ich. Bloß die Kräfte schwinden langsam und die
    Psyche spielt verrückt. Wenn es dann nach 3-4 Tagen immer noch nicht besser wird, greift man halt wieder zur normalen Dosis.
    LG und Danke!

  • danke für die PN mit dem "Lyrica" Tipp. Leider macht Lyrica auch ziemlich abhängig und wirkt bei mir ganz heftig.
    Mir wird davon kotzübel und total wuschi.
    Nehme jetzt abends 1x Clonidin und 3x 1 Esslöffel Schwarzkümmelöl.
    Nächste Woche starte ich dann einen neuen Versuch von 8mg auf 6,6mg runterzukommen.

    Habe jetzt also als Hilfen zur Verfügung:
    -Clonidin
    -Paroxetin
    -Gabapentin
    -Schwarzkümmelöl
    -zur Not noch Lorazepam (aber nur sehr ungern)

    Ich habs ja schon mehrfach probiert, aber nach ca. 7 Tagen erst, macht sich der Entzug bemerkbar.
    Mein Doc meint, dann seien die Depots soweit gelehrt, dass der Körper reagiert.

    Was machen die in der Klinik eigentlich anders? Habe hier viele Horrormeldungen gelesen.
    Vielleicht meldet sich ja jemand hier. Danke sehr

  • so, mal wieder ein update, für alle Interessierten:

    Bin jetzt erfolgreich bei 7,3mg Hydro gelandet. Habe dies jetzt schon 12 Tage geschafft und nur 2x Entzugssymptome gehabt.
    Nehme täglich 2 x 2 Teelöffel Schwarzkümmelöl (mild) und war jetzt 3x bei der Hypnose. Die leistet wirklich erstaunliches.
    Ich bin ja nicht so der "Eso-Typ" und mache jeden Mist, aber hier bin ich bei einem Profi gelandet. Ist auch nicht teuer, billiger
    als viele nutzlose Zusartpräparate die man so einwirft.
    Nach den 8mg und den jetzigen 7,3mg ist mein nächstes Ziel 6,6mg. Dies habe ich bisher leider nicht dauerhaft geschafft, aber da
    bin ich auch direkt von den 8mg runter und nicht so wie jetzt, mit dem Zwischenschritt 7,3mg.
    Gut ist auch abends vor dem Schlafen eine Clonidin mit 75mg zu nehmen. Man schläft gut, die Restless Legs sind weg, kein Gezappel
    in der Nacht und am Morgen. Könnte jetzt 10 Stunden (mit nur einer Pinkelpause) schlafen.
    Durch die Hypnose wird man ruhiger und ausgeglichener. Man fühlt sich befreit und viele negativen Sachen verschwinden aus dem Hirn.

    Hatte mir eigentlich gedacht, dass doch einige hier was dazu schreiben, aber bestimmt ist jeder mit sich selbst beschäftigt.
    Es geht ja eigentlich ganz allgemein ums Reduzieren, ob das wie bei mir Hydro ist oder Fentanyl usw. ist eigentlich egal.

    Also Leute: nur wer ganz unten ist kann am weitesten nach oben schauen! Der Boden ist auch stabil und man hat Platz! :smiling_face:

  • wieder mal ein update ud wenn es auch nur für mich zum Nachlesen ist.
    Vor genau 14 Tagen habe ich von 7,3mg auf 6,6mg reduziert. Mir ging es 12 Tage total dreckig mit dem Entzug.
    Je weiter ich scheinbar runterkomme, desto umfangreicher werden die Entzugserscheinungen.
    Jetzt kamen auch Schüttelfrost, Hitzewallungen, Zittern und depressive Heulattacken hinzu.
    Die Obstipation habe ich mit dem Schwarzkümmelöl gut im Griff. Ein Heißhunger auf Salziges kam hinzu.
    Habe also Cashew Nüsse gekauft und gemampft. Am Donnerstag war ich bei meinem HA weil es so schlimm war.
    Er hat mir leider nur mit einer Packung Pragagablin 100mg (Lyrica) helfen können. Habe sie aber bis jetzt nicht
    genommen, weils mir darauf immer so kotzübel wird. Das Heulen mitten unterm Essen oder Fernsehen ist schon scheisse.
    Aber seit gestern wird der Entzug etwas besser. Das wäre wirklich super, wenn ich jetzt erstmalig die 6,6mg halten
    könnte, bevor ich dann die 6mg angehe. Einfach ist anders. Leider gibt es für Schmerzpatienten keine stationären Angebote,
    sondern nur für Süchtige. Habe bei mehreren Kliniken angerufen, zwecks Ausschleichen, aber nur Absagen erhalten. Jeder winkt
    ab:" zu komplex und schwierig" heißt es. Das ist wirklich unverständlich!
    Also mache ich langsam weiter und hoffe, daß ich es irgendwann aus eigener Kraft schaffe.

  • Hast Du es in der Nussbaumstraße in München versucht? Da sind auch oft Schmerzpatienten dabei, z.B. Fentanyil etc.). Ich weiß das vom Bruder meines Freundes, dieser ist substituiert und immer wieder wegen Beikonsum dort. Klar gibt es dort auch hauptsächlich die "klassisch Süchtigen", wobei viele auch durch Schmerzen abhängig geworden sind. Und es ist auch schwierig, weil man alle Therapieangebote ("warum süchtig" etc.)wahrnehmen muss. Aber die nehmen Schmerzpatienten. Eine andre Möglichkeit wäre eine richtige Schmerzklinik, da haben eigentlich Schmerzzentren Adressen.
    Mir hilft auch mein Antidepressiva Duloxetin, da es auch gegen Schmerzen verwendet wird. Und ich selber habe selbst beim Tramalentzug Heulattacken gehabt, einfach weil die "netten" Glücksboten nicht mehr da waren. Ich hab dann immer versucht rational zu denken, dass ich jetzt mies drauf bin, weil ich keine Endorphine mehr zu mir nehme und es nicht wirklich so ist, wie ich mich grad fühle. Mir hilft das immer sehr. Bei uns ist es schon ein Klassiker zu sagen "Was machen deine Endorphine?" oder "Dein Serotoninspiegel scheint im Keller zu sein" etc. Manchmal hilft nur Humor.
    Und es stimmt: Nur am Boden kannst Du nach oben schauen und haha hast die Chance weiter hochzukommen!!! :thumbs_up:

  • Hallo! Als Antidepressiva nehme ich seit langem Paroxetin 20mg. Ich werde nochmals den Versuch über eine Schmerzklinik machen. Mich würde nur interessieren, was die anders machen (können) als ich zuhause mit Unterstützung durch den Arzt? Medikamente sind ja alle bekannt!
    Heute am Tag 15 mit 6,6mg hat mich mal wieder die Depri erwischt. Ich versuche auch alles positiv zu sehen, aber es gelingt halt nicht immer.
    Manche Tage sind einfach so. Ich hoffe nur, wenn ich da durch bin, dass das Leben auch mal wieder lebenswerter wird.

  • Naja, in einer Schmerzklinik oder einer Entgiftung hast Du nicht den Alltag am Hals, kochen, putzen, einkaufen etc. Je nach Konzept hast Du kleine Aufgaben und Großgruppen, Einzeltermine, aber an sich kannst Du Dich auf den Entzug konzentrieren, es ist immer jemand da, falls es Dir mies geht, ob psychisch oder physisch. Sorry, muss wickeln, ich meld mich.

  • update:
    bin aktuell bei 4x4mg Hydro!
    Es ist hart. 4 Wochen war es ok, jetzt ist der Entzug wieder stärker geworden.
    Vor allem die Depris kommen und gehen wie sie wollen. Schwitze wieder, bin müde, schlafe schlecht ein.

  • Hey, ist doch toll!!!! Du kommst vorran, zwar langsam (wie ich), auch mal mit einem Rückschlag, aber gibst nicht auf. Vor einiger Zeit war 6mg noch der Horror für Dich!!! Du schaffst das schon. Klar, es ist ein langer Entzug, weil Du langsam reduzierst, aber das aushalten lohnt sich. Hast Du denn niemanden, mit dem Du über Deine depressiven gedanken offen sprechen kannst? Ich versuche dann auch immer rational zu denken, aber im Loch ist das schwer. Mir hilft ein Spaziergang oft, aber wenn man so beim Schwitzen/Frieren ist...Hab mich auch oft heulend ins Bett verzogen, wenns ging. Und es geht vorbei!!!!
    Ein gutes Antidepressiva finde ich wichtig, aber da hast Du ja eines.
    Wünsch Dir alles Liebe, meine jüngste wacht auf....Muss mit ihr nochmal raus, sonst dreht sie durch :astonished_face: braucht Bewegung, obwohl ich heute irre Migräne habe.

  • danke für deine aufmunternden Worte! Ich bin einfach nur schwach und ko. Spazieren gehen ist nicht. Führe viele Gespräche mit meiner Frau. Auch mein Doc hilft mir viel.
    Nehme jetzt 2 x 4,6mg und 2 x 4mg als Tagesdosis. Die Clonidin helfen nicht wirklich. Beim Paroxetin habe ich anstatt 20mg einmal 40mg genommen, aber da wird mir total blöd im Kopf. Es muss doch mal besser werden, oder?
    Das Asthon Manual gibt es ja nur für Benzos, aber leider nicht für Opioide. Das blöde sind auch die vorhandenen Mengen beim Hydro.
    Man kann nur variieren mit: 1,3mg + 2mg + 2,6mg + 4mg. Mehr is nicht! Alles Gute!!!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!