Cannabis Sucht...und sie lässt mich nicht los

  • Hi Fire,
    erstmal folgendes, ich hab mir jetzt von Deinem ersten Eintrag an alles durchgelesen und möchte Dir folgendes ans Herz legen: Werd Autor!!!!! Nein, im ernst, du schreibst klasse und ich musste mehr als einmal schmunzeln, danke dafür *g. Nun zum Thema. Wenn Du Dir selbst mal all Deine geschriebenen Texte durchliest wird Dir auffallen das Du bereits mitten drin bist Deine Verbissenheit zu ändern. Zwischen Deinem ersten und Deinem letzten Eintrag liegen Welten, Du hast schon wahnsinnig viel erreicht. Ich stell mir das seeeehr schwer vor so eine Eigenschaft "einfach" ändern zu wollen, denn diese macht Dich zu dem was, bzw wie Du bist. Nun zu Deiner frage bzgl Freunde treffen. Ich bin mir 100% sicher das Du an diesem Abend NICHT rückfällig werden würdest. Und sicherlich wärst Du danach auch stolz auf Dich. Trotzdem glaube ich das Du diesen "Beweis" gar nicht brauchst. Ich denke sogar das Du Dich nach diesem Erfolgslerlebnis wieder tagelang mit der Situation beschäftigen würdest. Ausserdem, auch der Suchtdruck wäre bestimmt wieder heftiger. Nach allem was ich bisher von Dir gelesen hab würdest Du Dir stundenlang Gedanken drüber machen was dazu geführt hat das Du nicht rückfällig geworden bist :winking_face: Ausserdem bin ich der Meinung das gerade Deine Verbissenheit dazu führen wird das Du nicht wieder rückfällig wirst. Du schreibst es selber...alles oder nichts, Du bist zu sehr Du um wieder von vorne anfangen zu wollen. Ich bin mir da ziemlich sicher, bevor Du wieder rückfällig wirst hab ich gelernt Kerzen unter Wasser anzuzünden *g. Das alles-gute-gedöns spar ich mir an dieser Stelle, Du gehst Deinen Weg und wie ich finde.....goldrichtig! Carry

  • Hallo,
    ich habe eine ganz klare Einstellung dazu. Ein aufrichtiger Freund will nicht das man Drogen nimmt. Der würde alles daran setzen, dass man sowas nicht nimmt.
    Ich habe heute mit niemandem mehr aus diesen Kreisen zu tun, diese Leute wollen nicht mein bestes, nein die würden sich vor einen hinsetzen und einer nach dem andern reinziehen und völlig breit rumlachen. Aus ihnen lacht Cannabis und nicht ihr
    eigenes Ich. Wenn ich an diese Gespräche von damals denke: Du schaffst das nie und so ein runterziehender Quatsch! Ich bin nur schon seit 2J und 3 Mon. clean, aber ich schaffe es ja nie. Die sind heute noch voll drauf und urteilten dann so!
    Also ich bin lieber allein als solche Leute um mich zu haben, dafür bin ich mir selbst viel zu wichtig.
    Firestarter du musst wissen was du tust, ob du mit diesen Leuten im clean sein klar kommst.
    Ist meine es wirklich nur gut, nicht böse sein:8:Viele Grüße Meli

  • Danke für Eure Antworten.

    Meine Freunde sind Genusskiffer, also Menschen die kein Suchtproblem haben. Um ehrlich zu sein, verstehen sie auch nicht wirklich, was Sucht bedeutet. Und natürlich üben die keinen Druck auf mich aus, dass ich mir einen kiffe. Wenn ich nein sage dann verstehen die das. Ich glaube auch fest daran, dass ich neben der Kifferei sitzen kann ohne zu Kiffen. Klar kann ich abstinent bleiben. Aber ich hab einfach keinen Bock drauf. Warum soll ich mich selbst quälen? Das ist ein Unterschied, den ich an mir bemerke: Ich will mir das nicht mehr antun. Vielleicht begreife ich langsam meinen Wert bzw. vielleicht habe ich mittlerweile ein höheres Selbstwertgefühl.

    Ich hab den Abend jetzt etwas umorganisiert, ich besuch meine Freunde kurz und geh dann danach mit anderen Freunden ein bisschen feiern, ein paar alkoholische Getränke inklusive :). So werde ich nur relativ kurz in dieser "Situation" sein, und alles wird gut *hihi*.

    Mein nächstes Gespräch bei der Beratungsstelle ist erst im September weil die Frau in auf Kur ist, da hab ich ja jetzt viel Zeit nachzudenken und an mir zu arbeiten.

    Grüße

  • Hi Fire,
    Genusskiffer......ich bin mir nicht sicher ob sowas wirklich möglich ist. Letztenendes greifen Sie aus welchen Gründen auch immer ja trotzdem zu einer Droge und das oft über eine lange Zeit hinweg. Ich persönlich ordne das auch als Sucht ein. Es gibt auch Alkoholiker die Wochen, manche sogar Monatelang ohne einen Tropfen auskommen und dann wieder abtauchen, egal wie oft das passiert, Sie sind süchtig/abhängig. Das Deine Freunde keinen Druck auf Dich ausüben halte ich für Selbstverständlich, sonst würdest Du Sie wohl nicht als "Freunde" bezeichnen. Ausserdem bin ich da auch der Meinung das jeder für seinen Konsum selbst verantwortlich ist, ganz egal wie die Umstände sind. Deine Abendplanung hört sich klasse an, der goldene Mittelweg, alles liebe, Carry

  • Hallo,
    ich finde Carry hat recht, es gibt sogenannte Quartalstrinker, die trinken nicht jeden Tag, sind aber abhängig, ich kenn auch jemand der so ist.
    Mit Drogen egal welcher Art, kann man auf Dauer nicht klar kommen im konsum selbst.
    Suchtprobleme werden oft sehr schnell so harmlos unter den Teppich gekehrt.
    Ich finde nicht, ob es darum geht dass sie dir auch nichts anbieten, sie gehen mit ihrem eigenen Leben nicht sehr verantwortlich um, weil sie dieses Problem selbst sehr beherrscht und nicht in der Lage sind dich da zu unterstützen.
    Vielleicht bleibt dir nichts anderes übrig, als solchen Situationen aus dem Weg zu gehen.
    Du hast dieses Suchtproblem und musst lernen damit umzugehen, dafür sind solche Kreise verhängnisvoll, stell dir einen Moment vor indem du etwas instabil bist, dann könnte es sein dass du da schnell wieder drin bist.
    Gruß Meli:56:

  • Hallo Leute,

    nach dem erneuten Querlesen dieses Forums weiss ich auch nicht mehr, wie es um mich steht.?(

    Mitlerweile bin ich wieder den zweiten Tag clean und realisiere, dass ich mein Leben immer weiter aufgrund meiner THC-Sucht "vor die Wand" fahre.

    Der Job läuft gut, im Privatleben funkt es beziehungstechnisch auch wieder, und trotzdem habe ich mich die letzten zwei Wochen ziemlich übel mit Thc und Alk abgeschossen.

    Wahrscheinlich war es ganz einfach der Genuss, den "Rausch" zu erleben, aber das bringt es nicht, benebelt durch die Welt zu laufen:52:
    Irgendwie bin ich auf der gedanklichen Schiene des Genusskiffers verloren, um dann doch wieder in das alte Konsummuster zu fallen, hoffentlich bin ich aufgewacht!

    Wahrscheinlich sind es die verlorenen Träume und ich hoffe auf eine cleanfreie Zeit!

    Euch allen ein erholsames Wochenende:63:

  • meli und Carryon:

    Ich glaube ihr seht das zu eng. Auch wenn wir es nicht können, gibt es trotzdem Leute die vernünftig mit Drogen umgehen können. Ich kann zum Beispiel vernünftig mit Alkohol umgehen. Oder Medikamenten. Und ich bin auch kein Quartalssäufer oder Quartalsmedikamenteschmeisser ;). Das gleiche gibts auch für Cannabiskonsumenten.

    Aber spielt ja keine Rolle, den Abend hab ich sehr gut und natürlich clean überstanden, hat auch viel Spaß gemacht. Ich war richtig froh, raus zu gehen und ein wenig zu feiern, während meine kiffenden Kumpel blöd zu haus rumhockten und Guitar Hero auf Wii gezockt haben.

    Mickey

    Schade, aber ich hab auch mehrere Versuche gebraucht. Sowohl für Zigaretten als auch für Cannabis. Niemals aufgeben, immer weitermachen!

    Viele Grüße

  • Hi fire,
    vielleicht hast Du recht, in meinem ehemaligen Bekanntenkreis war es nur eben so das ALLE behaupteten Sie hätten es im Griff, das ist wohl weitverbreiteter Irrglaube. Es wird sich zeigen wenn Sie eines Tages mal eben so aufhören wollen inwiefern Sie das im Griff haben. Vielleicht spricht da auch nur meine Eifersucht raus, cool, konsum ohne Abhängigkeit und ich schaff mir hier den Wolf um Clean zu bleiben *g. Wie dem auch sei, ich freu mich für Dich das Du ne schöne Zeit hattest. Gruß, Carry

  • Hallo firestarter, hallo an Alle,
    also ich wollte dazu nur folgendes sagen: Ich kiffe seit mehr als 15 Jahren mehr oder wenig relgelmäßig. Bei mir ist das davon abhängig, ob ich einen vernünftigen Grund habe, mit dem Kiffen aufzuhören. Ich hab mir das Kiffen mal für 2,5 Jahren aufgehört, "nur" weil ich meinen Führerschein wieder haben wollte. Hab ihn auch wieder bekommen, doch als ich ihn dann hatte, gings wieder von vorne los. 6 Wochen nachdem ich ihn wieder hatte, hab ich den Führerschein wieder verloren, seufz. Mittlerweile hab ich ihn aber schon wieder, hehe. Die Ironie an der Geschichte ist aber, dass sich mit zunehmender Abstinenzdauer meine Einstellung gegenüber dem Kiffen total verändert und zwar dahingehend, dass ich das Kiffen eigentlich scheiße finde. Momentan habe ich das Kiffen wieder mal eingestellt, seit Ende April ungefähr. Hab auch schon wieder ein neues, für mich viel wichtigerés Ziel, und dieses Ziel heißt Rente. Glaub zwar nicht, dass ich sie bekommen werde, aber mein Psychiater meint, ich sollte es auf jeden Fall probieren. Gesagt, getan. Morgen werde ich meinen Rentenantrag stellen. Falls ich damit durchkommen sollte, muss ich mir ein neues Ziel suchen, und dieses Ziel hab ich glaub ich schon gefunden. Dieses Ziel heißt einfach psychische Gesundheit. Ich fühle mich fantastisch ohne Kiffen. Aber das ist alles Theorie, kann übermorgen schon ganz anders aussehen, glaub ich aber nicht. Solange das mit der Rente am Laufen ist, fühl ich mich sicher, weil ich weiß, dass da med. Untersuchungen auf mich zukommen werden. Lange Rede, kurzer Sinn. Ein vernünftiges Ziel hast Du glaub ich. Rückschläge kann es immer wieder geben, man darf, aber man sollte nicht, auch zusammenfallen, aber man muss wieder aufstehen.
    Sorry für meine klugscheißerei, alles Gute wünscht Euch

    kara

  • Hallo Kara:8:
    mir gehts ähnlich - Thc & Alk verfolgen mich fast 11 Jahre und irgendwie komme ich nicht davon los....

    Mal renne ich in eine Selbsthilfegruppe und am anderen Tag ziehe ich mir das Zeug wieder rein. Mit dem Auto bin ich beruflich viel unterwegs und mache mir führerscheintechnisch so meine Gedanken, wenngleich bis jetzt alles gut gegangen ist.

    Und natürlich wünsche auch ich mir eine psychische Gesundheit.

    Vieles wäre viel einfacher im Leben ohne das grüne Gras, aber ich habe gelernt, mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Sucht ist nunmal eine Krankheit.

    Wünsche Dir viel Sonne im Herzen

  • Wäre nett wenn ihr eigene Themen aufmachen würdet, wenn man schon über sich berichtet.

    Endlosthreads helfen dann ja auch keinem und das antworten wird hier immer schwerer, immer @ dem und @ dem is nich schön, unübersichtlich und auch nach unseren Regeln nicht erwünscht!

    LG Franz

  • Moin,

    ich wollte mal (nach langer Zeit) ein wenig berichten.

    Ich sehe auf die letzten Wochen/Monate mit etwas gemischten Gefühlen zurück:

    Positiv, weil ich das "Nie-mehr-Kiffen-werden" endlich akzeptiert habe und mich ganz klar und deutlich davon fernhalte. Ich weiss um mein Problem (und hab mich selbst mittlerweile endlich gern genug :2:) und sehe gar nicht mehr ein, mir durch den Anblick oder Geruch von Dope Suchtschalter im Hirn umlegen zu lassen. Bedeutet dass ich konsequent diese geselligen Abende wo gekifft wird vermeide oder einfach abhau, wenn jemand sein Zeug auspackt. Die Leute staunen dann nicht schlecht *hrhr*.
    Die Distanz zu dem Dreckszeug hilft. Natürlich ist es nach knapp anderthalb Jahren Cleansein nicht mehr so, dass jeder Tag ein Kampf gegen die Sucht ist den ich nur mühsam gewinne, aber ich denke ich muss vielleicht gerade deswegen stets sehr aufmerksam und wachsam und vor allem vorsichtig sein. Werde das Problem ja schliesslich mein Leben mit mir herum tragen.


    Negativ, weil ich meinen Vorsatz mit dem Aufschieben aufzuhören nicht ganz umsetzen konnte: Es stand eine Monsterklausur an, für die ich theoretisch genug Zeit gehabt hätte, aber ich hab mich mal wieder so sehr unter Druck gesetzt, dass ich blockierte und erst viel zu spät (nachdem ich ungefähr 50% der Zeit einfach nichts getan hatte), viel zu wenig lernte. Das Ergebnis war abzusehen - durchgefallen.
    Das ärgert mich gewaltig, denn genau das ist das Verhalten, das mir bisher alle meine Probleme beschert hat: Aufschieben, persönlichen Einsatz vermeiden, früher natürlich belohnt mit rauchbarer Zufriedenheit :face_with_rolling_eyes:.

    Das einzig Positive daran war, dass ich dann endlich "im Lernen drin war" und die Klausuren danach mit guten Noten bestehen konnte. Warum? Na weil ich gearbeitet habe *unauffälligpfeif* :16:!

    In der nächsten Zeit möchte ich mehr unternehmen als in der Lernphase und ordentlich Sport machen. Und viel Kochen. Jaja, zum Semesteranfang kommt das ganze Frischfleisch, mal sehen ob da was für mich dabei ist *anzüglichdieaugenbrauenhebundsenk* :grinning_squinting_face:

    Grüße an die werten Mitstreiter

    Frechdachs

  • Hallo zusammen,

    es ist schon etwas länger her dass ich hier das letzte Mal schrieb.

    Ich möchte einfach nochmal Bericht erstatten. So langsam aber sicher gehts auf mein 2 jähriges Abstinenzjubiläum zu (müsste so ungefähr Anfang April sein, weiss ich aber nicht mehr genau).

    Nach einer so langen Zeit und intensiven Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem Thema habe ich die Sucht sehr gut unter Kontrolle.

    Ich habe ungelogen wochen/monatelang nicht an dieses verdammte Dreckszeug gedacht. Meine ehrliche Entscheidung, mein ehrlicher Wille dieses Dreckszeug nie wieder anzurühren hat sich tief in mir verwurzelt und ich bin zuversichtlich, dass ich es auch weiter so aushalten werde: Ich hatte keinerlei Suchtattacken mehr und sehe gerne mit akademischen Interesse zu, wie meine Freunde beim Rauchen-Aufhören scheitern weil sie sich selbst belügen. :15:

    Ich denke ich habe in meiner persönlichen Entwicklung einen gewaltigen Schritt getan, und ich werde in den nächsten Monaten noch weitere große Schritte tun. Zwar bin ich immer noch nicht der Partylöwe mit 100 Frauen-Telefonnummern im Handy der ich gerne wär (hihi), aber ich bin mittlerweile häufiger unter Menschen und habe viele Leute kennengelernt in der letzten Zeit. Sind zwar noch keine Freunde, aber immerhin gute Bekannte, was ja der erste Schritt ist.
    Ich bin aber immer noch dabei meine geringen sozialen Fähigkeiten auszubauen, aber ich denke das wird so langsam.

    Leider bin ich durch die Uni momentan wieder hart gestresst und werde es wohl für den Rest meines Studiums sein (1,5 Jahre = 3 Semester) auch bleiben, da gerade auf den letzten Metern doch eine wirklich Arbeits- und Organisationsleistung abverlangt wird. In 11 Tagen steht wieder die Monsterklausur an, für die ich aber diesmal (hoffentlich) ausreichend gearbeitet habe. Die nächsten 10 Tage werden nochmal hart. Hab ziemlich viel Angst wie ich zugeben muss und bin natürlich vor 4 Tagen so richtig übelst krank geworden und schlucke kiloweise Antibiotika und liege mit hohem Fieber im Bett. Ich hoffe dass ich meinen morgigen Arbeitsplan einhalten kann, wenn nicht wird halt zwischendurch mal eben 4 Stunden gepennt :winking_face:

    Naja, insgesamt kann ich nur zusammenfassen, dass der Weg aus der Sucht doch langwieriger und schwieriger war als erwartet, die Droge war einfach eine viel zu lange und wichtige Zeit der Hauptbestandteil meines Lebens. Ich arbeite noch immer an mir und werde dies bestimmt auch noch etwas tun, aber, und das ist eigentlich das Schöne, es funktioniert langsam. Langsam aber sicher, steter Tropfen höhlt den Stein, wie man so schön sagt.

    Ich überlege ernsthaft, ob ich nächstes Semester noch einmal zur Beratungsstelle der Uni gehe, da ich dort im Dialog mit einer geschulten Person eigentlich die besten Fortschritte mache.

    Ich wünsche euch alles Gute und bleibt sauber

    Viele Grüße

    firestarter

  • Mahlzeit zusammen,

    ich wollte mich nach langer Zeit noch einmal melden.

    Ich freue mich sehr, euch mitteilen zu dürfen, dass ich nach nunmehr 2 Jahren und 8 Monaten immer noch absolut sauber bin und mich mehrfach ohne große Probleme gegen Suchtattacken gewehrt habe. Es gab nur wenige Kontakte zu Drogen die nicht Alkohol waren, und es fiel mir leicht, nein zu sagen.

    Ehrlicherweise triggert mich Ganja-Duft immer noch ziemlich hart, aber ich habe mittlerweile einen so gefestigten "Notfall-Plan" in meinem Kopf, dass ich nur einen Gedanken brauche um wieder zur Gewissheit zu kommen, dass ich EHRLICH nicht mehr Kiffen will.

    Trotzdem ist nicht alles supi: Mein Studium frisst mich momentan auf und ich fühle eine starken seelischen Druck deswegen. Ich blockiere angesichts der vor mir liegenden Aufgabe und habe keine Ahnung, wie ich da durch kommen soll. Dies zeigt mir, dass ich immer noch nicht alle Entwicklungsdefizite, die einem 12 Jahre Hardcorekiffen in der Pubertät so einbringen, ausgeglichen habe. Ich bin immer noch erstaunlich unreif, wenn es um Konflikte geht, und ich rege mich immer noch sehr über jeden Kleinscheiss auf.

    Ich beschäftige mich in letzter Zeit sehr viel mit dem Thema Life-Coaching, was im Prinzip nichts anderes als eine permanente Feedback-Schleife in meinem Leben ist, die mir klar macht was ich will und wie ich das erreiche. Ein hartes Thema, das viel Einsatz erfordert.

    Ich kann nicht oft genug betonen, wie froh ich bin, die Kifferei hinter mir gelassen zu haben und wie entsetzt ich nach wie vor darüber bin, welche Defizite ich in meiner Persönlichkeitsentwicklung davongetragen habe. Ich bin jetzt fast 30, und in manchen Belangen so unreif wie ein 15jähriges Blag. Ich ruhe nicht in mir selbst, ich bin nicht kongruent in dem was ich von mir denke und in dem was ich bin. Trotz eines netten Freundeskreises, leidlich gut laufender Ausbildung und keinerlei finanzieller und nur weniger gesundheitlicher Sorgen leide ich immer noch an einem niedrigen Selbstwertgefühl. Ich hoffe sehr, dass das nächste halbe Jahr Life Coaching mir helfen wird, noch etwas mehr zu dem zu finden, was ich wirklich will und dabei zu wachsen.

    Ich denke es ist eine schwere Sache, bewusst seine persönlichen Defizite zu erkennen und sie in Eigenregie auszubügeln, aber machbar. Mir wird allerdings beim Schreiben dieses Textes klar, dass ich eigentlich blöd bin, mir keine fremde Hilfe zu holen.

    Naja, ich arbeite also weiter an mir, bin momentan aber nicht so super drauf.

    Ich wünsche allen anderen Suchtis viel Erfolg bei der Suchtbekämpfung, wenn ich es kann, müsstet ihr es auch können. Wenn ihr ehrlich zu euch seid.

    Viele Grüße

    firestarter

  • Wer so selbstehrlich mit sich umgeht, so viel am Energie in das Vorhaben "clean werden" steckt, der kommt an das Ziel, welches du ja erreicht hast.

    Respekt, ehrlich, ich freu mich, wenn wir solche Rückmeldungen lesen dürfen - unterschwellig ist das ja auch ein Lob ans Team, dass sich diese tausenden von Stunden ehrenamtlicher Arbeit auch auszahlt :smiling_face:

    Alles Gute weiterhin firestarter

    LG Franz

  • Zitat

    unterschwellig ist das ja auch ein Lob ans Team, dass sich diese tausenden von Stunden ehrenamtlicher Arbeit auch auszahlt

    Nicht nur für das Team, denn es gibt auch einige User, die hier viel reinstecken :smiling_face:

    Firestarter, ich finde es unglaublich toll, dass du schon so lange clean bist. Aber warum quälst du dich mehr als du müsstest und suchst dir keine zusätzliche Hilfe?

    liebe Grüße, alive

  • Hi,
    ist das schön Dich mal wieder zu lesen. Als ich Deinen Namen sah konnte ich das gleich in Verbindung bringen. Also nichts von wegen aus den Augen aus dem Sinn. Das Leben ist doch ein ständiges Lernen und verbessern, kein Mensch wird je an den Punkt kommen an dem er sagt: so, jetzt bin ich 100% zufrieden mit mir. Das ist auch gut so, wer will denn perfekte Menschen um sich haben? Ich nicht. Zu Deiner Abstinenz sage ich nix....das haben die anderen schon alle erledigt... :keks: LG, Carry

  • @all
    Wow, danke für das nette Welcome Back!:67:

    Franz
    Danke! Aber ich denke nicht, dass ich mein Ziel erreicht habe. Klar, ich hab mir eine gute Position erarbeitet, aber mir ist schon klar dass eine Suchtattacke jederzeit erfolgen kann, auch nach Jahren. Und deswegen bleibe ich vorsichtig. Ohne jetzt in abgefahrene Philosophie abdriften zu wollen: Vielleicht kann man das Ziel gar nicht erreichen, weil eine Sucht für immer bleibt. Man kann nur verdammt nah drankommen.

    @carryon
    Danke für Deine nette Begrüßung. Ich musste mich sehr an das Posting zurückerinneren, wo du mir geraten hast, Autor zu werden. Da hatte ich mich schon damals sehr drüber gefreut :3:.

    Zum perfekten Menschen: Nein diesen Anspruch habe ich eigentlich nicht an mich. Ich bin mir meiner Grenzen schon bewusst. Nur hab ich meine Grenzen noch lange nicht erreicht und mein volles Potential noch nicht ausgeschöpft, die Hardcorekifferei hat mich leider etwas aufgehalten. Aber das wird ja jetzt nachgeholt.

    Eigentlich schön, oder? Man trifft als Mensch die Entscheidung, sich weiterzuentwickeln und dann entwickelt man sich einfach weiter! :grinning_squinting_face: Abgefahren oder? Klar, man muss dafür was tun (teilweise unangenehme Sachen), aber es ist möglich! Ein breites Grinsen zieht sich gerade ob der weltbewegenden Erkenntnis "Du kannst dich wirklich ändern!" über mein Gesicht *hihi*.

    Ich hatte heute auf einem Sportfest das Vergnügen, so einem komischen Vortrag eines Motivationtrainers zu lauschen. Wahrscheinlich hallt die Wirkung noch gerade in meinem Hirn nach :71:.

    alive
    Ich denke ich werde im Dezember wirklich noch einmal zur psychotherapeutischen Beratungsstelle gehen, es hat mir damals so gut getan. Dann wird dort halt nicht die Sucht sondern eine andere Baustelle das Thema sein.

    Schaun wir mal.

    Liebe Grüße

    firestarter

  • Mahlzeit,

    ich wollte mich nochmal melden. Ich bin seit mittlerweile 3 Jahren und knapp 2 Monaten sauber. Trotzdem kommen immer wieder Suchtattacken, die ganz schön hart sind, weil leider doch noch in meinem Umfeld gekifft bzw. übers Kiffen gesprochen wird, was mich dann natürlich triggert.

    Naja, die unerschüttliche Entscheidung und Erkenntnis, dieses dunkle Kapitel meines Lebens nie wieder aufschlagen zu wollen, hilft natürlich. Die Selbstentwicklung verläuft nicht so wie ich es erwartet hatte, Änderungen des Charakters brauchen seine Zeit. Es ist aber ein tolles Gefühl, seine Grenzen zu erweitern und dann stolz auf den "Landgewinn" zu sein.
    Immer wenn ich ein Problem in meinem Leben habe, (Arbeit, Sport-Motivation, Selbstzweifel) dann besinne ich mich auf meine innere Kraft zurück, von der ich mittlerweile ehrlich weiß, dass ich sie habe. Und dann sag ich mir: Wenn du das schaffst, schaffst du auch alles andere.

    Ich wende übrigens verstärkt NLP-Techniken an, um negative Beliefs auszumerzen und meine Sichtweise zu "positivieren". NLP kann echt super helfen, wenn man sich weiter entwickeln möchte. Könnt ihr ja mal anschauen.

    Liebe Grüße

  • kann nur sagen RESPEKT! :top2:
    da wo du jetzt bist, will/muss ich hinkommen. Tut wirklich gut zu lesen das es klappen kann.
    (der innereSchweinehund und so)
    Weiter so ! Durchhalten!

    Lg Phil

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