Irgendwo in diesem Thread reden wir über Verbissenheit. Gerade beim Lesen des Forums komme ich zu diesem Thema zurück. Konkret geht es darum, wie man mit Rückschlägen, Rückfällen, eigenen Schwächen umgeht.
Ich denke jetzt im "Nachhinein" (wobei es natürlich nie vorbei ist, is mir scho klar ;)) habe ich die erste Phase meiner Drogenabkehr in der Tat sehr verbissen angefangen. Was wäre passiert, wenn ich rückfällig geworden wär? Wenn ich das Dope aus meinem Anfangspost einfach gekifft hätte? Vermutlich hätte ich mich selbst dafür fertig gemacht. Hätte mir Vorwürfe gemacht, wie schwach ich bin, hätte die Flinte ins Korn geschmissen. Aber ein Rückfall ist nicht gleichbedeutend mit Scheitern. Sondern nur ein Rückschritt. Ein Stolpern auf dem Weg nach vorn. Solange man weitergeht. In einem anderen Thread habe ich diesen Spruch gebracht: Es ist keine Schande hinzufallen, es ist nur schändlich nicht wieder aufzustehen. Ein toller Spruch, wie ich finde.
Man ist nur ein Mensch. Kein perfektes Wesen mit einem Heiligenschein. Die Ansprüche dürfen nicht unrealistisch sein. Und wenn man seinen Ansprüchen nicht genügt, darf man sich nicht fertig machen. Sondern einfach aufstehen und weiter machen, und die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen. Sich selber fertig zu machen ist so ein beschissen sinnloses Verhalten!
Ein weiterer Punkt, der mir gerade bewusst wird, ist die Zeitorientierung, in der ich mich befinde. Ich bin leider nicht gegenwartsorientiert, sondern eher zukunftsorientiert. Ich bin Weltmeister im planen, aufschieben usw., lebe aber nicht genug im Hier und jetzt. Die Vergangenheitsorientierung hat glücklicherweise stark nachgelassen.
Viele Grüße