Hilfe !!

  • Ich benötige einen Rat:

    Vor einigen Wochen habe ich eine 35-jährige Frau kennengelernt und mich allmählich in sie verliebt. Sie war bis vor 4 Jahren heroinsüchtig und hat dann selbständig einen kalten Entzug durchgemacht. Sie hat das Zeug zwar "nur" geraucht aber immerhin....! Also, mein Problem ist folgendes:

    Sie hat mir vor einigen Tagen gesagt, dass sie seit 8 Jahren fast täglich Cannabis raucht. Ich habe an ihr festgestellt, dass

    - sie dazu neigt, Ihren Konsum zu verharmlosen

    - sie mir sagt, sie würde nichts rauchen wollen wenn sie bei mir ist, dann ginge es ihr so gut, dass sie die Droge nicht bräuchte.

    - sie trotzdem gestern Abend einen Joint in ihrer Tasche hatte, ihn aber nicht rauchte

    - sie zwar ihren Job gut macht, aber ansonsten oft antriebslos und manchmal auch gleichgültig wirkt

    - sie kleine Dinge des Alltags (Sonnenschein) sehr euphorisch erlebt

    - ihre Stimmung schon bei Kleinigkeiten (grundlose Eifersucht) extrem ins negative kippt

    -sie sich leicht angegriffen fühlt.

    Was tun? Ich selber habe keine Berührungspunkte mit Drogen und frage mich, ob ich mir nicht zuviel zumute. Ich habe ihr gesagt, dass bei mir nichts geraucht wird und es ihr ausdrücklich verboten. Begeistert war sie davon nicht. Noch sind meine Gefühle nur Verliebtheit, aber trotzdem frage ich mich, ob ich von diesem Zug nicht abspringen soll, solange es noch geht. Ich brauche Euren Rat, bitte !!!!

    Vielen lieben Dank!!!

  • Hallo Defender,

    Alles was ich Dir raten kann, weist Du längst selbst. Denn bei dir läuten nicht nur die Glocken, sondern offensichtlich auch die Alarmglocken.

    Es ist sicher schwer, sich zwischen Sehnsucht und Selbstverantwortung zu entscheiden. Wenn diese Entscheidung denn wirklich not tut, solltest Du sie schon jetzt fällen, solange Du noch bei Verstand bist.

    Ich mutmaße, daß dich diese Beziehung überfordert. Aber vielleicht kannst Du deine Grenzen setzen und auch klar abstecken, wie Du es ja auch schon teilweise mit dem Joint getan hast. Und dann selbst sehen, ob diese Grenzen haltbar sind.

    Soweit ich selbst bemüht bin, clean und trocken zu leben, überfordert mich zwangsläufig jede existentielle Bindung, in der ich nicht nur um meine eigene Trockenheit kämpfen muß.

    Das ist manchmal trocken, weil die Leichtigkeit des Seins fehlt, die eigene Unschuld verloren gegangen ist. Aber entweder lerne ich aus meinen Fehlern und jahrelangen Leiden, oder eben nicht.

    Gehe sorgsam mit dir selbst um und vertraue darauf, daß sich alles andere finden wird, ob nun mit dieser Partnerin, oder einer Anderen.

    Gruß Stehaufmänne

  • Hallo Defender,

    Es ist schon eine tolle Leistung, einfach nur durch kalten Entzug mit Heroin aufhören zu können, wobei es eigentlich egal ist, wie deine Bekannte, Freundin es genommen hat. Sie muss einen enorm starken Willen haben, der allerdings allein nicht unbedingt ausreichend ist, ganz mit Drogen aufhören zu können, da sie nun ihre Sucht aufs Rauchen verlagert. Das heisst, dass es eigentlich wichtig wäre, dass sie sich mal mit den Ursachen beschäftigen sollte, warum sie weiterhin etwas braucht. Verbote bringen bei Süchtigen eigentlich nichts, da der Wunsch zum Aufhören von selbst kommen muss. Da du wenig über Sucht weisst, aber an der Frau sehr interessiert bist, würde ich dir vorschlagen, mit ihr gemeinsam zu einer Drogenberatungsstelle zu gehen, damit du besser einschätzen kannst, auf was du dich da einlässt.

    LG, Alive

    ach ja, da dies dein erster Beitrag ist: herzlich Willkommen, ich finds toll, dass du dir hier Hilfe suchst

  • Was liegt dir wirklich an dieser Frau Defender??

    Der Ausdruck "vom Zug abspringen" ist doch eher fehl am Platz, oder kann man einen Menschen in den man verliebt ist, so einfach ablegen?

    Das Verbot wurde schon angesprochen, aber auf dierse Weise wirst du sie eh verlieren und da denke ich, ist es völlig gleichgültig ob sie nun eine 'Sucht hat oder nicht. Kann man dir einfach was verbieten? Das sie die Tüte nicht geraucht hat, dass zeigt doch ihr eingehaltenes Versprechen.

    So, nun aber auch die andere Seite, die Gefahren einer (ehemals) Süchtigen.

    • egal welche Drogen, jede hat so seine Gefahren! Gerade bei 'Heroin und Dope/Gras ist das manchmal so eine Sache. Beides sind warme Drogen und von dem her kann eine/n das 'Kiffen schon auch wieder zum "H" zurückführen. Es belegt in etwa gleiche Rezeptoren im Gehirn, aber wie gesagt - es kann zu einem Rückfall führen
    • Antriebslosigkeit weißt oft mal an ein unausgefülltes Leben hin, manchmal ist es auch besser, wenn man sich in therapeutische Hilfe begibt
    • Eifersucht, Antriebslosigkeit, übertrieben Euphorie, all das kann Geschehen in ihrem Leben bedeuten, dass bisher unaufgearbeitet blieb

    Ich denke du solltest ihr die ganzen Fragen stellen, mit ihr reden, über deine 'Ängste und Bedenken.

    Wir Süchtigen gehören sicher nicht zu den einfachsten Partnern, aber trotzdem kann man mit uns ganz gut leben :smiling_face:

    Alive hat es schon gesagt, du hast eine sehr starke Freundin, kalter Entzug ist heftig und dazu gehört so einiges.
    Für sie wäre es sicher toll wenn du nun richtig auf den Zug aufspringen würdest :winking_face:

    Lieben Gruß
    Franz

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