Linkspartei fordert Cannabis-CLubs in Deutschland

  • Immer wieder wurde der Ruf nach einer Legalisierung von Cannabis laut. Nun auch von einer Partei.

    Zitat
    Zitat

    Linke fordert Cannabis-Clubs600.000 Menschen konsumieren in Deutschland laut Bundesärztekammer Cannabis – die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Häufig pfeifen die Konsumenten auf das geltende Verbot und machen sich damit strafbar. Hier weiterlesen.

    Wie seht ihr das? Ist Cannabis eine Einstiegsdroge? Sollte es legalisiert werden? Manche meinen ja, dass der Konsum nach einer Legalisierung zurück gehen würde, da der Reiz des Verbotenen weg wäre. Wie ist eure Meinung dazu?

  • Hi Rose,

    ich fände eine "kontrollierte" Legaliesierung nicht verkehrt - obwohl ich nicht davon ausgehe, dass der Konsum insgesamt dadurch zurückgehen würde.

    Der Schwarzmarkt - der sowieso kaum zu kontrollieren ist - würde aber aufhören.

    Das viele Geld - womit sich einige Wenige am Elend anderer eine goldene Nase verdienen - würde somit nicht mehr den falschen Händen landen.


    Dagegen spricht m.E. (wie schon erwähnt) der höchstwahrscheinliche Anstieg der Konsumenten!

    Gruß
    Dry

  • Die Niederlande macht es uns vor..., und die haben trotz alle dem weniger Drogentote als Deutschland :winking_face:
    Ich denke mit einer Legalisierung würde auch der Reiz des Verbotenen verfliegen...
    Zudem müssten sich die Leute nich mehr so nen Dreck wie Räuchermischungen oder gepunchtes Gras geben...
    Ich bin definitiv dafür, also für eine kontrollierte Legalisierung, dadurch würden auch endlich mal die kleinen Kiffer, die eh keiner Sau ein Haar krümmen würden, entkriminalisiert...
    Die Polizei könnte sich endlich mal um wichtiger Dinge kümmern, als ein paar grünen Büscheln hinterherzurennen...
    Das alles zahlt der Steuerzahler, und ich finde es extrem lächerlich, wegen sowas so nen Aufwand zu betreiben..

    my 2 cents

  • Hmm..

    meine Haltung ist ambivalent, aber im Allgemeinen plädiere ich bei Gras eher für eine kontrollierte Abgabe. Bei anderen Drogen wäre die Debatte absurd, jedenfalls für mich. Da lehne ich das Thema generell ab. Es gibt kein Recht auf Rausch, ein Selbiges liese sich durch kaum eine Ethik rechtfertigen. Am ehesten wäre ich da noch bereit, die Debatte bei bestimmten Halluzinogenen aufzunehmen, aber auch nur unter Vorbehalte und auf Basis meiner eigenen ganz begrenzten Erfahrungslage.

    Ich bin der Ansicht, dass die Leute, die eben dazu kommen, so oder so dazu kommen. (Man bemerke den einwandfreien Satzbau. *g*) Das legen auch die Erfahrungen der Niederlande nahe. Die Statistik hat sich vor und nach der de facto Legalisierung dort nicht sonderlich verändert. Auch die Geschichte mit der Einstiegsdroge, die ich nicht von der Hand weisen möchte, hat sich statistisch auch nicht niedergeschlagen. Ich denke halt, dass manche Menschen wie magisch von Drogen angezogen werden, und sich die prozentualen Anteile daher kaum verschieben. Und sind wir doch einmal ehrlich: Bei der heutigen Jugend habe ich manchmal das Gefühl, dass es zum guten Ton gehört, es wenigstens einmal probiert zu haben.

    Dem gegenüber gibt es halt eine Menge an Vorteilen die eine Legalisierung böte, dich ich jetzt nicht hier im einzelnen aufzählen muss. Bei cannabis-legal findet sich da eine große Liste, deren Argumente ich im Wesentlichen folgen kann. Einerseits werden mafiösen Strukturen ganz klar eine Menge Gelder entzogen. Auch wenn der wirklich große Pott mit anderen Drogen zu holen ist, so ist und bleibt das Basisgeschäft Gras. Ein doch eher funktionierender Jugendschutz. (Zu mir sagte mal jemand, den Rotzern muss es wohl im Moment leichter fallen an Gras zu kommen, als sich "ausreichend" mit harten Alkoholika einzudecken. Was da dran ist, kann ich schwerlich beurteilen.)
    Für mich aber eines der weitreichendsten Argumente: Die Jugendlichen aus der Dealerszene raushalten. Da wo's Gras zu kaufen gibt, kursieren auch die anderen Sachen, und die Verkäufer haben ein nicht unerhebliches Interesse den "kleinen Kiffer" auch auf anderes Zeug zu bekommen. -> Das erste Mal gibt's immer gratis. :winking_face: Jo, und wenn ich mich recht zurückerinnere war die Illegalität für mich als Jugendlicher tatsächlich ein Thema. Nachdem mit dem vermeintlich "harmlosen Kiffen" diese Schwelle übertreten, das Gesetz einmal gebrochen war, fiel dieser Hinderungsgrund auch gleichermaßen bei anderen Substanzen gänzlich weg.
    Der nächste Punkt ist die Überzüchtung. Ich warte ja noch auf die ersten genmanipulierten Sorten. Irgendwo gehört der Wirkstoffgehalt überwacht und standardisiert. Ich weiß selbst wie es ist, wenn man außerhalb der üblichen, schon mehr als guten Stoffqualität mal ein paar Wochen den "Oberkracher" hat. Das kann die Lebensführung empfindlich einschränken. Sowas geht aber nur durch kontrollierende Maßnahmen, und nicht auf dem Schwarzmarkt.
    Ach, gibt so viele Punkte, über die man sich jetzt lang und breit auslassen könnte.

    Versteht mich nicht falsch: Ich führe hier keineswegs einen Legalisierungsfeldzug, denn ganz schmeckt mir der Braten auch nicht. Schon allein, weil durch die veränderten Zeichen kurzzeitig die Konsumstatistik wohl mal in die Höhe schnellen wird, was trotz des Umstands, dass es sich mittelfristig wieder einpegelt, bedenklich ist.
    Ich für meinen Teil weiß nur, dass es so wie momentan einfach nicht weiterlaufen kann, als wäre nichts geschehen. Die Repression war ein legitimer Versuch, aber wenn man sich da nicht weiterentwickelt und nachbessert, wird's einfach nur teuer und vielleicht irgendwann einmal gefährlich.

    LG
    WbD

  • jo die linken,

    da krieg ich schon hals, wenn ich so einen schwachsinn lese.
    es ist auch ne überlegung wert. dann kifft die halbe republik, die linken kommen vorher an die macht und nach 40 jahren ist alles vorbei.
    vorab, ich mag die linken nicht. diese konsorten sollten mal ihre spesen unterm volk aufteilen. nein, das ist kein neid.
    es ist mir heute noch schleierhaft wie sich das system(DDR) 40 jahre halten konnte.
    Alkohol gehörte zum guten ton. morgens auf arbeit mit fahne, kein problem, das war nichts.
    dann hatten die kommunisten ein beruhigungsmittel erfunden, was angeblich nicht abhängig machen sollte, pustekuchen. ich bin in die falle getappt.
    es ist ja kein geheimnis, dass es im osten deutschlands prozentual mehr alkis gibt, als im westen.
    derjenige, der auf diese grasidee gekommen ist, gehört eingesperrt.

    meine meinung .

    lg uwe

  • @WbD:

    Zitat

    Bei anderen Drogen wäre die Debatte absurd, jedenfalls für mich. Da lehne ich das Thema generell ab.


    hm, was sagst du dann dazu, dass man an jeder Ecke Alkohol und Zigaretten bekommt?

  • Zitat von gelberose;229212

    @WbD:

    hm, was sagst du dann dazu, dass man an jeder Ecke 'Alkohol und Zigaretten bekommt?

    Was bedeutet diese Aussage?
    Heißt das, deswegen muss man weitere Suchtstoffe freigeben und dadurch gleichstellen?

    Wenn ja, dann müsste es aber anders rum gehen, also Alk und Kippen verbieten :winking_face:

    Und zum generellen Thema sag ich nix mehr, hab ich hier und an anderer Stelle schon hundert mal getan - solange kein fertiges Konzept vorliegt, kann man weder ja oder nein dazu sagen.
    Alle plappern se, aber klare Aussagen kommen von den Lautesten leider nicht ...

    LG Franz

  • Zitat

    Wenn ja, dann müsste es aber anders rum gehen, also Alk und Kippen verbieten :winking_face:


    Genau darauf wollte ich hinaus, weil ich WbD so verstanden habe, dass Cannabis für ihn auf ner anderen Position steht und er aber es so sieht, dass alle anderen Drogen verboten werden sollen. Aber zu Alkohol und Nikotin, die ja auch Drogen sind, hat er jetzt nicht konkret Stellung genommen und da hat es mich interessiert, wie er das sieht.

  • Rose:
    Bei Alk und Kippen ist Legalisierung, oder Kriminalisierung einfach kein Thema, weil es im Moment einfach nicht zur Debatte steht. Mein Beitrag bezieht sich also reinweg auf gegenwärtig illegale Drogen. Pff... als ob ich Gras zur neuen Kulturdroge erheben wollte. :face_with_tongue:

    Wenn ich aber was dazu sagen müsste, dann stehe ich in meiner Position überhaupt nicht so weit vom Generalverbot entfernt. Vor allem beim Nikotin sehe ich da fast schon einen akuten Handlungsbedarf. Was dann allerdings passiert, lässt sich im Rückblick ganz leicht an einer gewissen US-amerikanischen Episode erraten. :winking_face:

    Cannabis steht aber für mich nicht auf einer gesonderten Position auf Grund des Charakters des Stoffes, sondern wegen einer gesellschaftlichen Entwicklung. Daran könnten auch die vielen Kiffer-Filme in den frühen 2000ern ihren maßgeblichen Anteil haben. :winking_face:

    Klar mangelt es da an Konzepten, und das ist auch einer der Gründe, warum mir der Braten nicht schmeckt. Aber darum finde ich, dass eben die Debatte mal objektiv geführt werden sollte. Den Ist-Zustand finde ich jedenfalls nicht gerade optimal, genauso wenig wie das holländische Modell.

  • Hui,

    hier finden sich ja viele Gegenstimmen!

    Also ich bin für die Legalisierung, finde aber die Idee der "Cannabis-Clubs" sonderbar. Erinnert mich an die KoksJahre aus den 20ern.

    Aber eine saubere Legalisierung, bei gleichzeitiger verstärkter Aufklärung und einer Anhebung der Altersgrenze auf mind. 18 (und das sollte auch für Alkohol so sein - eventuell wäre da sogar über ein 21 als die bessere Altersgrenze für Drogen nachzudenken) wär in meinen Augen eine sehr gute Lösung. Die Leute werden entkriminalisiert, die Geldverdienerei mit der Sucht verändert sich, dieses immer weiter hochzüchten bzw mit Mist zu strecken kann viel einfacher kontrolliert werden.

    Und ja - ich wäre auch für eine Legalisierung von anderen Drogen, denn verfügbar sind sie so oder so - und je dunkler die Kanäle, umso weniger transparent das Thema.

    Nun kam hier am Anfang der Satz auf "Recht auf Rausch" - gefolgt von etwas Empörung. Ich weiß nicht, ob man in diesem Zusammenhang von "Recht" sprechen kann, aber es gibt ein Bedürfnis nach Rausch - vergl. das Tierreich - und wenn es ein Recht auf freie Entfaltung gibt, dann gibt es auch das Recht auf Rausch. Und der Rausch an sich ist bestimmt nicht das Problem - der Dauerrausch und die Flucht in diesen ist das Problem.

    LG Wolke

    PS - da war ja noch der Punkt - Cannabis als Einstiegsdroge.
    Ach - und warum gibt es dann soviele Kiffer, die nie Anderes konsumiert haben? Müsste dann doch so sein, oder?
    Ne, also da denke ich doch, daß der Konsum von Rauschmitteln an sich der Anfang ist - und Alkohol kommt meist vor den anderen Drogen, oder auch die Kippen - aber ein geringes Selbstwertgefühl oder der Wunsch nach Zugehörigkeit kann da ein viel größerer Risikofaktor sein.

  • Was solls, ich kanns ja doch nicht lassen, also auch von mir paar Punkte :grinning_squinting_face:

    Für mich spricht gegen eine Legalisierung:

    • keiner kann behaupten, er hätte Drogen im Griff, daher zu gefährlich

    Dafür spräche in meinen Augen:

    • bessere Kontrolle der Stoffe
    • Entkriminalisierung, was für einen Gelegenheitskonsumenten völlig daneben ist, wenn man bestrft wird
    • besserer Jugendschutz

    Wohlgemerkt, das denke ich bei 'Cannabis, nicht bei weiteren Drogen!

    Früher war ich au8ch generell auf dem Legalisierungstripp, einfach aus Gleichstellung zu Alk und einem Recht auf Rausch :winking_face:
    Der BGH hat ein Recht auf Rausch verneint, also muss ich da nicht weiter überlegen :winking_face:

    Warum heute Holland immer wieder als Paradebeispiel aufgeführt wird, das kapier ich nicht wirklich - warum sind die dann am zurückfahren und ändern?
    Raucherclubs wird aber wohl die einzige Möglichkeit sein, Apotheken wollen nicht (was verständlich ist), Shops ist für mich eher unvorstellbar - die ham schon mit 'Räuchermischungen völlig versagt!
    In Clubs ist ne Registrierung nötig, wenn das streng überwacht wird, könnte es klappen - Voraussetzung, geschultes Personal und die müssen auch direkt an Prävention angebunden sein, ähnlich wie z.B. Schweizer Spielbanken.

    Das 'Cannabis keine 'Einstiegsdroge ist, das ist längst bestätigt, doch was bezeichnen viele als Einstieg?
    Für viele Politiker ist es der unweigerliche Einstieg zu weiteren Drogen - wissenschaftlich widerlegt, zieht nicht :face_with_tongue:
    Einstieg, weil der Dealer auch anderes vertreibt - dann ja, doch das ist ein weiterer Grund für eine kontrollierte Freigabe.
    Statistisch ist also die 'Einstiegsdroge Nummer 1 'Nikotin und Alkohol!!

    Klar muss sein, ein "grauer" Markt wird immer bleiben, es werden immer Jugendliche irgendwie zu 'Cannabis kommen, doch sollte man das regulieren.
    Wenn 'Cannabis schädlich ist und das ist nun mal unstrittig, dann muss man die schützen, die es am schlimmsten betrifft - also Jugendliche oder junge Menschen, man sagt ja bis etwa 21 ...
    Das es mit Polizei und Druck über Gesetze nicht klappt, das weiß man ja nun, also kann man ja mal was anderes ausprobieren.
    Wenn man bedenkt was da Mittel fließen, dass die ganze Drogenpolizei und Gerichtbarkeit funktioniert, das steht in keinem Verhältnis!!
    Würde man solche Mittel mehr in Prävention und Suchthilfe allgemein einsetzen, dann glaub ich, würde man viel weiter sein als Heute.
    Einen Konsumanstieg erwarte ich nicht, es konsumieren doch schon geschätzt 5 Mio oder mehr ...

    Die Frage ist aber, kann man es Ethisch vertreten, den Menschen was in die Hand geben, was dem schadet?
    Ich meine ja, weil man einen Gegenpol schaffen kann und sich dann nichts verändern würde, eher denk ich, dass es weniger Suchtverläufe geben könnte.

    Nur ganz ehrlich, was wollen die Linken?
    Ob man die mag oder nicht, die springen hier auf einen Zug auf, weil es Stimmen bringt - nix anderes.
    Grün und Rot hat die Möglichkeit gehabt, hat auch alles mögliche in der Richtung vor Wahlen versprochen - passiert ist kaum was.
    Alles >Paperlapap ...

    Ich kann nur immer wieder sagen, solange die nicht kapieren was hier an medizinischen Potential liegt und das nicht für Patienten möglich machen, so wird sich auch nichts in genereller Legalisierung tun.
    Man muss so was schrittweise machen, man könnte seit vielen Jahren wissen wie sich das entwickelt, wenn man kranken Menschen medizinische Nutzung erlaubt hätte.
    So könnte man auf echte Studien zurückgreifen und schrittweise eine Legalisierung angehen.
    Von Eigenanbau halte ich nichts, ein Jugendschutz würde so nicht klappen und das Hemmnis "Bezahlen" sollte schon bestehen bleiben, wie eben auch bei 'Alkohol und Kippen.

    Wolke, ich hab ned ganz verstanden was du mit den Altersgrenzen meintest ...
    Kippen sind doch ab 18, abgesehen von Wein und Bier ja auch Alk ...
    Ok, warum man Alk nicht generell auf 18 gehoben hat, das ist mir auch nicht erklärlich :]

    Hmm, ich denk das sollte für den Anfang reichen :r:

    LG Franz

  • Hallo Franz,
    genau Bier und Wein meinte ich - Alkohol generell.

    Ui, und bei Kippen war ich dann wohl wirklich mal wieder nicht aufmerksamgenug, da dachte ich doch tatsächlich noch, die würden ab 16 verkäuflich sein.

    Ein Glück, daß zumindest die Zeiten der Automaten vorbei sind!

    LG Wolke

  • Ich befasse mich mit dem Thema ja weiter, nicht nur wenn die Medien mal ein Winterloch haben :grinning_squinting_face:

    Hier kann man die Anhörung als Video sehen:


    Schon merkwürdig, wie manche Leute mit (angeblichen) Fachwissen da ran gehen :frowning_face:

    Hier noch die schriftlichen Stellungnahmen zur Anhörung:

    'Sucht und Selbsthilfe e.V. wird nach der nächsten Vorstandssitzung auch öffentlich zu dem ganzen Thema Stellung nehmen und sich entsprechend positionieren.

    Meine persönliche Meinung ist folgende:

    • Strafverfolgung bringt Suchtkranken nur noch mehr Probleme
    • Suchtstoffe sollten auf Qualität geprüft werden, Verunreinigungen sollten nicht beim Konsumenten auftauchen


    Zu einer Legalisierung unerlässlich für mich:

    • viel mehr Prävention
    • extremer Jugendschutz
    • kein Konsum bei Teilnahme am Straßenverkehr
    • Straffreiheit bei Konsum und Eigenbedarf

    Doch sehe ich derzeit kein perfektes Programm, welches eine Legalisierung erlaubt, doch weiß ich halt auch - jetzt kann ich an jedem Schulhof kaufen :frowning_face:
    Für mich ist auch eine eventuelle Legalisierung nicht für die Kiffer die nur straffrei wegballern wollen, nur dass die keinen Stress mit Polizei und Justiz haben.
    Vielmehr geht es mir um die Konsumenten die hin und wieder mal konsumieren, auf blöd erwischt werden und dann in eine Maschinerie geraten, welche denen dann teilweise wirklich ein ganzes Leben verbaut.

    Derzeit wird meiner Meinung keine Änderung kommen, aber das man das immer anstößt ist richtig!
    Zu 100% stehe ich zur freien Nutzung für Patienten denen es wirklich helfen könnte - wohl wissend welche Droge man sich da antut.
    Aber zur medizinischen Nutzung hab ich ja an anderer Stelle bereits genug geschrieben :winking_face:

    Was wird nun kommen?

    LG Franz

  • Zitat

    Was wird nun kommen?

    Ich hoffe ja auf eine durchdachte Legalisierung, die nicht wieder einem der üblichen deutschen Schnellschüsse entspricht.

    Fakt ist für mich nur, dass es so wie momentan nicht wirklich weiter gehen kann. Gras ist bei den Jüngeren extrem verbreitet, unterliegt aber im Gegenzug so gut wie keiner Kontrolle.

    Als Zugabe zu den von dir schon genannten Gründen und Grundbedingungen ergänze ich persönlich noch:
    Zu einem absolut konkurrenzfähigen Preis legalisieren, um:

    a) den üblichen Schwarzmarkt auszutrocknen:
    Entgegen der üblichen Ansicht, man könne mit Gras nicht reich werden, was sicher auf den Kleindealer zutreffen mag, generiert sich ein riesiger Teil der Schwarzgelder eben doch darüber. Gras ist bei vielen Konsumenten anderer illegaler Drogen der tagtägliche Beigebrauch, in der Form wie ich meinen Kaffe oder Tee zur Kippe trinke. Will sagen: Kleinvieh macht in der Masse halt auch eine Masse Mist.

    b) um das Geschäft mit Designerersatzstoffen auszutrocknen:
    Wie schon an anderen Stellen immer wieder von mir betont, wissen wir über die Inhaltsstoffe dieser Räuchermischungen und was weiß ich nicht alles, so gut wie überhaupt nichts, können die Risiken und erwartbaren Folgen nicht abschätzen. Vielleicht heißt's in fünf Jahren, Dies und Das sei absolut neurotoxisch und draußen erkennste die "Kriegszitterer" schon auf weiter Flur, oder etwas in der Art.
    Bei Gras kann sich der Konsument binnen ein paar Minuten mit wenigstens halbwegs objektiven Informationen versorgen, und ist so wenigstens in der Lage halbwegs auf Risiken zu schließen.
    Ich persönlich glaube schon, dass Viele diese Räuchermischungen nur aus Gründen der Legalität und der Beschaffbarkeit ersatzweise konsumieren. Jedenfalls komme ich zu dem Schluss auf Basis der RM-Konsumenten, die mir in den letzten Jahren so untergekommen sind.
    Im Zweifelsfall plädiere ich für das bekannte Übel.

    Die Entwicklung rund um die Designerstoffe lässt sich auch gesetzlich erst einmal nicht aufhalten, jedenfalls nicht mit den Ansätzen, auf deren Grundlage das deutsche BtmG konstruiert ist. Ist ein Stoff verboten, schieben findige Köpfe einfach etwas Ähnliches hinterher. Selbst mir, ohne nennenswerte chemische Kenntnis, fällt auf Anhieb ein im BtmG erfasstes Medikament ein, welches sich mit Hilfe schlichtem Alkohols zu einer plötzlich nicht mehr im BtmG erfassten Substanz umbasteln lässt, die aber enormes Missbrauchspotenzial bietet.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Handlungsbedarf! Nicht so behäbig die Herrschaften und aus falscher Scham an alten Fehlern festketten!

  • Persönlich halte ich die Cannabis Debatte für müßig, da ich im Bereich Thc & Alkohol natürlich immer noch ein Süchtiger bin (seit 1,5 Jahren clean). Okay, an den Spirituosen-Regalen im Supermarkt gehe ich mittlerweile gelangweilt vorbei. Aber trotzdem habe ich hier einen ganz anderen Blickwinkel. Wenn es Coffee-Shops in Deutschland gäbe, dann wäre da eine weitere Gefahr, an die ich mich erst gewöhnen müsste. Und darum führe mich nicht in Versuchung…..

    Damit will ich nicht das hier im Thread angeführte Pro & Contra in Frage stellen, sondern nur meine individuelle Meinung reflektieren.

    LG Mickey

  • Ne Mickey, kann ich vollauf verstehen.
    Liege auch irgendwo bei 1,5 Jahren, und müsste mich wohl auch erst einmal daran gewöhnen. Dämlicherweise ist mir erst neulich aufgefallen, dass die Schaufenster hiesiger Headshops immer noch magisch meinen Blick anziehen. :r: Klar könnte man jetzt sagen: Hey, dann halt nur Apothekenabgabe. Aber da kommt mir wiederum der Gedanke, dass der Bezug da eventuell in einer Form erschwert wäre, dass sich ein Schwarzmarkt halten könnte. :ce:

    Naja, die Debatte ist nicht ohne. Kann mir auch gut vorstellen, dass es für die Politik äußerst schwierig ist, da ran zu gehen. Für die Linke ist das natürlich ein gefundenes Fressen. Aber da kursieren ja auch so Sachen wie Freigabe aller Drogen, Recht auf Rausch, und was weiß ich. :dg:

  • Richtig Mickey, es wäre natürlich eine weitere Versuchung, aber mal ganz ehrlich - wenn unbedingt was 'Kiffen willst, dann sollte es ja nicht am besorgen scheitern, oder? :winking_face:

    Um ehrlich zu sein, ich tu mir auch sehr schwer mich da genau zu positionieren ...
    Früher wollt ich es legal haben, einfach zum 'Kiffen halt.
    Später wollt ich am liebsten noch alles mehr verschärfen, weil das 'Kiffen von vielen als harmlos hingestellt wurde - doch das ist es eben nicht.
    Heute sehe ich es so, man muss den Mittelweg suchen und mehr über Prävention machen, Verbote sind halt nicht die Möglichkeit, das sollte man einsehen.

    Wie das aber umgesetzt werden sollte, das ist ja noch nicht klar.
    Es muss einfach sein, für mich eben den Jugendschutz an erster Stelle haben und eben Gefahren für den Konsumenten weitgehend ausschließen.
    Apotheken halte ich nicht für geeignet, was ich so höre, wollen die das auch nicht.
    Headshops fallen für mich auch raus, die Geier haben schon mit 'Spice und Co sehr verantwortungslos gearbeitet.
    Für mich sollte es ne (Teil-)staatliche Stelle sein, eng überwacht und nicht noch mit Bongs und Wasserpfeifen in der Ladentheke :winking_face:
    Eher vor Verkauf ein aufgedrücktes Beratungsgespräch, Abgabe natürlich nur in kleineren Mengen ... und und und ...

    Ich glaub eh dass erst Bewegung in die medizinische Nutzung kommen muss, dann könnte sich da was weiter entwickeln.
    Aber beim Medizinalhanf tut sich ja nix, die meinen ernsthaft se lassen ein Präperat was künstlich ist zu, geben es MS'lern (welche es sicher gut verwenden können, aber es gibt zig andere Krankheiten wo es helfen kann) und gut is es ...

    Zurück zum legalen Kiff ...
    Hab sogar davon gelesen, dass man zuerst zum Hausarzt sollte und sich nen Kifferausweis ausstellen lassen muss :winking_face:
    Bringt natürlich nichts, wenn die Hürden so hoch sind, so kann man den schwarzen Markt nicht ausschalten, klar muss sein, einen grauen wird es immer geben.
    Um das geht es ja, Schwarzmarkt zerstören, Hilfen anbieten und nicht bestrafen, das gilt ja für jede Droge.

    LG Franz

  • Geht mir auch so - ich finde da keinen konstanten Standpunkt!

    :ce:Einerseits fände ich es klasse, wenn da reiner Stoff in geprüfter Qualität und einschätzbarer Stärke verfügbar wäre,
    da ja eh konsumiert wird.
    :ce:Ich fände es auch prima, der Drogenmafia diese Sparte zu entreißen - allerdings, es tut mir leid - unser Staat/Gesundheitssystem ist jetzt auch
    nicht gerade ohne mafiöse Strukturen.
    :ce:Einerseits sehe ich persönlich Thc immer noch als "Hustengutsel" an (pälzisch für relativ harmlos) - andererseits sehe ich, was das starke Zeugs bei den
    immer jünger Einsteigenden Konsumenten anrichtet.

    Ich persönlich denke, dass es langfristig über die medizische Schiene zu mehr Toleranz, einer Entkriminalisierung kommen kann, von der dann auch die "Genuß
    und Gelegenehitskiffer" zu Recht profitieren werden...
    Der Prozess ist ja bereits am Laufen; man erinnere sich, was für 20 Jahren für Strafen verhängt wurden, für 0.3gr - Hauptsache kriminalisiert, aktenkundig gemacht
    und gebrandmarkt.
    Das waren ja zum Teil echt brutale Zustände...

    Da sind wir ja echt ein wenig weitergekommen!
    (was da die Linke und ihre Forderungen angeht - ja mei - fordern kann man viel; das darf man ja auch - gerade als bezahlter Volksvertreter - ohne Konzept und meist auch ohne Ahnung oder gar Kompetenz!)
    Ich würde gerne mal mit nem TV Team durch den Bundestag laufen und mir von JEDEM Hansel dort erklären lassen, was zum Beispiel der Euro Rettungsschirm ist, warum er wichtig ist UND wie er funktioniert:
    "ähhhhhhh" "hmmmm" "also....." :ce:

    Leicht abschweifend.Gane

  • Zitat

    Einerseits sehe ich persönlich Thc immer noch als "Hustengutsel" an (pälzisch für relativ harmlos) - andererseits sehe ich, was das starke Zeugs bei den
    immer jünger Einsteigenden Konsumenten anrichtet.

    Hmm, ich sehe das Problem nicht sehr bei dem stärker werdenden Zeugs, kannte ja auch ein paar "Alt-Hippies", die das gleiche Gras wie wir rauchten, aber dennoch nicht so in den Sumpf aberutscht sind.
    Ich habe da so eher die Fantasie, dass sich da irgendetwas an der generellen Einstellung zum Zeug geändert hat. Gehe ich von meinen Kifferkumpels aus, dann "muss es klatschen" und genug ist "kurz vor Kotzgrenze". Ich war auch so. Es fehlt irgendwie der philosophische Unterbau, jedenfalls der ernsthafte, der nicht reinweg zum Selbstbetrug instrumentalisiert wurde.
    Die Alt-Hippies glaubten da irgendwo an ihre Sache und die "positiven Effekte" aus ganzem Herzen, machten gemächlich vor sich hin, bauten Jahr um Jahr an ihrem alten Haus weiter, und schienen ganz zufrieden. Da gab's halt auch nicht das kifftypische Abgehänge auf der Couch. Breit sein war da irgendwie Beiwerk und nicht Hauptlebensinhalt. Die Beiden erschienen mir auch gänzlich zufrieden mit ihrem Dasein.

    Zitat

    ch fände es auch prima, der Drogenmafia diese Sparte zu entreißen - allerdings, es tut mir leid - unser Staat/Gesundheitssystem ist jetzt auch
    nicht gerade ohne mafiöse Strukturen.

    Da magst du zwar gewissermaßen Recht haben. *g* Andererseits lassen sich diese Strukturen dann doch wenigstens teilweise zu gewissen Verhaltensweisen zwingen. Dann lieber in diesen Pott.

    Gibt ja bei den mafiösen Strukturen noch so ein anderes Problem:
    Der "reine Grasdealer" wird ja auch immer seltener. Meistens ist die Angebotspalette deutlich breiter gefächert. Das wirtschaftliche Interesse auch bei anderen Stoffen Neukunden zu gewinnen liegt auf der Hand, die erste Bahn ist immer gratis, so sagt man. Da tauchen die 13jährigen auf, wollen bisserl Gras vom Taschengeld kaufen, und kommen mit dem ganzen Rest auch in Berührung. Den Rest macht die Dynamik. Alles schon so erlebt.

    Dann noch der Sprung auf eine kriminelle Ebene. Ich kann mich noch zurückerinnern, dass mit 14 die Illegalität tatsächlich noch eine gewisse Hürde irgendwo darstellte, also gedanklich. Zwei, drei Mal was gekifft, und schon waren legal und illegal scheißegal.

    LG
    WbD

  • :ce: Das mit der Angebotspalette stimmt schon - allerdings war es bei mir zum Beispiel so, das ich erst durch Nichtverfügbarkeit von Haschisch Ausflüge
    ins Koks, Speed & vor allem wieder ins Alkohollager unternahm (Heroin war bis 22 oder so ein absolutes NO GO bei mir).

    :ce:Das mit der Einstellung stimmt, das macht dann doch einiges aus.
    Ich verkehre ja auch heute noch mit einigen Leuten, die zwar abends gerne einen Kiffen, aber das halt so nebenbei & nicht als Lebensinhalt!
    Zwar entpuppte sich - spätestens in Indien vor Ort - diese "booom Shankar" Kiff Philosophie als Blender, als Pseudoreligion wie die Kirche hier ja auch,
    aber man hatte gewisses Regeln und Rituale, die das ganze dann doch etwas gepflegter ablaufen liefen, als das, was da heutzutage oft veranstaltet wird.
    Komakiffen etc...

    :gi: Wie gesagt: Kein eindeutiger Standpunkt!

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