Wie geht Ihr mit Schmerzen um?

  • demorph, das ist ja mal eine geniale Erklärung.:gj:
    Hätte ich es nicht schon gewusst, hätte es sogar ich kapiert.

    Mad Girl, demorph hat absolut recht.
    Eine gleichbleibende Versorgung mit Schmerzmittel ist auf alle Fälle besser als ein oft genommenes Bedarfsmedikament. Und ja, ein Schmerztherapeut ist für uns Chronische einfach Pflicht. Denn der Schmerz betrifft ja nicht nur ein Fachgebiet, er betrifft mehrere, und ein Schmerzthera hat die Ausbildung, die sich nur um Schmerz dreht. Auch ich lege Dir nahe, schnell einen aufzusuchen.
    Ansonsten wünsche ich einen schönen Sonntag
    liebe Grüße
    dunge

  • Ich habs mir nun noch ein paar mal durchgelesen und glaub jetzt hab ich es vollständig geschnallt - klingt für mich sehr interessant und absolut nachvollziehbar.

    Schmerztherapeut ... ich wäre schon lange da gewesen .... wenn ich nciht solche Angst hätte das ich WIEDER MAL nicht ernst genommen werde .... DAS würde ich zZ nicht auch noch verknausern können :thinking_face:


    Ich hab jetzt die letzte Stunde viel gegoogelt .... und festgestellt das das städtische KRankenhaus eine Schmerzambulanz hat.
    In meinem Kopp schellt es gerade "Hallo? Krankenhaus? Übertreibs mal nicht! So schlimm isses auch nicht!" .... eingeimpftes Denken von früheren Ärzten ... ob ich mich traue da einen Termin zu machen kann ich nch nicht sagen ..

  • Zitat

    In meinem Kopp schellt es gerade "Hallo? Krankenhaus? Übertreibs mal nicht! So schlimm isses auch nicht!"


    DOCH!!! genau so schlimm ist es. Du hast chronische Schmerzen! Damit muss man irgendwie zurecht kommen, und wenn der Weg über eine Schmerzambulanz oder eine Schmerzklinik führt, dann ist das eine absolut gute Möglichkeit. Du hast genug körperliche Probleme. Da brauchst Du nicht auch noch den Schmerz, der Dich psychisch noch zusätzlich belastet. Such Dir Hilfe, und wenn es eine Klinik ist, dann ist das so und ist auch gut so, und nimm die hilfe auch an. Schmerztherapeuten und Ärzte sind eigentlich meist sehr einfühlsam und umgänglich. Was hast Du zu verlieren?
    Es geht um DICH, und da ist das absolut nicht übertrieben!

  • Ich bin halt einfach in der Vergangenheit nie Ernst genommen worden.
    WENN ich mich dann mal aufgerafft hatte .... dann kam am Ende eh immer nur raus "das ist alles psychosomatisch" - besonders in Bezug auf meine Kreislaufprobleme, das ständige Wegkippen ... da war ich ANfang 2009 bei zig Ärzten - einmal volles Programm ..... rausgekommen ist vegetative Dystonie mit dem Zusatz "da kann man nichts machen" .... Danke auch ...
    Und seither ist meine Phobie vor Ärzten einfahc noch was ausgeprägter als vorher ...

    ABer ich werds in Angriff nehmen, BESTIMMT! - denn so geht es nicht weiter ... heute blieben die Schmerzen auch nach 10mg Oxycodon so stark das ich nur im Kreis rennen mag ..

  • Ein Tipp noch der viell. Hilft:
    In der deutschen Gesundheits Gesetzgebung gibt es 2 wichtige Passuse:
    1) der Arzt hat freie Behandlungswahl (eh er darf entscheiden was gemacht wird)
    2) der Patient hat freie Arzt Auswahl

    Ich hab gelernt mir selbst zu Vertrauen bzw. meinem Bauch.
    Wenn ich nach dem ersten Gespräch den Arzt nicht mag, weil er grosse Fehler gemacht hat zb.:
    mich nicht ernst nimmt oder mir ich ihm nicht Vertrauen kann, dann bleibt es bei dem ersten (bzw. Zweiten Termin denn auch ein Arzt hat mal nen miesen Tag) Besuch und ich suche mir sofort einen neuen Arzt.
    Ich hab mich auch oft an die deutsche Schmerzhilfe gewandt die mir dann "gute" Ärzte nannten.

    Ich weiß wie es ist nicht ernst genommen zu werden.
    Mit 12 Jahren hat ein Prof.Dr. Brandt (damals hohes Tier in d Münchner Kliniken) meine Eltern aus dem Zimmer geschickt. Anschließend sagte er: " So, jetzt erklär mir mal deine Taubheit usw.. So das ich dir Glauben kann und nicht in meinem Bericht schreibe das du nur Simulierst"....
    (mein Dad wurde damals so negativ beeinflusst das er mir erst mit 16 Jahren, als er sah wie so eine Schmerzattacke aussieht, glaubte das ich NICHT simuliere.)
    Sowas oder so ähnlich, in Bez. Auf Ärzte, hat sich seit damals 1990 bis heute gehalten.
    Lass dich von diesen DEPPEN nicht runter ziehen!
    Laut einer Studie von 2005 Sucht jeder Schmerzpatient 5! Jahre nach einer Therapie oder einem Arzt bis ihm schließlich geholfen werden kann.

    Du findest den passenden Arzt!
    es kann eben nur etwas dauern aber danach bekommt man viell. Wieder sein Leben zurück & das ist die Sucherrei absolut Wert!!


    dunge:
    Danke für das Lob!
    falls du es ironisch meintest, das quasi meine Erklärung bescheiden ist, dann sag ich auch Danke :winking_face: & überarbeite sie nochmal.

  • Zitat

    Danke für das Lob!
    falls du es ironisch meintest, das quasi meine Erklärung bescheiden ist, dann sag ich auch Danke :winking_face: & überarbeite sie nochmal.


    Nein, nein, das Lob war absolut Ernst gemeint.
    Das ist so plastisch beschrieben, und absolut logisch nachvollziehbar.
    Solche Erläuterungen fehlen mir oft in Fachbeiträgen!

    Mad Girl, wir haben zum Glück das Recht auf freie Arztwahl. Es ist eben auch so, daß man nicht mit jedem Menschen kann, das ist bei Ärzten genauso. Auch ich gehe mittlerweile von einem Arzt weg, wenn er oder seine Behandlungsmethoden nicht behagen. Es gibt sehr gute Ärzte, und die warten nur darauf, von uns gefunden zu werden.

  • So, es ist mir ein tiefes Bedürfnis, diese Thema wieder an die Oberfläche zu holen.
    Denn wir chronischen Schmerzpatienten haben hier im Forum zuwachs bekommen.
    Darum noch einmal die Frage, wie geht Ihr mit Euren Schmerzen um?
    Was habt Ihr für Strategien, den Alltag zu meistern?
    Habt Ihr vielleicht neue Verfahren entdeckt, die Ihr mit uns teilen wollt?

  • Danke dunge, dass Du den thread (richtig geschrieben) hoch gezogen hast!!!
    Hab ich noch gar nicht entdeckt.
    Gerade mal von Anfang bis Ende gelesen und festgestellt, dass ich hier auch richtig bin.

    Bin seit 2006 Schmerzpatientin mit etlichen OP´s. Da weitere OP´s aufgrund der anhaltenden Schmerzen sicherlich anstehen würden,
    diese aber mittlerweile zu gefährlich wären, habe ich mich in diesem Jahr bei einem Schmerzspezialisten angemeldet.
    Der hat mich aber gleich stationär geschickt, weil das bei mir alles zu komplex ist.
    Hatte dazu ja auch einen Thread eröffnet - wen es interessiert.

    Jetzt nehme ich gegen die Schmerzen Morphin, Lyrica, Katadolon und einen bestimmten Blutdrucksenker mit Namen Clonidin.
    Das haben die Schmerzspezialisten im Krankenhaus so eingestellt. Außerdem habe ich ein Tensgerät bekommen, welches mit gut hilft
    und ich gehe zur Physiotherapie. Dort bekomme ich eine Darmmassage und Cranio Sacrale. Das letztere kann ich absolut nur jedem empfehlen!!!
    Allerdings benötigt man dafür jemanden, der das wirklich gut beherrscht!!!!!!!!
    Aber bei mir wirkt es wahre Wunder. Nach der Darmmassage habe ich starke Schmerzen. Die Cranio Sacrale macht mir die Schmerzen wieder weg!!!

    Seit meinem stationären Aufenthalt auf der Schmerzstation habe ich so wenig Schmerzen wie noch nie.
    Es gibt Zeiten da habe ich einen Schmerz von 0 also gar keinen, der Dauerschmerz liegt bei 3-4 und die Schmerzspitzen liegen bei 6-7.
    Ich komme daher sehr gut mit meinen Schmerzen derzeit zu recht und bin zufrieden.
    Leider haben die Schmerzmittel Nebenwirkungen. Ich schwitze stark und habe Verstopfung - Morphin. Und ich brauch viel Schlaf - alle Medis.
    Und aufgrund der ewig langen Schonhaltung fehlt es mir an Kondition, Muskeln und Kraft. bin oft schlapp.

    Ach ja. Es gibt noch so etwas wie eine Schmerzkonferenz. Dort kommen Ärzte aus sämtlichen Fachrichtungen zusammen. Die befragen mich und
    beraten sich dann wie man mir noch helfen kann. Das steht bei mir im Juli an und ich bibbere schon. Hab Angst davor. Aber naja. Muss ich halt durch. :confused_face:

    Ansonsten benutze ich noch mein Heizkissen. Das hat mich schon über viel Schmerzspitzen gebracht! Ablenkung hilft auch. Weil ich mich bei starken
    Schmerzen aber kaum konzentrieren kann, hilft Ablenkung in Form von menschlicher Gesellschaft am besten. Leider mangelt es mir aber an Freunden, Bekannten
    und so. Die meisten haben sich verabschiedet. Naja. Mein Kater hilft mir auch und mein Freund ist mein absoluter Held!
    Außerdem freu ich mich, dass ich dieses Forum gefunden habe. Fühl mich wohl hier :smiling_face:

    Tulpe

  • Hallo Tulpe
    Dass Du Dich bei uns wohl fühlst, freut mich, sogar sehr :smiling_face:
    Es ist schon wichtig, dass man sich austauschen kann, entweder alles einem guten Freund/Freundin erzählen, oder aber den Kontakt mit anderen Betroffenen. Das war für mich der wichtigste Aspekt hier im Forum, zu sehen, dass man nicht alleine mit seinen Problemen ist. Auch zu lesen, wie manche die Probleme schon gemeistert haben, hat mir persönlich viel gebracht.

    Auch ich halte Ablenkung und auch Abwechslung sehr wichtig. Mir hilft da meine Malerei und Zeichnerei. Dabkannich eltum mich herum vergessen, wenn es gut läuft auch die Schmerzen.
    Da sind wir eben gefordert, herauszufinden, was uns gut tut, und was wir so mögen.
    Aber Du bist, denke ich, auf einem sehr guten Weg!
    Viele Grüße
    :wink: dunge

  • Hi

    Ich verkehre in gewissen Kreisen und kenne einige Schmerzpatienten, die Medikamente auf Cannabis Basis nutzen, die natürlich sündhaft teuer sind und viele konsumieren aus der Not Marihuana und damit können einige alle anderen Medikamente absetzen. (links entfernt)


    Man mag sich gerade in diesem Forum gegen Suchtmittel wenden aber was ist mit vielen der Medikamente? Das sind auch Suchtmittel und man sollte dann doch die verwenden, die wenig schädlich und für einen gut sind.

    Einmal editiert, zuletzt von SoccerLady (29. März 2015 um 08:44)

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