Meine eigene, kleine Fantasie-Welt und Ich

  • Hi,
    wie schon in meiner „Vorstellung“ beschrieben, flüchte ich sehr gerne und auch oft in meine eigene, kleine Fantasie-Welt.

    Wenn ich mich richtig erinnere fing das vor etwa 7-8 Jahren an. Da war ich ja noch etwas jünger und es machte mir nichts aus.
    Es war auch nichts ganz so Neues, weil man ja als Kind schon oft Fantasien entwickelt hat und diese dann „spielt“.
    Aber das hat bei mir in der Pubertät nicht aufgehört sondern es fing erst richtig an. Angefangen hat es mit Ausschnitten aus Animeserien oder anderen Serien, wo ich mir dann z.B. vorgestellt habe, dass ich da dabei bin. Bis Heute sind daraus eher Storys entstanden, die viel mit meinem realen Leben zutun haben und leider auch sehr viel Zeit meines realen Lebens in Anspruch nehmen.

    Ich bin sogar froh, wenn ich alleine daheim bin, damit ich wieder unbeschwert in diese Welt reisen kann. Während andere gerne weg gehen, feiern, Party machen, bin ich lieber nur zu Hause. Ich bin auch sehr zurückhaltend und schüchtern und mein Selbstbewusstsein liegt im Keller. In meiner Fantasie-Welt bin ich das genaue Gegenteil, also da stelle ich mich selbst ganz anders vor...

    In letzter Zeit ist es wirklich schlimm geworden. Sogar die paar Minuten auf der Toilette z.B. auf der Arbeit versinke ich wieder in dieser Welt :dv: Wenn ich unterwegs bin, muss ich sogar schon aufpassen, dass ich nicht zu sehr mit den Gedanken wo anders bin, sonst fange ich an mit mir selbst zu reden und das wäre mir peinlich wenn es andere Leute mitbekommen würden.

    Vielleicht ist hier jemand, der mir sagen kann, wieso, weshalb und warum und vielleicht bin ich mit diesem Problem auch nicht ganz so alleine...

    Tagträumerin

  • Liebe Tagträumerin,
    du bist nicht alleine mit diesem Problem. Ich habe auch eine kleine "Fantasiewelt". Ich flüchte aber meistens nur dorthin wenn ich abends im Bett liege und mich langweile. Und ich rede auch öfters mit mir selbst :(, also auch laut. Aber ich versuche es so zu beschränken, dass ich das nur tue wenn ich allein bin weil es echt verrückt rüberkommt. Vielleicht is es bei dir schlimmer, aber ich mag diese Welt und eigentlich stört es mich nicht öfters mal da zu sein. Manchmal habe ich auch Zeiten in denen ich andauernd abwesend bin und dann muss ich mich immer total konzentrieren nicht mit mir selbst zu reden oder in irgend eine andere welt zu verschwinden, aber wenn ich mich ne weile wirklich auf ieine Sache konzentriere geht es eigentlich wieder...
    Ich hoffe das hilft dir iwie weiter und ich hab nich iwo den roten faden verloren...
    LG Mary

  • Liebe Mary,
    bei mir ist es sehr ähnlich. Ich rede dabei auch wirklich nur, wenn ich alleine bin. Kurz vor dem einschlafen Träume ich auch gerne. Was ich dazu auch gerne mache, ist Musik hören. Viele Situationen untermale ich mit der passenden Musik.
    Auf der einen Seite finde ich es auch nicht schlimm. Bin gerne dort und wie geschrieben, freu ich mich sogar wenn ich wieder mal alleine bin.
    Aber auf der anderen Seite nimmt es wirklich viel Zeit in Anspruch. Ich unternehme auch kaum etwas und schotte mich schon sehr von meinem Umfeld ab. Hätte ich nicht meinen Freund, würde ich nur das Haus verlassen um Arbeiten zu gehen und um einzukaufen. Ich will ja nicht irgendwann NUR in der Fantasie-Welt leben, sonder mein reales Leben leben.

  • hm, ich hab keine Ahnung, aber ne Freundin von mir hat ne Konzentrationsschwäche. Vllt is es bei dir ja sowas ähnliches....
    merkst du denn wenn du wieder "verschwindest"? oder passiert es einfach und du dir wird erst danach bewusst dass du schon wieder da warst?
    LG Marie

  • Ich frage mich was so ein Beitrag bringen soll, Tequila. Es mag ja einen schützenden Aspekt haben, aber Tagträumerin schreibt doch das es eben nicht ausschließlich gut ist, sondern eher überhand nahm/zu einem Problem wurde.

  • ich meine damit, dass wir uns nicht gleich immer einreden sollten wir hätten probleme wenn wir unser verhalten nicht erklären können, bzw es anderen missfällt. es ist wie es ist. so hat gott und geschaffen

  • bei mir hatte "das" so etwa im Alter von wohl 13/14 (ehrlichgesagt kann ichs ganz genau gar nicht mehr richtig benennen)...also da hat es angefangen, daß es mir wohl bewußt wurde....und es fing an extrem zu werden....
    und ich würds heut eher nicht als "träumen" bezeichnen...also diesen "ach ich träum mich in eine verträmtte Märchentraumwelt"...das wars es eher nicht...
    ja klar, Fantasien waren es....logo....aber es waren ganze Lebenskonstruksituationen, die ich mir da ersponnen hatte...meist zwar sehr nahe an der äußeren Realität oder involviert in die Realität, aber eben, Fakt, pure Fantasie.
    und bei Gott, DIE haben sehr viel Zeit in Anspruch genommen...
    und darum wurde es auch extrem, daß ich mich nämlich schon immer auf DIE Zeit gefreut hab, in der ich "alleine" war....meist war das dann der Abend....ja da konnt ich nicht schnell genug in mein Bett kommen...
    Hilfe und Schutz dabei war natürlich auch - und dann auch wieder extrem - Musikhören währenddessen...
    und bald konnte ich auch - mit Hilfe von Musik und Kopfhörern "das" untertags machen...(das fällt ja dann auch nicht so auf:-)

    tjanun, heut würd ich mal sagen, BESSER wäre es gewesen, auf jedenFall, ich hätte in ein Forum schreiben können und fragen und erzählen können, was ich da mache.
    ehrlichgesagt, weiß ich gar nicht, ob es mir früher schon so in der Art aufgefallen ist, so wie es dir auffällt....
    ich denke aber, es wäre wohl besser gewesen, wenn es mir zumindest ETWAS aufgefallen wäre....weil, das kann man jetzt SO oder SO sehen,
    aber heute nach 20 Jahren Drogen-und Alkoholsucht sehe ich , (also das gilt jetzt nur für mich) schon einen Zusammenhang.

    ICH selbst, zum heutigen Zeitpunkt, hätte mir selbst zum damaligen Zeitpunkt gesagt, versuch es etwas zu begrenzen....ja, vielleicht, gönne dir einmal in der Woche EINE Zeit, in der du "es" machst, versuch aber die restliche Zeit mit anderen Dingen, Aktivitäten, Menschen, Hobbies ganz bewußt auszufüllen....
    ich selbst würde mir raten, auch wenns "gezwungen" ist, ein Buch zu lesen, anstatt die Musik aufzusetzen....

    heute muß ich mich selbst nicht mehr dazu zwingen, "es" nicht zu tun....weil "es" erstens viel, viel weniger geworden ist und zweitens begrenzt "es" sich von selbst....es füllt längst keinen ganzen Abende oder Stunden mehr....(kurze Abstecher "gönn" ich mir noch immer, sie bringen mich nicht um:-)
    irgendwie hab ich gelernt, den Punkt zu erkennen, wo es aufhören soll...(klingt bissele doof, ich weiß, aber läßt sich irgendwie nicht anders erklären)
    und eines mach ich gar nicht mehr.....ich nehme mir keine Hilfe mehr dazu, beispielsweis in Form von Musik...also bewußt dafür nehme ich es nicht....klar höre ich manchmal bestimmte Lieder, aber das ist halt sehr selten geworden.
    aber frührer habe ich mir ganze Kasettensammlungen extra dafür angelegt (heut macht "man" das ja alles per PC und Händy, ich weiß, bin scho´ bissele älter, sorry:-)
    als Kind habe ich Kinderbücher aus der Bibliothek dafür benutzt.

    aber lernen "es" zu minimieren ist wohl nicht das schlechteste:-)....klar ist anfangs sicherlich ein kleinerer "Gewaltakt", weil ich es ja bewußt etwas eindämme.....das geht auch erst, wenn ich drum weiß, deshalb ist es gut, daß du drum weißt....
    ich wußte das damals ja nicht mal!!:-)

    Fantasie zu haben, Vorstellungskraft und derartiges....ich finde das nachwie vor sehr vorteilig, allerdings mittlerweile eben nur solange, solang es mir selbst nicht zum Nachteil wird.....und das liegt bei jedem selbst, es für sich zu erkennen.

    wichtig für mich selber ist immernoch, daß ich einen "Ort" habe, also ich rede jetzt von einem inneren Ort....den ich ja auch nur durch Fantasie erreichen kann, klar, aber mittlerweile ist es, wenn ichs beschreiben müßte mit Worten, irgendwie immer dergleiche "Ort"....
    nicht mehr so wie früher, alles durcheinander und ganz verschiedene "Orte" mit oft ganz verschiedenen Situationen, Konstrukten, etc.
    tja...eben auch eine Möglichkeit der Begrenzung und Minimierung, was ich aber nicht als Nachteil empfinde.

    vorallem ists gut, heut zu wissen, daß es mir nicht alleine SO geht.....ich glaub, das hätt mir früher auch schon geholfen, wenn ich das gewußt hätte:-)
    :wink:  
    Gruß
    doggy

  • Ein bisschen kann ich mich in deinem Beitrag wiederfinden. Aus den Spielen, denen ich sehr lange nachging, so bis ca. 16, hat sich dann mehr und mehr das Schreiben entwickelt, wo ich mich auch ausleben und -toben kann. Vielleicht kann man ja all diese Fantasie und das Flüchten in eine eigene Welt in etwas produktives umwandeln, also Malen, Schreiben oder ähnliches?

  • das tust du ja, wenn du darüber schreibst :smiling_face:

    vielleicht findest du noch ein Thema was die Leute interessiert

    Drachen, zauberer, Magie, Menschen mit besonderen Begabungen ->SUperhelden

    sowas ist immer beliebt und wenn du gut schreiben kannst und ich unter "produktiv" das verstehe was du meinst,
    denn ansich ist das schreiben allein schon produktiv, hast du hiermit deine Antwort

    :smiling_face: Lg

  • Die Frage war so an die Tagträumerin gerichtet, ich meine, es würde ihr vielleicht leichter fallen, damit umzugehen, wenn sie nicht "nur" in dieser Welt versinkt, sondern es kanalisiert und mit diesen Fantasien etwas macht. Dabei kommt es auch nicht darauf an, ob man gut schreiben, malen oder was auch immer kann. Es geht nur darum, etwas zu schaffen, für sich selbst, aber es passiert in einer anderen Forum und hat womöglich dann weniger diesen belastenden Charakter, denn man hat ja ein allgemein anerkanntes Hobby.

    Oder hab ich was falsch verstanden?

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