Schmerztherapie stationär - 1. Schritt Morphin Teil-Entzug - Wer hat Erfahrungen damit?

  • Hallo an alle,

    ich bin ganz neu im Forum habe aber schon einiges gelesen.
    Daher dachte ich, dass ich hier richtig bin mit meinen Gedanken und Fragen.

    Ich war von Ende April bis Mitte Mai stationär, um eine Schmerztherapie zu machen.
    Da ich bis dahin Morphin gegen meine Schmerzen (ich bin ein chronischer Schmerzpatient) genommen habe, die aber nicht viel geholfen haben, wurde ein Entzug begonnen.
    Allerdings vorerst nur die Hälfte der Gesamtdosis, weil die Dosis sehr hoch war. Jetzt soll sich mein Körper erst einpendeln bevor
    der Rest angegangen wird.

    Ich hoffe ich bin mit meiner Frage hier an der richtigen Stelle.
    hat jemand von Euch Erfahrungen damit, wie man sich fühlt in dieser Zeit und wie lange es wohl dauern mag, bis man wieder "normal" ist.

    Ich bin sehr müde und schlapp und finde alles Mögliche einfach zu viel, um es zu machen.
    Auch schwitze ich viel und fühl mich unruhig, zittrig und hab Herzklopfen.

    Ich wäre sehr froh, wenn mir jemand von seinen Erfahrungen erzählen könnte.

    Mit herzlichen Grüßen an alle
    Tulpe

  • Hallo Tulpe
    Mit Erfahrungen im Morphinentzug kann ich dienen.
    Als Erstes: das Herzklopfen, Herzrasen und auch das Schwitzen sind eindeutig Entzugserscheinungen vom Opiatentzug.
    Mittlerweile habe ich so um die 10 Morphinentzüge hinter mir, und noch jede Menge entzüge von anderen Medis, zum Beispiel Benzos.
    Auch ich bin seit meinem zehnten Lebensjahr Schmerzpatient.
    Allerdings hat das Morphin, zuletzt hatte ich es 10 Jahre am Stück, bei mir zu psychischen Problemen geführt, bzw. diese aufgedeckt.
    Dass der Eentzug bei Dir auf zwei Etappen gemacht wird, finde ich gut. Zwar hat man zwei Mal Entzugserscheinu8ngen, aber der Körper kann dazwischen eben etwas zur Ruhe kommen.
    Aallerdings knabbere ich immer noch an den Folgen des Morphins, und suche einen Weg zurück ins "normale" Leben, aber ich bin auf einem sehr guten Weg, und das ohne bewusstseinsverändernde Mittel.
    Wenn Du weitere Fragen hast, oder einfach Erfahrungen austausschen möchtest, dann nur zu.
    Sollte es im falschen Bereich sein, verschieben wir es bei Bedarf schon :smiling_face:

  • Hallo dunge,

    danke für Deine Antwort.
    Schade, dass sich andere nicht gemeldet haben.

    So viele Entzüge? warum so viele? wahrscheinlich musstest Du doch immer wieder auf das Morphin zurück greifen?
    Schrecklich - brrrrrr

    Ich finde das mit dem Teilenzug auch ganz toll. sobald Entzugserscheinungen eingetreten sind, wurde das Reduzieren gestoppt und gesagt,
    dass sich mein Körper erstmal einpendeln soll. Dadurch sind die Entzugserscheinungen auch wesentlich weniger schlimm als wenn alles auf
    einmal reduziert worden wäre.
    Ich habe mit dem Entzug zu kämpfen und muss vor allen Dingen viel ausruhen und schlafen aber es gibt auch gute Tage dazwischen.
    Und wenn dann "nur" das Schwitzen und das Herzklopfen stärker ist, dann ist das ok.

    Ich habe vielmehr Angst davor, wie der Entzug ausfällt, wenn es auf 0 geht. Ist es dann genauso oder fallen die Entzugssymptome dann
    deutlich stärker aus?
    Auf Station waren 2 andere, die wesentlich weniger Morphin hatten zum reduzieren als ich aber die hatten deutlich mehr zu kämpfen!!!
    Bei denen wurde auf 0 reduziert.
    Das hat mir Angst gemacht.

    Weißt du wie lange es dauert bis der Körper sich wieder halbwegs normal anfühlt? Also wie lange das dauert mit den Symptomen?

    Dass ich so wenig machen kann und ständig schlapp bin, ist echt doof. und 2 bis 3 Tage in der Woche ist es echt schlimm. Da geht nur
    noch im Bett bleiben und ne Menge Pillen gegen den Entzug nehmen.

    Tulpe

  • Hallo Tulpe

    Was bekommst Du denn bitte für Pillen gegen den Entzug?

    Die machen Dich ganz sicher mega müde, brauchst Dich also nicht wundern, wenn Du viel im Bett liegst und schläfst. :winking_face: Aber ganz sicher ist man auch schlapp vom Entzug, der Körper hat ja ordentlich viel zu tun. :frowning_face: Wie lange es dauert ... ich denke das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Habe keine Erfahrungen mit Morphium, aber nen Codeinentzug (nee, zwei) habe ich hinter mir.

    Ich wünsche Dir, dass Du Dich schnell wieder besser fühlst. Die guten Tage die Du zwischendurch haben wirst, nutze sie um ganz viel Kraft tanken zu können. Und denk immer dran: Es geht vorbei. Es ist kein Dauerzustand.

    Wünsche Dir viel Kraft und alles Gute,

    Leben

  • Mein Hauptproblem bei allen entzügen war eigentlich, daß ich wahnsinnig unruhig und kribblig war.
    Warum das so viele waren, erklärt sich aus meiner Krankengeschichte.
    Mit 10 Jahren sind ein paar Hüftkrankheiten ausgebrochen, bzw. erkannt worden.
    So hatte ich immer wieder Operationen, und vor jeder OP wurde das Morphin abgesetzt, also ausgeschlichen, nur, um nach der OP festzustellen, daß es ohne nicht ging.
    Heute weiss ich, es geht ohne, es ist zwar nicht immer leicht, aber man hat ein klareres und selbstbestimmtes Leben.
    Und das waren mir alle meine Entzüge wert.
    Wie lange der Körper braucht, um sich von den Opiaten zu erholen, ist absolut individuell unterschiedlich, so wie Leben schon schrieb.
    Ich wünsche Dir viel Kraft, Ausdauer und Durchhaltevermögen!
    LG dunge

  • Hallo Ihr Beiden,

    ja das mit der Unruhe und dem Herzklopfen und das - das ist eigentlich das Schlimmste.
    Ich habe das Problem, dass ich aufgrund eines Traumaerlebnisses im Entzug, also wenn diese Unruhe und das Herzklopfen ganz stark ist, Angst-
    und Panik bekomme. Leider ist das so. Ist auch von mensch zu Mensch anders.

    Gegen Entzugerscheinungen haben wir einen Blutdrucksenker bekommen, der ganz bestimmte Funktionen reduziert.
    Dadurch ist der entzug nicht ganz so schlimm. Ich glaube ich würde mich gleich wieder stationär einweisen lassen, wenn ich den nicht hätte.
    Außerdem muss ich wegen der Angststörung noch andere Psychopharmaka nehmen, die helfen auch.
    Mein Ziel ist: in den nächsten 12 Monaten das Morphin komplett weg zu bekommen und dann wird in langsamen Schritten nach und nach der
    restliche Psychopharmakasch.... abgesetzt. Habe alles schon sehr reduziert aber wenn ich jetzt da auch dran rum drehen würde, dann wird
    der Körper zu sehr durcheinander gebracht.
    Am liebsten würd ich alles jetzt sofort einfach weg lassen.

    Ich freu mich auf einen klaren Kopf!

    Danke euch auf jeden Fall für Eure Beiträge.
    Ich mach mir doch viele Gedanken und hab immer mal wieder Angst wie alles wird.

    Dunge,

    wenn Du schon seit so frühen Jahren, also auch schon sehr lange, Schmerzen hast und Op´s und so - darf ich fragen
    wie Du im Alltag zurecht kommst?

    Ich hab immer Angst, dass ich es nicht schaffen kann, wenn ich mal ganz alleine bin - ohne Hilfe.
    Wie ich dann alles bewerkstelligen soll und so.
    Ich kann so viel nicht machen, weil ich dann Schmerzen bekomme und soll mich schonen und schonen und weg lassen und so.
    Und jetzt fühlt es sich an als würd es kein ende haben und dass ich immer so drauf bin. So schwach und hilfsbedürftig.
    Ui - das hört sich nach ner Menge Selbstmitleid an ist aber eher eine Beschreibung. Alles Mist.

    Tulpe

  • Hallo Tulpe
    Naja, der Alltag ist unterschiedlich, mal meistere ich ihn hervorragend, dann mal wieder nicht.
    Aber ich wohne in einer betreuten WG, wo wir uns die Arbeiten teilen, so daß ich nur das machen muss, was ich auch kann.
    Das mit dem Schonen wurde mir auch immer gesagt, fast 40 Jahre lang. Seit Dezember letzten Jahres wird jetzt ein anderes Programm gefahren: Bewegung und Belastung in immer weiter leicht steigenden Dosen. So kann der Körper sich darauf einstellen und zieht recht gut mit.
    Und ich muss sagen, Schmerzen habe ich, wenn ich mich bewege, aber auch, wenn ich mich nicht bewege. Also kann ich auch etwas tun.
    Aber, wie gesagt, ganz ohne Hilfe komme ich auch nicht aus!

  • Hallo dunge,

    irgendwie traurig, dass wir so auf Hilfe angewiesen sind aber andererseits bin ich froh, dass es dann so etwas gibt wie deine wg mit betreuung.
    Es erleichtert mich, dass jetzt zu wissen. Meine Angst davor ist nicht mehr ganz so groß. Ich denke mir, wenn ich mal meinen tollen Mann
    verlieren sollte, dann könnte ich vielleicht auch so weiter leben.

    Weiter leben - dass ist so der Gedanke und das Gefühl, dass mich zu Zeit ständig umtreibt.
    Der Entzug bringt mich völlig durcheinander. Ich bin um jeden Tag froh, den ich geschafft habe. Wenn ich morgens aufstehe bin ich erleichtert.
    Nur der Blick auf den Abend ängstigt mich etwas. Weil es dann immer so schlimm ist.
    Die Unruhe und das - verursacht ein Gedankenkarussell, das ganz schrecklich ist.
    Ich hab dann das Gefühl mein Leben ist vorbei. Ich kann gar nicht so mein Leben ganz normal "durch gehen" wie andere.
    Es fühlt sich an als sei mein Leben vorbei und ich hätte keine Chance alt zu werden.

    Ich wünsch mir so sehr einfach ganz normal leben zu können. So wie andere. Mit normalen Höhen und Tiefen.
    Aber ich bin und muss ständig kämpfen, um überhaupt überleben zu können. Und das geht irgendwie schon so lange.
    Obwohl, wenn ich lese, wie lange Du - dunge - schon krank bist und kämpfst - dann fühl ich mich lächerlich.

    Ich weiß auch nicht. Der Entzug ist so anstrengend.
    Und schlimm war der Mittwoch für mich. Hatte einen Termin in der Schmerzambulanz bei meinem Arzt.
    Er hat den Entzug voll ins Lächerliche gezogen. Was das schon wäre und durch wär ich ja auch allemal. ist ja so viel Zeit vergangen.
    Dabei sind es erst drei Wochen. Ich hab ihn dann gefragt was meine Symptome dann sein sollen. "Ja, wenn sie jetzt noch
    Symptome haben, dann haben Sie mehr genommen als Sie uns gesagt haben". Also hätte ich gelogen!. so ein Quatsch!
    Was hätte mir das denn bringen sollen? Ich bin doch kein junky, sondern jemand, der aufgrund von Schmerzen Morphin
    verordnet bekommen hat.
    Er probiert dann es auf die Psyche zu schieben. Ich habe so ein Gespräch überhaupt nicht erwartet, weil die letzten Gespräche auf
    Station ganz in Ordnung waren. Dort hieß es immer, dass es überraschend gut läuft und dass die Gesamtdosis schnell gut runter
    zu dosieren ging. Bis eben zur Mitte. Und wenn ich fragte, was mich im Entzug erwartet hieß es immer "ach dass ist von Mensch
    zu Mensch unterschiedlich und von 6 wochen kann mann auf jeden Fall ausgehen".

    Der hat sich so unmöglich verhalten, dass mir die Tränen hoch kamen und ich sofort wieder total enttäuscht war. Erst war ich froh
    dass alles so gut gelaufen ist und die Ärzte scheinbar ganz ok schienen, und jetzt dass. " dann gehen sie doch wieder zu ihrer alten
    medikation zurück". Obwohl ich gar nicht in der Richtung gesagt habe. Ich dachte na toll, dann ist der Weg hier auch wieder vorbei
    und ich steh wieder alleine mit meinem ganzen Sch.... da.
    Ich habe dann gesagt, dass ich es von ihm überhaupt nicht in Ordnung finde was er sagt. dass der Entzug super anstrengend ist und
    ich voll auf Hilfe angewiesen bin.
    Eigentlich sollte ich mich zu Hause wieder einpendeln und im Herbst wieder auf Station kommen, um den Entzug weiter zu machen.
    Aber dass hat er einfach nicht mehr als weiteren weg dargestellt sondern von Plan B gesprochen. Ich muss jetzt zu einer Schmerz-
    konferenz, "damit entschieden werden kann wie es mit mir weiter gehen soll".
    Hallo? es ist doch immer noch meine Entscheidung welchen Weg ich gehen. Ich lass doch nicht von anderen dass entscheiden.
    Hab mich völlig blöd gefühlt. Wie jemand, der den Entzug abgebrochen hätte. Was ich ja gar nicht getan habe und nicht will.
    Wie ein Versager, der nicht auf die Reihe bekommt.
    Als er weg war und ich noch auf etwas von der Arzthelferin warte musste, bin ich voll in Tränen ausgebrochen.
    Das war so anstrengend, gegen den anzukämpfen. ich war total fertig und durch geschwitzt.
    Mein Partner hat sich total aufgeregt. Der Arzt hat mich so verunsichert.
    Bin ich jetzt im Entzug oder nicht?
    Bin ich voll psycho oder wie?
    Wenn die Unruhe und das jetzt hoch kommt, dann bin ich voll verunsichert und grübel nur noch.
    Ich hoffe wirklich, dass es Entzug ist und auch wirklich mal ein Ende hat.
    Ich denk die ganze Zeit: was ist wenn das kein Ende hat. Was mache ich dann?

    Immer ist es so. immer was neues. Immer kämpfen. Darum dass mir geglaubt wird.
    Bei der ersten Chefarztvisite meinte der Chefarzt doch tatsächlich zu mir:
    na, es war doch bestimmt so, dass sie sich immer wieder operierieren lassen habe und niemals
    etwas gefunden werden konnte oder?
    Als wenn ich mich aus spass an der sache unbedingt alle halbe jahre mich operieren lasse, weil es mir so viel
    Spass macht.
    Mein Blutdruck war in dem Moment sonst wo im Himmel.

    Tja, jetzt hab ich mir ganz viel von der Seele geschrieben. Ich hoffe echt, dass stört niemand. Aber mein Kopf
    ist soooo voll und ich bin so unsicher; unruhig.

    Tulpe

  • Hallo Tulpe

    Ach Mensch, das ist ja wirklich mehr als blöde verlaufen mit dem Gespräch, tut mir echt leid. :frowning_face: Kann mir vorstellen wie sehr das zusetzt, einen runter zieht - vor allem geht es Dir ja schon generell so sch... und dann kommt einer daher und hat kein Taktgefühl und kein Verständnis. Mensch ... lass Dich nicht von EINEM Idioten verunsichern. :dg: Geh Deinen Weg weiter, so wie Du es vor hast und glaub ... es GEHT VORBEI. Es bleibt nicht so, immer klitzekleine Schrittchen, keine Sprünge erwarten. Klar hat das auch mit der Psyche zu tun. Aber nicht nur. Lass Dich nicht verrückt machen ... glaube an DICH und daran, dass Du´s schaffen wirst. Wirst es dem Arzt schon zeigen. :winking_face:

    Hab bitte noch ein bissl Geduld mit Dir. :55:

    Ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen wünsche ich Dir von Herzen.

    Alles Liebe,

    Leben

  • Vielen Dank - Lebe!

    Aufmunterung kann ich gut gebrauchen.
    Ich denk schon, dass ich durchhalte. Nur solche unnötigen Stresssituationen sind doof.

    Ich hoffe es geht vorbei und freu mich schn darauf, mich wieder halbwegs normal zu fühlen.

    Ich würde ja auch gern eine Therapie machen. Aber ich finde einfach keinen Therpeuten.
    die sind alles so voll und die Wartezeiten sind endlos.

    Naja, mein Partner hilft mir seelisch auch sehr viel.

    Ich danke Dir auf jeden Fall sehr!

    Tulpe

  • Hallo Tulpe
    Leider geraten wir chronisch Kranken immer wieder an solche unsensiblen und auch uninformierte Ärzte.
    Das zieht natürlich erst mal runter, und das ganz gewaltig.
    Aber es gibt auch Ärzte. die uns verstehen und uns auch helfen können. Ich weiss die Suche ist nervend und energieraubend. Aber es lohnt sich.
    Hast Du bei Dir in der Nähe ein Bezirkskrankenhaus? Das sind meist Psychiatrische Kliniken mit neurologischen Abteilungen wenn man Glück hat sogar mit psychosomatischen Abteilungen.
    Das hat nichts damit zu tun daß wir verrückt sind, aber dort wird eben geschaut wie sich die körperlichen Erkrankungen auf unsere Psyche auswirkt und auch umgekehrt. Mir hat die Psychiatrie wahnsinnig geholfen. Aucxh mit den Folgen des letzten Entzugs fertig zu werden.
    Lass Dir nichts erzählen. Du machst das schon richtig!
    Und eine Schmerzkonferenz ist gar keine schlechte Idee da hörst Du verschiedene Meinung aus verschiedenen Fachrichtungen.
    Und zuletzt entscheidest DU, und sonst niemand, wie es weiter geht.
    Und natürlich ist es in Ordnung wenn Du Deine Gedanken hier niederschreibst.
    Wenn Du mehr allgemeine Dinge loswerden willst wäre vielleicht ein Postfach nicht schlecht.
    Wenn Du bei der Erstellung eines Postfachs Hilfe benötigst melde Dich einfach entweder bei mir oder bei einem anderen Teammitglied. Wir helfen Dir gerne
    :wink: dunge

  • Hallo,

    habe mich eine Weile nicht gemeldet, weil es mir körperlich öfter gut gegangen ist.
    Allerdings habe ich immer wieder depressive Phasen und Angst und Verunsicherung.

    Wie merke ich, dass der Entzug durch ist? habe total Angst davor die Tabletten zu reduzieren, weil es ja dann wieder los gehen könnte.
    Gut - die Situation, also so eine starke Entzugs-Symptome-Welle, hat mich nicht umgebracht aber es ist unwahrscheinlich anstrengend ohne auszuflippen da durch zu kommen.
    Muss mich dann unwahrscheinlich doll anstrengen und zusammen nehmen.

    Und dann drehen sich die Gedanken und ich bin verunsichert. Dann bekomme ich Depressionen, weil so eine Entzugs-Welle immer Abends statt gefunden hat. Und jetzt fühl
    ich mich jeden Abend unglaublich angespannt und unwohl, weil ich immer im Kopf hab heut könnt ja was passieren. Die Angst ist da.
    Angst ist mein größtes Problem. Bekomme es schlecht in den Griff.
    Als es mit meinen Schmerzen am aller schlimmsten war und ich dachte das hat alles kein Ende, da hab ich einige Male versucht mich selber aus dem Leben zu nehmen.
    Heute habe ich Angst vor dem Tod. Und weil ich das Gefühl habe, dass ich kein Leben vor mir habe, muss ich ständig an das Sterben denken und habe immerzu Angst davor.
    Und denke dann, dass dieses oder jenes doch eh keinen Sinn hat, weil ich ja eh sterbe. Auch bei anderen denke ich so. Warum macht der oder die das überhaupt. hat ja keinen
    Sinn, weil er sowieso stirbt.
    Das ist echt schlimm! Und das ist zur Zeit echt oft. Besonders weil ich immer noch Tage habe an denen ich ganz doll erschöpft und müde bin. Trau mich auch nicht mich z.B. um 5 oder 6
    Uhr Abends hinzulegen, um mich auszuruhen, weil ich Angst habe, dass dann so ein Entzugsding passiert.

    Ich weiß auch nicht. Ich krieg mich derzeit überhaupt nicht auf die Reihe! Angst, Depressionen, Unruhe. Aber ist das jetzt da, weil ich immer noch im Entzug bin oder ist das da,
    weil ich einfach Angst vor den Entzugssymptomen entwickelt habe. Seit 5 Wochen bin ich jetzt auf dieser Dosis. hat das gereicht für den Entzug oder wie?

    Oh, mann bin total verunsichert.

    Und der ganze Mist geht ja weiter. Ich muss mich entscheiden, ob ich im Herbst/Winter weiter mit dem entzug mache oder nicht?
    Und ob ich stationär gehe, um eine Traumatherapie zu machen. Das ist zwar etwas was ich tatsächlich gut finde und auch machen möchte nur weiß ich nicht ob ich das
    von der Belastung her schaffe. Ich brauche immer noch 12 Stunden schlaf. Das kommt von den Medis. Die machen mich alle total müde.

    Auf der anderen Seite warte ich sehnsüchtig auf den Sommer, um mit meinem Partner schwimmen zu gehen und die Sonne zu genießen.

    Ich möchte sooooo gern die Medis reduzieren. einfach um wacher zu sein. Um nicht ständig so müde und schlapp zu sein. Mein Partner möchte das noch nicht, weil
    er befürchtet, dass dann wieder die Entzugssymptome so stark werden. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt?

    Und jetzt macht mein Darm auch noch seit drei - viert Tagen Probleme. Bekomme hin und wieder Krämpfe und dann eben Krampf-Stuhlgang.
    Dadurch beginnen dann die Schmerzen in meinem Unterleib wieder so doll. Und ich kann nichts dagegen nehmen - gegen die Schmerzen, weil es nichts gibt was wirkt!
    Das verunsichtert micht auch wieder so sehr. Ist wieder was mit meinem Bauch oder ist das nur eine Lactose reaktion. Oder weil ich zu wenig getrunken habe oder
    ist wieder was da an Ebtzündungen oder so.

    Oh oh oh - ich schreib alles durcheinander aber ich habe einfach ein Durcheinander im Kopf an Angst, Depressionen und Verunsicherung.

    Weiß irgendwer, bitte bitte antworten wen jemand was weiß, wie lange ich mir für den Entzug an Zeit geben sollte, bevor ich die Medis reduziere?

    Vielen Dank im Voraus für Eure Mühe das alles zu lesen und evt. zu helfen.
    Ich weiß das echt zu schätzen!!!

    Ich wünsche allen ein Sonntag mit positiven Gefühlen, viel Freude und Lachen!
    Tulpe

  • Hallo Tulpe

    Mann Mann, Du machst Dich ja völlig verrückt - klar, bei soviel Angst interpretierst Du ALLES auf den Entzug. Vielleicht sind das gar keine Entzugserscheinungen mehr, es ist eventuell die selbstgemachte Panikmache? :ce: Jesses, versuch irgendwie davon weg zu kommen, kann ja nicht sein, dass Du Dir damit den Weg verbaust. :frowning_face: Kannste denn nicht, wenn so Angstschübe auftauchen, nach draußen gehen? Bissl spazieren gehen, bewusst die Dinge da draußen wahr zu nehmen lenkt ab. Und vielleicht kommst Du somit auch ein Bisschen zur Ruhe?

    Hey ... klar müssen wir alle irgendwann sterben, aber es liegt doch an jedem selbst, sich das Leben bis zu diesem Zeitpunkt, der iiiiiiiiiiiiiiiiiiirgendwann kommt, so angenehm und schön wie möglich zu machen. Ich mag nicht jeden Tag an meinen oder anderer Leute Tod denken wollen, das ist mir viel zu düster, das nimmt mir ja jegliche Lust das Schöne auf diesem Planeten klar und deutlich wahr zu nehmen. :ce: Du hast doch einen so lieben Partner an Deiner Seite ... das ist doch ganz kostbar und wertvoll. Genieße doch die gemeinsame Zeit so gut wie es geht. Schau bissl mehr auf die schönen Dinge die Dich umgeben. :smiling_face:

    Mit Deiner ständigen Panik ... haste das mal beim Arzt (nicht gerade bei dem der so doof war letztens) angesprochen? Du wirst doch sicher psychologisch unterstützt bei Deinem Entzug, oder? Hast Du es da mal angesprochen?


    Zitat

    bitte antworten wen jemand was weiß, wie lange ich mir für den Entzug an Zeit geben sollte, bevor ich die Medis reduziere?


    Die solltest außerdem nicht DU reduzieren, die sollten von einem Arzt reduziert werden. Jesses, pass auf Dich auf. Ich wünsche Dir echt ganz feste, dass Deine Angst und Verunsicherungen verschwinden, vor allem die Panik die Du hast. :frowning_face: Und verliere nicht die Geduld. Frag Deinen Doc, der muss doch abwägen in wie weit er Schritt für Schritt reduziert und Dich auch dahingehend begleiten.

    Ich würde Dir ja gerne irgendwie helfen, aber es ist so unterschiedlich bei allen Menschen - mal dauert es länger, mal weniger und je nachdem wie man "mitmacht", halt versucht gegen die dummen Sachen anzukämpfen, Entspannungsübungen können auch helfen. Hmmmm, leider kann ich Dir gar nicht mehr sagen dazu. :frowning_face:

    Ich wünsche Dir alles Liebe & Gute,

    Leben

  • Zitat

    Die solltest außerdem nicht DU reduzieren, die sollten von einem Arzt reduziert werden. Jesses, pass auf Dich auf.

    Da kann ich Leben nur absolut Recht geben. Medikamente selber zu dosieren ist ein wahnsinnig gefährliches Spiel.
    Eine Reduktion von Medis sollte immer ärztlicvh Überwacht werden, denn es können, bei unsachgemäßen Vorgehen, zu unschönen Begleiterscheinungen kommen.
    Hast Du schon mal etwas mit Entspannungsmethoden versucht? Da gibt es echt schöne Sachen, auch im Netz.
    Autogenes Training, Erlebnisreisen, Traumreisen oder progressive Muskelentspannung sind für Leute, die erst anfangen, eine ganz tolle Methode, zur Ruhe zu kommen und die Panik etwas zu senken.
    Wie lange die Folgen des Entzugs anhalten können, kann ich nicht sagen, da jeder Mensch unterschiedlich ist und ich auch kein Arzt bin.
    Aber fünf Wochen erscheinen mir noch nicht als sehr lang.

  • Ihr habt ja beide recht, dass ich das nicht alleine machen sollte.
    Aber was den Entzug angeht bekomme ich von dem Arzt, der mich betreut, absolut keine Unterstützung.
    Er ist der festen Überzeugung, dass der Entzug schon durch ist und das bei mir psychisch wäre.
    Aber ich denke, wenn ich von 290mg auf 150mg reduziert habe und so wie ich mich fühle, ist das schon noch der Entzug.
    Der Arzt ist ungeduldig und hört mir gar nicht zu. Er geht überhaupt nicht auf mich ein.
    Jetzt will ich mir einen Termin bei meiner Hausärztin geben lassen. Vielleicht hilft die mir weiter.

    Und was die anderen medikamente angeht - das sind Medis, die ich 2010 als Unterstützung für den Benzoentzug erhalten.
    2011 habe ich die hohen Dosen schon sehr weit runter geregelt aber jetzt sind noch reste da. Und dafür brauch ich auch
    ärztliche Unterstützung, um die komplett auszuschleichen. Gut das will ich auf keinen Fall jetzt machen, weil es den Körper
    zu sehr durcheinander bringt. Aber nach dem Entzug möcht ich zumindest einen Teil angehen.
    Aber die dafür zuständige Ärztin meint "warum ich das reduzieren wolle?" Das seien doch so tolle Medikamente, die könnt ich
    mein Leben lang nehem!
    Ich meine - die spinnt! Ich bin noch so jung Ich will doch nicht mein Leben lang unter Medis stehen. Ich will mal wieder alles richtig
    wahrnehmen können und wach sein. Und nicht mein halbes Leben verschlafen. Die nehmen mir meine Energie weg und beeinflussen
    ganz viele Körperfunktionen negativ. Z.B. Sexualität - da fühl ich gar nix mehr! Das will ich so nicht. Und ich habe super viel zugenommen.
    Ich möcht auch wieder mal eine normale Figur haben.

    Ärzte sind so schwierig. Die meinen, dass sie ganz weit über uns stehen und wir dumm sind. Wenn ich fragen würde ob ein anderer Arzt
    mich im Entzug betreuen könnte, weil die Kommunikation nicht klappt, dann würden da Aussagen kommen wie: " Ja die hat psychische Probleme".
    Was soll ich da machen?

    Ein paar Entspannungsübungen kenne ich aber sie fallen mir schwer.
    Am besten geht es, wenn ich beschäftigt bin und noch besser, wenn ich draußen bin. So werd ich es halt weiter versuchen.

    Aber vielen Dank für Eure Mühe und Ratschläge.

    Tulpe

  • Es gibt doch Kliniken, die die Menschen während des Entzugs begleiten. Dafür sind sie doch da, das musst Du nicht alleine machen. *Kopfschüttel*

    Da hast Du auf jeden Fall Betreuung rund um die Uhr. Auch psychologische Betreuung, natürlich ist es auch eine psychische Abhängigkeit. Wie bei allem. :face_with_rolling_eyes:

    Überleg mal ob Du nicht doch besser in eine Klinik gehst. Unterstützung von Deinem Arzt ... die ist ja wohl vollkommen mau. :frowning_face:

    Alles Liebe,

    Leben

  • Hallo Leben,

    ich war für den Entzug stationär im KH.
    Und dieser Arzt hat mich dort stationär betreut und betreut mich jetzt auch noch über die Ambulanz!

    Tulpe

  • Also in den letzten Tagen hab ich mich ganz gut gefühlt was den Entzug angeht.
    Auch hab ich die Tablette, die ich morgens gegen die Entzugssymptome nehme, halbiert.
    Alles ok, Alles supi.

    Jetzt dacht ich, ich könnt ja ein Schritt weiter gehen und hab die nächste Tablette, die ich so um 16:30 Uhr nehme,
    auch halbiert. Nur jetzt horch ich die ganze Zeit in mich rein ob was los ist; was passiert. Weil, wenn was los ging,
    dann zwischen 8 und 9. Also kommt meine lieblings Freundin - die Angst - wieder hoch.
    Mannoman. Schon dadurch werd ich wieder unruhig. :wall: :wall: :wall: :wall: :wall: :wall: :wall: :wall: :wall: :wall: :wall: :wall: :wall:

    Nur weiß ich dadurch natürlich nicht obs jetzt richtig war die 2. Tablette zu halbieren oder nicht.

    Ach ja: hab auch wieder angefangen Kaffee zu trinken. Vor ein paar Tagen schon. Alles gut gegangen. Nichts passiert.

    Ich sag äh schreib mal was was ich jetzt unbedingt los werden will, was mir aber peinlich ist und ich schreibs in Groß:
    ICH WÜNSCH / WILL EINE FREUNDIN!!!!!!!!
    Eine, die da ist, wenn ich sie brauch. So wie jetzt.

    Bin echt froh, dass ich hier meine Gedanken und Sorgen abladen kann / darf!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Mir tut das echt gut.
    Vielen Dank dafür, dass es dieses Forum gibt und hier niemand verurteilt, ausgelacht oder sonst was wird. :3:

    Tulpe

  • Hallo Tulpe
    Warum sollten wir jemanden auslachen oder sonst irgendwie nieder machen?
    Wir sitzen doch alle im selben Boot, haben alle mit unseren Problemen zu kämpfen. Das Forum ist unter Anderem dazu da, sich gegenseitig etwas zu stützen und Mut zu machen.
    Wenn das in Deinem Fall klappt, haben wir etwas richtig gemacht! :grinning_squinting_face:
    Der Wunsch nach einer Freundin muss Dir doch nicht peinlich sein!
    Ich finde, das ist ein ganz natürliches Verlangen, das Du hast.
    Kannst Du denn etwas unternehmen, um Freundinnen kennen zu lernen? In ein Cafe, VHS, Handarbeitsnachmittag, ehrenamtliche Tätigkeit, oder oder, oder?
    Und es stimmt, Freunde können einen Stabilität geben, Selbstbewusstsein und Stärke.
    Deshalb finde ich gut, dass Du diesen Wunsch hier so deutlich äußerst!
    :wink: dunge

  • Hallo Tulpe :wink:

    Und wie geht es Dir heute Abend mit der Halbierung? Ich hoffe Deine Unruhe hat sich etwas gelegt? Kannst Du Dich denn irgendwie ablenken? Bissl spazieren gehen? Kleines Bisschen wenigstens, draußen auf ne Bank setzen und ein wenig die Natur beobachten? Oder ein gutes Buch lesen, oder nen schönen Film gucken? Hab ja in nem anderen Thread gelesen, dass Dich ne Serie so gut abgelenkt hat - Serien, die lustig sind, die kann man sich auch mehrmals anschauen. :winking_face: Versuch auf andere Gedanken zu kommen, dass Du nimmer so in Dich hinein horchst und auf etwas wartest, was vielleicht gar nicht eintreten würde. :smiling_face: Aber ich verstehe das sehr gut.

    Und ja, wie dunge schreibt ... irgendwas machen halt, wo man mit Menschen in Kontakt kommt. Eine gute Freundin, ein guter Freund, ja das ist etwas kostbares. Und reich ist der, der einen hat. *nick*

    Ich wünsche Dir einen "hibbelfreien" Abend.

    Alles Liebe & Gute Dir,

    Leben

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