• Also, Titel sagt es schon.

    Ich bin depressiv und es geht auch langsam wieder los mit einer neuen Phase.

    Ihr kennt mich ja vielleicht schon ein bisschen. Ich lese viel, bin eher ruhig. Ich habe keine Talente, bin tollpatschig, oft unmotiviert, schusselig und chaotisch. ABer trotzdem will ich was aus meinem Leben machen. Etwas schönes. Derzeit geh ich nur arbeiten und häng sonst zu Hause rum, schaue Serien, Filme, lese, schlafe, koche mal was.

    Ich habe nicht viele Freunde und würde das auch gern ändern.

    Ich suche also ein Hobby erst mal für mich.
    Ich bin aber unsportlich. Ungeschickt. Untalentiert! Früher hab ich mal geschrieben. Ist lange her. Würd ich gern wieder, aber mir fehlen total die Ideen und außerdem hab ich nicht viel Talent. Für mich selbst was zu machen, fällt mir da schwer. Ich will schon, dass es jemand liest und mag.
    Bin bereit, viel auszuprobieren. Dachte ans Nähen lernen,a uch wenn ich zwei linke Hände hab. Aber dafür geht man ja nicht vor die Tür.
    Hab nen Hund, dachte an Hundeschule.
    Joggen schaff ich nicht, zu faul : (
    Ich bin leider auch nicht sehr kreativ, obwohl das was total schönes ist.

    Auch such ich für mich und meinen Freund ein Hobby. Wir sind aber beide depressiv, er ist auch schizoid und nicht gern unter Menschen. Wir hätten gern was, was man auch zu Hause machen kann, vielleicht was Kreatives, was die Wohnung verschönert oder so. Aber wir würden auch gern ein Hobby finden, wofür man rausgehen muss, was tun muss. Vielleicht auch mit Menschen. Vielleicht.

    Ich/Wir suchen einfach etwas, das uns total erfüllt. Wir hocken doch nur daheim und schauen fern. Das ist doof. Lesen ist toll. Aber ich brauch Abwechslung!

    Habt ihr Tipps? Man kann ja auch mehrere Dinge machen.

    Wir wollen unser Leben einfach umkrempeln. Wieder mehr Spaß am Leben haben. Gegen unsere Depressionen arbeiten. Gegen unsere Bequemlichkeit.

    Uns fallen nur nicht viele Dinge ein!

  • Hallo Haselmaus,

    man kann durchaus zum Nähen lernen das Haus verlassen. :winking_face: Die meisten VHS (aber vielleicht gibs auch andere Einrichtungen) bieten ja eine Vielzahl von Kursen an um sich kreativ zu betätigen. Malen zb., Nähen oder Buchbinden oder so.
    Und auch meistens Tai Chi, Yoga und ähnliches. Würde ich einfach mal auf den VHS Seiten deiner Stadt recherchieren, was dich so anspricht. Kurse haben ja den Vorteil das du evtl. sogar noch auf nette Leute dabei triffst. Und du das gelernte auch zuhause umsetzen kannst.
    Oder falls du gerne singst, such dir einen Chor.

    Mit deinem Freund, naja das muss er ja wollen, also muss es auch von ihm kommen oder?
    Wohnung verschönern ist ja zb. mit Farbe möglich, einfach anstreichen oder Wand-Tattoos anbringen. Oder alte Möbel aufhübschen.
    Weiss nicht ob euch sowas gefällt/Spaß macht.
    Hundeschule find ich auch ne gute Idee.

    Etwas was einen "total erfüllt" findet man halt nicht immer "mal eben so". Sondern muss schon mal ein bisschen rumprobieren.
    Liebe Grüße, Thymia :wink:

  • Ja, danke schon mal.

    Ich kann nicht singen : ) Und Tanzen ist auch nichts für mich.

    Mein Freund möchte sehr gern was machen. Aber ihm macht ja auch nichts Spaß und wir haben beide keine guten Ideen, deshalb frage ich hier nach. Wir haben unsere Wand erst gestrichen. Und ein Wand-Tatoo anbringen ist ja nicht wirklich ein Hobby. Es ist nicht so einfach, was zu zweit zu finden. Dann wohl doch eher außerhalb der Wohnung.

    Klar, man muss wohl herumprobieren. Ich hab schon mal auf die VHS-Seiten geguckt, aber da standen gar nicht so schöne Sachen drin wie Nähen lernen oder die Dinge, die du aufgezählt hast.
    Ich muss noch mal genauer recherchieren.

  • Ja, stimmt das Tattoo war eher auf Wohnung verschönern bezogen...

    Es gibt sicher noch mehr Anbieter von Workshops und Kursen, VHS ist halt einer der größten schätze ich.
    Such nochmal genauer, da findet sich bestimmt was. :smiling_face:

  • Danke für deine Tipps. Ich liebe Kurse sowieso, werde auch noch zu einigen Vorträgen gehen.

    Hat eigentlich jeder ein Hobby? Oder gibt es noch genug andere Menschen, die in ihrer Freizeit fast nur daheim sitzen und fernsehen oder lesen? Die meisten wünschen sich aber bestimmt auch ein Hobby. Das ist nicht so einafch. Da hast du recht

  • Ich denke es ist gemischt.
    Es gibt ja sicher auch Leute die TV und Lesen oder am PC spielen oder zuhause chillen als ihre Hobbies bezeichnen und denen das auch reicht.
    Meins ist momentan auch wieder fast nur lesen.

    Was ihr beiden natürlich auch noch toll zusammen + zuhause machen könnt, ist zusammen tolle neue Gerichte kochen oder backen oder sowas.
    Dabei lernt ihr aber halt keine Leute kennen. Aber ihr habt beide was davon. :winking_face: Vielleicht macht ihr das ja auch schon.

    In meiner Stadt, in den Parks sehe ich auch oft so Truppen, die irgendwie so einen Fotokurs machen und zusammen alle mit Fotoapparaten bewaffnet durch die Gegend ziehen.
    Vermutlich ist es gut, einige Schnupperkurse/Workshops ausfindig zu machen, so kannst du mehreres ausprobieren und etwas finden was dir wirklich liegt.
    lg, Thymia

  • Hallo Haselmaus,

    meine Kleine und ich setzen uns dann hin und fangen einfach an ein paar Knoten zu knuepfen. Hoert sich jetzt bloede an aber mittels Makramee kann man von kleinsten Untersetzern bis zu groessten Gardinen oder Tischdecken...und wer will auch noch groesseres herstellen. Ob Euch so etwas gefallen koennte muesst Ihr selbst feststellen, nur, wer nichts ausprobiert wird immer am gleichen Punkt stehen bleiben.

    Wenn ich mich ganz allein beschaeftigen will dann gehe ich doch eher in den Holzbereich....dann werden irgendwie Krippen oder Vogelhaeuser, hin und wieder Hundehuetten gebaut....oder einfach mal ein Kratzbaum konstruiert. Man muss ja nicht dreimal im Jahr neue Moebel bauen.

    Alternativ basteln wir halt hin und wieder mal Strohsterne oder so etwas. Etwas Korbflechterei dazu und dann hat man eigentlich genug Ablenkungsmoeglichkeiten. Zumindest reicht uns das so im Grossen und Ganzen.

    So richtig lustig wird es allerdings wenn wir dann mal versuchen zu malen....sie steht da eher auf Oelfarben...ich eher auf Kohleschraffuren....wenn dann noch der eine Partner fuer den anderen "Modell" steht macht es noch mehr Spass.

    Nur mal so als Anregung. Man kann sicher das eine oder andere davon gewerblich ausnutzen...aber dann wird aus Abwechslung/Unterhaltung ein MUSS weil man damit seinen Lebensunterhalt bestreiten will/kann. Als Hobby aber echt gut geeignet finde ich.

    LG Siegfried

  • Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.
    Auch wenn Sport nicht dein oder euer Ding ist, was ist mit Wandern oder Walken, Fahrradfahren?
    Auch da kann es gut sein, dass es in deiner Nähe Gruppen dazu gibt.
    Oder vielleicht auch Gruppenangebote von deiner Krankenkasse um sich ein bisschen sportlich zu betätigen?

    Grad bei Depressionen soll Sport förderlich zur stabilen Verfassung sein. Dazu muss man ja keinen Hochleistungssport betreiben.

    Es gibt so viele Dinge, die man ausprobieren kann. Aber dazu muss man sie auch ausprobieren. :winking_face:
    Ein Hobby, was einen erfüllt?! Ui, halte ich für schwierig, denn ich denke, dazu muss die allgemeine Lebenssituation und Einstellung stimmen.
    Mein Hobby allerdings erfüllt mich und ich es sehe es auch nicht mal als Hoby sondern eher als Leidenschaft.

    Was hat dir denn früher als Kind Spass und Freude bereitet? Vielleicht kannst du da andocken?

  • Bogenschießen ist auch bei Depris eine feine Sache. :grinning_face_with_smiling_eyes: Wir haben da mal einen Kurs gemacht... meiner besseren Hälfte hat's gefallen, mir auch. :winking_face: Gib tauch so leichte Selbstverteidigungssachen, die für Frauen, aber auch Männer ja nicht gerade unempfehlenswert sind... Krav Maga, Systema und so Sachen. Basteln ist eine prima Sache, aber bei Depris finde ich körperbetonte Sachen einfach ein bisschen wichtiger.

    *räusper* Ich warte da noch auf ein Manuskript. *räusper*

  • Heeeey, WBD, ich dachte, ich hätte dir das längst geschickt, Mensch, ich hab mich schon gewundert *schäm* Tut mir leid, irgendwas verpeilt. Darf ich noch mal deine Mailadresse haben? Herrjeh! Das wäre auch übrigens das Schreibprojekt, das ich ggf. fortführen würde.

    Ja, Sport ist gut. Hatte mir letztens ein Fahrrad gekauft. Das wurde leider gestohlen : (

    Wandern hab ich meinem Gutsten letztens erst vorgeschlagen! Da muss ich ihn mal drängeln.

    Und zu guter Letzt: Bogenschießen. Etwas, das ich echt schon ewig vorhabe. Das interessiert mich ja schon! Gute Idee!

    Und ich geh ja zweimal die Woche zum Fitneskurs. Naja, ich würde gern noch mehr machen, hab da nämlich ganz schöne Problemzonen. Aber ich bin immer schnell kaputt von der Arbeit : (

  • Wenn Ihr etwas mit Menschen machen wollt, wäre es vielleicht auch möglich, sich ehrenamtlich zu betätigen.
    Zum Beispiel bei der Tafel, Lebensmittel ausgeben.
    Und zum Thema kein Talent haben: Ich habe auch kein Talent, kann wirklich nicht besonders malen, tue es aber trotzdem, einfach, weil es mir Spaß macht und mich von meinen Problemen und Schmerzen ablenken kann. Im kommenden Frühjahr findet sogar meine sechste Ausstellung statt. Es kommt nicht darauf an, daß man etwas besonders gut kann, es kommt darauf an, etwas zu tun, was einem Spaß macht.
    Übrigens, ich bin auch chronisch depessiv.

  • Hi, ich finde es auch wichtig, sich da mit mehreren Sachen zu beschäftigen!
    Man hat ja nicht immer Lust auf alles; was Outdoor Aktivitäten angeht, spielt ja das Wetter nicht immer mit & so...
    Und ich finde es ganz gut, alles ganz klein & bescheiden anzufangen, damit der HobbieCharakter auch gewahrt bleibt
    und man nicht an den eigenen Selbstansprüchen scheitert!

    Also zum Beispiel: "Spazierengehen" statt Wandern und so...
    Ich bleibe jetzt bei dem Beispiel, weil es MIIR damit gelang (und gelingt) meine depressiven Episoden erheblich zu reduzieren...
    Jeden Tag eine Stunde spazieren gehen bringt wesentlich mehr, als am WE ne Gewaltwanderung durchzuziehen -
    und dann 2-3 Tag kaputt zu sein & nix mehr zu machen...

    Übrigens: Schönes Thema & tolle Antworten hier!!! :top: LG.Gane

  • Ja, ihr habt alle sehr hilfreiche Ideen, vielen Dank!

    Spazierengehen tu ich schon. Ich habe ja einen Hund, der will regelmäßig raus. Auch, wenn ich mich manchmal auch hier nicht so aufraffen kann, dann kommt er nur kurz um den Block : ( Aber.... das versuche ich mir abzugewöhnen.

    Ich mache auch ein paarmal in der Woche Kurse im Fitnesstudio. Aber zu allen Sachen muss ich mich schon ein wenig "zwingen", weil ich doch recht kaputt bin nach der Arbeit und müde. Kommt ja auch noch Haushalt etc dazu. Trotzdem brauche ich Bewegung und so, also zwinge ich mich. Am Ende bin ich froh, dass ich es gemacht habe. Aber es dauerhaft zu machen, ist schwierig.

    Ooooh, und ja, ehrentamtliche Arbeit. Ist kein Hobby-Ersatz, oder? Das ist für mienen Freund wirklich ncihts, aber ich will das schon gern machen. Daran dachte ich auch. Muss ich mich mal drum kümmern. Darf aber nichts festes sein (wie: Jeden Samstag von 9 - 14 Uhr), denn ich hab eben auch manchmal keine Lust, bin müde, schlecht drauf oder schlicht einfach nicht da! Es gibt aber wohl auch flexible Dinge. Und damit würde ich meine Sozialkompetenz und mein Selbstvertrauen stärken, bilde ich mir ein.

    Mir ist noch was eingefallen. ich bin ja Medizinische Dokumentationsassistentin (Bürokram). Medizin interessiert mich aber echt total. Aber da gibt es natürlich kein Hobby. Außer Fachliteratur zu lesen, aber trotzdem bin ich ja jetzt nicht sooo wahnsinnig darin involviert, wenn man es nicht anwenden kann oder aktiv in einem Studium lernt, ist das halt alles nicht so doll. Würde gern ein Studium machen, hab aber kein Abitur (nur Fachabi). Das alles einfach, weil es Spaß macht -a ber das ist ziemlich dämlich von mir. Ich lerne halt gern, aber eben am liebsten in Gemeinsacht und mit einem festen Ziel. Ausbildungen und so haben mir immer viel Spaß gemacht, ein Studium wäre toll. Hat jetzt nicht viel mit Hobby zu tun, glaube ich. Aber ich bin schon 25, Medizinstudium kann ich vergessen. und noch ne Ausbildung bekomm ich nicht bezahlt, denke ich (Bafög). Hab ja auch eine. Würde sicher auch wieder einen Job finden. Nun ja, ich hab einen Arbeitsvertrag bis nächsten März. Danach weiß ich noch nicht, wies weitergeht. Aber man sagte mir, dass ich intern im Klinikum gute Chancen hab. Ich hab aber auch überlegt, ob ich an der Abendschule mal das Abi nachhole. Aber das ist sicher sehr schwer (ist ja auch viel Uninteressantes und Unmögliches für mich wie Mathe dabei). Und ein Medizinstudium kann ich mir ja abschminken, also was soll ich damit? Außerdem wäre so eine Abendschule wohl sehr hart, mein Hund ist ja so schon oft allein und ich muss mich ja jetzt schon zusammenreißen, die Wohnung nicht völlig im Chaos versinken zu lassen. Ach Mann. Wie gern würd ich noch was lernen! Aber ein Hobby wäre wohl gut, das würde mich von meinen irrwitzigen Gedanken abbringen.

    Weiterhin plane ich, all die tollen öffentlichen Vorträge zu besuchen, die es hier so gibt. Meist medizinisch. Ich liebe Vorträge. Dann kann ich so tun, als ob...

    Ich denke, wenn man einen supertollen Job hat, der einen total fordert und interessiert, ist die Sache mit dem Unausgefüllt sein nicht mehr vorhanden. Ich vermisse etwas, wo ich ständig lernen muss. Klingt blöd, oder? Ich hab Schule schon immer geliebt. Aber für mich allein kann ich mich schlecht motivieren. Wozu auch. Interessiert keinen, ob ich was über Herzkrankheiten weiß. Ich muss hier Krankheiten verschlüsseln können, das geht auch so. Im Studium gäbe es Vorträge, ein festes Ziel, der Vergleich mit Anderen, den Sinn, das alles zu lernen. Schade. Ich hab mein Leben vergeudet. Aber ne gute Ärztin wär ich sowieso nicht, mit meinen mangelnden Sozialkompetenzen und meiner Schludrigkeit. Aber es ist so interessant!

    Das musste ich loswerden. Hat nur entfernt was mit Hobby zu tun. Aber beschäftigt mich auch stark. Meine Arbeit ist schön, aber ein Studium würde ich lieben. Aber Studieren um des Studierens willen geht halt nicht.

    Ich bin voll der Freak.

    Übrigens: Schlau bin ich ja gar nicht. Aber Schule, Klausuren, Vorträge.. was lernen müssen... das mag ich total. Wobei ich alles auch schnell wieder vergesse : (

    Einmal editiert, zuletzt von Haselmaus (24. September 2013 um 11:53)

  • Hmm... bei mir am Kolleg war seinerzeit eine Dame dabei, die seinerzeit 27 war, ihr Abi mit 30 in der Tasche hatte, und heuer fleißig in Kiel Medizin studiert. Bafög ist im Rahmen des zweiten Bildungswegs unabhängig von für Ausbildungen bezahltes Bafög beziehbar, und ist elternunabhängig. Bei direkter Studienaufnahme im Anschluss, ist auch das Studium jenseits des 30. Lebensjahres prinzipiell förderungsfähig.

  • Hallo ihr

    ich bin ja auch depressive und habe borderline und ich hab jetzt ab heute querflötenunterricht mir angeschafft weil ich mir gedacht habe irgendwas muss ich tun weil ich den ganzen tag nur rumhocke und nichts mache und so tu ich was muss trainieren hab ne aufgabe schon ganz allein um mich net zu plamieren vor der musiklehrerin würde ich trainieren ist zwar leider recht teuer aber dadurch das ich grundsicherung bin hab ich 50 prozent rabatt das ist ganz gut gelaufen fand ich und hab sogar für das erste quatal ne spende bekommen voll cool :smiling_face: hab ne leihinstrument dann und alles bin mal gespannt wie es heute wird heute abend gehts los :winking_face: ...

    Aber ich bin auch so der mensch der net raus geht ich tu zwar net fernsehn sondern am pc hocken oder schlafen und halt wenn not ist dann einkaufen gehen oder zur klinik fahren jemand besuchen oder meine termine war nehmen das wars ...

    naja wollte ich nur kurz sagen :winking_face:

    schönen tag

    lg
    Kalma

  • Nochmal zu dem Studium.

    Du bist da ein wenig falsch informiert. :winking_face:
    Man brauch nicht unbeding Abitur um studieren zu können. Viele Universitäten bieten den Zugang über den 2. Bildungsweg an.
    Das heißt, dass Leute, die einen realschulabschluss haben und dazu eine abgeschlossene Berufsausbildung besitzen auch Zugangsberechtigt sind. Wahrscheinlich hängt das von der Uni ab. Auf meiner Uni geht das zumindest.
    Dazu kommt sogar, dass ich studiere ohne Abitur und keine abgeschlossene Berufsausbildung, denn viele Uni öffnen ihre Forten auch für Leute mit Fachabi. :winking_face:
    Dazu gibt es ja noch Möglichkeiten eines Fernstudiums, sogar neben dem Job- Halbtagsstudium, extra für Berufstätige.
    Gut, ob es das auch für Medizin gibt, ist fraglich. Für andere Studiengänge gibt es das aber.
    Man muss sich nur mal intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und da wird es sicher einen Weg geben, dass du studieren könntest, wenn du es denn auch wollen würdest.

  • Zitat

    Das heißt, dass Leute, die einen realschulabschluss haben und dazu eine abgeschlossene Berufsausbildung besitzen auch Zugangsberechtigt sind. Wahrscheinlich hängt das von der Uni ab.

    Das ist zumeist an entsprechende Eignungsfeststellungen geknüpft, auf die es sich dann dezidiert vorzubereiten gilt. Dafür gibt es zwar Kurse, allerdings schlagen die finanzseitig ziemlich derb zu Buche. Im Alleingang stehen die Chancen da erfahrungsgemäß eher schlecht. Kenne nicht nur Einen, der an entsprechender Eignungsfeststellung gescheitert ist. Ähnlich verhält es sich mit Fernstudiengängen. Ohne Hochschulzugangsberechtigung sind auch hier nur sogenannte Zertifikatsstudiengänge möglich, wobei das monatliche Preisminimum bei ca. 250€ liegt, ein der Regelzeit entsprechendes Studium so roundabout mit 13000€ zu Buche schlägt.

    Bei Mitte 20 würde ich persönlich immer wieder den Weg über ein Kolleg gehen, allein schon der Finanzierbarkeit des anschließenden Studiums halber. Davon abgesehen sollte die Vorbereitung auf ein Solchiges entsprechend solide sein, und die Kollegs leisten da erfahrungsgemäß prima Arbeit. Ist halt der sanfte Einstieg, um sich erst einmal gewöhnen zu können. Und hey: Im medizinischen Dunstkreis gibt es interessante Studiengänge en masse, muss ja nicht zwangsläufig der Onkel Doktor sein, ist ja auch ein arg stressiger Beruf.
    Altersmäßig schaue ich da mittlerweile ziemlich gelassen drauf. Ich bin ab Dienstag auch mal wieder im 1. Fachsemester. :winking_face: Selbst so ein Abi auf dem zweiten Bildungsweg ist - wie ich neuerlich häufiger feststellen durfte - für sich betrachtet schon etwas wert. Von daher... so schwer ist das alles nicht, und kann tatsächlich auch Spaß machen. :smiling_face:

  • Hallo Haselmaus,

    ich bin hier nur noch selten zugange, deswegen antworte ich auch erst einen Monat nach deinem Eintrag :winking_face: Aber es ist mir trotzdem ein Bedürfnis.

    Also ich finde, du solltest das mit dem Medizinstudium wirklich ins Auge fassen. Du stellst dich zwar so dar, als ob du nichts könntest, aber ich erlebe dich in dem was du schreibst in erster Linie als wissensdurstig. Und wenn das nicht die perfekte Voraussetzung für ein Studium ist - was dann? Mit 25 bist du auf jeden Fall nicht zu alt. Dann hast du in 3 Jahren dein Abi in der Tasche, bist immernoch unter 30 und hast damit auch noch problemlos Anspruch auf elternunabhängiges Bafög. Ich hab auch Kolleg gemacht und fand das ne prima Alternative. Von dem Bafög konnte ich eigentlich auch recht bequem leben.

    Du hast medizinische Vorkenntnisse, du hast Erfahrungen, die niemand hat, der mit 18 kurz nach dem Abi gleich ins Studium gestolpert ist. Das ist total viel wert. Mach das! Pack das an! Ich lese in deinen Zeilen, dass es das ist, was du willst. Also statt noch lange nach irgendwelchen Hobbies zu suchen, um dich irgendwie zu beschäftigen, verfolge deinen Traum!

    Aber zu Hobbies möchte ich trotzdem noch meine eigenen Erfahrungen dazu packen:
    Ich nähe bspw. gern. Ich habe irgendwann damit angefangen, Hosen zu flicken, dann, sie mit Stoffstücken aufzupeppen und inzwischen nähe ich einen großen Teil meiner Hosen und andere Sachen selbst - immernoch auf einer billigen Nähmaschine (50€ ebay), die mir schon seit fast 10 Jahren treue Dienste leistet. Nähen ist meditativ und macht in gewisser Weise unabhängig. Außerdem hasse ich einkaufen, am allermeisten Klamotten.

    Ich tischler gern. Ich liebe Holz, den Geruch, wie es sich anfühlt und das Leben, was darin steckt. Und ich mag die Tätigkeit und die Resultate.

    Ich habe einen Garten. Ich gärtnere gern. Ich mag die Bewegung an der frischen Luft und ich finde, es ist ein tolles Gefühl, Dinge zu essen, die man liebevoll aus einem Samenkorn gezogen hat.

    Gut gegen Depris ist bei mir auch klettern (mach ich nur leider viel zu selten). Das macht den Kopf frei, weil man in dem Moment, in dem man am Felsen hängt, an nichts anderes denkt als an den nächsten Tritt und den nächsten guten Griff. Außerdem beansprucht man den ganzen Körper, da merkt man erstmal, wo man überall Muskeln hat. Und ein gepflegter Muskelkater hat auch was für sich, finde ich. Bei uns gibts einen Verein, der Kletterkurse am Wochenende anbietet. Als Pärchen natürlich auch ne prima Sache. Allerdings braucht man ein bisschen Equipment, was nicht sooo billig ist.

    Naja, außerdem bin ich leidenschaftliche Radfahrerin und gehe seit ein paar Monaten regelmäßig joggen. Mir gings auch mal so wie dir. Ich konnte mich so gar nicht dazu aufraffen. Irgendwann hab ich angefangen, meinen Schweinehund zu überwinden. Die ersten paar mal war's auch noch tierisch anstrengend und ich musste mich zwingen, noch ein paar Minuten länger zu laufen. Inzwischen ist es schon beinahe zur Sucht geworden. Wenn ich frühmorgens im Wald joggen gehe, trägt das erheblich zu einer Stimmungsaufhellung für den Rest des Tages bei und außerdem schlafe ich viel besser.

    Naja, so weit erstmal. Ich wünsch dir alles Gute für dein Medizinstudium, Frau Dr. Haselmaus :winking_face:
    Lieben Gruß
    Luc

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