Dissotiative Krampfanfälle

  • Guten Morgen/Tag/Abend (je nachdem wer es wann liest).

    Folgendes (Kurzfassung): Als ich 16 war kam es nach einigen Krampfanfällen dazu, dass ich für einen Monat ins Krankenhaus musste, da es einen Verdacht auf Epilepsie gab. Nach einigen Untersuchungen kam es dann dazu, dass die Diagnose ,,Dissotiative Störung" feststand. Ich ging ein Jahr lang zu einer Jugendpsychologin, die mir sehr gut weiterhalf. Die Anfälle waren verschwunden. Ich bin nun 19 Jahre alt und seit ca. einem halben Jahr treten die Anfälle wieder auf, gefolgt von weiteren Störungen (Essstörungen -> Gewichtsverlust, Panikattaken, Depressionen, etc.). Die Anfälle blieben meiner Chefin auch nicht verborgen und nun muss ich mir wieder Hilfe holen (was ich schon seit zwei Monaten verzweifelt versuche, freiwillig). Das Problem ist, dass ich alle möglichen Psychotherapeuten in meiner Nähe durch habe und alle haben eine ellenlange Wartezeit. Ich habe nun einen Termin am 6. Januar. Also dauert es noch eine Zeit lang. In dieser Zeit muss ich versuchen die Anfälle zu regulieren und die daraus folgenden Störungen noch dazu. Das ist verdammt schwierig...

    Was ich mit diesem Thread bezwecken will ist, dass ich Gleichgesinnte finde. Ich kenne viele mit Identitätsstörungen, Fugue etc. Aber niemanden mit Krampfanfällen. Mich würde es extrem freuen, wenn jemand sich hier melden würde, der das selbe Problem hat wie meines.

    Liebe Grüße
    WeißesKaninchen

  • Hallo Kaninchen,

    vorab, ich leide nicht an Dissoz mit Krampfanfällen.
    Ich habe nur neben einer Suchterkrankung und Depressionen mit Depersonalisation, die auch unter den dissoziativen Störungen klassifiziert wird, zu "kämpfen".

    Ich weiß nur, wie unangenehm mir das ist, wenn ich in diesen Zustand komme. Nur meistens sieht es mir mein Umfeld nicht wirklich an, außer es sind sensible Leute, die mich schon länger kennen.
    Ich stelle mir das dann an deiner Stelle auch teilweise recht unangenehm vor, da ja dein Umfeld wohl durch die Krampfanfälle indirekt, wie auch immer, mieinbezogen ist.

    Bei mir haben über die Zeit verhaltenstherapeutische Maßnahmen geholfen, viele auslösende Faktoren (Trigger) rechtzeitig zu erkennen, um dann darauf je nachdem reagieren zu können - bei mir und meinen Gefühlen und im hier und jetzt zu bleiben.

    Hast du dich in deiner Heimatstadt auch mal nach einer Selbsthilfegruppe für dissoziative Störungen erkundigt?
    Sollte es die geben, schau doch einfach mal dort vorbei. Das könnte dir jetzt gut tun!

    Ich hoffe, dass du einen Therapeuten findest, mit dem du das Problem
    angehen kannst, du die Zwischenzeit recht gut überbrückt bekommst.

    Liebe Grüße,
    DerWaldfrevler

  • Hallo WeißesKaninchen,

    Willkommen im Club. Bei mir gerade zum Glück nicht akkut, aber vor 10 Monaten sah das noch ganz anders aus. Dass du dich um Hilfe bemühst, finde ich spitze, vorallem, dass es aus Eigenantrieb geschieht.
    Setzt dich deine Chefin unter Druck? Falls ja geht das gar nicht! Es ist klar, dass du Hilfe willst und brauchst, damit es dir besser geht. Deine Ziele sind nachvollziehbar, allerdings kann das nicht wirklich gut gehen, wenn du dir das alles nach dem Motto "ich muss" vornimmst. Es wirkt auf mich zuviel auf einmal, ohne dass du den Überblick hast. Da ist ja auch total viel Psychosomatik im Spiel, da funktioniert ein "muss" sowieso nie.
    Klar, Triggermeiden, Stabilisierung, usw. ist gut, aber bei mir hat das nicht arg viel geholfen, da es auch ohne konkreten Auslöser passiert ist. Was mir immer geholfen hat, ist Stress, Druck und vorallem emotionale Überforderung zu vermeiden, wo es nur ging und ganz viel auf mich zu achten, was ich brauche, auch wenn ich es nicht spüre.
    Das hat mich zu der Zeit echt fertig gemacht, auch körperlich. Ich hoffe, dir passiert das nicht so oft. Was hat sich in den vor 7-8 Monaten bei dir so getan? Das kommt ja wahrscheinlich nicht von ungefähr, dass du so heftig reagierst.

    LG,
    grany

  • Hallo Grany.

    Entschuldige, dass ich so schnell nicht antworten konnte. Ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel um die Ohren.


    Meine Chefin ist sehr nett :smiling_face: Da bin ich sehr glücklich drüber. Ich darf sogar in meiner Mittagspause recherchieren, damit ich mir selbst helfen kann. Sie sagte auch, dass sie mir die Zeit gibt, die ich brauche, damit die Anfälle endlich aufhören. Also auf der Arbeit geht es mir sehr gut. Meine Kollegen sind alle super nett und helfen mir, wo sie nur können.

    Zu der Anzahl der Anfälle: Es passiert nicht so oft wie vor drei Jahren. Mein letzter Anfall war vor einer Woche. Ich schätze, dass zwei bis drei Anfälle im Monat vorkommen. Ich kann sie unterdrücken, nur manchmal überkomt es mich so stark, dass auch alles unterdrücken nichts hilft. Deshalb brauche ich die professionelle Hilfe.

    Ich erkenne ja selbst, dass ich dieses Problem habe. Klar, wenn es nicht so wäre, wäre das Leben viel schöner. Aber weißt du was? Ich freue mich riesig jemanden zu treffen, der dieses Problem auch hatte! Ich dachte ich wäre ganz alleine damit, weil ich keinen kannte, der das gleiche hat. Ich danke dir, dass du mir schreibst! Ehrlich! Das macht mich gerade echt froh :smiling_face:

    Was so passiert ist in der letzten Zeit?... Ich habe mein Abitur gemacht. Mich durch die Schule gequält. Jetzt gehe ich arbeiten. Es könnte sein, dass die Umstellung sich als schwierig gestaltet, obwohl ich mich auf der Arbeit wohl fühle :thinking_face: Mein Freund hat sich auch vor einer Woche erst von mir getrennt... Deshalb wird es noch schwieriger als ohnehin schon. Er war immer für mich da und hatte mir damals in der Therapie geholfen. Ohne ihn wäre és damals vielleciht sogar schlimmer geworden. Es ist gerade nicht so einfach.


    LG,

    WeißesKaninchen

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