Seltsame Dissoziation...

  • Hallo Ihr Lieben,

    mal wieder ein Thema von mir. Hatte vor ein paar Wochen eine ziemlich seltsame Disso...vielleicht hatte jemand schon mal so etwas?

    Normalerweise laufen meine Dissos folgendermaßen ab-es gibt einen Auslöser und dann spaltet sich meine Seele ab und ich bin nicht mehr ansprechbar. Von Außenstehenden wird mir berichtet, das ich meistens in einer schon fast katatonischen Starre bin und halt auf nichts reagiere (ausgenommen starke Schm*rzreize). Ich selbst kann mich an nichts erinnern-es ist ein einzige schwarzes Loch. Ich weiß nicht, was mit mir in dieser Zeit geschieht oder was Außenstehende mit mir machen um mich zurückzuholen. All das weiß ich nur aus Erzählungen.

    Vor ein paar Wochen dann hatte ich ne ziemlich schwierige Therapiesitzung und abends war ich dann mit meinem Mann zu Hause, wir haben ferngesehen. Und irgendwie muss ich unbemerkt in eine Disso abgeglitten sein, habe aber weiterhin alles mitbekommen. Das was in meinem Sichtfeld sich befand konnte ich klar sehen, ich konnte hören und auch denken. Aber als mein Mann dann meinte, ich solle aufstehen ging das nicht. Ich habe ihn wahrgenommen, ich habe seine Bemühungen wahrgenommen und ich war bei klarem Verstand und wollte reagieren, aber es ging nicht. Ich konnte mich nicht bewegen und nicht sprechen. So sehr ich mich auch angestrengt habe, ich war nicht in der Lage auch nur einen Finger zu rühren. Mein Mann hat dann das Notfallprogramm abgespult, welches ich diesmal bei vollem Bewusstsein mitbekam und irgendwann löste sich die Starre und ich konnte mich bewegen. Hinterher hatte ich mit den selben Nachwirkungen zu kämpfen, wie nach meinen sonstigen Dissos-Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen etc. Aber es war eine ziemlich gruselige Erfahrung. Hatte seitdem wieder Dissos gehabt, aber wieder mit Blackout-wie sonst auch. War nur dieses eine Mal.

    Weiß nicht genau, wie ich das deuten soll...Ist es ein Fortschritt? Oder einfach nur ne andere Art? Oder was auch immer? Meine Therapeutin konnte mir da leider nicht viel zu sagen.

    Wollte es einfach mal posten, danke fürs Lesen!
    Conny

  • Wenn dich jemand hypnotisiert und den Rapport = die Verbindung verliert, ist er in einer ganz ähnlichen Lage.
    Als Profi käme er aber nie auf die Idee, sich anzustrengen, um die Verbindung wieder zu kriegen; da würde er sie nämlich noch mehr verlieren.
    Coués Gesetz der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung, zeigt, warum das so ist.
    In seinem kleinen, weltberühmten Buch über Autosuggestion kannst du alles nachlesen.
    Es geht darum, mit deinen - ganz normalen - Kräften so umzugehen, dass sie gerne mitmachen.
    Das bedeutet in der Praxis: SOG-Wirkung statt Druck.
    Du siehst ja, wenn man dich mit Druck aus dem Problembereich drängt, ergibt das immer "Nebenwirkungen".
    Es sind aber keine Nebenwirkungen, es sind direkte Druckwirkungen - je mehr Druck, umso mehr "Nebenwirkungen".

    Hast du mal beobachtet, wie unfreundlich wir oft mit uns selbst und unseren sensiblen Geistes- und Seelenkräften umgehen?
    Wenn uns etwas nicht einfällt, hauen wir uns an den Kopf und rufen: "Mein Gott, bin ich blöd!"
    Würden wir es wagen, wenn wir von jemand anderem etwas wollen, so mit ihm umzugehen?
    Warum sind wir freundlich und zuvorkommend, wenn wir von anderen was wollen, und warum quälen wir uns, wenn wir von uns selbst was wollen???
    COUÉ mahnt, dass wir uns selbst oft wie einen Feind behandeln, und dass es doch viel klüger sei, sich als Freund zu behandeln.

    Sind DISSOZIATIONEN nicht LEBENSAUFGABEN, die uns daran erinnern, dass wir mit unseren genialsten, sensibelsten, woichtigsten Geistes- und Seelenkräften besser umgehen lernen sollten?
    Coué machte das seinerzeit so gut, dass ihn jedes Jahr zehntausende Hilfesuchende aus aller Welt aufsuchten.
    Und da die Berichte über seine öfentlichen Sitzungen Erfolgsberichte waren, kamen immer mehr.....
    Für eine wirkliche Lösung würde ich also statt starker Reize einen besonders feinen, sensiblen Umgang mit den feinen, letztlich alles entscheidenden Geistes- und Seelenkräften vorschlagen.
    Ich freue mich auf deinen Erfolg.
    Franz Josef Neffe

  • Mir wäre das etwas zu einfach beschrieben, was hier Herr Neffe versucht ...
    'Dissoziative Störungen haben ein weit gefächertes Bild, was sich z.B. auch mit doch sehr vielen Untergruppen im ICD10 zeigt (F44.0 - F44.9).

    Da dreht sich mir schon der Magen um, wenn ich mir vorstellen müsste, dass mein Krankheitsbild in öffentlichen Sitzungen zur Schau gestellt wird :face_with_tongue:

    Aber jeder soll sich über solche Wunderheilungen selbst ein Bild machen - zugegeben, gegen hat es das vermutlich.

    Nur lieber Herr Neffe, da wir nicht für Ihre Website (welche Sie bei uns sogar verbotener weise hinterrücks via privater Nachrichten bewerben), noch für die von Ihnen vertriebenen Bücher werden wollen - hier die öffentliche Bitte, lassen Sie es bleiben!
    In jedem Ihrer Beiträge führen sie jeweils Dinge an, welche man über Sie beziehen kann.
    Ihr gutes Recht, nur nicht bei uns im 'Sucht und Selbsthilfe-Forum!!

    LG Franz

  • Hm...nur leider hilft mir das bei meinem Problem hier grad nicht weiter. Aber bin froh, das Franz das mal geschrieben hat, denn ehrlich gesagt-ich hatte den selben Gedanken. Zumal ich denselben Post von Hernn Neffe in etwas veränderter Form auch unter meinem Kopfschmerz-Thread lesen musste...

    Trotzdem hilft es mir nicht weiter...ich habe niemanden, der mir da mehr drüber sagen könnte, da meine Therapeutin sich mit diesem Thema nicht besonders gut auskennt. Als ich noch in der Spezialklinik war fühlte ich mich das erste Mal mit meinem Problem verstanden, aber im Moment fühle ich mich hier sehr allein gelassen mit diesem Thema. Hatte gehofft, in diesem Austauschforum einige Anregungen, Tipps oder vielleicht auch Erklärungen zu finden, aber Erklärungen wie von Herrn Neffe helfen mir da leider auch nicht besonders...

    Conny

  • Servus Conny,

    ich meine, du solltest das mit deiner Therapeutin erneut besprechen und überlegen, ob man einen Kollegen hinzuziehen sollte.
    Therapeuten haben in der Regel ein bestimmtes Arbeitsfeld, daher sollte bei solchen Beschwerden auch wirklich der "Profi" ran.

    Es mag an einer schwierigen Sitzung gelegen haben, doch sollte man der Sache wirklich intensiv nachgehen.

    Oder du wendest dich an die Spezialklinik, zumindest mal bei der dortigen Ambulanz - wenn dort eh zufrieden warst.

    LG Franz

  • Ich sage Dank für die interessanten Unfreundlichkeiten. Das erzählt mir manches von Euch.
    Ich bleibe aber nach wie vor ein Fan Eurer Kräfte und Talente, mit denen Ihr auch Eure Freundlichkeiten entwickeln und damit Eure Chancen auf die Lösung Eurer Probleme (meine sind es ja nicht) vergrößern könnt.
    Anderen war das eine Hilfe, was ich aufgeschrieben habe. Sie interessierten sich genauer dafür statt dagegen.
    Es ist aber ganz ok, wenn jeder seinen eigenen Weg geht. Erfahrungen machen erfahren.
    Mit guten Wünschen und freundlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

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