Stimmenhören - Zwischenwelt oder reine Nervensache?



  • Hallo allerseits,


    Das ist das erste Mal, dass ich einen Thread in einem Forum eröffne. Dieses Thema ist heikel, trotzdem würde ich mich freuen mit einigen von euch ins Gespräch zu kommen...


    Aufgrund einer paranoiden Schizophrenie war ich schon zweimal in einer Klinik. Beide Male gingen mit Stimmenhören einher...


    Die Tatsache, dass Menschen Stimmen hören, die anderen nicht zugänglich sind, hat mich schon vor "meiner Krankheit" fasziniert und sehr beschäftigt.

    Seit geraumer Zeit befasse ich mich mit Schamanismus. Für die, die nicht wissen, worum es sich handelt, eine kurze Erklärung: Als Schamanen bezeichnet man Menschen, die einen Zugang zur feinstofflichen, nicht sichtbaren Welt haben und diesen nutzen, um z.B mit Geistern zu kommunizieren und Krankheiten zu erkennen und sie zu heilen.

    In mehr als einem Buch über Schamanismus habe ich bereits gelesen, dass man davon ausgeht, dass Menschen, die Stimmen hören, Zugang zu eben genau dieser Welt haben.


    Die Erfahrungen mit den Stimmen, die mich während der Schübe begleiteten, lassen mich nicht mehr los..

    Es waren ganz unterschiedliche Stimmen, die sich recht gut charakterisieren lassen... väterliche, fürsorgliche Stimme, alte weise Frau, zynische Giftspritze.

    Diese Stimmen redeten meistens ganz persönlich mit mir, analysierten das was ich machte, sprachen mir gut zu, wiesen mich zurecht oder machten sich über das, was ich dachte lustig

    Wenn ich die Stimmen hörte fühlte ich oft eine Präsenz und es kam mir vor als hätten diese Charaktere ein genaueres Bild von mir als ich selbst.


    Wie erlebt ihr das? Habt ihr das Gefühl, diese Stimmen existieren auch außerhalb eurer Wahrnehmung in einer anderen Wirklichkeit ? Wie empfindet ihr diese Stimmen? Sind sie euch vetraut ? verabscheut ihr sie? seht ihr evt. sogar einen tieferen sinn "dahinter"?


  • Hallo mondsüchtig und herzlich willkommen im Forum!

    Zu deinem Thema kann ich leider nichts sagen, aber ich schieb es mal hoch,
    vielleicht entdeckt es ja noch jemand der/die sich dazu äußern kann. :smiling_face:

    lg, Thymia :wink:

  • Na, ich probiere mal dazu etwas zu schreiben:

    Ich persönlich bin ja keineswegs davon betroffen, habe aber einen ziemlich guten Freund mit paranoider Schizophrenie, und habe über die Jahre dann doch so Einiges mitbekommen, bzw. viel mit ihm über Dergleichen geredet.

    Alles in allem muss man halt festhalten, dass das Finden eines Sinns wohl auch Teil des Genesungsprozesses ist. Problematisch ist halt immer irgendwo, wie sich die Inhalte dieser Sinnstiftung so gestalten. Esoterische, bzw. auch religiöse Inhalte haben ihm nie gut getan, und soweit ich das überblicke beschäftigt er sich überhaupt nicht mehr mit in dieser Ecke gelagerte Dinge.

    Das Gefühl von Vertrautheit, und der Glaube an eine Existenz außerhalb seiner Person war immer ein Zeichen für eine aufkommende akute Episode, und mittlerweile scheint das wohl auch ein Trigger zu sein, um seine Medikation anpassen zu lassen. Klar sind das jetzt alles nur Beobachtungen von außerhalb.

    Ich persönlich glaube absolut nicht an "Übersinnliches", und bin derlei Thesen gegenüber eher ablehnend eingestellt. Ginge es nach gewissen esoterischen Gruppierungen hätte ich ja keine ADHS mit Leidensdruck, sondern wäre ein Indigo-Kind mit ganz tollen besonderen Fähigkeiten, blabla. Na, sagen wir einfach, dass derlei Konstrukte mit meiner Lebenswirklichkeit nicht sonderlich vereinbar scheinen.

    LG

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