Raus aus der Drogensucht (Speed/Pep)

  • Hallo,

    Diesen Schritt zu wagen fällt mir sehr schwer, doch allmählich merke ich, dass es so, wie bislang, nicht mehr weiter gehen kann.

    Zuallererst Einsicht:
    Ich bin süchtig nach Speed/Pep und ich brauche Hilfe!


    Die Vorgeschichte:
    Ich nehme seit über einem Jahr Pep - mehrmals täglich 2-3 Lines.
    Zuerst fing es harmlos an - wie bei den meisten anderen wohl auch - ich machte es des Spaßes wegen.
    Doch ich merkte schnell, dass das Zeug noch viel mehr kann, als Spaß machen!
    Ich habe eigentlich schon immer gerne und viel Sport gemacht, bis ich Ende 2013 Kortison nehmen musste und innerhalb kürzester zeit drastisch zunahm. Meine psychische Schädigung und die falsche selbstwahrnehmung ließen mich zu der zeit fast durchdrehen.
    Dann bemerkte ich den positiven Effekt von Pep auf die Bereitstellung von körperlicher Energie (obwohl sie vielleicht gar nicht wirklich vorhanden war).
    Zuerst sollte mir pep nur bei meinem Sportprogramm helfen und beim Durchhalten meiner Diät (anabole Ernährung - zerrt zusätzlich an den Kräften, vorallem wenn man es so minimiert und falsch macht wie ich).

    07/2014 war ich wieder in Form. Doch bis dato hatte ich längst herausgefunden, dass mir das Zeug auch für die Arbeit (Büro - kaufmännisch) sehr nützlich ist!
    Es macht wach, man hat gute Laune und irgendwie konnte ich mich damit auch besser motivieren und konzentrieren.
    So wurde die erste line morgens (08:00 Uhr) gezogen, um für die Arbeit fit zu sein. Die zweite in der Mittagspause (14:30 Uhr), um das Mittagstief zu überwinden und die letzte zum Feierabend (18:00 Uhr), um für den Sport bereit zu sein.

    Gegen Ende 2014 folgte dann wieder ein tief. Noch mehr körperliche Wehwehchen bahnten sich an (diese sind losgelöst von den drogen und hatte ich vorher schon. Es hat nur 5-6 Jahre gedauert, bis herausgestellt werden konnte, was es ist) und Kortison die zweite.
    Ich fiel in ein tiefes Loch. Jegliche Motivation blieb aus. Zu dem Zeitpunkt nahm ich nur noch selten etwas und habe versucht von dem Zeug runter zu kommen.

    Anfang 2015 war es ganz schlimm. Ich versuchte meinen Frust in Alkohol zu ertränken und mit Teilen meine Laune zu heben.

    Ein Suizidversuch und etliche Kopfschmerzen später sah ich ein, dass es so nicht weiter gehen konnte.
    Der März war noch etwas holprig, aber nach dem Familienurlaub Anfang April ging es mir wieder besser und ich fasste Alkohol und Pillen nicht mehr an. Nur Ende April trank ich auf einer Party zwei Gläser Alkohol.
    Jedoch griff ich wieder zum Speed. Es sollte mir nur "kurz" helfen aus diesem Loch der Antriebslosigkeit herauszukommen und mir helfen mich wieder für den Sport zu motivieren. Ich wollte es nur so lange nehmen, bis ich wieder in Form bin.
    Zum Sport gehe ich zumindest wieder seit Ende April regelmäßig. Aber leider wurde auch das Pep wieder zu meinem regelmäßigen Begleiter.


    Tja, und nun ist es wieder einmal leer und ich sitze auf heißen kohlen. Ich fühle mich müde und ausgelaugt, lustlos und antriebslos. Am liebsten würde ich einfach nur im Bett liegen bleiben und nie wieder aufstehen. Ich habe schlichtweg keine Lust mehr auf irgendetwas.
    Ich möchte gerne wieder so wie vor zwei Jahren sein, wo ich aus eigener kraft zum Sport gegangen bin, wo ich Spaß am Job und am Leben hatte, ohne Chemie.

    Was kann ich tun?
    Zu einem Arzt? Aber zu welchem? Ich kenne im EN-Kreis keinen kompetenten diesbezüglich. Zumal ich nach den letzten Jahren genug von Ärzten habe, die mir nicht helfen können.
    Außerdem habe ich Angst zu einen Arzt zu gehen. Angst um meinen Job und Angst die wenigen Freunde die ich habe zu verlieren.
    Bislang weiß niemand etwas über meine Sucht. Dass ich "mal" etwas nehme ist bei 1-2 Freunden bekannt, aber mehr auch nicht.

    Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich am liebsten für ein halbes Jahr irgendwie einweisen lassen (vielleicht auch wegen der psychischen Macke), aber dann bin ich wahrscheinlich meinen Job los... Selbst wenn ich angäbe, ich sei nur wegen meines Rückens zur Kur...

    Ich möchte mir erst einmal hier Tips und Anregungen holen.
    Ist es möglich sich allein aus dieser sucht zu befreien?
    Was kann ich gegen diese Müdigkeit und Antriebslosigkeit tun? Oder muss ich das schlicht und einfach aushalten?
    Wenn kein weg an einem Arzt bzw einer Therapie vorbei führt, kann mir jemand eine gute Anlaufstelle im EN-Kreis empfehlen?
    Wenn eine ambulante Therapie keine Lösung darstellt, wie rechtfertige ich eine Kur vor meinem Arbeitgeber?

    Fragen über Fragen...

    Danke im Voraus für eure Anteilnahme und Hilfe

    Lg
    Nordsee

  • Hey danke das du deine geschichte mit dem Forum teilst.
    Es ist stark von dir nach Hilfe zu fragen!
    Wenn es mal bergab geht - geht es immer wieder bergauf!

    Am wichtigsten für dich: Drogen sind nicht nützlich. Man setzt sie nicht produktiv ein. Dieser Weg wird immer nach Hinten los gehen!!
    Also versuch auch nicht aus deinem Loch zu kommen, indem du Drogen nimmst.
    Du steckst in diesem Loch weil du Drogen genommen hast.

    Du bist krank. Suchtkrank.
    Was dir jetzt hilft ist therapeutische Beratung (Psychiater) deines Vertrauens und ich würde ihn auf Reha ansprechen.
    Dein Gesundheit geht vor und ist dein wichtigstes Gut - nicht deine Arbeit.
    Wenn dus schaffst beides zu kombinieren - toll, aber eine Arbeit findest du auch wieder eine Neue.

    Kopf hoch, das schafft man nicht so nebenbei, aber es haben schon viele geschafft wieder ein normales leben zu führen.
    Ich wünsch dir viel Erfolg :smiling_face:

    Tausch dich ruhig in diesem Forum aus, das wird dir helfen.

  • Hey,

    Würde dir eine Suchtberatung empfehlen, oder auch einen Aufenthalt, wie du schon selbst richtig erkannt hast.
    Die Frage ist, Stimmt es dass du deinen Job quasi los waerest? Gibt es vielleicht eine nebenberufliche Loesung? Einen anderen Job danach?

    Hab gerade wenig Zeit zum schreiben, aber haben hier einige Leute die Ahnung von speed haben.
    Ausweg gibts immer :winking_face:

    Erstmal Kopf hoch!

    lg

  • Hallo,
    Danke schon einmal für eure antworten.

    Ich habe wirklich große Angst davor meinen Job zu verlieren... Wie sieht das zumal im Lebenslauf aus?

    Ich gehe einmal vom Extremfall aus...
    Wenn man sich nun entscheidet einen Entzug zu machen und sich einweisen lässt, muss man das immer zwingend dem Arbeitgeber mitteilen? Oder wird man einfach krank geschrieben über einen längeren Zeitraum?

    Mir wäre es sehr wichtig, dass niemand etwas davon erfährt, erst recht nicht mein Arbeitgeber.

    Ich merke, dass ich so langsam keine kraft mehr habe.

    Wie gehe ich eine Therapie also an? Muss ich vorher zum Hausarzt oder Stelle ich mich gleich bei einem Psychologen vor?
    Oder direkt in einer Klinik?

    Wie wirkt sich das ganze dann auf meinem Führerschein aus? Ich möchte nicht noch eine Mpu machen müssen....

    Lg

  • Solang du nicht bei einer Kontrolle angehalten wirst, musst du dir keine Gedanken machen, aerztliche Schweigepflicht
    Du kannst direkt zu einer Klinik gehen, oder vorher zum Hausarzt bzw. Psychologen. Bei Suchterkrankungen sind die Wege aber kürzer.
    Der Betrieb ist nicht berechtigt über der Art des Aufenthalts zu erfahren.
    Gibt es vielleicht ein Angebot bei dem du weiterhin arbeiten gehen kannst?
    Wenn du natürlich sehr Karriereorientiert bist ist der Lebenslauf ein kleines Problem.

    Vielleicht hast du ja auch mal Lust einen Blick auf andere Lebensformen zu werfen, du merkst ja dass das mit dem Job und dir grade ein bisschen crasht.

    Viele Grüsse!

  • Hallo,
    Ich bin jetzt nicht der klassische Karrieretyp, der auf Biegen und brechen aufsteigen will.
    Dennoch ist mir mein Job - weil ich ihn grundsätzlich auch gerne mache - ziemlich wichtig, ebenso wie Fortbildungen. Ich möchte schließlich nicht mein Leben lang auf der Stelle treten.
    Demnach möchte ich soetwas nicht in meinem Lebenslauf stehen haben.
    Etwas anderes kommt für mich - stand jetzt eher nicht in Frage.

    Wegen dieser Misere bin ich gerade etwas am verzweifeln. Wäre es möglich einen Entzug zu machen, ohne dass mein Arbeitgeber davon etwas mitbekommt und ich danach wieder dort arbeiten könnte, wäre es weniger das Problem.
    Ich trau mich aber auch nicht nachzufragen - wie auch? Soll ich lügen und sagen, ich muss zur Kur für mehrere Wochen aber ich sag nicht warum? Oder wegen etwas anderen - zB Rücken.
    Ich hab Angst, dass das raus kommt.

    Lg

  • Versuch deinen Weg zu finden. Viele sprechen einfach mit Ihrem Arbeitgeber, dass sie psychisch krank sind und eine Auszeit brauchen.
    Es ist schon möglich eine Reha, Kur,Entzug zu machen ohne, dass der Arbeitgeber den Grund erfährt.

    Ich kann dir nur sagen - Arbeit ist nicht alles. Es gibt Dinge im Leben die wirklich wichtig sind. Wie die Gesundheit zum Beispiel.
    Irgendwie gehts immer weiter. Du findest sicher einen anderen Job.
    Du musst dich nur von der Vorstellung, dem Plan, den du von deinem Leben hast verabschieden und locker werden.

    Kann überhaupt nicht verstehen wie man das wollen kann: Sein ganzes Leben der Sklave vom Arbeitgeber sein, sich keine Fehler erlauben und dann kurz vorm Rentenalter sterben.
    Lebe nicht so in Angst. Du bist großartig und das nicht weil du einen Job hast. Dein Wert liegt woanders. Versuche ihn zu finden.

  • Das ist leichter gesagt als getan...
    ich habe auch Zweifel, dass ich das alles schaffe bzw es mir hilft. Meine damalige Psychotherapie hat mir auch nicht geholfen.

    Kann mir hier jemand Anlaufstellen im Raum NRW empfehlen ?
    ob nun Klinik oder Psychiater. Aber so hätte ich zumindest schon mal einen Anfang ...
    bis jetzt weiß ich nämlich noch gar nicht, wo ich mich am besten melde bzw mich vorstelle.
    Meinen Hausarzt kann ich dahingehend auch eher vergessen

    danke

  • hi nordsee,

    zuerst, ich bin kein suchtpatient;) kann also vlt vieles nicht nachvollziehen, vlt habe ich dennoch einen tipp für dich parat..
    ich gehe mal davon aus das du einen entzug stationär in einer klinik machen willst. das geht soweit ich weiß nur in einer psychiatrie alleine würde ich das nicht empfehlen..
    natürlich erhältst du während du in der psychiatrie bist eine krankmeldung von dort...die benötigst du auch für den chef. problem wird für dich sein, das der stempel einfach von der psychiatrie auf der krankmeldung ist.
    ich war mal in einer klinik, dort war ein mann der hatte einen guten hausarzt und von ihm wöchentlich ne verlängerte krankmeldung erhalten, da er auch nicht wollte das sein arbeitgeber erfährt das er ein psychsiches problem hat..
    an deiner stelle würde ich mir nun überlegen ob dein hausarzt mit dir diesen weg geht. wenn du mit ihm sprichst und dein problem darlegst. es wäre sicherlich aucch in seinem interesse seine patienten dahingehend zu unterstützen.
    und eine reha wäre natürlich auch nicht schlecht anshcließend. ob man da auch so verfahren kann weiß ich nicht. frag ihn nach weiterer unterstützung.
    aber vlt gibt es eine klinik die sucht und körerliche erkrankungen behandelt. dann könntest du dich vlt mit bandscheiben problemen oder sonstigen 'knöchernen' beschwerden herausreden.
    für ne therapie,lass dir vom psychiater oder hausarzt eine überweisung zum psychologen oder psychotherapeuten geben. oder gehe zur suchtberatung. dort haben die sicherlich anlaufadressen von therapeuten und vlt bekommst du so shcneller einen platz.

    viel erfolg

    keine

  • ok, hat isch überschnitten mein roman mit dem das du dienen hausarzt vergessen kannst. vlt kannst du dir einen anderen arzt suchen? also anderen hausarzt?

    viel erfolg

  • Das ist leichter gesagt als getan...
    ich habe auch Zweifel, dass ich das alles schaffe bzw es mir hilft. Meine damalige Psychotherapie hat mir auch nicht geholfen.

    Es ist dein Leben. Nur du hast die Lösung in dir. Wenn du es nicht schaffst, schafft es keiner.
    Höre auf dein Herz und deinen Glauben und finde deinen Kompass, deine eigene Perspektive auf die Welt.
    Das Glück liegt nicht weit entfernt. :smiling_face:

    Gib einfach deinen Wohnort + Psychiater in Google Maps ein.

  • Ich danke euch für die positiven Zusprüche.
    Ich glaube ich beginne meinen weg erst einmal damit, mit meiner Familie über mein Suchtproblem zu sprechen. Vielleicht ist es nicht verkehrt sich Rückhalt zu holen, statt alles allein zu machen, wie sonst immer.

    Dann werde ich mich bei einer suchtberatung beraten lassen,um eine weitere Vorgehensweise erarbeiten zu können.
    Ich muss nur versuchen solange standhaft zu bleiben und die Finger von dem Zeug lassen.
    Hat da jemand noch einen Tipp für mich? Ich hatte schon überlegt die Müdigkeit mit Kaffee zu bekämpfen, aber ich hasse Kaffee

  • Schonmal ein guter Schritt.
    Bin morgen selbst zu einem Gespraech bei einer Klinik wegen Sucht, ist allerdings keine Psychiatrie.
    Ansonsten Telefonbuch oder Google, oder wenn du im Grossraum Koeln wohnst (Bin mir nicht sicher ob sich sogar ganz NRW) kannst du auch hierhin eine Mail schreiben zip.aachen@kvno.de, die ist die Vergabe von freien Psychotherapeuten hier.

    Gruss!


  • Hat da jemand noch einen Tipp für mich? Ich hatte schon überlegt die Müdigkeit mit Kaffee zu bekämpfen, aber ich hasse Kaffee

    Führ nicht gleich wieder etwas zu. Das eine Suchtmittel mit anderen bekämpfen - da hätte ich Angst.
    Wenn man zu viel rumliegt und schläft, stellt sich der Körper irgendwie darauf ein.
    Versuch mal in die Gänge zu kommen: Sport treiben, ein paar Nächte wach bleiben, schwierige Aufgaben lösen.
    Deine Familie wird sicher auch gute Ideen haben.
    Vielleicht macht mal einer mit dir eine Wanderung über die Alpen um die ganze Geschichte hinter dir zu lassen und auf neue Ideen zu kommen.
    Viel Erfolg :smiling_face: Lege hier im Forum Rechenschaft ab, wie es mit dir weiter geht!

  • Hey,
    Melde mich auch mal zu Wort :winking_face: Finde es gut das du den entschluss gefasst hast aufzuhören mit den Drogen, das ist erstmal der erste Schritt. Ob du selbst davon wegkommen kannst, kann ich dir leider nicht sagen, kenne mich mit Pep und sonstigen Chemischen Dingen nicht so aus und kenne die Entzugserscheinungen nicht so.
    Aber ganz wichtig ist der Wille aufzuhören, was dir sicher klar ist. Ohne Festen Willen wird das leider auch nix, es ist ein ewiger Kampf mit dir selbst.
    Ich habe nur 8 Jahre regelmäßig gekifft, habe schon seid 4 Monaten den entschluss gefasst aufzuhören, leider mussten erst Konflikte mit dem Staat kommen, welche mich nun ganz umdenken lassen, weil mir mein Führerschein, meine Gesundheit, mein Geld, meine Zukunft einfach wichtiger ist.
    Das sollte es dir auch sein.............
    Du beschreibst, das du durch Pep, oder Speed ? Motivierter bist und auch besser deinen Pflichten nachkommst, das liegt daran das du deinen Gewohnheiten nachkommst, sobald du aufhörst hast du einen anderen Alltag, womit viele (auch ich) erstmal klarkommen müssen, ohne in ein Tiefes Loch zu fallen.
    Man empfindet bei dem Entzug, leider erstmal viel Trauer, oder auch Ängste, das sind Gefühle die man vorher nicht kannte & man muss lernen damit umzugehen.
    Ich bin überzeugt davon, dass du es schaffen wirst :winking_face:

    Wichtig ist:
    - Stell dich deinen Ängsten (Nüchtern) Du wirst über dich hinaus wachsen & auch Stolz auf dich sein.
    - Versuch dich in momenten, wo langeweile aufkommt, abzulenken. Die Frage ist nur womit ? Bei mir war es eigentlich nicht so schwer, womit ich mich ablenken soll. Seidem ich jetzt aufgehört habe zu Kiffen, erst nur 14 Tage, kahmen von ganz alleine neue Interessen und auch neue Ziele die ich mir gesetzt habe, die ich durch die Droge niemals erreichen würde.
    - Wie du schon sagtest, möchtest du Beruflich weiterkommen & magst es nicht, auf der Stelle stehen zu bleiben. Ich denke sofern du erstmal ein paar Tage Clean bist, kommen dir auch neue Ideen, was du Beruflich noch dranhängen kannst, Weiterbildungen, Selbständigkeit, Villeicht auch neuer Beruf, einfach das tun worauf du Lust hast.
    - Sport, wie du beschrieben hast, machst du es eh gerne :winking_face: Fehlt nur manchmal die Motivation, kenn ich von mir auch, die erste Woche Clean, hatte ich auf gar nix Lust, jetzt nach und nach kommt es aber von alleine, da man wieder mehr Zeit hat, anstatt soviel Zeit in Konsum, Beschaffung zu stecken.
    - Villeicht malst du auch gerne ? Oder schreibst gerne Gedichte, Texte usw.
    - Weiterbildung im allgemeinen ist auch nicht verkehrt, ist egal was, einfach über neue Dinge informieren, die dir villeicht unter Drogen vorher eher Langweilig erschienen.

    Wie sieht es mit deinem Freundeskreis aus ? Auch viele Konsumenten ? Oder eher gar keine ? Sollten es hauptsächlich auch Konsumenten sein, wäre es villeicht Hilfreich, erstmal einen Gewissen Abstand zu wahren..... P.s bei mir hat man jetzt eh gesehen wer die wahren Freunde sind, sobald man aufhört mit den Drogen, wird man eh unintressant, für die anderen..... Die möchten lieber weiter Drogen nehmen, und können dann mit mir nix mehr anfangen xD Leider nur so Drogenfreunde. Weiß nicht wie es bei dir ist.

    Könnte jetzt noch einniges mehr schreiben, aber wünsche dir erstmal einen schönen Abend, du schaffst das schon :red_heart: Der erste Schritt ist ja getan. Ob du es mit einer Therapie machen musst, liegt an dir, aber für meinen Teil bin ich überzeugt davon, das jeder alles erreichen kann. Du musst bedenken, das durch eine Therapie eventuell auch deine Arbeitsstelle, auf der Kippe steht, du möchtest doch nicht nochmal bei 0 Anfangen ? Wie gesagt, ist nur meine Meinung.....

    Ich weiß die ersten Wochen werden Hart sein & im Kopf spielt sich alles um die Droge ab & auch Ängste usw. Ich habe mir die erste Woche von meinem Entzug Urlaub genommen, um im Reinen mit mir selber zu kommen, um neue Ziele zu setzten & den Anfang wieder zum Sport zu finden usw usw. Da braucht man erstmal klar etwas Zeit für sich, wo man auch nicht unbedingt den Kopf für die Arbeit hat.....
    Das Wichtigste ist nur: Wirklich ganz ganz ganz wichtig..............
    Sofern du ein paar Tage frei ist, es ist wirklich Hart mit teilweise der Langeweile klar zu kommen, da denkt man sich ach komm rauch dir einen, oder in deinem Fall Zieh dir ne Line.......... Aber du hast in dem Falle nur die 1,2 Wochen um den Anfang zu machen, jeden Tag wo du die Droge nimmst, ist wieder ein Verlorener Tag, am Ende der 2 Wochen, denkt man sich ach Fuck, Urlaub vorbei und ich hab es nicht geschafft, das zieht einen natürlich auch dann wieder runter........... Du musst dich dem Problem in der Zeit wirklich stellen & auch gegen ankämpfen, das erfordert Kraft & Gedult, aber es wird mit der Zeit immer leichter, Versprochen :winking_face: Ich hoffe konnte dir etwas helfen, wie gesagt kenne mich mit Chemischen Drogen und deren Entzugserscheinungen nicht aus, aber ich denke jede Droge zu bekämpfen fängt im Kopf an und man kann von allem Weg kommen, und ein schöneres besseres Leben, Leben
    In dem Sinne, wünsche ich dir alles gute & du schaffst das. Halt uns auf dem Laufenden.

    Schönen Abend diiia

  • Hallo,
    Danke für die weiteren Beiträge.

    Ich muss einmal - teilweise etwas zusammenhangslos - Frust loswerden. (Redenden - in diesem Fall schreibenden - Menschen soll ja bekanntlich geholfen werden. Obwohl ich das "reden" seit über 20 Jahren versuche zu vermeiden...)


    Das Problem ist, ich weiß das alles. Ich weiß was das Zeug mit meinem Körper macht und ich weiß, dass ich allein dafür verantwortlich bin was ich getan habe und tuen werde.
    Ich bin eher ein rational / logisch denkender Mensch, glaube nicht an Emotionen oder eine Seele, sondern bloß an reine Biochemie im Körper.
    Aber genau das stellt oftmals mein Problem dar (weswegen auch die Psychotherapie vor einigen Jahren nichts brachte).
    Ich weiß, was es für Möglichkeiten gibt, Glücksgefühle zu erzeugen (zB Sport --> serotonin / Sex --> Dopamin), aber die macht der Gewohnheit lässt mich zu den drogen greifen (denn das passiert im Hirn --> Ausschüttung von Neurotransmitter).
    Es ist wie wenn wir uns vermeintlich verlieben und uns dann wieder trennen. Es werden keine Neurotransmitter ausgeschüttet --> wir fühlen uns schlecht.

    Es ist ein sehr einfacher, gar schon banaler Vergleich, aber so erkläre ich mir zumindest mein Suchtverhalten. Wer will sich schon freiwillig schlecht fühlen?
    Und mit drogen ist es ein leichtes sich "gut" zu fühlen (welche natürliche Möglichkeit, die so einfach funktioniert gibt es sonst? Sport? Klar, aber dafür muss man sich erst quälen).

    Ich brauche ständig eine logische Erklärung, einen beleg oder eine Garantie.
    Ständig alles in Frage stellen, an allem zweifeln, aber auch alles kontrollieren wollen. Kein wunder, dass ich nun drogensüchtig bin, wenn man sich immer verwehrt glücklich zu sein und lieber alles anzweifelt.

    Ich will zwar aufhören, aber bezweifle ich jetzt schon, dass es funktioniert und mein Körper irgendwann einmal wieder "normal" funktioniert - was er aufgrund mehrerer Wehwehchen eh noch nie hat. Das kommt erschwerend hinzu... Ich will mir Weißgott nicht anmaßen zu behaupten, dass es mir ach so schlecht geht. Im Gegenteil! Mir geht es - abgesehen von den drogen - eigentlich ziemlich gut. Nur sind es ein paar kleine körperliche Beschwerden (nicht wirklich behandelbar, aber ich habe es soweit eingeschränkt wie ich es bis dato konnte), die mir schon mal die Laune vermiesen. Tja und da geht der Teufelskreis wieder von vorne los.

    Natürlich sind auch das wieder nur ausreden, mit denen ich meine Sucht versuche zu rechtfertigen. Es ist wie eine nervige Trotzhaltung: "zwar will ich aufhören, doch ich bin nicht bereit die Finger von den drogen zu lassen" - es nervt.


    Soviel erstmal dazu...

    Ein weiteres Problem ist, dass ich schnell gelangweilt bin, mich schnell ausbremsen lasse. Deswegen ist es für mich nicht so leicht eine vernünftige Ablenkung zu finden. Alles was ich anfange wird mir nach kurzer zeit zuwider und ich gebe auf.
    Meine Grundhaltung ist zudem: "ich kann nichts wirklich gut, aber von allem ein bisschen".
    Momentan ist es noch schlimmer als zuvor. Auch meine "Leck mich am Arsch" Einstellung. Ich halte nur noch an wenigen konstanten in meinem Leben fest, weil ich sonst wahrscheinlich komplett abstürzen würde. Und das sind meine Familie, mein Job und die 1-2 Interessen die ich noch habe und die mich zumindest zwischendurch etwas ablenken können.
    Ich bin sehr strukturiert und liebe feste geplante Abläufe. Deswegen habe ich auch Angst meinen Job zu verlieren, weil ich dann aus diesem gefüge gerissen werde. Natürlich könnte ich mir eine neue Arbeitsstelle suchen. Aber mit Stand jetzt will ich das auf jeden Fall vermeiden. Das schaffe ich psychisch nicht.


    Was den Kaffee angeht: ich mag den Geschmack überhaupt nicht. Ich trinke dem Kaffee schwarz und mit Süßstoff, weil ich ihn anders nicht vertrage. Bevor ich eine "Kaffee-Sucht" entwickeln könnte, würden wahrscheinlich eher die dinosaurier wieder die Welt beherrschen :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Was ich damit sagen möchte: ich suche erst einmal eine Alternative für die drogen. Sonst hänge ich jeden Tag schlecht gelaunt in der Ecke und greife eher wieder dazu als wenn ich mich mit etwas anderen morgens wach kriege (mehr als 2 kleine Tassen Kaffee schaffe ich ohnehin nicht, weil es sonst wieder oben raus kommt - naja so wird man morgens auch wach).
    Ich hatte auch schon einmal an guarana gedacht bzw habe das Pulver schon mal ausprobiert. Hier ist der Vorteil, dass es natürlich ist und nicht wie Kaffee puscht, sondern über einen längeren Zeitraum sanft wach hält. Naja, gleiches Problem: der Geschmack ist noch schlimmer als von Kaffee.
    Bitte denkt nicht, ich suche mir eine neue Suchtquelle, ich versuche nur eine gesündere Alternative zu finden, sodass ich keinen körperlichen Grund mehr habe zu den drogen zu greifen.

    Zu einer suchtberatung gehe ich natürlich trotzdem. Die sollen mal meinen Kopf durchleuchten und all den Ramsch ab Gedanken rauskehren.


    Mit meinen Eltern habe ich noch nicht gesprochen, morgen wollte ich zu ihnen fahren und vorerst nur mit meiner Mom darüber sprechen. Doch ich komme stark ins zweifeln ... Ich weiß was meine Eltern mit mir als Kind durchmachen müssen, als ich wegen Depressionen zur Therapie musste. Sie denken ich sei wieder einigermaßen gesund und nur noch selten Rückfälle haben. Von meinem Suizidversuch wissen sie natürlich auch nichts.
    Meine Familie ist alles für mich und ich kann es nicht ertragen sie zu enttäuschen und/oder traurig zu machen.
    Vielleicht sollte ich es doch lieber alleine machen. Das ist eher meine Vorgehensweise.

    Ich bin heute wieder sehr unschlüssig und am zweifeln...

  • Nachtrag:
    es ist wirklich etwas wirsch, was ich geschrieben habe...
    aber hinter mir liegt mal wieder eine schlaflose Nacht :grinning_face_with_smiling_eyes: ich bin wohl schlaftrunken.

  • Servus Nordsee

    Hab jetzt nicht alles gelesen aber erzähle dir mal von mir.
    War über viele Jahre auf Speed Hauptsächlich, und anderen sachen nur die Spielsucht hat mich in die knie gezwungen.
    Habe vor ca. 2 Jahren eine Therapie gemacht über die SUCHTBERATUNGSSTELLE für 4 Monate krankgeschrieben und es war kein problem für die Firma in der ich seit 17 Jahren arbeite.
    Du musst niemand sagen warum du weg musst und im Arbeitszeugnis wird auch nichts erscheinen davon.

    Aber nach meiner Erfahrung ist das schlimmste überstanden im bezug auf Speed nach 6 Wochen.
    Also bleib locker und such dir ein paar Hobbys
    Wir brauchen garnichts ausser das echte Leben

    Toni

  • Hallo,
    Danke für deinen Beitrag und deine Offenheit.

    Ich würde diese Gegebenheit gerne nutzen, um dir ein paar Fragen zu stellen. Vorab entschuldige ich mich dafür, falls ich dir zu nähe trete...

    Du schreibst, dass du eine Therapie über die Suchtberatungsstelle gemacht hast. Wie kann ich mir das vorstellen? War das stationär? Wie ein klinikaufenthalt? (Ich habe mich dahingehend noch nicht sehr eingelesen)

    Weiterhin schreibst du, dass es in deiner Firma kein Problem war.
    Ich arbeite noch nicht lange bei meinem Arbeitgeber. Ich bin in der Firma nun seit ca vier Jahren (inkl. 2 Jahre Ausbildung). Demnach noch ein Küken.
    Hast du deinem Arbeitgeber gesagt warum du krank geschrieben wurdest?

    Zuletzt hast du noch geschrieben, dass das schlimmste, laut deiner Erfahrung, nach sechs Wochen überstanden sei. Wie hast du dich in der zeit "ablenken" können? Hat dir die Therapie sehr geholfen?
    Wenn du einmal zurück blickst, denkst du, dass man einen "Entzug" auch ohne Therapie (egal ob ambulant oder stationär) schafft, wenn man die sechs Wochen (+/-) überstanden hat?

    Hast du nach der Therapie wieder Motivation gefunden?
    Wenn ich mal nichts nehme fühle ich mich lange müde, schlapp und antriebslos. Deswegen halte ich es meist nie länger als eine Woche ohne Drogen aus.
    Ist dieses Gefühl bei dir komplett weg?
    Ich habe Angst, dass ich aus diesem Loch nie wieder heraus komme... Da prägt mich meine Therapie als Teenager, die nicht wirklich viel gebracht hat...

    Danke im Voraus

    Lg

  • Hi Nordsee

    Erstmal kein Thema du kannst fragen was du willst dafür sind wir hier :smiling_face_with_sunglasses:

    Also ich probiere mal alles zu beantworten.

    Zuerst musst du den Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle herstellen und die zeigen dir alle möglichkeiten auf, bei mir war es eine Stationäre Therapie die vorgeschlagen wurde und ich angenommen habe.

    Ich habe meinem Arbeitgeber erzählt das es um Spielsucht geht und das fand er gut das ich etwas dagegen tun möchte ABER du kannst auch irgendwas von Bournout erzählen oder sonstwas das spielt keine Rolle weil er nichts erfährt was du nicht willst.

    Zitat

    Zuletzt hast du noch geschrieben, dass das schlimmste, laut deiner Erfahrung, nach sechs Wochen überstanden sei. Wie hast du dich in der zeit "ablenken" können? Hat dir die Therapie sehr geholfen?
    Wenn du einmal zurück blickst, denkst du, dass man einen "Entzug" auch ohne Therapie (egal ob ambulant oder stationär) schafft, wenn man die sechs Wochen (+/-) überstanden hat?


    Das ist bei jedem bestimmt anders 6 Wochen mehr oder weniger
    Das Thema Ablencken ist so eine sache die du selbst rausfinden musst, einfach mal auf dich konzentrieren und viel schlafen.

    Ich dachte lange zeit es ist nicht möglich zu arbeiten und zu Leben ohne den scheiss aber das war alles quatsch.
    Reiss dich zusammen und lerne das Leben neu kennen.

    Ein guter Freund von mir hat 10 jahre Heroin gespritzt und ist genauso lange davon abstinent ohne Therapie nur entzugsklinik halt.
    Also alles geht nichts muss.

    Aber eine SHG finde ich persönlich als sehr hilfreich aber das musst du für dich selber herausfinden.

    Diese müdigkeit und Antriebslosigkeit verschwindet das kann ich dir versprechen es ist nur eine frage der zeit.....
    Auch du kommst aus diesem Loch wieder raus.

    Mir hat geholfen die Crackjunkies am Bahnhof mir genau anzusehen die wie Zombies darumlaufen.....
    Und der wille für ein Lebenswertes Leben.

    Alles Gute
    Toni

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!