Mit Alkohol aufhoeren

  • Hallo Leute,

    ich wuerde gerne Alkohol aus meinem Leben streichen. Das faellt mir im Moment aber gar nicht so leicht...

    Also erstmal vorweg: Ich trinke nicht viel (mal paar Bier mit Freunden, ein Glas Wein hier und da), so vielleicht ein-, zweimal in 14 Tagen, maximal. Wenn ich sage, dass ich gerne wieder komplett alkoholfrei waere, sagen viele meiner Freunde "aber wieso? Du trinkst doch nicht viel.." blahblah :kissing_face:
    Ich war schoneinmal zweieinhalb Jahre alkfrei, in der Zeit ging es mir super. Ich vertrag Alkohol nicht wirklich gut, bin schnell betrunken und am naechsten Tag bekomm ich depressive Verstimmungen, so dass ich praktisch den halben bis ganzen Tag wegwerfen kann, im Bett gammel und mich mit Schuldgefuehlen rumplage (nicht wegen speziellen Situationen, sondern so ganz allgemein, schwer zu erklaeren), Gedanken an Selbstverletzung und Suizid habe (ich hab mich viele Jahre lang damit herumgetragen, bis ich endlich durch eine Therapie gelernt habe, ohne Verletzung zu leben).

    Als ich das letzte Mal aufgehoert habe zu trinken war es vergleichsweise einfach: Ich war sowieso dabei mein Leben umzukrempeln (meine Freunde waren sehr unterstuetzend was das anging), jedesmal wenn wir feiern gingen, habe ich mich als freiwilliger Fahrer gemeldet (klar haben meine Freunde das toll gefunden, sicherer und kostenloser Taxiservice heim :grinning_squinting_face::grinning_squinting_face::grinning_squinting_face: ), ich hab halt einfach Wasser getrunken und gut war es. Ich hab damals schon viele bloede Kommentare bekommen von verschiedenen Leuten. Ich war aber allgemein in einer sehr gluecklichen Zeit in meinem Leben, so war es einfach darueber zu stehen.

    Heute ist es nicht mehr so einfach. Wir leben in einer kleinen Stadt, alles in "zu Fuss - Entfernung". Also kann ich mich nicht mehr als Fahrer melden. Ich bin im allgemeinen nicht mehr so selbstsicher wie vor einigen Jahren (mein eigenen Selbstbild ist ein wenig angeknackst), daher ist es nicht so einfach, Kommentaren zu widerstehen und und und...
    Es waere ja in Theorie so einfach, einfach ein Wasser zu bestellen oder einen Saft. Aber wieso tue ich es dann nicht? :wall:
    Am naechsten Tag quaele ich mich dann immer wieder mit den bloeden Nachwirkungen!

    Hat einer von euch Erfahrung / Tipps / hilfreiche, unterstuetzende Worte..? Ich nehme, was ich kriegen kann und freue mich ueber alles :grinning_squinting_face:

  • Also wenn ich deine Beiträge so lese, habe ich das Gefühl, es geht weder um "dein" Alkoholproblem, noch um 'SVV oder so.
    Du beschreibst ja Gedanken zu früheren Problemen und auch 'Suizid ...

    Meiner Meinung solltest du umgehend Kontakt zu deinem früheren Therapeuten aufnehmen, der kennt dich und kann da sicher was zu sagen.
    Ohne eine Diagnose auszusprechen, es scheint mir als wenn es eher um 'Depressionen geht.
    Wenn du keinen schnellen Termin ergattern kannst, würde sich vielleicht auch eine Institutsambulanz anbieten - die haben oft regelmäßige Sprechstunden.

    Gerade wenn man ganz gute Erfahrungen mit Therapie gemacht hat, so hört es sich zumindest für mich an, dann sollte man da ansetzen.

    Vielleicht kannst du ja auch mal näher auf die frühere Thera eingehen und erzählen, was da so aufgekommen ist, wie die Diagnose lautete usw. ...

    LG Franz

  • Hallo.

    Hast du es schonmal bei ner Suchtberatungsstelle probiert? Da gibt es u. a. Selbsthilfe- oder Entspannungsgruppen. Der Austausch mit Gleichgesinnten hat mir echt gut getan. Weil im Prinzip kann man das Leben nicht erklären, und auch nicht die Fragen die es aufwirft.

    mfg

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