Meine Frau trinkt zuviel

  • Hallo,

    ich möchte mich kurz vorstellen, ich lebe jetzt seit Jahren in einer Ehe in der ich zunehmend unglücklicher bin. Der Grund dafür ist, das meine Frau (32 J) zuviel trinkt. Ich bin einige Jahre älter als sie, und wir haben geheiratet, als sie gerade mal anfang 21 war. Sie hat damals schon getrunken und war oft mit Freundinnen unterwegs, was mich nicht wirklich gestört hat, in dem Alter ist das normal. Ich bin eher der häusliche Typ, und verbringe den Abend lieber vor dem Fernseher oder dem Computer. Allerdings sind die meisten ihrer Freundinnen mit den Jahren ruhiger geworden, leider nicht so meine Frau. Sie trinkt täglich eine Flasche Wein oder Sekt unter der Woche, und am Wochenende erheblich mehr. Ich habe kaum ein Wochenende in den letzten Jahren erlebt, an dem sie nicht betrunken war.

    Ich habe meine Frau darauf angesprochen, aber sie hat das als Blödsinn abgetan. Sie behauptet, alles im Griff zu haben, schließlich trinkt sie schon seit ihrer Jugend zuviel und weil die Menge, die sie trinkt, nicht mehr wird, ist es für sie ein Beweis, das sie den Alkohol nicht braucht sondern nur zum Genuß trinkt. Auch legt sie immer mal wieder einen Alkoholfreien Tag ein, um mir zu zeigen, das es problemlos funktioniert.

    Wahrscheinlich ist sie (noch) nicht körperlich abhängig, aber ich habe Angst, das es irgendwann soweit sein könnte. Wie kann ich sie dazu bringen, weniger zu trinken?

  • Hey!

    Den ersten Schritt hast du ja schon getan und sie darauf angesprochen. Leider sieht sie ihr Verhalten als unproblematisch an oder verharmlost das. Jedes WE betrunken zu sein, ist meiner Meinung nach auch eine gewissen Form von Abhängigkeit.
    Habt ihr denn Kinder?
    Hast du ihr deine Sorgen und Gedanken klar deutlich gemacht? Vorwürfe werden wenig bringen, solange sie keine Einsicht zeigt. Und auch leider ist es so, dass solange sie das anders sieht als du, wirst du auch wenig tun können. Sie muss das einsehen und dann dementsprechend handeln und ihr Verhalten überdenken.

  • Nein, Kinder haben wir keine, aber das Thema wird sich in den nächsten Jahren stellen, sollten wir Kinder haben, dann sollten wir das jetzt angehen. ich möchte Kinder, aber nicht mit einer Frau, die trinkt. Ich habe ihr eher meine Ängste beschrieben, aber das schon recht deutlich wie ich finde. Sie ist aber generell ein ziemlich sorgloser Mensch und macht sich nicht viele Gedanken um die Zukunft, und hat es mit einem "Du machst Dir wieder zuviele Gedanken" und solchen Sprüchen abgetan. Das ist immer so bei uns, auch als es z. B. um die Autoversicherung ging. Ich habe tagelang gelesen, verglichen, mich informiert, während sie einfach meinte "such Dir eine aus, die sind doch eh' alle gleich".

    Ich hoffe, sie merkt selbst bald das ihr Konsum einfach zu hoch ist.

  • Kann schon sein, vielleicht weiss sie es auch schon, aber zugeben, die Schädlichkeit sehen und dann vor allem was dran ändern, das ist schwer.

    Finde deine Bedenken auch was Kinder angeht vollkommen nachvollziehbar und richtig.

    Einmal editiert, zuletzt von Quzen (28. Dezember 2015 um 12:53)

  • Hallo,

    ich kann dich verstehen das dich das stört. Ich bin auch eine Frau die viel zu viel trinkt und meinem Lebensgefährten geht es wahrscheinlich ähnlich wie dir.
    Wir haben gemeinsam entschieden was zu verändern, er trinkt nicht, er hat mich dabei unterstützt meinen Willen nix zu trinken zu stärken.
    Ich bzw er teilt mir den Alkohol ein, so das ich weniger trinke. Das klappt natürlich nicht immer und wir machen uns auch nichts vor das allein zu schaffen. Daher habe ich nun eine Entgiftumg geplant und eine stationäre Therapie beantragt, die geht je nach Befinden und Suchtgrad 3-6 Monate. In der Regel wirst du mit einbezogen in die Therapie und wirst zu einigen Gesprächen dazu geholt.
    Vielleicht wäre das für dich und deine Frau auch eine Möglichkeit.

    Ich wünsche Euch alles, alles Gute

  • Hallo zusammen,

    ich wollte mich mal wieder melden. Vielen Dank Quzen und Suriel für die Antworten. Meiner Frau geht es leider immer noch nicht besser, sprich: sie trinkt immer noch zuviel Wein. Da wir allerdings in den letzten Wochen wieder ernsthaft über Nachwuchs und Familie diskutiert haben, hat sie mir versprochen, das Problem nun endlich anzugehen. Drückt mir bitte beide Daumen, das es klappen wird.

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