• Hallo liebe Gemeinde,

    habe mich heute hier angemeldet. Ich bin männlich, 25 Jahre alt, wohne in der Nähe von Dortmund und wurde vor vier Wochen aus meiner ersten Langzeit-Therapie entlassen.
    Seitdem ich nun zuhause bin habe ich mit fürchterlichen Suchtdruck zu kämpfen der mittlerweile auch die generelle Abstinenzmotivation angreift. Ich nehme (missbrauche) zurzeit Seroquel und noch andere Medikamente die mich etwas herunterfahren sollen.

    Mit 14 fing ich an mit Cannabis und dies seit dem ersten mal auch jeden Tag. Mit 15 kam dann auch ziemlich schnell der regelmäßige Alkoholkonsum hinzu. Damals hatte ich noch Freunde die nichts mit dem Thema zu tun hatten, diese habe ich aber seitdem gekonnt gemieden. Der Alkoholkonsum und auch Cannabiskonsum begleitete mich noch bis zur meiner 3-wöchigen Entgiftung die ich vor der Therapie antrat.

    Mit 16 fing ich an Speed zu nehmen und Feierdrogen zu konsumieren. (XTC, psychedelische Drogen etc.) und Benzos. Benzos jedoch nie regelmäßig, sodass dort nie eine körperliche Abhängigkeit bestand. Kokain auch oft, finanziell bedingt war das aber zu diesem Zeitpunkt noch uninteressant.
    Mit 18 fing ich an täglich Speed zu nehmen und es in meinen Alltag zu integrieren. (zum Arbeiten und auch sonst immer)
    Diese Phase ging 4 Jahre ohne nennenswerte Konsumpausen.
    Alkholkonsum hat sich dahingehend natürlich gesteigert und hat mich seitdem ich 21 bin auch in die körperliche Sucht gebracht.

    Nach diesen 4 Jahren wurde ich dann Kokainsüchtig. Speed hab ich noch als Fitmacher gezogen, jedoch nicht mehr so extrem.
    Nach anderthalb Jahren und einem hohen Berg Schulden erkannte ich das ich ein Problem habe das nur noch schlimmer werden konnte.

    Arbeitstechnisch hat mich das nicht so sehr beeinträchtigt wie privat.
    Bin nach wie vor in einem Job mit Personalverantwortung für etwa 45 Personen. Aber selbst diese konnte ich irgendwann nicht mehr blenden und begab mich in Therapie.
    Mein AG gab mir noch einmal eine Chance. (er weiß aber nur vom Alkohol sicher, er vermutet auch Drogen, sagt es aber nicht..)

    Ich gehe ab nächste Woche in Nachsorge und besuche jede Selbsthilfegruppe die ich wahrnehmen kann, arbeiten gehe ich auch wieder.

    Nun zum Problem:
    Ich habe eigentlich eine hohe Motivation, die auch schon schlechtere Phasen hervorbrachte, jedoch kam ich dort immer wieder raus. Nun aber seit zwei Wochen wird es immer schlimmer.
    Ich kann mich nicht mit Leuten ablenken, da ich momentan einfach niemanden habe, mit dem ich etwas machen kann. Ich würde wieder gerne Fußball spielen, bekomme aber einfach nicht den Hintern hoch dafür. (auch weil ich Scheu habe mit "normalen Leuten" zu reden da ich den Kontakt immer nur auf der Arbeit habe und es privat nicht mehr kenne).
    Ich möchte mich integrieren, habe aber etwas Angst davor.

    Kennt das jemand? Irgendwie Angst davor zu haben mit "normalen Menschen" zu verkehren?

    Danke fürs Lesen! :thumbs_up:
    und danke im Voraus für Antworten.

    Grüße Lars

  • Servus Lars,

    als erstes mal, Respekt, hast ja einiges durchlebt und geschaffen.
    Auch der Entschluss eine Therapie zu machen ist wirklich eine starke Leistung.

    Schade das deine Nachsorge nicht direkt und nahtlos angesetzt war, normal sollte das anders gestaltet sein.
    Aber nun beginnt es ja und dem solltest du eine Chance geben.
    Nach jahrelangem Konsum finde ich es völlig normal wenn man den "normalen" Umgang zu anderen Menschen verloren hat.
    Klar ist, da kommt noch eine Menge an Arbeit auf dich zu und da werden auch Enttäuschungen auftreten.

    Du hast aber schon eine sehr gute Ausgangssituation, hast noch nen Job und kannst jetzt die Nachsorge nutzen.
    Es wird Zeit und Geduld erfordern, aber du hast schon so viel geschafft, da wird auch der Einstieg ohne geschützten Rahmen klappen :smiling_face:

    Deine Ängste sind ganz normal, aber mit der Zeit wird das bestimmt etwas besser.
    Deine Medis sollten aber im Arztgespräch geklärt werden, selbst so was einnehmen, ist eher kontraproduktiv.
    Ein AD oder ähnliches ist doch völlig ok, aber wahllos was einnehmen, wird dich über kurz oder lang zurück werfen.
    In Verbindung mit der Nachsorge sollte doch auch ein Doc integriert sein, oder?

    Wie schaut die Nachsorge denn genauer aus?

    LG Franz

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