Benzos Persönlichkeitsveränderung

  • Ich bin seit 3 Jahren abstinent von Benzos.
    Letztes Jahr traf ich (leider) auf einen Menschen, der total auf Benzos war (und vermutlich dazu noch "naturbescheuert"). Ich war echt erschrocken, wie asozial und abstoßend dieses Suchtmittel macht. So ein völlig verpeilt und enthemmter Mensch, der sich selbst was weiß ich wie toll fand und in allem, was er tat, zu laut, zu großspurig und einfach nur abstoßend war. Wenn Leute sich unterhielten kam er dazu, nur um laut dazwischen zu reden oder zu stören. Er mochte es, über andere (zu laut) zu lachen und sich selbst zuviel Platz einzuräumen, wenn er sich über andere lustig machte. So ein Aufmerksamkeitsfreak auf nem selbstverliebten Egotrip. Er fand es lustig, über Menschen wie über niedere Kreaturen oder Dinge zu reden ("Was macht es denn? " "Hast du es tanzen gelehrt!") und hatte seine Jeanshose mit Filsstiften bemalt und beschrieben. In und über allem, was er tat, lag diese "Schaut mich an, ach bin ich cool und toll!"-Einstellung.

    Ich hatte schon andere Menschen auf Benzos gesehen, denen man diese enthemmende Wirkung und diese typische Verpeiltheit oder dieses "DurchdenWindsein" sofort anmerkte.
    Ich denke, das Schlimmste, was einem diese Sucht antun kann, ist nicht nur der Tod der eigenen Persönlichkeit sondern die Tatsache, dass der eigene Charakter durch einen anderen ersetzt wird. Das verballerte Gespenst das in der gleichen Gliedermaschine zu wirken beginnt. Es muss nun echt nicht so krass und verhaltensgestört sein, wie bei diesem wirren Typen (wohl mit Selbstwertproblematik) aber hat hier jemand Ähnliches erlebt?

    Es ist schön, einfach clean und gesund und ich selbst zu sein (obwohl ich oft genug noch ziemlich bescheuert sein kann). Manchmal hat es seinen Reiz, schaudernd zurückzuschauen und sich zu denken: Gott sei Dank nehme ich diesen Scheiß nicht mehr!

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