• Hallo an Alle,

    ich habe lange sehr lange nichts von mir hören lassen, es ist in der Zeit so einiges passiert in meinem Leben. Ich habe einen wundervollen Sohn, von dessen Papa bin ich leider getrennt, aber dazu vielleicht an anderer stelle mehr. ich habe über 90 Kilo abgenommen. bin von über 150 Kilo auf mittlerweile 63 Kilo gekommen, tendenz weiter fallend.

    so nun zu meinen bzw eines meiner Probleme. Ich nehme nun seit über einem Jahr Tilidin Tabletten 100/8 so zwischen 2-8 Stück am Tag dazu oft abends Lorazepam 1mg 2-5 Stück oder Tavor Expedit 1mq 1-2 Stück manchmal alles zusammen.

    Ich hatte die damals angefangen zu nehmen wegen irgendwelcher Schmerzen, da ich keine IBO Diclofenac und Aspirin nehmen darf.


    Ich war ende 2016 in einer Rehaklinik wegen der Psyche und weil ich ende 2015 einen SM versuch hatte der fast glückte, und weil ich so ganz schlimm mit meiner Psyche zu kämpfen habe. einen Entzug machen die mit mir nicht, es wurde nur ein wenig ausgeschlichen, aber das war nichts halbes und nichts ganzes. Die Klinik war leider kein guter Griff, seither geht es mir noch mieser, 7 Wochen ausgepackt und dann heimgeschickt. das war in meinen allen anderen nie so schlimm wie jetzt. Ich fühle mich wie aufgeschnitten aber nicht versorgt....


    könnt ihr mir tipps geben wie ich von den Dingern los komme? Meine Schwester sagte bzw rät mir dringend vor einem "kalten" Entzug ab. Ich habe einfach nur angst, das ich kaputt gehe - bin auf dem besten Weg dahin :loudly_crying_face:

    Liebe Grüße

  • Hallo Jenny,
    Von einem kalten Entzug würde ich dir auch abraten, damit tust du dir glaub keinem gefallen.
    Wenn du es in einer anderen Klinik versucht??? LG marina

  • Hallo Jenny,

    ich stehe auch vor einem kalten Entzug, allerdings gezwungener Maßen. Ich nehme seit ca. 1 1/2 Jahren Tilidin 100/8 Retard bis zu 3 x am Tag. Aktuell bin ich bei 100/8 mg am Tag soweit konnte ich es selbst runterstuffen. Nur seit gestern Mittag habe ich keine Tilidin mehr. Ich habe diese auch nie verschrieben bekommen.

    Erst mal, wie ich dazu gekommen bin. Angefangen hat alles vor ca. 2 Jahren mit starken Kopfschmerzen / Clusteranfälle. Ich habe natürlich nichts von Tilidin gewusst und habe immer Ibuflam 800mg genommen. Diese haben aber keine Besserung gebracht. Somit war zufällig ein Freund zu Besuch welcher schnell merkte das es mir schrecklich geht. Er riet mir Tilidin Tropfen zu testen, diese sollen gut gegen starke Schmerzen sein. Er hat diese von seinem Doc. bekommen da er ein Bandscheibenvorfall hatte.
    Ich habe diese natürlich ausprobiert und es war himmlisch, diese Euphorie dieses Energiegeladene und die Lust auch mal die Bude aufzuräumen war einfach nur grandios. Ok dann passiert 1 - 2 Monate nichts meine Schmerzen kamen alle 1 - 2 Wochen regelmäßig. Ich war natürlich bei 2 versch. Docs welche immer nur sagten nimm ne IBU mach wärme drauf und gut ist.
    Ok nun wurden die Kopfschmerzen unerträglich und meine Laune war im Keller. Ich bin natürlich direkt wieder zu dem Kollegen gegangen welche die Tropfen hatte und nahm 15 Tropfen.

    So hat alles schleichend angefangen. Mein Doc. sagte niemals verschreibt er mir Tilidin da ich noch zu Jung bin (ich war 23 ).

    Nun habe ich einen Freundeskreis der viel mit Drogen zu tun hat, die kommen an alles dran. Ich steh aber nicht auf pepp, cola, weed etc. sondern ich hatte den Focus auf Tilidin gehabt. Niemand konnte mir das schwarz besorgen. Ich hatte auch solche schmerzen das ich es öfters beim Doc. versucht hatte. Ich bekam eine Überweisung zu einem Orthopäden welcher mir nur sagte ich brauche einlagen. Kein Röntgen, leichtes Abtasten und fertig. Ich habe also Einlagen besorgt und dachte okay versuchen wir es doch. Leider waren die Einlagen rausgeschmissenes Geld.

    Ein Freund sagte er könnte es doch bei seinem Arzt versuchen welche zu bekommen. Er bekam tatsächlich 100/8 mg Tilidin Retard 100 St. Welche ich natürlich mit einer Gegenleistung von 30 € gerne Annahm. Okay nun ging es los. Schmerzfrei seit 1 1/2 Jahren. Jeden Tag 1 Tilidin. Euphorie hörte nach 1 Woche auf da sich die heimtückische Toleranz bildete. Schmerzen waren dumpf aber sie waren da. Also nahm ich direkt nochmal eine usw. usw. Das zog sich bis zu 4 - 5 St. Täglich. Es gab keine Ärzterennerei ich nahm einfach eine Tab. und gut war.

    Er hat mir wieder welche besorgt als meine leer waren, das war ca. im 3 Quartal 2016 welche wieder bis kurz nach Silvester aufgebraucht waren. Nun hatte der Freund plötzlich keine mehr bekommen und ich bekam Panik. Am 3. Tag ohne Tilidin betrug mein Schlaf 2h und meine Füße glühten.
    Dann kam die erleichternde Nachricht, er hat doch welche bekommen.
    Okay ab da an sagte ich zu mir ok, es wird Zeit abzusetzten. Nix wars mein Verstand war zu schwach. Ich nahm weiterhin die gleiche Dosis Tag für Tag bis zu 500mg täglich. Nun hatte ich nur noch 10 St. und ich sagte mir jeden tag, "okay morgen werde ich keine nehmen und ausschleichen". Dann musste ich am nächsten Tag länger Arbeiten war ausgelaugt usw. also nahm ich doch wieder eine. Das zog sich hin bis ich keine mehr hatte und das ist nun jetzt.

    Seit gestern Mittag habe ich keine Tablette mehr genommen. Ich habe nur noch Tramadol (4 St.) Zuhause, welche aber meiner Meinung kaum was bringen. Ebenfalls habe ich ein Fentanyl Pflaster das ich von meiner Oma bekommen habe, da sie sagt das sie weiss wie Schmerzen das Leben einschränken und ich solle doch mal das Probieren.

    Das Fentanyl Pflaster will ich eigentlich gar nicht anfassen, weil es genauso ein Teufelszeug ist.
    Ich war gestern beim Doc. da meine Ergebnisse vom Orthopäden da waren. Ich hatte somit ein Verdacht auf Bandscheibenvorfall im HWS Bereich und Entzündete Muskelknoten in den Schultern welche weder mit Wärme noch mit Kälte behandelt werden kann. Ich habe 2016 auch eine Stromtherapie bekommen das leider auch 0 gebracht hat. Ich habe auch Norflex und Novalminsulfon Tropfen versucht - Ergebnis war der das Norflex auch nichts gebracht hat und ich von Novalmin brechen musste.

    Mein Arzt will mich nun zum Osteophaten schicken. Das werde ich auch versuchen.

    Aber mein eigentliches Problem konntet ihr vlt. rauslesen. Ich stehe nun mit 0 Tilidin da und hoffe das mein Körper nicht rebelliert, vor allem jetzt nicht wo ein wichtiger Auditor im Hause ist.

    Meine Frage, soll ich nun kalt Entziehen da ich ja eh keine mehr herbekomme, oder soll ich es mit den Tramas versuchen auszuschleichen. Ein Freund hat eine Apothekerin welche sagte ich solle es kalt versuchen, da sie keine besorgen kann, was ich auch nicht verlange.

    Vielen Dank für das Lesen meiner negativen Lebensgeschichte.

    Grüße

  • hallo ruffy...
    ich bin auch erst wenige tage hier und kann dir vermutlich zur entwöhnung nur sehr wenig sagen, das problem hatte ich nie.
    ich war auch langzeit-schmerzpatientin und kenne deinen leidensdruck daher nur zu gut. irgendwann will man einfach nur das es aufhört.
    ich habe endometriose, eine erkrankung die dafür gesorgt hat das meine organe (darm, blase, gebärmutter, eierstöcke) zu einem klumpen verschmolzen waren. nach 6 op´s und einer chemo bin ich nun tatsächlich erstmals seit 10 jahren nahezu schmerzfrei. in den schlimmen phasen konnte ich kaum gerade stehen und jedes essen war eine qual. nachdem ibu und novalgin nicht mehr halfen, bekam ich auch tilidin und tramal verschrieben. tilidin habe ich etwa ein jahr genommen, tramal gut 3 jahre. ich bin davon allerdings nie abhängig geworden, weil ich scheinbar das große glück habe wenig bis keine suchtveranlagung zu haben. körperlich habe ich es gemerkt, ja. aber das war binnen weniger tage ausgeschlichen und gut war´s. ich habe allerdings nicht kalt entzogen sondern meine gaben ohnehin die ganze zeit meinen beschwerden abgepasst und auch mal einen tag nichts genommen oder wochenweise nur die halbe dosis, teils auch kombiniert mit oxycodon. ich habe immer mit den medikamenten gespielt weil ich recht schnell wusste was mir wann am ehesten mit welcher wirkung gerade hilft.
    die ersten tage hatte ich schon körperlich probleme, aber dank ausschleichen ging das ganz gut. kalt ist bestimmt auch machbar, aber schön wird das vermutlich nicht werden. ich würde dir im grunde empfehlen, das mal mit einem arzt durch zu sprechen. evtl hilft er dir einen weg zum ausschleichen zu finden?

  • Hallo,

    vielen Dank für die Schnelle Antwort. Ich schäme mich einfach zum Doc. zu gehen und ihm die Wahrheit zu sagen. Weil wir eigentlich sehr gut miteinander auskommen. Er schätzt mich auch als sehr vertrauensvoll ein und hat mir die Tilis nicht gegeben weil er nicht möchte das ich darauf hängen bleibe und das ich ja zu jung für die Medikation sei.
    Ich schäme mich weil ich auch meiner Freundin nichts davon gesagt habe. Es wissen somit nur die User hier im Forum.
    Ich werde es versuchen ohne und weiss gott wie ablenken.
    Es fängt leider schon langsam an zu kribbeln und ich fange an leicht zu schwitzen und fühle mich extrem ausgelaugt (auch nach 3 Espressi). Die Kopfschmerzen fangen an zu pochen vor allem im HWS Bereich.
    Viele schreiben das es unterschiedlich ist von Mensch zu Mensch mit dem Entzug. Die Apothekerin meinte zu meinem Kollegen das nach 7 Tagen das schlimmste vorbei ist.
    Wenn ich schon nach 1 Tag langsam den Affen schiebe dann gute Nacht.

  • Wie wäre es denn, wenn du dir einen anderen Arzt diesbezüglich suchst? Andererseits kennt dein Arzt dich lange, er wird dir am besten helfen können wenn er denn möchte. Du musst das nicht alleine durchstehen und wenn die Kopfweh schon jetzt wieder schlecht bis unerträglich werden wirst du das doch auch kaum schaffen. Du brauchst doch eine alternative Behandlung für den Kopf. ..

  • Danke für deine Antwort.
    Die Alternative bedeutet aktuell bis nächste Woche warten und es mit dem Osteophaten versuchen.
    2 x 800mg IBUS sind intus. Ohne Wirkung aber gut vlt. hilft das i.wann ein bisschen was den Placebo anbelangt.

    Nächstes Symptom nach ca. 26 - 27 h frieren / schwitzen.

    Kopfschmerzen wie immer unerwünscht anwesend, vor allem Hinterkopf-Bereich.

    Ich habe schon 2 x den Doc. damals gewechselt, da der damalige mich nicht ernst genommen hat und mich nur Krank geschrieben hat. Der nächste war selbst krank und der jetzige ist naja eher jung, anfangs motiviert mittlerweile nimmt er mich wohl auch kaum ernst.
    Deshalb komme ich mir blöd vor wieder den Arzt zu wechseln.
    Orthopäden habe ich auch schon 2 x gewechselt, der erste wollte mir absolut nichts aufschreiben weil er meinte das es an meinen Füßen liegt und ich einlagen brauche und der jetzige sagte mir das alle Schmerzmittel blöd sind außer novalmin. Die Antwort auf mein Aussage das ich das Novalmin nicht vertrage war: "Nimm einfach statt 40 Tropfen 20" Fertig. Seither war ich auch nicht mehr bei ihm.


    Ich hoffe Jenny meldet sich auch mal zu Wort, das war ein bisschen dreist von mir einfach mein Problem in Ihrem zu Schildern und hoffe sie nimmt es mir nicht übel oder ist gar böse.
    Ich meine wir kämpfen aktuell mit dem selben Problem.

  • Ich bin 10 Jahre lang zu Ärzten gerannt um den einen zu finden, der bereit war mir zu helfen. Gib nicht auf...
    Novalgin wäre auch mein Tipp gewesen, die tropfen vertage ich auch nicht (bekomme quaddeln und juckreiz davon), die Tabletten hingegen gehen je nach Hersteller sehr gut. Oft verträgt man die sogenannten trägerstoffe nicht, evtl mal durch testen.. .

  • Ich habe sowohl als auch von der Fa. "Zentiva" Sind so die bekanntesten.
    Ja, ich weiss das man nicht aufgibt. Aber wenn man ständig zum Doc. rennen muss ist das auch nicht gerade super. Vor allem wenn jeder was anderes sagt dann gibt man einfach auf und nimmt es so hin. Ich habe auch oft gelesen und gehört das der Körper sich i.wann an die Schmerzen gewöhnt. Ich weiss noch anfangs waren diese unerträglich und wurde von Jahr zu Jahr langsam besser aber noch lange nicht so das ich sagen kann ach ist doch egal ich merke die Schmerzen eh nicht.
    Wenn ichs genau nehme war ich in meinem bisherigen Leben bei 5 Orthopäden & 4 Hausärzten und 3 Gastro-Ärzten da ich einen sehr schwachen Magen und Darm habe. Ein positiver Effekt von Opiaten ist das man nicht jeden Tag 3 - 4 Mal Groß aufs Klo muss.
    Das fällt wohl nun auch die nächsten Tage weg.

    Vom Gewicht her, nehme ich auch zu (da ich bei 179 cm 61 Kg wiege) was bei den Daten ein Vorteil ist. Heute Mittag z.B. wars nix mit Mittagessen der Appetitt war nicht da wie sonst. Womöglich auch durch das Verlangen nach dem Giftstoff.

  • das mit dem gewöhnungsprozess ist so nicht richtig. vielmehr bildet der körper ein sogenanntes schmerzgedächtnis was bedeutet das er irgendwann auch noch schmerzen hat, obwohl der auslöser lange kein problem mehr macht es ist also absolut nicht erstrebenswert, schmerzen auszuhalten um sich dran zu gewöhnen. jeder arzt der sowas sagt, hat sich sofort disqualifiziert.

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