Hallo ihr lieben,
ich hatte in anderen Beiträgen davon berichtet das mein Mann freiwillig aus dem Subutex Programm ausgestiegen ist. Nach 3 Monaten wirklich heftigem Entzug dachte ich er hat es überstanden aber da wusste ich nicht was noch alles auf uns zu kommt. Eins vorab er hat kein Heroin genommen. Er hatte mehrere Alkohol Rückfälle die aber in großen Abständen waren und sich dann immer auf ein Abend beschränkt hatten. Ansonsten trinkt er nach wie vor kontrolliert 1-3 Bier am Tag. Wenn er das lässt kann ich darauf warten das er ein paar Tage später richtig viel trinkt. Das eigentlich Problem was aber kam war und ist seine Psyche. Auch nach neun Monaten hat er immer wieder Entzugserscheinungen und ist dadurch depressiv geworden. Das nächste Problem ist das er seit vier Jahren arbeitslos ist und auch das zu den Depressionen dazu kommt. Er war vorher trotz Sucht immer arbeiten. Das Subutex war Fluch und Segen zugleich. Seit er in dem Programm war, war er nicht mehr arbeiten. Er hat sich ständig von dem Subutex übergeben, hatte schlimme Schweißausbrüche, kam schwer aus dem Bett und hat Hitze und kälte nicht mehr vertragen. Wegen all dem und weil er jeden Tag dahin musste wollte er raus aus dem Programm. Seit zwei Wochen ist er wieder drin. Er ist freiwillig zurück gegangen. Er hatte immer das Gefühl das er im Entzug feststeckt und hat immer größeren Suchtdruck bekommen. Er empfindet es aber als Rückschritt und das alles umsonst war. Außerdem wirkt es nicht mehr so wie vorher. Er will es nicht aber hat das Gefühl ohne geht es nicht. Die Antriebslosigkeit ist noch schlimmer geworden und körperlich fühlt er sich wie ein Frack. Nun erwarten wir ein Kind (ein Wunschkind) was im einerseits ganz viel Lebensmut gibt und andererseits große Angst macht. Er möchte endlich Arbeiten gehen und mich nicht mit der finanziellen Situation alleine lassen. Was mich sehr ärgert das er nicht klein anfangen möchte, nicht ein Schritt nach dem anderen geht. Er redet ewig nicht mit seiner Ärztin um die Dosis wieder anzupassen. Er möchte sofort ist seinen Beruf zurück wo nur Vollzeit geht obwohl sein Körper was ganz anderes sagt. Maßnahmen als Hilfe stehen im nicht an. Eigentlich kann es ihm keiner recht machen zur Zeit aber er sucht auch keinen Ausweg aus der verzwickten Situation. Und er möchte partout keine psychologische Hilfe. Dabei denke ich das ihm das gut tun würde sein ganzes Chaos zu richten um wieder Entscheidungen zu treffen.
Entschuldigt den langen Text und die Gedankensprünge. Mich belastet das alles sehr.