Sohn, 17, kifft - wir sind völlig ratlos

  • Hi,

    wir haben 3 Söhne, der mittlere kifft seit etwa 2,5 Jahren.

    Das erste Mal überraschten wir ihn, als er 15 war - er war stoned, mit nem Kumpel in seinem Zimmer, der umgehend aus unserem Haus flog und seitdem Hausverbot hat - dieser "Kumpel" hat sich am Ende als ein ziemlich umtriebiger Dealer unserer Kleinstadt entpuppt.
    Wir waren völlig baff und entsetzt, man denkt, dem eignen Kind passiert das nicht - bis es soweit ist.

    3 Monate Hausarrest folgten, was recht sinnlos war, weil er wieder mit Kiffen begann.
    Dann wieder ewige Aussprachen. Dann wieder gekifft, dann nicht mehr.
    Er hörte angeblich wieder auf - bis wir vor etwa 4 Monaten eine erneute Änderung seines Verhaltens bemerkten. Er wurde aggressiv, pampig, kaltherzig, nervös, war immer on tour bei einem speziellen Kumpel, die anderen Kumpel waren obsolet, maulte, war lustlos.
    Vor etwa 8 Monaten hatten wir einem seiner Kumpels, der obdachlos im Herbst nicht mal nen Knopf in der Tasche hatte, der völlig abgebrannt war, dessen Schwester (sie hat dadurch ihre Kinder verloren) und Bruder Crystal nehmen, eine Wohnung bei uns in der Nähe 3 Häuser weiter versorgt, nebst Möbeln und Klamotten etc. Bei diesem Kumpel ist er nun jeden Tag.
    Ich bereue, dem Jungen geholfen zu haben, da unser Sohn nun ständig dort abhängt und wir jetzt erfahren haben, dass er da wieder kifft - wohl täglich und exzessiv seit einigen Monaten. Ob dieser "Kumpel" noch mehr und andere Drogen konsumiert, wissen wir nicht, aber er hat innerhalb kurzer Zeit extrem (15kg) abgenommen, kann nicht schlafen (nur 3 Stunden/Nacht sagt er) und hat Kreislaufstörungen. Sein bekannt drogensüchtiger jüngerer Bruder ist auch oft bei ihm, es ist ein Grauen.
    Also unser Sohn kifft in der Wohnung des Jungen, dem wir ebendiese Wohnung versorgt haben, damit er nicht den Winter auf der Straße zubringen muss.
    Jedenfalls habe ich nun gestern bei unserem Sohn 4 gr Gras gefunden. Ich habe diesen Zufallsfund insofern bereut, dass ich nicht schon eher mal gezielt nachgesehen habe.
    Da ich schon vor Wochen wegen eines Tipps vermutete, dass er wieder Kifft, hatte ich ihn einen Urintest machen lassen,der allerdings negativ war, wohl weil er von dem geplanten Test wusste und eben ein paar Tage nicht gekifft hat. Ich mache das so, auch wenn es den einen oder anderen irritieren wird - was soll ich sonst tun?
    Der Tippgeber erzählte über Dritte, unser Sohn würde sein ganzes Geld für das Mittagessen in der Schule für Gras ausgeben, er wäre ein stadtbekannter Kiffer, der ständig bei nem bekannten Dealer hockt.
    Nach dem negativen Test hat mein Sohn mich völlig erschüttert und vorwurfsvoll weinend gefragt, wieso wir ihm nicht vertrauen würden!!!
    Dabei kiffte er munter rum und hatte nur ne kleine Pause eingelegt, um uns zu täuschen, sagt er jetzt.
    Gestern hat er wieder geweint, aber nicht, weil es ihm leid tut, sondern er erwischt wurde und nun nicht mehr ungesehen kiffen kann.
    Als ich meinte, dass ja der Kumpel, wo er immer abhängt, wohl härtere Drogen nimmt, hat er ihn völlig hysterisch verteidigt, das wäre nicht wahr, der wäre sein BRO und sonstwie toll und der beste Kumpel.
    Dieser Freund hat die 2. Lehre abgebrochen, sein Elternhaus ist eine Katastrophe - er hat keinen Kontakt zu Mutter und Vater und faul, wie es nur geht - sorry für die harten Worte, aber er hat uns mehrfach und ausnahmslos hängenlassen, nachdem er uns Hilfe angeboten hatte - es geht nicht um Schulden abarbeiten, sondern um Zuverlässigkeit.
    Und wenn ein Fremder in der Familie aufgenommen wird, wochenlang bei uns wohnt, wir uns um einen Job für ihn kümmern, das Jugendamt als für ihn zuständig informieren und dem Jugendamt Druck machen, uns um sein Geld vom Amt und seine Schuldentilgung etc. kümmern - er hatte keinen Cent, wenn er von der Straße wegkommt, eingekleidet wird, überhaupt erst einmal was zu essen bekommt, wir Bewerbungen mit ihm schreiben, uns darum kümmern, dass er Möbel bekommt, die er nie so bekommen hätte, hätten wir die nicht per Ebay deutschlandweit angekarrt und wären deshalb ewig rumgefahren. DEN verteidigt unser Sohn wie ein Hund den Knochen, obwohl er wirklich wie ein Parasit war - wie wir im nachhinein erfuhren. Und als Dank darf unser Sohn dann jetzt da kiffen????
    Nun ja, jetzt haben wir also erfahren, dass er dort täglich kifft, nach dem Gymnasium musste er täglich eilig zu dem Kumpel.
    WIE kann unser Sohn, der alles bekommt aber auch etwas leisten muss - im Rahmen und sanft, SO sein? So verlogen? So hinterhältig, wenn er Geld für Drogen brauchte. Die lange Leine mit gesunder Kontrolle war uns wichtig, so viel Freiheit wie möglich und so viel bzw. wenig Kontrolle wie nötig...
    WIE kann er derart manipulativ sein?
    Wir haben jetzt das Taschengeld gestrichen - wenn er was braucht, gern, in Naturalien, Geld für Essen in der Schule etc. gibt es nicht mehr mit, gar kein Bares mehr.
    Das Moped ist einkassiert, die geplante Fahrschule hinfällig.
    Er muss gegen 22 Uhr daheim sein, auswärts nächtigen ist vorbei.
    Er sagte, er hätte uns die letzte Zeit gemieden und sei uns aus dem Weg gegangen, weil er Angst hatte, wir würden ihn erwischen und er bekäme wieder Hausarrest.
    So verhielt er sich auch, er war immer in seinem Zimmer oder fort.
    Ich habe gemerkt, dass etwas nicht stimmt, er ein schlechtes Gewissen hat. Das Bauchgefühl...
    Er verteidigt den Konsum, es ist zum wahnsinnig werden.
    Wirklich logisch denkt er nicht derzeit, er ist völlig destruktiv und provoziert mich ohne Ende, was ich gar nicht kenne.
    Die meisten seiner Kumpels kiffen auch.
    Wir werden einen Termin bei der Drogenberatung machen, ich habe Angst, dass er uns entgleitet.
    Seine Unverschämtheit uns gegenüber ist krass, so kennen wir ihn absolut nicht.
    Und dann steckt er diesem Kumpel auch noch unsere Vermutungen und dass wir den Kumpel für einen schlechten Umgang halten - brühwarm, dieser dankt es dann mit Nachrichten per SMS an uns. So haut unser Sohn uns noch in die Pfanne, was ist denn das bitte sehr?
    Wir warnen ihn zurecht vor seinem Kifferkumpel, er zinkt uns bei dem an und zieht über uns her!!!
    Der Kumpel ist übrigens 19 - unser Sohn ja noch minderjährig... ev. lohnt sich eine Anzeige? Unser Sohn hat auch VOR dem Kumpel gekifft, der hat keine Verantwortung für unser Kind, es ist nur so enttäuschend das alles im Komplettpaket.

    Das war recht lang, musste mal raus.
    Was nun?
    Hat man als Eltern überhaupt eine Chance?
    Ev. lohnt sich eine Einweisung in die Klinik? Derzeit ist mit Vernunft nicht beizukommen. Ich würde ihn gerade am liebsten als Helikoptermutter überwachen! :12:

    LG sagt Anna

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