Stationärer Medikamentenentzug, was erwartet mich?

  • Moin!
    Ich wurde im Februar am Arm operiert, und bin, mal wieder, auf Tramadol hängengeblieben. Das ist mir schon öfter passiert, und ich bin bereits 2 Mal durch kalten Entzug gegangen, weil mein damaliger Arzt meinte, von retardierten Tabletten könne man nicht abhängig werden, also müsste er mir auch nichts verschreiben, was einen Entzug erleichtert.
    Es dauerte ca eine Woche, und die war die Hölle! Innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schmerzen im ganzen Körper, wie bei Grippe, Schwitzen, Frieren, Restless legs syndrome, Stimmungsschwankungen, Durchfall, es war alles dabei.

    Nun habe ich einen anderen Arzt, der meinte, ich solle eine Psychotherapie machen, wegen komplexer Probleme, und das Tramadol erstmal weiter nehmen, da es mich sonst überfordern würde, auch noch einen Entzug zu machen. Naja, wie auch immer, ich hab dann überlegt, was ich denn so für Probleme habe, und bin dann auf drei gestossen, die mir echt Sorgen machen. Das wäre einmal, dass ich mit Geld schlecht umgehen kann, über meine Verhältnisse lebe, keine Prioritäten setzen kann, und oft Dinge kaufe, die zwar toll sind, aber nicht wirklich nötig, nur, um sie später mit Verlust wieder zu verkaufen. Dann findet mein Vermieter plötzlich, dass 6 Katzen zuviel sind, und ich drei hergeben soll. Meine Katzen sind meine Familie und sehr wichtig für mich. Ich brauche sie, für mein seelisches Gleichgewicht, und sie brauchen mich auch. Ich werde also sagen, ich hätte 3 hergegeben, und hoffen, dass er nicht rausfindet, dass es nicht stimmt. Habe versucht, eine andere Wohnung zu finden, aber nichts bezahlbares gefunden auf die Schnelle. Und schlussendlich bin ich im Job nicht mehr wirklich zufrieden, doch auch hier findet sich leider nicht so schnell eine gute Alternative.

    Ich habe mich also entschlossen, eine stationäre Therapie zu machen, vorrangig wegen dem Entzug, aber möchte dort gerne auch über die anderen Dinge sprechen und erhoffe mir zumindest Tipps, wie ich damit umgehen soll.
    Werde am 11.9. in Schwerin in der Helios einrücken, 3 Wochen sei Minimum, sagten sie mir am Telefon schon, evtl auch länger, es käme darauf an, wie mein Körper mit dem Entzug klar käme. Zu den anderen Dingen meinte sie, ich soll mich nicht verrückt machen, wir kriegen das hin.

    Natürlich könnte ich auch versuchen, den Entzug ambulant zu machen, aber ich habe die Befürchtung, wenn ich wieder eine schlechte Nachricht bekomme, oder es anderweitige Probleme gibt, dass ich dann doch wieder was nehme. Ja, ich weiss, es löst keine Probleme, und auch, wenn sie mir nach der Einnahme erstmal egal sind, sind sie trotzdem noch da. Ich traus mir momentan einfach nicht zu das durchzustehen ambulant. Kalter Entzug kommt auch nicht in Frage, auch wenn es nach der einen Woche gut war. Aber mir graut einfach davor, das wieder durchstehen zu müssen. Bin nächtelang hier durch den Ort gewandert, weil ich nicht schlafen konnte, weil ich zu unruhig war zum lesen oder fernsehen.

    Die meinten, es würde da viel Programm laufen, Ergotherapie, Sport, Reittherapie.. Gut, letzteres ist jetzt so gar nicht mein Ding. Aber wie ist das genau? Ist das wie im normalen Krankenhaus, wo man mit noch 2 anderen im Zimmer liegt? Oder eher wie in so ner Reha, wo jeder ein eigenes Zimmer hat? Ist da wirklich den ganzen Tag Programm, oder hat man auch viel Leerlauf, wo einem langweilig wird? Wie läuft der Entzug genau ab? Die meinten nur, man kriegt was gegen die Symptome. Wird das langsam abgesetzt, oder abrupt? Und das was man dann kriegt, was macht das mit einem?

    Ich weiss, das sind viele Fragen, die vielleicht auch blöd klingen, es geht auch nicht darum, ob ich das machen will, oder nicht. Das steht fest, ich werd da am 11.9. aufschlagen. Ich möchte mich einfach nur darauf einstellen, was da auf mich zukommt. Und genaueres wollten die mir am Telefon nicht sagen.

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