Drogenaufklärung in der Schule

  • Liebe Mitglieder,

    was der Thementitel sagt, das habe ich ja nicht erlebt, eine Aufklärung über Drogen oder damit verbundene Krankheiten wurden zu meiner Zeit nicht erklärt.

    Wie habt ihr das erlebt?
    Was wäre eine gute Basis, wie könnte das aussehen?

    Ein befreundeter Drogenfahnder macht solche Aufklärung, aber ist ein Polizist der richtige für so eine Aufgabe?
    Sind ehemals Betroffene die richtige Wahl?

    Ich frage das nicht ohne Grund, wie schon angedeutet, wird SuS im neuen Jahr einen Verein gründen und unter anderem auch als Vereinsziel auch Aufklärungsarbeit an Schulen anbieten wollen.

    Daher wäre es natürlich interessant was ihr nun dazu meint, wie kann man sowas aufbauen, was soll da passieren?

    Ab welcher Altersklasse kommt das ich Frage??

    Ihr seht, viele Fragen und sicher auch schon viele Antworten, aber man kann dazu nie genug Wissen haben :winking_face:

    Wäre toll wenn viele Beiträge kommen die unser Vorhaben dadurch unterstützen.

    LG Franz

  • Hi Franz

    Wie du weißt hab ich ein Schulkind in der vierten Klasse. Und ja, das Thema Sucht ist ein Thema in der Schule ab dem zweitem Jahr. Die Schüler bekommen viertel jährlich eine Zeitung mit nach Hause...

    Das nennt sich "Klasse 2000" und dort geht es um Sucht ( und gesunde Ernährung etc) Aber...ich les das immer und finde es wird nur angeschnitten das Thema...Meist geht es darum wie man vorbeugen kann und sollte. Alarmzeichen sind auch ein Thema...Und wie Eltern ein Vorbild sein können..

    Ich persönlich finde es zu wenig und glaube das es gut wäre wenn ein Betroffener oder ein Familienmitglied eines Suchtkranken dort Aufklärung betreiben würde...

    Ich denke das würde den Kids eher Vorbild sein als ein Polizist...der natürlich eine ganz andere Sicht der Dinge hat..

    lg

    desty

  • Guten Abend,

    also ja Aufklärungsarbeit an Schulen ist denk ich ein schwieriges aber umso wichtigeres Thema.

    Ich hatte in der 8ten oder 9ten Klassen, verschiedene Aufklärungsprojekte.
    Ich weiß gar nicht mehr genau, was es alles war - aber es gab auch eine Sucht- und Drogenberatung.
    Da kam dann ein Suchtberater vorbei und wir bekamen ein wenig Zeit darüber zu sprechen, ich glaube es waren insgesamt 4 Std, was ich auf jeden Fall zu wenig finde!
    Leider weiß ich nicht mehr genau wie das abgelaufen ist, was an Themen aufgegriffen wurden und was nicht (auch wenn es noch gar nich so lange her ist)

    Bruchtücke der Erinnerung:
    Ich glaube es war ein Spiel dabei, bei der wir Schüler aktiv werden mussten. Also wir sind nich nur rumgesessen.
    Es gab viele persönlich eERlebnisse, die der Typ in sienem Beruf gemacht hat. Viel Infomaterial und auf jeden Fall ist er auf die Erfahrugnen der Schüler eingegangen..
    (Das wars auch schon, was ich davon noch weiß :winking_face: )

    Der Suchtberater der da kam, war auch mit unserer Schule stätig in Zusammenarbeit und Ansprechpartner - fals Probleme bei Schülern auftraten.

    Nun ich denke bei mir in der Schule wurde das Thema der Drogenberatung etwas vernachlässigt, denn soweit ich mich erinnern kann - war dieser eine Tag, der einzige, wo man sich diesem Thema gewidmet hat.
    Natürlich - vielleicht kam da im Unterricht mal was zu Sprache, aber wenn nur sehr kurz und oberflächig.
    Also wie Destiny erzählt, das mit der Zeitung die bei der Schule ihrer Kids rauskommt find ich klasse!
    Das gab es bei uns leider nicht.

    Ja soviel von meinen Erfahrungen welche ich in Hinsicht auf Doregenaufklärung in der Schule gemacht habe. Leider waren es nicht viele und nicht herausstechendes was hängen geblieben wäre. Was wirklich sehr Schade ist.

    Wer so etwas machen sollte ..
    Also ich persönlich bin mehr interessiert an der Nähe und den Erfahrungen und finde diese Faktoren, auch sehr wichtig!
    Vielleicht weil so die Glaubwürdigkeit höher ist
    Betroffene/Angehörige haben denke ich generell auch bei Schülern ein besseres ansehen.
    Einfach weil sie kein hohes Tier sind und wie Destiny hier auch schon gesagt hat, eine andere Sichtweise haben, einen anderen Standpunkt, als zB Polizisten (welche ja bei vielen schon einen bestimmten Ruf weghaben...)


    Ich denke es ist schwierig da ne geeignete Basis zu schaffen. Interessant wäre es sicher sich umzuhören, wie es andere machen.
    es gibt ja auch bestimmt bei verschiedenen (Sucht)Beratungsstellen Vorlagen.
    Vielleicht wäre es ja auch mal Möglich, bei einer solchen Aktion in der Schule mal dabei zu sein.
    Einfach um Dinge und Ideen aufzuschnappen und auch sehen kann wie die Schüler drauf reagieren und Schüler selbst fragen, was ihnen wichtig erscheint. :21:
    Es gibt ja so viele Möglichkeiten :winking_face:
    Aber schlussendlich bringt es ja ncihts, wenn man sein Programm durchzieht und kein Schwein aufpasst...

    Welche Vorstellungen hast du denn da schon, Franz?

    So nun weiß ich erstmal nichts mehr ;), aber vielleicht fällt mir noch was ein - auch wie es damals gewesen ist etc.

    Und nun gute Nacht
    Zyna

  • Jo
    allso bei mir in der schüle vor ca. 5-6 jahre war ich ja in einer klasse für Problem felle dort hatte wir ein super lehra der auch ein plan von Sucht u.s.w hatte.
    duch ihn kamm ich damals das erste mal zu d.r.b.s.
    einmal kamm auch ein bulle zusammen mit der Sozialarbeiterin und hat uns was darüber erzahlt.
    das kamm nicht so gut an bei den schülern.
    alls ich vor ein parr monaten bei mein allten lehra war um dancke zu sagen und ihn mein neues Zeugnis zu zeigen war er begeisterd und hat mich eingeladen seinen jetzigen schüler etwas über drogen und die Sucht zu erzahlen.
    das habe ich aber bis jetzt nicht gemacht
    1)war mein kleiner bruder noch auf der schüle
    2)will ich das mit frau.Psyhoterapeutien absprechen
    3)möchte ich mich darauf gut vobereiten
    ob und wan ich es mache kp bis jetzt..
    ich habe so auch viel um die Ohren
    wen es hilft v.m.a mein lhera hat damals so viel für mich getan so könnte ich mich revonschieren.

    Ich weis nicht wie die schüler in allgemein sowas aufnehmen (wen ich an mich damals dencke nicht so gut) ist halt nur abweckslung zum untericht.
    aber vieleicht kann man damit doch den ein oder andren ereichen.
    Ich hallte es zumiendes nicht für gut wen die Polizei sowas macht die sind bei Problem Schülern meist sobiso verhasst.
    es sollte jemand machen der sich mit sowas auskennt und darauf geschult würde.
    meine ich..

    P.s Destiny dein Link ghet bei mir nichs meist du dat? Klasse2000

    L.g
    conmon

  • Hallo Ihr... ich bin ja bei den AA´s (Anonyme Alkoholiker) und die "betreiben" auch Öffentlichkeitsarbeit. Unter anderem wird eine Radiosendung ausgestrahlt und es treffen sich auch regelmäßig Menschen, um vor Schulklassen zu sprechen. Dabei ist es immer schwierig, junge Leute zu haben, die das mitmachen. Die "Alten" kommen einfach bei den meisten Kindern/Jugendlichen nicht so gut an. Is ja auch ne völlig andere Generation.
    Klar, man sollte schon früh mit der Aufklärung beginnen; aber ich würde erst so ab der 5.Klasse aufwärts dieses Suchtthema konkretisieren, denn bestimmte Themen sind meiner Meinung nach zu hart, um sie kleineren Kindern vorzusetzen (zumindest ohne spezielle Ausbildung!). Natürlich könnte man sich vorher mit eingen Lehrern zusammensetzen und diese Dinge besprechen (worauf man achten sollte usw...)

    Soweit erstmal LG von der Hermine

  • Hi Franz,

    also als bei mir damals im Religionsunterricht Drogenaufklärung durch den Lehrer statt fand, hatte ich leider nichts davon, weil ich lediglich als "schlechtes Beispiel" diente. Tatsächlich hab ich damals sehr provokant und abwertend aus meiner Sicht erklärt, was da für eine Scheiße im Religionsbuch stand. Das war in der 7. Klasse. Insofern finde ich, dass Drogenaufklärung früher stattfinden sollte. Damals war ich noch ein sehr früher Einsteiger, aber das Alter hat sich ja mittlerweile erschreckenderweise in vielen Fällen nach unten verschoben. Für mich war es damals "lächerlich", dass nur von den schlimmen Wirkungen der Drogen erzählt wird. Lächerlich, weil ich ja zu dem Zeitpunkt noch fast durchweg positive Erfahrungen mit Drogen machte und somit konnten mir Lehrer oder Religionsbücher sonstwas erzählen, ich habs nicht geglaubt bzw. es war mir egal. Für mich zählte, was ich für Erfahrungen mache. Wenn damals ein Betroffener berichtet hätte, wäre das bestimmt anders gewesen...da hätte ich viel eher drüber nachgedacht.

    In der Oberstufe gab es dann nochmal Drogenaufklärung als ich nach meiner Entgiftung wieder zur Schule ging. Die sah dann so aus, dass ich von meinen Erfahrungen berichtet habe. Wir haben zudem ein Theaterstück mit anschließender Diskussion von drogenabhängigen JVA-Insassen besucht. Das fand ich sehr gut und die Schüler haben es sehr interessiert aufgenommen. Leider finde ich es völlig daneben, dass so etwas erst in der Oberstufe stattfand.

    Das Theaterstück war eine gute Idee die Thematik ernsthaft, aber auch spielerisch rüberzubringen. Ich denke, dass Betroffene ein besseres standing haben, einfach glaubwürdiger erzählen können und wesentlich differenzierter Fragen beantworten können.

    LG Kitsune

  • Bei uns war's mit der Drogen"aufklärung" eher etwas anders. Wir Schüler wollten darüber Informationen haben und haben dann in Deutsch in der 8. "Christiane F." gelesen. War nicht unser erstes Buch dazu, aber ich glaube, es hat gereicht, um einige wachzurütteln.
    Die Drogenbratungsgespräche, die an jeder Schule so in der 8. gemacht werden, find ich total schwachsinnig. Bei uns hat's überhaupt nichts gebracht. Der drogenbeauftragte Lehrer unserer Schule hat damals zwei Stunden mit uns darüber gesprochen, uns Fragebögen ausfüllen lassen und ein klein wenig über Drogen erzählt. Hat letztendlich nichts gebracht, weil ein halbes Jahr später einer aus meiner Klasse abgestürzt ist und die Schule wegen Drogenmissbrauchs verlassen musste.
    Die Idee mit ehemaligen "Insidern" die Schulen zu besuchen, finde ich an sich ziemlich gut. Allerdings würde ich vorschlagen, dass dann verschiedene Personen aus allen Bereichen dabei sind, also auch Suchtberater, vielleicht jemand, der in einer Klinik arbeitet, etc.
    Wie man das vermittelt, ist eine gute Frage. Es sind ja auch schon einige Dinge genannt würden. Ich würde die Klasse immer in kleinere Gruppen aufspalten, weil dann die meisten weniger Hemmungen habe, darüber zu sprechen und sich nicht so schämen. Außerdem sind die Gespräche dann viel produktiver.

    @ Kitsune: Die Idee mit dem Theaterstück ist echt gut. So etwas ist auch für Jungere gut verständlich. Gibt's das denn in vielen Städten, oder war das eine Ausnahme?

  • In meiner Schulzeit gab's das eigentlich gar nicht. Keine Ahnung, warum, aber wahrscheinlich herrscht da in meiner "Heimat" auf dem Land eher noch das Denken, dass es das dort nicht gibt, schon gar keine harten Drogen etc. Und dann gab's wahrscheinlich auch nicht die Leute dazu, die solche Aufklärungsbesuche an Schulen machen. Zumindest hab' ich bis heute auch noch nicht gehört, dass es dort etwas wie 'Drogenberatung gibt.
    Relativ regelmäßig war bei uns die Polizei in der Schule, um über die Gefahren von 'Alkohol im Straßenverkehr aufzuklären. Soweit ich mich erinnern kann, gab's dazu eine Ausstellung mit diversen Unfallbildern und wohl auch einen Film. Ach, und so eine Brille (?), die man aufsetzen musste, die einen Tunnelblick simuliert und sollte damit dann einen Fahrsimulator testen.

    Ansonsten, was Drogen angeht, belief sich die Aufklärung darauf, dass in Rahmen des Biologie-Unterrichts drauf hingewiesen wurde, wie die einzelnen Drogen im Gehirn wirken. Ich denke, wir waren sogar gezwungen das auswendig zu lernen, weil es in einer Klausur vorkam.. Aber mehr war da nicht. Das war in der 10. Klasse, sprich für die 15/16-Jährigen.

    Aber ehrlich gesagt, so, wie ich meinen Jahrgang da auch heute noch einschätze, hätte es kaum etwas gebracht, wenn da jemand anders vor uns gestanden und über Drogen geredet hätte. Wenn, dann hätte es das nur noch interessanter gemacht (Das positive Interesse daran war auch im Bio-Unterricht eindeutig), bzw. den meisten wäre es einfach egal gewesen, was "der Typ da vor erzählt". Für mich persönlich hätte sowas es wahrscheinlich als interessant erscheinen lassen, als dass es abhielt oder gewarnt hätte.

    Ich kann daher auch schlecht einschätzen, für wann ich es für passend halten würde mit der Drogenaufklärung bei Kindern anzufangen. Wahrscheinlich je früher desto besser - aber schon auch mit entsprechender Variation für jüngere Schüler, dass das Verständnis nicht auf der Strecke bleibt!

    Das mit dem Theaterstück, was Kitsune, erzählt hat, find' ich auch gut. Ich weiß ja nicht, wie die Schulen das handhaben, aber oft ist ein Theaterstück an sich ja schon etwas besonderes, weil es eben nicht wie der tägliche Unterricht ist, und daher denke ich, dass dieser Rahmen dann effektiver sein wird, als ein mehrstündiges Gespräch über Drogen.
    Jetzt beim Schreiben darüber, kam mir gerade noch der Gedanke, dass ich.. naja, ich sag' mal ein Projekt zum Thema, wohl das effektivste wäre. Also wahrscheinlich sogar ein Mehrtägiges, in dem den Schüler etwas erzählt wird, sie aber selbst auch etwas tun können. Einfach damit das Thema nicht schon nach ein paar Stunden wieder aus dem Kopf ist, sondern sie sich eine gewisse Zeit damit auseinandersetzen müssten. Natürlich müsste da die Schule entsprechend einverstanden sein und das unterstützen, aber zum Beispiel könnte man ja eben ein Theaterstück oder Ähnliches vorbereiten, zum Thema, und das dann auch anderen Klassen vorspielen... soll ja sogar Jugendliche geben, die da talentiert sind und solche Stücke selbst erfinden... :winking_face: (aber eben unter Kontrolle, damit nichts Unpassendes entsteht)

  • Wattwurm: Leider weiß ich nicht, ob es in vielen Städten so etwas gab. Ich tippe aber mal, dass so ein Theatherstück eher unüblich war.

    LG Kitsune

  • Es freut mich das hier schon so einiges kam. Aber ich finde auch, es ist auch Aufgabe von ehemals Abhängigen, etwas dazu beizusteuern um vielleicht einigen anderen sowas zu ersparen.

    Mal paar kurze Gedanken:

    destiny, danke für den Link, interessante Sache - aber wenn die Schule nicht näher darauf eingeht und nur Zeitschriften verteilt, dann stiehlt sich die Schule ja wiedermal davon und überträgt es zu den Eltern die ja meist überfordert sind. TRotzdem ein sehr guter Ansatz.

    Zyna, richtig, wichtig ist das Gespräch mit anderen die in der Richtung schon arbeiten. Leider ist das nicht immer so einfach, da herrscht wirklich Konkurrenzdenken, man könnte da ja jemand Spenden oder öffentliche Fördermittel wegschnappen :winking_face:

    Conmon, wenn du es gesundheitlich schaffst, dann wäre die Idee sehr gut und du solltest es auch mal machen :smiling_face:
    Link ist übrigens in desty's Beitrag ausgebessert :winking_face:

    Hermine, jepp, ich denke auch, in sehr jungen Altersstufen muss es wirklich durch geschulte Leute an die Kids herangebracht werden. Wir werden etwa mit der 7. Klasse beginnen.

    @Kitsune, das mit dem Theater is was ganz tolles. Sicher kann das ein Verein nicht so anbieten, aber den Anstoß könnte man in eine Therapieeinrichtung hineintragen und dann mit anbieten. Ist vermerkt und fällt sicher nicht unter den Tisch :smiling_face:

    Wattwurm, da man in Schulen nicht viel Zeit bekommt, da wird ein Auflauf von mehreren Personen nicht funktionieren. Da muss man aber unterscheiden, geht es um einen Infoabend wo mehrere Klassen oder sogar auch Eltern teilnehmen, dann wäre das eine gute Möglichkeit. Was mir da vorschwebt soll eher in der einzelnen Klasse stattfinden.

    @Fibra, Suchtberatung kann aber muss nicht helfen. Meine Schwester hat mich '81 auch gleich in "Bahnhof Zoo" mitgenommen, aber wie es bei einigen doch ist, mich hat der Film eher animiert, als abgeschreckt. Heute denke ich da anders, ich halte den Film und vor allem das Buch für was ganz besonderes.
    Es wird also nie ein Programm geben das alle erreicht, aber wenn man nur einen davon abhalten kann, dann ist schon viel passiert :smiling_face:

    Ich lasse mal die Katze aus dem Sack, wenn auch noch recht vorsichtig.
    Wir stehen in Kontakt mit Wolfgang Kiehl, der macht seit ner Zeit genau das was ich mir auch vorstelle. So wie es ausschaut werden wir kooperieren und ähnlich agieren.
    Näheres hier --> http://www.suchtmobil.de/content/view/155/84/
    Das aber wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, ein eingetragener Verein mit Gemeinnützigkeit gründet sich nicht in einer Woche.
    Der Vorverein steht nun fast, ich gehe derzeit davon aus das SuS ab 02.2008 ein e.V. mit Gemeinnützigkeit sein wird.

    Also nur her mit weiteren Ideen, wir wollen ja auch das Forum dort einfließen lassen :smiling_face:

    LG Franz

  • also bei uns wurde auch schon ab der 3. klasse (vielleicht früher) aufgeklärt. erinner mich noch wie ich unter aufsicht des hus-lehrers in der grundschule schön dick "sag NEIN zu drogen" in mein heft gemalt hatte schön kunstvoll :53:
    auch später wurds besprochen, ich glaub ein mal in bio, reli kann auch gut gewesen sein - das alles bisher immer nur von den lehrern. an den inhalt kann ich mich nicht gut erinnern. spätestens in der 6./7. hatte ich eh eine anti-haltung entwickelt gegen lehrer die einem mit drogen=böse kommen.
    dann kam mal einer von der polizei in die klasse und hielt noch einen vortrag über drogen, ich mein, dass er nur gezeigt hat, was es so gibt und dass man es nie nie nehmen soll und das war ja eh nur ein "blöder bulle"

    ich finde auch, dass man in der schule aufklären sollte, und wenn nur ein paar ansprechen hat man gewonnen. ich hab nicht angesprochen.

    ein problem ist natürlich, wie macht mans allen recht? in der 6. 7. wirds welche geben, die noch nicht mal die namen kennen und andere bei denen es schon zu spät ist. wie bringt man die unter einem hut? schwer.

    was ich toll finden würde wär so eine art anonymes fragesystem. also, dass die schüler im laufe des vortrags zettel ausfüllen können und dann in einen kasten werfen. (vielleicht sogar jedem einen zettel geben, den jeder dann in den kasten werfen muss, nur die einen können was draufschreiben und die anderen nicht, wenn sie nicht wollen, dann fällt nicht so auf, wer was geschrieben hat und wer nicht). die fragen könnten dann am schluss vorgelesen werden - nicht wörtlich, da man sonst vielleicht die schüler erkennen würde, sondern vom sinn her - und für alle beantwortet, dann haben alle was davon. da ist die hemmschwelle denke ich geringer als am schluss der stunde vorzugehen und zu fragen, zumal dann ja auch alle zugucken und sich überlegen, na was fragt der wohl? ich glaub das unterschätzt man, dass viele wirklich nicht öffentlich ihre fragen stellen wollen und nicht erkannt werden wollen.

    ich denk auch so mitmachspielchen sind viel besser als nur jemand, der vorne steht und erzählt. so war das bei uns immer. auch referate von schülern sind glaub nicht so gut, weil entweder einer ein referat hält, der keine ahnung hat, oder jemand, der versucht total cool zu sein, was auch nix bringt. mir fällt leider grad auch nicht ein, wie so ein mitmachspielchen aussehen würde.

    ah, und je jünger die leute, die reinkommen, desto besser denke ich. leute, die nicht bei den schülern in die "lehrer"-schulblade gesteckt werden sondern eher in die "erfahren"-ecke.

  • Bei mir war die Drogenaufklärung glaube ich in der 7. oder 8. Klasse und wurde nur von unsrem Biolehrer gemacht. Beeindruckt hat mich das überhaupt nicht, ich hab nicht aufgehört zu rauchen und es hat mich auch nicht davon abgehalten ein paar Jahre später hin und wieder zu Kiffen.

    Ich denke 7. Klasse ist fast zu spät.. zum einen weil die Kinder heute da teilweise schon drin stecken (grad beim rauchen und beim Alkohol) und zum andren weil sie da schon mitten in der Pupertät stecken wo man ja prinzipiell eh alles besser weiß :winking_face:
    6. Klasse wäre denke ich ein besserer Zeitpunkt, da sind die Kinder alt genug um zu verstehen was man sagt, aber noch jung genug dass sie evtl. auch annehmen was man sagt.

    und ich würde versuchen nicht auf die Schiene zu kommen "Aus-Pfui-Drogen sind böse", da schalten Kinder sowieso gleich ab oder werden sogar noch animiert ("ui, toll, was verbotenes") ich denke mal wenn damals jemand vor mir gestanden hätte der die Sauerstoffflasche unterm Arm gehabt hätte und mir von den Folgen des Rauchens erzählt hätte wäre das eindrucksvoller gewesen (hätte mich zumindest zum nachdenken gebracht) wie Bilder von Raucherlungen (seh ja sowieso nicht wie meine aussieht).
    und auch wenn das sicher schwer werden dürfte, ich denke es wäre sinnvoll auch die "positiven" Seiten der Drogen anzusprechen... nicht um die Sache zu banalisieren, aber wenn man nur hört "böse Drogen, gaaanz böse Drogen" und dann aber hört "diese wirkt stimmungsaufhellend, diese wirkt so und so, usw." dann kommt einem das Ganze eher spanisch vor wie wenn man hört, dass diese oder jene Droge zwar anfangs vllt. eine "tolle" Wirkung hat, langfristig aber diese oder jene Nebenwirkungen haben. Ist wohl schwer das in kurzer Zeit so ausführlich darzustellen.. vllt. kann man das auch mit einem Erfahrungsbericht eines Betroffenen koppeln der erzählen kann wie toll die Droge anfangs war bis sie nach und nach das Leben bestimmt u. zerstört hat und ich denke auch dass die Kinder das eher annehmen wenn die Person jung, also "einer von ihnen" ist.

    Was ich mir auch noch vorstellen könnte wäre ein Gespann aus Suchtberater, Polizist und Betroffenen (vllt. sogar aus verschiedenen Bereichen).
    und ganz wichtig finde ich, dass die Kinder Fragen stellen dürfen. Ich z.B. hätte es interessant gefunden mal mit einem (ehemals) Abhängigen reden zu können anstatt nur die Theorie von meinem Lehrer zu hören.
    und vllt. Broschüren rumgehen lassen mit Kontaktaddressen damit die Kinder wenn sie wollen nochmal zum Suchtberater gehen können wenn sie noch mehr erfahren wollen oder wenn sie sich vor der Klasse nicht getraut haben zu dem Thema zu äußern.

    Was sicher auch interessant wäre (wenn man eine Gruppe findet die einverstanden ist), ein Klassenausflug zu einem Treffen der AA. zum einen damit die Kinder so mal "life" miterleben können wie sowas abläuft und zum andren weil gerade der Alkohol ja gern banalisiert wird. Weiß natürlich nicht inwiefern sowas in der Praxis machbar ist.

    Man wird wohl egal mit welcher Methode nie alle Kinder erreichen. Aber ich denke selbst wenn es nur eine einzige Person ist, die sich auf Grund so einer Beratung nicht in den Drogensumpf ziehen lässt hat sich die Anstrengung gelohnt.

    Die Idee an sich ist auf jeden Fall schon super und ich denke mit der Zeit wird sich dann zeigen welche Ideen in der Praxis am besten ankommen. Am Anfang könnte man ja auch die Klassen nach dem Gespräch fragen was sie gut fanden, was sie anders machen würden, usw.

    liebe Grüße
    virus

  • Bei uns ist morgen in der Schule Suchtaufklärung, 2 Stunden lang. Das wird der Drogenbeauftragte an unserer Schule machen. Das erste Mal, das ich in der Schule von Drogen höre. Aber ich hätte niemals das Vertrauen in den entsprechenden Lehrer um mit diesem Problem zu ihm zu kommen und anscheinend gab es auch noch keinen einzigen Schüler der dies tat, deshalb hat man uns auch als "Drogenfrei" erklärt, ...jaha klaro. Das ist voll die Farce.

  • Hallo Franz,

    also bei uns in der Schule fand auch nie eine Aufklärung statt. Ich versteh nicht warum da niemand hinter stand, warum sich niemand gekümmert hat. Ich find das ehrlich gesagt eine Schlamperei.

    Ich seh as so, das es natürlich das Beste wäre, wenn jemand Betroffener aufklärt. Ein Polizist, er kennt die Theorie, doch Prais ist viel wichtiger. Denn Kinder stellen Fragen und die kann, denke ich, ein Betroffener zum Teil deutlicher erklären als einer der nur die Theorie kennt ...

    Welche Altersklasse? Ich würde sagen so ab 10 Jahren, denn ich find erschreckend das Kinder mit 12 Jahren schon abhängig sind. Die Aufklärung muss vorher stattfinden!

    Ich find jedenfalls super was du machst! Kann es sein, das dieses Projekt dein Lebenswerk werden/sein soll? Von mir aus kann ich nur sagen, das es toll ist was du machst und ich wünsche dir, das du nie wieder traurig im Bezug auf dieses Werk bist, so wie es beim Crash war. Alles Liebe hierfür!!!

    Alles ein bisschen durcheinander glaube ich:face_with_rolling_eyes:. Ih hoffe du bekommst das irgendwie sortiert!

    Liebe Grüße
    sweety

  • Wir haben "wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gesehen. Mir hat das nichts gegeben, weil es nichts mit meinem Leben zu tun hatte. Ich komme nicht aus einem abgefuckten Ghetto, sondern vom Land.

    Dann hatten wir noch einen Abhängigen zu Besuch.
    Ich weiß noch, dass er AIDS hatte, aber ich fand es eher cool als erschreckend. Es hörte sich verboten und nach großer weiter Welt an. Jugendliche können grausam sein. Ich hatte vorher noch nie mit AIDS zu tun gehabt.

    Er war tätowiert. Ein paar Kumpels und ich waren so beeindruckt davon, dass wir in der Pause kamen und ihm Fragen dazu stellten. Er erzählte uns alles über Tattoos und zeigte uns seine anderen. Wir waren schwer beeindruckt.

    Er hatte einen knuddeligen Hund dabei und das war schlecht, weil ein süßer Hund mit positiven Asoziationen verknüpft ist.
    Wenn der ein hässliches Tier gehabt hätte, einen Alligator oder so... kein Thema :16:

    Ich möchte nicht nur einen Schwank aus meiner Jugend erzählen, sondern auf eine ernste Gefahr hinweisen: Es ist nicht gut, wenn Jugendliche Drogensucht mit positiven Assoziationen verknüpfen. Jugendliche sind dumm, wirklich dumm. Sie finden alles beindruckend, das nach Abenteuer riecht. Bei Jugendlichen muß man mit dem Holzhammer kommen, damit sie kapieren, dass
    1. Drogen nicht gut, sondern schlecht sind
    2. Sucht nicht nur Leute wie Christiane F. betrifft, sondern auch sie selbst

    Wie man das machen kann weiß ich auch nicht. Jugendliche sind dumm und verstehen alles falsch.

    War mein Erfahrungsbericht hilfreich?

  • Also, komm grad aus der Schule. Wir mussten einen Stuhlkreis bilden und uns erstmal Frontalunterricht anhören a la Was kann man tun und wohin geht man wenn man selbst, Freunde oder Familie drogensüchtig ist/sind. Und die Gefahren von Drogen etc. halt lauter allgemeine präventive Infos.

    Danach gabs "Praxis". Erstmal wurde der Raum in zwei Hälften eingeteilt. Für die linke Hälfte galt immer ja und für die rechte nein. Es wurden fragen gestellt und jeder musste sich antwortsgerecht hinstellen. Die Fragen bezogen sich auf das Rauchverhalten (z.B. habt ihr schon einmal mehr als 15 Zigaretten am Tag geraucht), auf den Süßigkeitenkosum, Fernsehen, Internet, Beziehungen, etc.. Ein paar Mitschüler waren merklich erschüttert, (die linke Seite stellt diejenigen dar, welche zur Sucht tendieren oder süchtig sind), da die linke Seite in den meisten Fällen sehr voll war.
    Dann erhielt jeder von uns so ein Minischokostück (verpackt). Wir durften dann: es in die Hand nehmen, anschauen, daran riechen, auspacken, anschauen, ablecken, Lippen berühren, Ecke abbeisen, im Mund schmelzen lassen, essen. Jeder dieser Aufträge hat genau 2 Minuten gedauert. Ca. 1/3 hat es nicht bis zum Ende geschafft. Ich glaube der Hintergrund dazu war das Genuss nicht mit Menge gleichzusetzen war, der Zusammenhang mit Drogen war mir ein bisschen unklar.

    Danach mussten wir uns im Chemieraum einige Bestandteile von unterschiedlichen Drogen veranschaulichen lassen und uns über ihre schädliche Wirkung aufklären lassen. Zum Abschluss noch 5 Minuten Fragezeit, das wars^^.

  • Danke grany, jede Info ist hilfreich, aber ich muss es mir nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, was man da nun genau bezwecken wollte.

    Was für eine Klasse besuchst du denn?

    LG Franz

  • Ein sehr wichtiges und gutes Thema, wie ich finde.
    Also, die einzige "Suchtaufklärung", die bei mir damals statt gefunden hat, war über Zigaretten, Raucherbeine, etc. Sonst kam da gar nichts... Aber ich denke, heutzutage wird es immer aktueller.

    Zitat

    aber ist ein Polizist der richtige für so eine Aufgabe? Sind ehemals Betroffene die richtige Wahl?


    Ich denke, dass beide Seite wichtig sind. Ein Polizist kann Infos geben, die ein Betroffener nicht geben kann und Sichtweiusen schildern, die sich vom ehemals Betroffenen unterscheiden und umgekehrt. Aber grundsätzlich denke ich, dass ein ehemals Betroffener authentischer ist und somit auch mehr Glaubwürdigkeit und Wirkung erzeugt, weil er aus eigenen Erfahrungen spricht und das sind bekanntlich ja die plastischsten.

    Zitat

    Ab welcher Altersklasse kommt das ich Frage??


    Ich denke, die Zielgruppe wird heutzutage immer jünger, die Kinder und Jugendlicher immer früher reifer und gefährdeter... Deswegen denke ich, sollte man schon in der Grundschule damit anfangen, vierte Klasse z.B. Denn viele haben ältere Geschwister, schauen sich viel ab und wenn man hört, wie viele inzwischen schon mit 12 z.B. alkoholabhängig sind, kann die Prävention fast nicht früh genug anfangen. Aber auf alle Fälle in der 5./6. Klasse verstärkt.

    Mein Vater ist ja Rektor einer Grund- und Hauptschule, wenn du willst Franz, kann ich mich mal bei ihm erkundigen, wie er das ganze sieht, ab welchem Alter es sinnvoll ist und wie er sich als Pädagoge das vorstellen könnte, wie so etwas am besten ablaufen könnte.

    Liebe Grüße
    rose

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