Brief an meine Mutter

  • huch,

    war ja über vier monate nicht mehr hier im Thema :ce:

    Wollte einen kurzen Zwischenbericht schreiben:

    Meine Mutter und ich haben weiterhin Kontakt, aber halt telefonieren wir vielleicht so einmal in der Woche oder schreiben uns SMS (wow sie hat es echt gelernt noch in diesem Leben :k:). Der Kontakt in diesem Rahmen tut mir gut und es ist in Ordnung.

    Weiterhin verarbeite ich meine Vergangenheit mit ihr aktiv dadurch, dass ich Bücher zum Thema Alkoholismus, Borderline, oder Wenn Frauen zu sehr lieben immer wieder lese in kleinen Abständen und es ist erstaunlich, dass ich jedes mal ein bisschen mehr verstehe. Es kommen viele "AHA-Momente" und ich entscheide selber, wie viel Kontakt ich vertragen kann.

    Ich habe weiterhin kein Gefühl von Hass auf meine Mutter, denn im Endeffekt schade ich nur mir, weil ich die dann aufkeimenden Agressionen gegen mich selbst richte. Das heißt nicht, dass ich irgendwas gut heiße, was passiert ist, aber es ist gut für meinen eigenen inneren Frieden.

  • Hey paindrop,

    schön, dass du hier wieder schreibst :smiling_face:
    Das freut mich total, was ich da lese - es geht scheinbar echt immer weiter bergauf. Eigentlich kann ich nur immer wieder sagen, Respekt an deine Kraft, deinen Mut und dein Durchhaltevermögen und du bist ein tolles Beispiel dafür, wie es funktionieren kann, wenn man nur will (vorausgesetzt natürlich der andere spielt mit). Ich find´s toll, dass du auf dich achtest und schaust, wie viel Kontakt für dich in Ordnung ist.

    Denkst du, dass es so auch in Zukunft weitergehen kann und dass ihr so einen Weg gefunden habt in Zukunft miteinander umgehen zu können?

    Liebe Grüße,
    sunlight

  • huhuu,

    danke für deinen lieben Beitrag :smiling_face: Ja, ich denke, dass wir eine Basis gefunden haben, die auch längerfristig in Ordnung ist. Wenn es mir zu viel wird, ziehe ich mich einfach etwas zurück, auch wenn es manchmal schwer fällt, aber es ist alles ausbaufähig :smiling_face:

  • Hey ihr :smiling_face: Meine Mutter und ich haben regelmäßigen Kontakt. Wir machen so ca. einmal pro Monat einen Frauentag. Dann frühstücken wir zusammen und gehen in die Bücherei und ins Internetcafe oder in der Stadt ein bisschen bummeln :smiling_face: wir verstehen uns gut :smiling_face: und das ist okay

  • Das freut mich, pain! So halte ich es mit meiner Mutter ja auch, mehr oder weniger. Wichtig ist, dass ihr euch beide damit wohl fühlt!

  • Hallo Rose :smiling_face: danke dir. Ja das ist wichtig, dass der Kontakt aus freien Stücken gehalten wird und nicht nur, weil man denkt, man muss. Es freut mich, dass du das mit deiner Mutter auch ganz gut hinkriegst!

  • Hi pain,

    Es gibt solche Tage. Ist gerade auch eine schwer erinnerungslastige Jahreszeit, das kommt noch dazu.
    Aber jeder Tag weicht irgendwann einem neuen. Du weisst, du bist herzlich eingeladen, ein paar Erinnerungen hier zu lassen, falls es dir Luft verschafft. Manchmal hilft es, Dinge bei den Namen zu nennen und sie zum Ausdruck zu bringen.

    Schön, dass es dich gibt, jetzt im Ernst.
    lg,
    grany

  • grany & gane danke für eure aufmunternden Worte :smiling_face: diese Fülle an negativen Gedanken rauben mir die letzte Kraft. Die dunkelsten Ecken meiner Seele kenne ich nun wirklich bis ins kleinste Detail und ich schaffe es nach wie vor nicht, erlebte Geschehnisse zu verarbeiten. Ich komme nicht voran trotz Therapie und Medikamenten. Ich bin leer und es erdrückt mich

  • Hallo zusammen,

    ich hoffe, ihr kommt alle gut zurecht an den Weihnachtstagen :smiling_face:

    an dieser Stelle werde ich mal meinen Beitrag erweitern:

    Gestern habe ich wohl mein schönstes Weihnachtsfest erleben dürfen! Ich war mit meinem Mann bei meiner Mutter und es war so schön harmonisch wie noch nie. Niemand hat Alkohol getrunken, ich kann gar nicht beschreiben, wie dankbar ich bin. Nach sehr langer Zeit hat sie sogar Geschenke in Geschenkpapier verpackt! Ich habe das Weihnachtsessen vorbereitet und wir haben zusammen gegessen und geredet, das war total schön :smiling_face: Kein Streit und keine Beschimpfungen, ich habe vor Freude geweint... Das ist das wahre Glück, kneif mich mal jemand ...

  • Hi paindrop,

    finde ich echt schoen das Dein Weihnachtsfest Dich auf positive Art so bewegt hat. Daran kann man zehren wenn es mal nicht so gut laeuft....

    ....aber vielleicht ist das der Beginn einer wiederkehrenden Bindung zwischen Dir und Deiner Familie, die Dir auch zu mehr Staerke verhelfen kann.

    Hey, geniesse das Glueck, freu Dich das Du es erleben durftest.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Letzten Samstag war es dann leider mal wieder soweit... meine Mutter war total betrunken und hat mir unendlich viele SMS geschrieben und war wieder ziemlich fies zu mir... Ach Leute, hört diese verf... Sch... denn nie auf? Sie ist total sauer, dass ich so wenig Zeit habe. Ich gehe morgens um halb neun aus dem Haus und bin abends gegen halb neun auch erst wieder zu Hause. Aber im Alkoholrausch setzt nun mal das klare Denken aus... Wir waren abends zum Essen eingeladen und dann fing sie auf einmal an... Ich würde mich nie melden, sie würde nur meine Rechnungen bezahlen und mein Mann würde ihr nicht helfen, eine Tür anzubringen etc. Sie hätte mich als ich ein kleines Mädchen war, so geliebt und ihr würde es das Herz brechen. Und sie sagte noch, dass sie nächstes Jahr 57 wird und sie eine alte Frau wäre. Die Mutter einer ihrer Kunden wäre mit 60 Jahren gestorben, da sollte ich mal drüber nachdenken.... Boah echt, ich habe echt gar keine Kraft mehr für nichts... ich habe dann das ganze restliche Wochenende geheult..

    Wir schreiben schon seit langem fast jeden Tag jede Menge SMS und wir haben verabredet, dass mein Mann ihr an Heiligabend die Tür anbringt im Wohnzimmer. Aber das ist wohl nicht schnell genug. Wir wohnen 70 km voneinander entfernt und ich kann momentan nicht mal eben abends um halb neun nach Bergisch Gladbach fahren, weil ich sonst gar nichts mehr schaffe. Ich habe schließlich einen Mann und unsere Haustiere... Ich habe ihr auch erklärt, dass die Kupplung von meinem Auto kaputt ist und ich die weite Strecke nicht fahren kann im Moment. Meine Mutter hat auch einige Rechnungen von mir bezahlt, sie hat es von sich angeboten und wollte das Geld nichtg zurück haben, aber ich schicke ihr monatlich immer etwas Geld zurück, damit ich das abzahlen kann. Aber als wir telefoniert haben, wollte sie wieder nicht, dass ich ihr das Geld zurückzahle.

    2 Mal editiert, zuletzt von paindrop82 (9. Dezember 2013 um 17:54)

  • Huch, wieder lange nicht hier gewesen! Ich werde auf jeden Fall das Thema weiterführen und würde mich freuen, wenn - sofern das okay ist - ihr euch quasi mit einschaltet in mein Thema, heißt also, dass ich mich freuen würde, wenn ihr hier auch einen "Brief" oder auch nur ein paar Zeilen an eure Mutter, Vater oder an jemanden, der euch einfach sehr beschäftigt, hinterlasst und wir gemeinsam einige Sachen verarbeiten können oder einfach nur mal Wut rauslassen.

    Lieb grüßt euch paindrop82

  • Hi paindrop,

    ich finde das okay mich da mit einzuschalten. Was meine Eltern betrifft:" mein Vater war bis zu seinem 58 Lebensjahr Alkohol - und Medikamenten abhängig. Wir ( die ganze Familie, Freunde, Bekannte usw. ) hatten ihn alle als Hoffnungslosen Fall aufgegeben! Dann passierte ein Wunder, er hat aus seinen freien Willen entschieden, seine Sucht zu beenden und hat die letzten 4 Jahre seines Lebens, clean gelebt.

    Ich hatte somit die Möglichkeit, ihn so als Mensch kennen zu lernen, wie er wirklich war. Und konnte diese schlimme Vergangenheit aufarbeiten und habe ihn verziehen. Er hat sich, kurz bevor er plötzlich und unerwartet gestorben ist, bei mir entschuldigt für all sein Fehler.

    Meine Mutter war "Co - Abhängig" und war und ist noch Esssüchtig. Sie lebt in einem Altenheim, ich habe auch ihr alles vergeben und habe mit ihr ein sehr schönes Verhältnis.

    Das war nicht immer so und hat viele Jahre gebraucht bis ich mit meinen Eltern endgültigen Frieden gefunden habe!

    Was meinst du mit jemanden. der mich beschäftigt? Ich habe einen Menschen ( Nachbarin ) wo ich sehr wütend drauf bin. Ich weiß nicht ob du das damit meinst? Das betrifft ja nicht meine Eltern.

    Was dein Thema betrifft, bin ich gerne bereit dir Fragen zu beantworten, vielleicht hilft dir das ja ein bisschen.

    Ganz liebe Grüsse

    Lana

  • Hallo Lana, ich finde es echt super und bewundernswert, dass du deinem Vater vergeben konntest. Es ist ein hartes Leben, mit suchtkranken Eltern aufzuwachsen. Ich finde es auch super, dass er sein Leben geändert hat und du den Menschen hinter der Sucht kennen lernen konntest. Mein Schwiegervater ist auch Alkoholiker und 57 Jahre alt. Er sieht leider nicht ein, dass der Alkohol ihn zerstört, aber leider kann man ihm nicht helfen, wenn er selbst nicht will. Dass dein Vater sich entschuldigt hat und du ihm verziehen hast, zeigt, welche Stärke du besitzt. Vergebung heilt zwar nicht die Wunden der Vergangenheit, aber es befreit und man kann sich in die andere Person hineinversetzen und einiges sogar "verstehen". Dieser extreme Hass verschwindet und man kann sich weiterentwickeln. Ich finde es auch schön, dass du dich mit deiner Mutter gut verstehst, viele Menschen können das nicht verstehen. Ich kann das gut verstehen, auch wenn es oft ziemlich ambivalent sein kann.

    Warum bist du wütend auf deine Nachbarin?

    Ganz liebe Grüße

  • Hi paindrop,

    weißt du, seit ich eine Erinnerung an meiner Kindheit hatte, war mein Vater meistens betrunken. Als Kleinkind konnte ich das nicht verstehen. Als ich dann Älter wurde, war das ein "Normal - Zustand", das war schrecklich, ich konnte das nicht so richtig einordnen. Erst als ich in der Pubertät kam, habe ich erst was verstanden, aber noch lange nicht diese ganze Tragweite. Ich hatte keine Ahnung von Alkoholsucht usw.

    So kam es dann auch, dass ich selber Alkohol - abhängig wurde. Das schlimme war, ich habe nur meinen Vater als Alkoholkrank gesehen, er war ein enthemmter Trinker, ich selber sah mich anders. Das heißt ich war schon abhängig und hatte es nicht erkannt. Ich trank doch nur abends und kontrolliert und war schon Spiegeltrinkerin.( Jahre später auch enthemmte Trinkerin )

    Da meine Mutter Co-Abhängig war, hat sie sein Verhalten gedeckt und gleichzeitig verurteilt. Mal war er der gute Vater, dann wieder der schlechte. Ich kann dir nicht mehr sagen, wie oft sie sich getrennt hat von ihm, dann wieder zusammen. Ein vorgeschobener Grund war, wegen uns Kinder.

    Ich habe dann beide Verurteilt und sie verantwortlich gemacht für meine Probleme und mein Leben. Das war sehr einfach die Schuld bei anderen zu suchen. Das würde ich heute nicht mehr machen!

    Als ich dann Älter wurde und selber Kinder hatte und nach meinen Entzügen, bin ich dann so langsam wach geworden! Ich selber habe das gleiche Muster gelebt. Diese Erkenntnis war sehr schmerzhaft aber auch hilfreich. Ich habe dann eine ganz andere Sehensweise dazu bekommen. Heute tut mir das ganze Leid, meine Eltern waren krank, sie haben das nicht aus purer, böser Absicht gemacht.

    Ich finde das du sehr weit bist und richtig liegst, mit dem was du da geschrieben hast. Das können die meisten nicht verstehen. Für mich ist innerer Frieden sehr wichtig. Vergessen kann ich das nicht, durch das vergeben habe ich meine Freiheit gefunden und loslassen.

    Meine 3 Geschwister verurteilen, meine Eltern heute noch. Obwohl sie selber auch süchtig sind. Ich finde das sehr traurig, sie haben in ihren Leben nichts gelernt.

    Das mit deinen Schwiegervater ist sehr traurig. Du hast das richtig erkannt, das du ihn nicht helfen kannst. Für dich finde ich es wichtig, eine innere Distanz dazu aufzubauen. Was unter anderem eine Art Selbstschutz bedeutet.

    Was meine Nachbarin betrifft, da habe ich im Forum "Missbrauch und Mobbing" auf der ersten Seite, am 04.Oktober 2014 einen Beitrag geschrieben. Sollte dich das interessieren, kannst du es ja mal Lesen. Das ist eine sehr belastende Situation für mich.

    Danke für deine lieben Worte.........,

    ganz liebe Grüsse

    Lana

  • <p>&nbsp;</p>

    <p><img alt="wink" src="https://www.suchtundselbsthilfe.de/forum/wcf/js/3…/wink_smile.png" style="height:23px; line-height:1.28; width:23px" title="wink" /><span style="line-height:1.28">Gr&uuml;&szlig;e dich liebe Lana&nbsp;</span></p>

    <p>war dein Vater gewaltt&auml;tig, wenn er getrunken hat oder hat er dich und deine Geschwister seelisch verletzt? Mir ging das genauso wie dir, man versteht es als kleines Kind nicht, warum die Eltern bzw. ein Elternteil immer anders handeln, also, das, was einem versprochen wurde w&auml;hrend des Konsums, so gut wie nie eingehalten wird oder warum sie solange schlafen. Da man das t&auml;glich erlebt, ist es irgendwie normal. Als ich in die Pubert&auml;t kam, habe ich es auch erst wirklich realisiert, dass es nicht normal ist. Hat dein Vater dich auch f&uuml;r sein Scheitern verantwortlich gemacht? Hat deine Mutter euch denn auch mal getr&ouml;stet oder hat sie einfach so getan, als w&auml;re alles normal? Habt ihr denn auch mal was zusammen unternommen?</p>

    <p>Ich fand es fast noch schlimmer, dass niemand in meinem Umfeld etwas gemerkt hat. Ich hatte immer solche roten und geschwollene Augen vom weinen. Mich hat nicht ein Mensch darauf angesprochen. Auch diese n&auml;chtliche Schreierei von meiner Mutter und mir, kein Nachbar hat je mal was gesagt. Das war der reine Horror, ich kann heute noch nicht einschlafen, wenn mein Mann nicht vorher eingeschlafen ist. Ich habe immer noch Angst vor der Nacht und noch schlimmer ist die Angst vor dem Tag.. Irgendwann fing ich an, abends auch Sekt oder Rotwein zu trinken, um irgendwie zu &quot;&uuml;berleben&quot;. Das war nach einer Zeit so, dass ich nach der Schule zwei Flaschen Sekt geholt habe und ich dann, als ich nach Hause kam, im Bad erstmal eine Pulle weggeext habe, um einfach bet&auml;ubt zu sein. Ich war eine richtige Komatrinkerin, ich hab jeden Tag einen Blackout gehabt. Ich habe trotzdem meinen Realschulabschluss und meine Ausbildung gemacht zum Gl&uuml;ck...&nbsp;</p>

    <p>Nat&uuml;rlich k&ouml;nnen wir unsere Eltern nicht f&uuml;r alles verantwortlich machen, jedoch haben sie uns einen Weg geebnet, der in den Abgrund gef&uuml;hrt hat. Ich habe meiner Mutter vergeben, weil ich verstehe, wie einsam sie war und dass sie auch keinen famili&auml;ren R&uuml;ckhalt hatte... Es wiederholt sich alles... Und ich bin dann letztlich doch so geworden, wie ich niemals sein wollte... Wieviele Alkoholentz&uuml;ge hast du eigentlich gemacht? Wie ist denn das Verh&auml;ltnis zu deinen Kindern?</p>

    <p>Ich habe heute etwas &uuml;ber deine Nachbarin gelesen, ich bin total schockiert. Die ist eine Sadistin. Tiere sind einfach die besseren Menschen, wir haben auch Tiere und lieben diese &uuml;ber alles. Was dir da passiert ist, ist echt unterste Schublade. Ich k&ouml;nnte das nicht aushalten...</p>

    <p>F&uuml;hle dich gedr&uuml;ckt&nbsp;</p>

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  • Liebe paindrop,

    ich kann nicht alles lesen was du geschrieben hast. Das ist mir auch schon mal passiert! Ich gehe mal auf deine Fragen ein. Ja, mein Vater war meistens aggressiv wenn er betrunken war, besonders meiner Mutter gegenüber. Er wurde auch gewalttätig ihr gegenüber und hat sie in unseren bei sein geschlagen. Ich habe da sehr drunter gelitten!

    Dann hat er auch mehrmals versucht uns umzubringen, wir mussten dann mit meiner Mutter Nachts flüchten nach Verwandte. Einmal hatte er eine echte Pistole und wollte uns erschießen. Ich bin dann zum Hausarzt und habe ihn in eine geschlossene Klinik einweisen lassen. Oder, er war so betrunken, das er mich mit meiner Mutter verwechselt hat und wollte mich umbringen. Ich bin nur weg gelaufen und wollte aus dem Fenster springen vor Angst.

    Glück war, das Nachbarn das mitbekommen haben und die Polizei verständigt hatten. Mein 7 Jahre älterer Bruder, ist mehrmals dazwischen gegangen, wenn er meine Mutter schlagen wollte. Einmal hatte mein Bruder ihn die Treppe runter gestoßen, ( wir wohnten in einem Haus )
    ich und meine 2 Schwestern haben nur noch den Knall gehört und dachten, er wäre Tod.

    Dann hat er mehrmals versucht sich selber umzubringen! Alles im allem war das der reine Horror! Nachts, wenn er mit meiner Mutter Krach hatte, weckte er mich und meine 2 Schwestern, wir mussten das alles mit anhören. Das endete dann so, das er zum Schluss damit drohte, für immer weg zu gehen. Wie fühlt man dann als Kind? Das eine wollten wir nicht und das andere auch nicht.

    Dann am nächsten Tag zur Schule. Als ich älter wurde, habe ich mich immer geschämt, ich bin auf Dörfer groß geworden. Wir, meine ganze Familie, waren immer das Gesprächsthema für die Nachbarn. ( mein Vater hat mehrmals in der Zeitung gestanden )

    Ja, seelische Verletzung kenne ich auch, Versprechen die nicht eingehalten wurden. Dann war er mal für 2 Jahre einfach weg, ich hatte Angst das er nicht mehr lebte!

    Das habe ich ähnlich auch mit meiner Mutter erlebt, sie war dann öfters mal einfach so verschwunden. Ich habe Jahrelang deswegen unter Verlustängste gelitten.

    Meine Eltern haben ihren ganzen Streit über uns Kinder ausgetragen. Meine Mutter gab uns die Schuld oder sie hetzte uns gegen meinen Vater auf. Meine Mutter hat nicht regelmäßig getrunken, wenn es dann mal vorkam, das war einfach nur schlimm.

    Das war bei meinen Eltern eine Hass- Liebe, sie konnten nicht miteinander und nicht ohne einander!

    Ich sende das jetzt mal, ich hatte schon mal so viel geschrieben und konnte das ganze nicht absenden.

    bis gleich

    Lana

  • Lana, es kommt nicht oft vor, aber ich bin einfach sprach- bzw. schreiblos. Ich bin schockiert... dass du ihm das verzeihen konntest, boah das ist wirklich krass. Das hätte ich nicht gekonnt... er war ja ein richtiger Psychopath... du musstest ja wirklich immer um dein Leben fürchten. Das muss die Hölle gewesen sein, das kann man ja in einem Leben gar nicht verarbeiten. Das Problem ist ja oft, dass die richtige Hölle anfängt, wenn man nicht mehr in dieser Situation ist und anfängt, wirklich darüber nachdenkst und realisierst, dass das wirklich passiert ist. Dann diese innere Leere... Mensch, absolut krass.

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