Co- Abhängigkeit und das schlechte Gewissen zum Partner

  • Hallo,
    ich habe durch ein Buch einer Freundin festgestellt das ich diese Co- Abhängigkeit habe.
    Mein Partner neigt zum Alkohol, denn immer wenns schwierig wird in seinem Leben trinkt er.
    Ob es eine Sucht ist keine Ahnung, aber an der Grenze ist er jedenfalls.
    Ich hab leider durch meine Erziehung gelernt das ich für alles und jeden immer Verantwortung übernehmen muss.
    Mein Partner hingegen hat es umgekehrt gelernt. Für ihn hat man immer alles erledigt.
    Es ist so ich bin in der 36. Woche schwanger. Mein Partner und ich sind seit 2,5 Jahren zusammen.
    Am Anfang war das mit dem Alkohol nicht so schlimm.
    Mein Partner hat aus erster Beziehung einen Sohn fast 10 Jahre. Der lebt bei der Mutter.
    Ist bis vor 5 Monaten alle 2 Wochenenden zu Besuch gekommen.
    Der Sohn hat noch 3 jüngere Geschwister den die Mutter mit nem anderen Mann hat. Von dem ist sie jetzt auch getrennt.Die Mutter ist seit 10 Jahren beim Jugendamt negativ bekannt.
    Als das Kind immer zu besuch war habe meistens ich mich mit dem Kind beschäftigt, mein Partner war oft sogar
    weggegangen stundenlang zu Kumpels.
    Ich bin mit meiner Schwangerschaft und dannach mit dem Baby schon so im treiben weil ich mit Kindern/Säuglingen eigentlich keine Erfahrung habe, das ich genug zu tun habe.
    Mein Partner hat ein Gerichtsverfahren gegen die Ex laufen wegen dem Sorgerecht.
    Wir wohnen in einer 2 Zimmer Wohnung, ich bin hochschwanger und mein Freund ist nicht gerade der Verantwortungsbewusste, leider und noch dieses Alkoholproblem.
    Jetzt will er sein Sohn zu uns holen und wir sind für das Kind nicht in der Lage dazu.
    Das Kind kommt aus schwer verwahrlosten Verhältnissen und das Jugendamt will auch handeln, aber mein er schiebt alles wieder auf mich ab.
    Er geht den ganzen Tag arbeiten und wenn er nach Hause kommt und ich ihm sage was alles war, dann glaubt er mir nie. Ich kann doch nicht den Jungen aufnehmen wenn er mich mit allem alleine lässt. Ich mag das Kind ja sehr gerne und er tut mir auch unendlich leid.
    Es kann doch nicht sein dass ich mich immer schuldig fühle das ich meinem Freund seine ganzen Sachen erledigen muss. Alles was ich mache ist ihm nie gut genug vom Kochen bis zu allen anderen Dingen.
    Als er früher rausgegangen ist, als der Junge zu Besuch war und er wiederkam sagte ich ihm was gewesen ist.
    Er stempelte mich als Lügner ab. Ich bin immer die Böse, ich muss immer alles schultern.
    Egal was und wie ichs mache bekomme ich immer von ihm obendrauf.
    Jetzt kurz vor der Geburt ich bekomm keine Unterstützung, soll mich nicht aufregen, aber ich habe jeden Tag Stress mit ihm. Statt Ruhe lastet er mir immer nur noch mehr auf.
    Ich bin immer so gutmütig und dumm. Was soll ich nur machen, es ist in meiner Natur mich für jeden aufzuopfern.
    Gruß arabica:bi:

    sorry ich habe soviel geschrieben

  • Hallo arabica,

    ich hoffe, dass dir klar ist, dass in ein paar Wochen zu den jetzigen Problemen noch dein Baby hinzukommt. Und das ist kein Spaziergang... stillen, schlaflose Nächte, u.s.w.
    Du solltest dich auf die Geburt und auf dein Baby konzentrieren und dich entspannen, zumindest danach schauen, dass du Streß von dir fernhälst. Dein Mann scheint sich ja gut auf sich selbst zu konzentrieren und dich dabei völlig auszublenden. Auch das Projizieren von allem Bösen auf dich erscheint mir nur ein Beweis dafür, dass er von sich ablenken möchte, damit auch ja keinem auffällt, wie schlecht er sich eigentlich verhält...

    Gruß

    preziosa

  • Hallo arabica!

    Was mir bei deinem Beitrag ein wenig fehlt, ist, wie viel trinkt er denn? Trinkt er zu Hause in deinem Beisein?
    Ich habs so verstanden, dass er am WE mit seinen Kumpels auf Tour geht oder halt wenn ihm danach ist?
    Oder trinkt er zu Hause nach der Arbeit? Täglich?

    Hast du versucht ihn direkt auf all das anzusprechen? Ihm deine Sorgen und deine Belastung mal mitgeteilt?
    Du solltest dir ganz klar überlegen, ob du bald 2 Kinder großziehen möchtest, wobei dabei eines nicht mal deins ist. Spricht er denn solche Sachen überhaupt mit dir ab, dass er seinen Sohn zu sich holen möchte?

    Du bist schwanger und bekommst bald dein Kind. Auf Dauer wäre das sicher nicht gut für euer Kind und für dich ja auch nicht, weil es dich sehr belastet.
    Hast du schon mal überlegt dich zu trennen? Auch vor der Geburt? Damit du ein bisschen Ruhe bekommst?

    Gibt es denn Jemanden, der dich unterstützen kann? Familie? Freunde?

  • Hallo Arabica,

    zu dem hier:

    Zitat

    es ist in meiner Natur mich für jeden aufzuopfern

    kann ich Dir nen Tip geben: Du bekommst bald ein Baby, das ist dann auf diese Fähigkeit von Dir angewiesen.

    Ich hatte mit meinem Mann auch ne schwierige Zeit und hab mich für ziemlich alles verantwortlich machen lassen. Bsp.: Er hat nachts verschlafen und ich soll daran schuld gewesen sein, weil ich den Wecker gekauft hab, der ihn nicht wach bekommen hat... Ich hab das Alles solange mitgemacht, bis unser Sohn (da war er ca 6 J.) mich einmal fragte, warum sich Eltern trennen und Kinder als Scheidungskinder aufwachsen. Das war der Moment, wo mir klar wurde, es muss sich etwas ändern. Und ich hab für mich entschieden, dass ich diesen Mann liebe und um diese Ehe kämpfen werde. Hätte sich nicht etwas geändert, hätte er gehen müssen. Erst als mir bewusst wurde das unser Kind leidet erkannte ich das sich was ändern muss.

    Du hast Dein Baby noch unter Deinem Herzen. Spätestens wenn es auf der Welt ist braucht es ein friedliches Zuhause und Dein Leben scheint grade alles andere als friedlich zu sein. Entscheide für Dich, ob Du SO weiter leben möchtest und ob Du es Deinem Kind ersparen möchtest.

    Ich wünsche Dir viel Glück und das Du gut auf Dich und Dein Baby achten kannst.
    LG die Löwin

  • Hallo,
    ich bin jedenfalls froh das ich mich mal ausheulen kann.
    Mein Problem meine Freunde und Familie sind 400 km weit weg, sodass ich nicht ausweichen kann.
    Ich habe damals alles in meiner Heimat aufgegeben das ich zu ihm ziehen kann damit wir wegen dem Besuchsrecht in der nähe seines Sohnes sind.
    Das Trinkverhalten ist bei ihm unterschiedlich, jedenfalls immer dann wenn er das Gefühl hat da steht ein Problem.
    Manchmal 2 Wochen nicht, manchmal in einer woche 2-3 Mal. meistens Bier, manchmal Wein. Das schlimme er wird dann immer aggressiv in seinen Worten und bekommt alles in den falschen Hals. Jedenfalls ist er auch so ziemlich nörglerisch an mir. Egal was ich mache er ist immer am motzen.
    Koche ich schmeckts ihm nicht, putze ich ists nicht sauber genug, als ich auf sein Sohn aufpasste und er dann irgendwann mal nach Hause kam, ich mit ihm über das Kind reden wollte, weil er nicht auf mich hört, hieß es ich akzeptier ihn nicht usw...
    Das zieht sich durch meinen ganzen Alltag in allen Lebensbereichen.
    Er übernimmt keine Aufgaben, ich war die Woche einkaufen hab alles nach Hause gebracht, als er mir helfen sollte weil ich hochschwanger bin, sagte er: Soll ich das jetzt alles hochtragen? (1. Stock). Dannach hat er sich beschwert ich habe zuviel Geld ausgegeben.
    Nach diesen ganzen Sachen macht er mir ein schlechtes Gewissen wegen seinem Kind: Du akzeptierst ihn nicht, oder du willst ihn nicht.
    Ich kann mit ihm nicht reden, aber er will immer alles haben. Wie soll ich denn das arme Kind hier aufnehmen, wenn er sich selbst als Vater gar nicht verantwortlich fühlt. Ich bin echt verzweifelt, kurz vor der Geburt auch mal wieder ich muss mich mit den Dingen allein Auseinander setzen.
    Gruß arabica

  • Es tut mir sehr leid, das Du für ihn soviel aufgegeben hast und so weit von Familie und Freunden bist. Aber Du darfst Dich nicht aufgeben und auch nicht Dein Kind. Sein Verhalten erinnert mich sehr an meinen trinkenden Ex, der mir auch für Alles die Schuld gab (sogar daran, das er ein Kind mit ner anderen hat!). Ein großes Problem bei Trinkern und anderen Menschen, sie geben ihrer Umwelt für alles die Schuld. Damit "schützen" sich diese Menschen dafür, selber die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Du bist aber nicht sein emotionaler Fußabtreter, darf solltest Du Dir zu schade sein. Oder bist Du der Meinung, das er mit seinen Vorwürfen Recht hat? Ich meine, okay, nicht jeder Mensch kann z. Bsp. kochen, aber dann sollte man die Aufgaben anders verteilen. Und einkaufen war für meinen Mann selbstverständlich als ich schwanger war.

    Was hindert Dich daran, in die Bahn oder in einen Bus zu steigen und ihn zu verlassen?

    Ich lasse Dir mal ein großes Kraftpaket da.
    LG die Löwin

    Eine Frage hab ich noch: Ist mit Deinem Baby alles in Ordnung?

  • hallo Löwenmama,
    erstmal danke. Nach Ärztlichen Untersuchungen ist mit meinem kleinen Krümel alles ok. Die Werte sind gut und die Entwicklung sieht auf dem Ultraschall auch gut aus. Weiteres kann man natürlich erst nach der Geburt sagen. Sind ja nur Vorsorgeuntersuchungen.
    Ich merke das mein Kind sich nicht so oft bewegt, meine FA meint es könnte emotionaler Stress sein, das das Baby dann Angst hat.
    Meine ganze SS hab ich mich nur mit meinem Freund und seiner Gerichtsgeschichte auseinandersetzen müssen. Dann hab ich bis vor 4 Wochen noch arbeiten müssen und war auf der Arbeit auch hohem Stress ausgesetzt. Die Abteilung hat sich jetzt im Juli aufgelöst und wird im Ausland weiter geführt. Ich musste als schwangere dort noch Leute einlernen, die das dann in dem anderen Land können müssen. Gab es auch keine Rücksichtsnahme.

    Die Wohnung läuft auf meinen Freund aber die Möbel sind fast alle mir und die Babysachen hab ich auch fast alle gekauft. Ich hab sogar Angst er setzt mich vor die Tür und ich kann rechtlich nicht mal was machen. Ich hab mein ganzes Geld dort rein gesteckt, jetzt im Mutterschutz der hält ja nur kurz an hab ich weniger und im Februar läuft mein befristeter Arbeitsvertrag aus. Dann noch weniger, wo soll ich hingehen, hinziehen, hinlaufen in meinem Zustand.
    Er hat mir heute ausdrücklich gesagt das die Wohnung ihm ist.
    Ich könnte nur noch heulen.
    Gruß arabica

  • Guten Morgen arabica,

    das mit dem Krümel sollte Dir eigentlich auch klar machen, das ihr beide da raus müsst. Hast Du vielleicht irgendwelche Beratungsstellen (Rotes Kreuz, Pro Familia, o.ä.), wo Du Dich beraten lassen könntest? Solche Einrichtungen helfen auch, das Du Deine Sachen aus der Wohnung bekommst. In Berlin gibts auch Mutter-Kind-Hilfseinrichtungen, da können die Mütter mit ihren Kindern erstmal wohnen und sich nach was Neuem umschauen. Gibt es sowas bei Dir?

    Lese ich aus Deiner Antwort richtig raus, dass es keine gefühlsmäßige Bindung mehr zu ihm gibt? Hab es so verstanden, das es nur an den Materiellen Dingen liegt, ist das richtig? Falls ja, würde ich auf jeden Fall versuchen, Unterstützung vor Ort zu bekommen. Damit Du und Dein Kind zur Ruhe kommen können. Du MUSST unbedingt das Wohl und die Gesundheit des Kindes im Auge haben. Das sollte für Dich die oberste Priorität haben.

    Wünsche Dir einen ruhigen Sonntag
    LG die Löwin

  • hallo ihr lieben,

    mein Baby ist mittlerweile auf der Welt ist jetzt 4 Monate alt.

    meinen ExMann habe ich verlassen vor 2 monaten. Bin mit meinem Sohn geflüchtet an einen sichern Ort.

    Jetzt gehts mir gut, auch die rechtlichen Formalitäten sind soweit geklärt.

    Meinen Besitz musste ich bei ihm zurücklassen. Ich weiß das dies sogar gut war, jetzt kann ich alles was mich an ihn erinnert vergessen und neue Dinge in mein Leben.

    Viele Grüße an euch

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