Umgang mit Süchtigen (illegale Drogen)

  • Hallo zusammen,
    da mich langsam mein Glaube verlässt, dass es möglich ist, nach langjähriger Drogenabhängigkeit den Ausstieg zu schaffen, möchte ich hier gerne ein paar Fragen loswerden::gi:


    • Wie kann ich einem Süchtigen Halt geben, ohne mich dabei selbst zu verlieren?
    • Welche Grenzen sind notwendig, um mich nicht ausnutzen zu lassen?
    • Muss ich jemand erst ganz fallen lassen, bis er gar keine (nicht betroffene) Bezugsperson mehr hat?
    • Wie merke ich, dass jemand es wirklich ernst meint, etwas verändern zu wollen?
    • Wie unterstütze ich einen Süchtigen sinnvoll???



    Über Eure Meinungen als Betroffene, Angehörige und Experten wäre ich dankbar, LG

  • Servus Hope110,

    nicht ganz einfach zu antworten, wenn man dazu keine greifbare Geschichte hat.
    Aber vielleicht reichst die ja noch nach :smiling_face:

    Es wäre schon mal sehr wichtig zu wissen wie nahe dir der Süchtige steht, unter Umständen wäre auch der Suchtstoff nicht ganz unwichtig - wenn man im Grundsatz auch erst mal davon ausgeht, 'Sucht ist gleich Sucht!

    Zu deinen Punkten:

    • In dem dass du dir treu bleibst, am besten selbst Beratung in Anspruch nimmst (für dich, nicht ersatzweise für den Süchtigen) und dich zurück ziehst, wenn gesundheitliche Beschwerden auftreten.
    • Absolut klare Grenzen, gesagtes muss unter allen Umständen ein gehalten werden - ansonsten wirst von dem Erfinderreichtum und schauspielerischen Leistung überrollt.
    • Das kommt drauf an wie weit der Süchtige bereits ist, ist die Suchterkrankung soweit fortgeschritten dass jegliche Einsicht fehlt, dann kann es oft nicht ohne dem "fallen lassen" gehen. Früher war diese Aussage von Beratungsstellen Gang und Gäbe, heute würde ich sagen, gibt es Hilfsangeboten in jedem Level. Auch hier der wichtigste Punkt, hat es für dich als 'Bezugsperson krasse Auswirkungen, dann bleibt wohl nichts anderes als sich zurück zuziehen.
    • Eigentlich gar nicht, aber wenn der Wunsch vom Süchtigen kommt, endlich was ändern zu wollen, dann sollte das unterstützt werden - auch mit der Prämisse, dass es scheitert.
    • Indem dass man zeigt, ich helfe dir, aber nur beim clean werden, nicht bei weiterer Verschlechterung der Situation, wenn weiter konsumiert wird. Es gibt letztlich nur eine Hilfe - da sein wenns notwendig ist, dabei aber immer klar aufzeigen, 'Abhängigkeit wird nicht unterstützt! Man hilft z.B. keinem Junkie, wenn der auf Entzug ist und man dem Geld gäbe, weil es ja so leidet :winking_face: Die Hilfe wäre der Krankenwagen oder die Unterbringung zum Entzug ...

    Ich hoffe die paar Zeilen bestärken dich in deinem Vorhaben!
    Allein dass du dir nun Informationen suchst, zeigt ja, wie wichtig es dir ist.
    Bitte bedenke, helfen kannst aber nur wenn es dir selbst gut geht :gi:

    LG Franz

  • Hallo Hope

    Grundsätzlich ist alles möglich.
    Ein guter Freund von mir war ca. 7-8 Jahre schwerst Heroinabhängig bis er ganz unten in der gosse war und kein lebenswille mehr hatte und gleichzeitig sein bester Freund ungewollt sein Todesschuss setzte.

    Das war der Punkt wo er aufgewacht ist und jetzt schon über 10 Jahre Sauber ist.
    Irgendwie übel das man meistens erst richtig aufschmettern muss um aufzuwachen.

    Wenn man das Simulieren könnte.......

    LG Toni

  • Hallo Franz,
    danke für dein Input. Auf ‚die Geschichte’ habe erst mal verzichtet, da diese Seiten füllen würde…:gj:

    Aus meiner Sicht ist er ein guter Bekannter, den ich im cleanen Zustand vor ca. 3 Jahren kennengelernt habe und der aufgrund seiner Lebensgeschichte wohl das Helfersyndrom in mir geweckt hat…
    aus seiner Sicht bin der der einzige Mensch, dem er jemals vertraut hat und in den er sich irgendwann verliebt hat. Auch wenn dies nicht auf Gegenseitigkeit beruht (was ich ihm klar gemacht habe), ist es mir wichtig geworden, ihm zu zeigen, dass nicht alle Menschen schlecht sind und auch er durchaus positive Seiten an sich hat.

    Fast sein ganzes 46jähriges Leben hat er entweder auf der Strasse/Platte oder dem Knast verbracht. Jede Therapie hat er nach kurzer Zeit abgebrochen. Jedes Mal hieß es ‚jetzt schaff ich es aber wirklich, es muss sich was in meinem Leben ändern’.
    Aber es kommt mir mittlerweile vor, dass es alles nur Gerede ist. Denn reden kann er gut, allerdings diese auch in die Tat umzusetzen funktioniert einfach nicht, obwohl er wirklich nicht dumm ist.

    Deswegen stumpfe ich langsam ab. Vor allem sind es nicht die Drogen (vorzugsweise Heroin, Kokain, Cocktails…) mit denen er sich dem Leben entzieht, auch Alkohol ist meines Erachtens ein zusätzliches Problem.
    Seit Wochen (derzeit ist er ‚draussen’ ) erzählt er mir nun schon, er wäre in Therapievorbereitung (nach diversen Rückfällen, Selbstmordversuchen und Substitutionsversuchen), aber passieren tut nix. Leider bin ich auch nicht so versiert darin, wie lange man auf einen Platz warten muss…aber ich habe Angst, dass er mir irgendwie nur das erzählt, was ich ‚hören will’…:fy:
    LG hope110

  • hallo hope ich hab mir gerade deinen zeilen durch gelesen nicht nur deine auch von den andern und stelle fest das alle wohl gleich sind auch mein sohn sagt ständig ich will und geht in di eklinik dann schauspielert er nur und dann komtm er wieder raus und die scheiße fängt von vorne an es ist so ätzend man will helfen aber kommt nicht an den jenigen dran wie ist e sbeid ir ergangen

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