Hallo ihr Lieben,
ich habe mich hier angemeldet, da es in unserer Familie folgendes Problem gibt:
Meine Mutter hat bei meinem kleinen, 16-jährigen Bruder vergangene Woche ein Tütchen mit Gras gefunden. Ich, 23 wohne nicht mehr zu hause aber habe ein ganz gutes Verhältnis zu meinem Bruder, wusste von seinem Konsum. Er hat mir im November davon erzählt und jetzt um Weihnachten rum auch noch Mal. Da ich selbst früher mal ein halbes Jahr gekifft habe dachte ich das sei vielleicht auch so eine kleine Phase. Aber dagegen spricht, dass sich mein Bruder seit ca einem halben Jahr nur noch in Grün, Rot, Gelb kleidet, das Haus mit Reggae-Musik beschallt und "Chillen" sein Lieblingswort geworden ist. Er ist nur noch zum Schlafen daheim und wurde schon 2 Mal von der Polizei (zum Glück nur mit Alkohol) aufgegabelt und zu Hause abgesetzt.
Jetzt, wo klare Beweise gefunden wurden hat er in dem "Familiengespräch" erzählt, dass er seit 1 1/2 Jahren kifft. Also seit er 14 ist! Er kifft mehrmals die Woche, auch mit der Bong, die meine Mutter klischeehaft komplett ignorierte, da sie keine Ahnung vom Kiffen hat. Außerdem hat er erzählt, dass das kiffen abends für ihn das geilste ist, wenn der Tag anstrengend oder beschissen war.
Mein Bruder macht in einem Autohaus einer namhaften Automarke eine Ausbildung zum Karrosserieinstandhalter und dort gibt es zum Glück (noch) keine Probleme. Seine Noten in der Berufsschule sind auch gut. Nur ich bin der Meinung, dass man lieber etwas unternimmt, bevor er irgendwann absackt und die Ausbildung schleifen lässt.
Jetzt nach dem ganzen Vorgeplänkel das eigentliche Problem an der Sache:
Unsere Eltern sind geschieden, haben aber trotzdem sich alle an einen Tisch gesetzt um den Cannabis-Konsum meines Bruders zu besprechen und nach Lösungen zu suchen. Nun ist jetzt mein Vater sehr liberal eingestellt, was das angeht. Er hat selbst in seiner Jugend gekifft und sowohl ich in meiner Phase damals, als auch mein Bruder haben schon MIT unserem Vater gekifft. Was ich mittlerweile für sehr falsch halte. Hier kurz mein Vater im O-Ton im Familiengespräch: "Ihr macht da viel zu viel TamTam drum. Wir haben früher auch gekifft und aus allen ist was geworden. Die ein- zwei Joints die der Junge raucht. Das ist doch echt nicht so schlimm. Es läuft doch auch alles gut. Also ich würde einfach nichts machen und ihn das tun lassen, was er für richtig hält. Er ist alt genug um das zu wissen."
Jetzt steht natürlich die Frage oder der Wunsch meines Bruders im Raum, zum Vater zu ziehen. (Ich habe von 16 bis zu meinem Auszug mit 18 auch bei meinem Vater gelebt) Das finde ich sehr problematisch, da ich aus Erfahrung sagen kann, dass unser Vater einfach alles erlaubt mit dem Argument, wir sind alt genug um zu wissen was wir tun. Also ich dachte mit 14 es sei gut zu rauchen und die Reaktion meines Vaters: "Ja, tu was du für richtig hälst aber rauche hier in der Wohnung und nicht draußen sonst bekomm ich noch ne Anzeige". Ich bin mir sicher, dass er auf das kiffen nicht anders reagieren würde und damit ist das Problem alles andere als gelöst, denn dann driftet mein Bruder sicher richtig ab.
Ok, also das war jetzt echt viel... mir tun die Finger weh vom schnellen und langen tippen. Deswegen frage ich euch: seht ihr hier eine gute Lösung? Wie kann man meinen Bruder dazu bringen aufzuhören, wenn der Vater so hinter ihm steht und alles bagatellisiert? Und wie bekommt man einen Vater dazu zu sehen, dass sein Sohn etwas illegales tut, dass ihm scheinbar schadet oder es noch schaden kann? (Familie ist außerdem vorbelastet mit Depressionen und Psychosen)
Ich hoffe mir kann hier Jemand helfen und wenn ihr noch Fragen habt stellt sie gerne.
Vielen Dank schon mal, dass ich das hier loswerden konnte. ich beschäftigt das Thema sehr...
... und entschuldigung für etwaige Tippfehler, die ich beim nochmaligen Durchlesen übersehen habe.