Hallo liebe Mitleidenden,
Ich bin Maya, 31 Jahre alt, war bisher gezwungen bei meinen Eltern zu leben, und mein Vater ist ein Kokser.
Als mein Dad 50 wurde kam er in eine Mittlife-Crisis und fing an zu koksen. Damals war es so schlimm, dass meine
Mutter ihn vor die Türe setzte, er Probleme auf der Arbeit bekam und schlussendlich in einem Entzug landete. Diese
wurde von seiner Arbeitsstelle eingeleitet, und leider bekam er dadurch auf die schnelle nur einen Platz in einer Alkohol
Entzugs Klinik. Das war im Grunde eigentlich nicht schlecht, aber das beste war es auch nicht. Er kam runter, war ein
paar Wochen dort und kam auch wieder mit meiner Mutter zusammen. Es war wirklich schön, als es so ruhig war, er
keine Wutausbrüche bekam, die leider, wie ich sagen muss nicht nur am Koks lagen, sondern auch in seiner Natur,
und alles lief wunderbar. Allerdings wollte er nicht in eine weiterführende Therapie und zwei Jahre später ging das ganze
Spiel wieder los. Lügen, Lügen, Lügen. Dazu kommt, das er bei seinem letzten "Ausbruch" 30000 Euro schulden gemacht hat.
Was heißt, dass es meinen Eltern nicht gut geht. Nun hat meine Mutter das Konto natürlich unter Beaufsichtigung, aber er
klaut sich das Geld aus Ihrer Tasche oder holt heimlich Geld ab. Heute ist aufgefallen, dass er meinem Freund 400 Euro
geklaut hat, die wir von dessen Mutter zu unserem Umzug bekommen haben, indem wir gerade stecken. Jetzt bricht das
ganze Familienleben gerade komplett zusammen. Ich liebe meinen Vater sehr, aber ich kann Ihm nicht mehr vertrauen,
und fühle mich zutiefst verletzt.
Als Kind sind das keine Gewissensbisse ich sei es Schuld oder so etwas. Man kämpft eher mit dem Gedanken, dass
man von seinem eigenen Vater - in diesem Fall - nicht mehr geliebt wird. Da ist plötzlich niemand mehr da, an dem man
sich mal lehnen kann, oder der auf einen Aufpasst.
Ich muss glaube ich zusätzlich noch erwähnen, dass ich selber in Behandlung wegen einer bipolaren Störung gewesen bin,
und seit dieser Zeit auch unter Medikamenteneinfluss stehe, aber ich befürchte, selbst diese helfen mir momentan nicht mehr.
Mein Freund ist selber Alki und Kiffer, und wenn ich dann mal wieder durch hänge, und eigentlich Hilfe bräuchte, betrinkt er
sich und schwafelt wirklichen Unsinn, der mir nicht hilft, im gegenteil dann kann ich mich auch noch um Ihn kümmern.
Zusätzlich natürlich die Angst um meinen Vater, dass bei seinem Alter, sein Herz bald nicht mehr mit macht......
Eines will ich mal allen süchtigen Vätern oder Müttern sagen:
Denkt nicht, eure Kinder würden nicht mitbekommen, wenn Ihr im Rausch seid. Für euch ist der Rausch etwas ganz tolles,
und ich habe auch meine Kifferzeit hinter mir, und weiß was los ist. Aber, Ihr werdet sowas von unbeholfen, dass Ihr
Euren kleinen oder auch großen Kindern, keine Hilfe mehr seid. Ihr lasst Sie ohne eine Schützende Mauer mitten auf
einer eisigen, weiten Fläche stehen, und führt Ihnen so genau das gleiche zu, was euch dazu gebracht hat, mit dem Mist
anzufangen.Egal wie alt wir sind, wir Kinder brauchen euch unser ganzes Leben lang.
Wir Kinder leiden, und unser ganzes Leben lang werden wir damit zu tun haben müssen. Und zudem können wir euch noch
weniger helfen, als eure Eltern oder Frauen/Männer oder Freundin/Freund.
In meiner eigenen Therapie sagte man mir immer wieder, ich soll Abstand nehmen, soll mich zurückziehen, ausziehen, mir
darüber klar werden, dass dieses Problem nicht meines ist, und bisher habe ich damit gelebt. Ich habe mir gesagt, er sei alt genug
und selber Schuld. Fehlen tut mir aber trotzdem etwas und nun ist das ganze Familiengefüge hin.
Ich kann nicht mit Ihm darüber reden. Es macht mich sauer, traurig und verschafft mir Bauchschmerzen, Herzklopfen bis
zum umkippen. Aber ich weiß nun auch nicht mehr wie ich mit Ihm umgehen soll. 400 Euro sind weg, also meine neue Waschmaschine.
Meine Mutter redet gegen Wände, und er will es nicht wahr haben. Was nun?