(Ex-)Freund in Suchklinik-wünscht keinen Kontakt-Wie gehts weiter

  • Hallo meine Lieben,


    ich bin sein Anfang August 2012 mit meinem Partner zusammen. Kennen tun wir uns schon über zwei Jahre. Er kifft seit ca. 20 Jahren und ich wusste schon vor unserer Beziehung, dass er das macht. Ich habe mich trotzdem auf ihn eingelassen, weil wir uns total ineinander verliebt haben. Bis Anfang Dezember war auch alles soweit okay, bis auf zwischenzeitige kleine Eifersüchteleien war alles supi. Ja, Anfang Dezember fing er wieder vermehrt an zu kiffen (Jeden Tag). Vorher einmal die Woche vllt.
    Ja, wir hatten beide Prüfungsstress und noch nen Auftritt mit unserer Band.
    Zwischen Weihnachten und Neujahr wollte er eigentlich zu mir kommen. Als dann der Tag gekommen war, hatte er mir um 18 Uhr noch ne SMS geschickt, dass er sich auf mich freut.
    Tja, und um 21 Uhr, kurz bevor er eigentlich bei mir ankommen sollte, bekam ich ne weitere SMS, dass ich ihn mal anrufen soll.
    Am Telefon sagte er mir dann, dass er nicht kommen kann, dass es ein Fehler wäre und dass wir eigentlich garnicht zusammen passen...
    Das nahm ich erstmal so hin. Als wir uns im neuen Jahr wiedersahen, haben wir geredet und er gestand mir, dass er die kompletten Ferien durchgekifft hat.
    Ich habe ihm versucht zu erklären, dass wir das schon schaffen, er müsse sich keine Sorgen machen. Ich wollte uns nicht aufgeben. Am nächsten Tag sagte er mir dann, dass er wieder mit seiner Ex zusammen sein und dass sie zusammen Silvester gefeiert haben... Schock pur, wie ihr euch sicher vorstellen könnt....
    Am 7. Januar schrieb er mir dann ne SMS, dass er mal mit mir reden müsste...
    Wir trafen uns und da sagte er mir, dass das mit seiner Ex ne Lüge war. Er will einfach nur, dass ich von ihm los komme.
    An dem Tag erzählte er mir auch, dass er in die Klinik geht und sich behandeln lässt, er wolle mich dieser Belastung nicht aussetzen.
    Tja, und jetzt ist er da. Wir hatte noch zweimal Kontakt und es war alles okay.... Bis gestern...
    Er schrieb mir, dass er jetzt seine Kraft für sich brauche und jegliche Ablenkung Gift sei. Unglücklicherweise würde ich auch zu so einer Ablenkung gehören und das tut ihm nicht gut, weil er sich auf die Therapie konzentrieren muss.
    Ich solle den Kontakt zu ihm abbrechen und er meldet sich, wie versprochen, wenn es ihm wieder besser geht.


    Weiß zur Zeit nicht wo mir der Kopf steht... :confused_face:

  • Hallo Yannilein
    Das scheint eine recht schwierigew Geschichte zu sein.
    Das mit der Therapie in der Klinik, und sein auf sich besinnen kann ich ja noch vollständig verstehen.
    Aber mit dem ganzen Kram, was er drumrum veranstaltet hat, da habe ich absolut kein Verständnis.
    Und alles auf die Drogen schieben kann man eben auch nicht.
    Fast könnte man annehmen, daß er (momentan) keine feste Bindung will.
    Das allerdings könnte man der Partnerin auch feinfühliger und charmanter erklären.

    Ich hoffe, Du kannst jetzt auf Dich achten und nach Deinen Belangen schauen.
    Das halte ich für äusserst wichtig.
    Viel Erfolg dabei
    dunge

  • Als er meinte, dass es besser ist, wenn wir uns trennen fragte er mich ob man sich nicht auch trennen kann, obwohl man sich liebt.
    Ich denke, er möchte mich und sich schützen. Letzte Woche sagte er zu mir, dass er den Eindruck hat, dass ich genug eigene Sachen habe (Neue Stadt, neuer Job usw.)....
    Wäre seiner Sucht bzw. dem langen Entzug nicht gewachsen.

    Am Sonntag haben wir nochmals telefoniert... Ich sagte ihm, dass ich an ihn denke... Seine Antwort: Du wirst mir vllt. nicht glauben, aber ich denke auch an dich...

    Habe einfach nur Angst, dass er mich vergisst.. :confused_face:

  • Boah! Achterbahnfahrt pur.

    Yannilein, ich schliesse mich dunge an...guck mal, was es bei dir macht, wenn solche Richtungswechsel kommen. Mein Mann ist zurzeit auch in einer Klinik (Benzo-Entzug und psych. Stabilisierung wg. Angsterkrankung). Bei ihm und mir sind die Dinge zwar etwas andersrum gelagert: ER möchte so oft es geht Kontakt, vermisst mich und unseren 2-jährigen Sohn unsäglich....ICH bin bis obenhin zu mit Dingen des Alltags, die ich irgendwie alleine schultern muss (und noch dazu verletzt und oft wütend auf ihn) und ziehe es dann vor, längere Besuchspausen zu machen. Nicht, um ihn zu bestrafen - sondern um mich abzugrenzen und hinzuspüren, bis wohin meine persönlichen Kräfte langen und wo ich Auszeiten brauche.

    Ich möchte dir ebenfalls raten, dein Hauptaugenmerk jetzt auf DICH zu richten und zu handeln, wie es DIR gut tut! Versuche, nicht so sehr auf ihn, sondern auf dich selbst zu gucken (diesen Rat muss ich mir übrigens selbst öfter geben :gu:). Überleg' vielleicht mal, ob Du überhaupt weitere Verletzungen dieser Art abfangen und aushalten kannst. Wenn - wie bei uns - "der Karren erst einmal in den Dreck gefahren ist", kommt man da zwar v i e l l e i c h t wieder raus....aber sicher nicht sauber.

    Hmm...noch eins - ohne dich jetzt erschrecken zu wollen. So ein ähnlich krass-widersprüchliches Verhalten, wie das von deinem Freund ist mir in meinem Leben nur einmal begegnet, als mir ein Bekannter in einem Brief einen Heiratsantrag gemacht hat, der sich Von schreibt....und mich bei der nächsten Begegnung kaum mehr von der Seite angeschaut hat, weil seine starken Gefühle mittlerweile wieder verflogen waren. Allerdings hatte dieser Mann eine Borderline-Störung, welche dieses schwarz-weiss-Denken ("Entweder-oder"-, "Alles-oder-Nichts"-Denken) verursacht hat.

    Ganz viel Kraft und hilfreiche Gedanken dir! :cy:

  • Ja, das sagen alle... Dass ich auf mich achten soll. Das werde ich tun. Die Entscheidung für den Job stand auch schon, als noch alles gut war... (Entfernung zu ihm: 90 km)
    Werde morgen mal sehen was die Herrschaften von der Beratungsstelle sagen... Aber wahrscheinlich nix anderes als ihr...!
    Ich freu mich auf meine neue Zeit... Aber trotzdem vermisse ich ihn unendlich...

    Ich weiß, dass ich ihn liebe, aber ich darf nicht vergessen auch mich selbst zu lieben und an mich zu denken...
    Ehrlich gesagt, glaub ich grad nicht daran, dass es wieder was wird mit uns...

    Habe, wie gesagt, Angst, dass er mich in der kommenden Zeit einfach vergisst... :face_with_rolling_eyes:


  • Hallo Ihr Lieben,

    hatte vorgestern bevor mein Freund mir schrieb, dass er keinen Kontakt mehr will, ein Päckchen mit Süßigkeiten etc. in die Entzugsklinik geschickt. Heute kam es mit dem Vermerk "Annahme verweigert" zurück... :loudly_crying_face: Wieder ein Nackenschlag... Aber auf der anderen Seite kann ich es verstehen. Jegliche Art von Ablenkung tut ihm nicht gut und es geht ihm halt sehr schlecht...

    Bis später

  • Moin,

    ich kann deinen Freund, zumindest was den jetzigen Kontaktabbruch angeht, vollkommen verstehen. Das war während meines Klinikaufenthaltes auch nicht anders. Ich habe zunächst ebenfalls den Kontakt zu allen Personen (nur eine Ausnahme) abgebrochen. Die Zeit ist einfach so aufreibend und intensiv, dass man wirklich mehr als genug mit sich selbst zu tun hat.

    So wie du jetzt deine eigene Position beschreibst, finde ich auch verständlich. Du kannst das jetzt fabelhaft nutzen, um mit dem entstehenden Abstand den Blick auf dich selbst zu richten. Was die Zukunft bringt, weiß eh niemand - egal ob da gemeinsam oder jeder für sich, oder aber auch gemeinsam und jeder für sich...

    Liebe Grüße,
    DerWaldfrevler

  • Hallo Waldfrevler,

    war heute bei eine Suchtberatung und habe mir ein paar Infos geholt.
    Ich weiß, dass diese Zeit sehr anstrengend für meinen Freund sind... Daher habe ich seine "Kontaktsperre" auch angenommen. Hatte ihm vor ein paar Tagen ein Päckchen geschickt mit einigen Sachen. Dieses kam heute mit dem Vermerk "Annahme verweigert" zurück. Das habe ich auch der Therapeutin heut erzählt. Sie hat mir dazu geraten, ihm mitzuteilen, dass es zurückgekommen ist und ihm vllt auch meine Ängste kurz mitzuteilen.

    Ich habe ihm vorhin auf die Mailbox gesprochen und das mit dem Paket mitgeteilt, ausserdem habe ich ihm gesagt, dass ich immer an seiner Seite bin und für ihn da bin. Ja, und dass ich Angst habe, dass er mich vergisst.

    Kann es sein, dass das passieren kann??? Dass er mich vergisst???

    LG

    Yannilein

  • Hey Lupa,

    habe am am Wochenende von jemandem erfahren, dass mein Freund nicht nur Canabis konsumiert hat, sondern auch Kokain. Ich hab es zwischendurch wohl mal vermutet, aber nicht wirklich dran geglaubt. Habe mir grade nochmal das Video von unserem letzten Bandauftritt angeschaut und feststellen müssen, dass er sehr sehr oft während des Auftritts, die Nase berührt hat und total euphorisch war. Konnte ich den Tag nicht beobachten, da er am Schlagzeug saß und ich eine der Frontfrauen war...

    Tja, als ich das hörte war ich erstmal geschockt wg. dem Koks, aber jetzt ist es genauso wie vorher...
    Er fehlt mir einfach unendlich..

    LG

  • Hallo Yannilein,

    wir hatten ja schonmal kurz miteinander geschrieben...

    Ich kann dir nur aus eigenen Erfahrungen sagen, dass eine Therapie & auch das Abstinent-Werden an sich, einem sehr viel abverlangt. Das ständig, kritische Auseinandersetzen mit sich selbst, ist unheimlich anstrengend & intensiv. Von daher kann ich die Entscheidung deines Freundes sehr gut nachvollziehen - es MUSS NICHT unbedingt damit zu tun haben, dass er sich eurer Beziehung nicht mehr sicher ist... Sondern zur Zeit einfach seine Kräfte für sich selbst benötigt.
    Daher ist es auch nicht unüblich, dass Therapeuten einem aus den oben genannten Gründen zu diesem Schritt raten. In manchen Kliniken gibt es daher sogar auch eine generelle Kontaktsperre.

    Natürlich kann ich aber auch dich & deine Ängste die aufkommen, sehr gut verstehen. Ich finde es klasse, dass du trotz deiner Sorgen, die Kontaktsperre akzeptierst & Verständnis für ihn aufbringst. Es ist wichtig, dass du dich aber auch auf dich konzentrierst & auf dich Acht gibst - dein Schritt, dich an die Suchtberatung zu wenden ist daher sehr gut :top:

    Ich weiß ja nicht, was ihr für eine Beziehung führt; wie offen ihr miteinander umgeht... Von daher finde ich es schwierig dir großartig "Ratschläge" mit auf dem Weg zu geben... Aber, falls dich deine Ängste ZU sehr einnehmen, sodass du keine Ruhe findest & dich nicht mehr auf DICH & deinen Alltag konzentrieren kannst - solltest du vielleicht versuchen für dich die Situation & den Raum für unnötige Spekulationen zu "entschärfen, in dem du dich vielleicht noch EIN einziges Mal meldest...

    Ich persönlich würde mich bei ihm entschuldigen, dass ich mich trotzdem nochmal melde, aber um Verständnis auch für deine Situation bitten. Ich würde ihn unverblümt fragen, ob er für euch noch eine gemeinsame Zukunft nach der Therapie sieht? Dass du Angst hast, dass er dich vergisst; dich fragst, ob er bereits für sich persönlich einen Schlußstrich gezogen hat...

    Sollte er verneinen, so kannst du nur vertrauen & ihm seine Zeit geben, die er benötigt... - (be)drängen wäre lediglich kontraproduktiv - auch wenn es sicherlich schwer fällt... Selbst wenn eine unerwünschte Antwort kommen würde - so hättest du aber endlich Gewissheit & wüsstest, woran du bist....


    Ich wünsche euch beiden Alles Gute...
    Liebe Grüße, pamuk

  • Hey Pamuk,

    wenn ich ihm jetzt schreibe, würde ich dann nicht seinem Wunsch auf Kontaktsperre entgegengehen? Er hat mir gesagt, dass er wieder mit seiner Ex zusammen ist und hat es nächsten Tag wieder revidiert. Seine Aussage war: Ich wollte einfach, dass du besser von mir los kommst. Warum hat er mich nicht in dem Glauben gelassen, dass er mit ihr zusammen ist. Warum wollte er nochmal mit mir reden und diese Aussage zurücknehmen?? Bin einfach verwirrt und möchte Rücksicht auf ihn nehme. Um mich mache ich mir keine Sorgen. Ich fange jetzt in Köln meine Arbeit an und habe meinen Alltag. Mir geht es einfach nicht so gut, weil ich nicht weiß was er macht und ich nicht weiß wie es ihm geht... Ich möchte einfach an seiner Seite sein.

    Wenn das heißt, dass er zur Zeit ne Kontaktsperre will, dann werde ich das akzeptieren... Ich liebe ihn und werde seinem Wunsch nachkommen. Auch wenn es mir sehr sehr schwer fällt...

    Liebe Grüße

  • Hallo Yannilein,

    schön, dass Du dich gemeldet hast! Hab schon an dich gedacht, wie's dir jetzt geht. Was Pamuk geschrieben hat, finde ich rundum trefflich verfasst - dem kann ich mich gern anschliessen. Wenn Du trotz allem auf ihn warten, die Kraft aufbringen kannst und wirklich selber klarkommst....tja, dann ok.

    Doch bitte pass auf dich auf! Such' dir rechtzeitig Hilfen, wenn Du merken solltest, dass was nicht so rund läuft - egal in welchem Lebensbereich. Dass es dich nicht aus den Latschen kippt, wenn an zwei, drei anderen Stellen plötzlich die "Stützpfeiler" wegbrechen. Diesen Rat möchte ich dir mitgeben, weil's mir so passiert ist. Nach der Klinikeinweisung meines Mannes dachte ich: "Ok, da komm' ich schon mit klar. Er ist ja dort erst mal in Sicherheit und hat Hilfe". Allein mit dem Kind sein war ich noch von seiner (nicht allzu lang zurückliegenden) Reha gewöhnt. Dann wurde mein Kind krank. Dann wurde ich krank. Dann rief mein Mann ständig an, weil er mit dem Stationspersonal nicht klarkam....dann musste ich Ämter-Trallala erledigen und schwierige Telefonate führen, wo es um unsere finanzielle Existenz ging.... Nebenbei lief das stressbelastete Verhältnis zu meiner Mutter...und dann kam plötzlich noch ein Konflikt mit dem Vermieter dazu.

    Weisst Du, was ich meine? Die "Ursprungssituation" habe ich mir zugetraut. Doch was noch alles dazu kam, hätte mich (fast) zum Totalzusammenbruch gebracht. Ich hoffe natürlich, dass Du einen superguten Start in deine neue Jobwelt antreten kannst und dass keinerlei heftigen Sachen sich außenherum um dich aufbauen! Alles, alles Gute dir!! :bb:

  • Hey Lupa!


    Tja, es ist keine einfache Situation in der ich da stecke. Meine eigene Erkrankung (Morbus Bechterew) lässt mich grade auch net in Ruhe. Habe oft starke Schmerzen, aber diese machen sich auch teilweise bemerkbar, wenn ich seelischen Stress hab. Ich kann ja jetzt nix anderes tun, außer warten. Mein Leben geht weiter... So oder so. Jetzt kommt erstmal der Umzug ins 300 km entfernte Köln und dann an die Arbeit. Ich freue mich drauf. Es wird mich ablenken...


    Ich werde mir dennoch abends eine kurze Zeit gönnen, um an ihn zu denken. Ich werde ihn nicht vergessen und ich hoffe er tut es auch nicht.... S. ist stark und er schafft das...
    Ich glaube an ihn...


    Liebe Grüße

  • Hey Leute,

    packe grade meine letzten sieben Sachen zusammen und morgen geht es dann in meine neue Heimat Köln... Ich freu mich sehr...

    Mit meinem "Freund" ist Funkstille. Habe eine SMS bekommen, dass ich zu seiner Vergangenheit gehöre und ihn nicht mehr anrufen bzw. SMS schicken soll.
    Wie das jetzt alles weiter verläuft steht in den Sternen. Aber ich denke, es ist gut so wie es ist. Ich habe alles getan...

    Liebe Grüße

    Yannilein...  :wink:  

  • Na, Du hast ja momentan auch ganz andere Gedanken.
    Auf alle Fälle wünsche ich Dir einen guten Anfang in Köln.
    Wäre schön, wenn Du mal berichten würdest :smiling_face:
    Viele Grüße
    dunge

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