Kann man wirklich nichts machen?

  • Also hallo erst mal, ich bin neu hier und hoff einfach, dass ich nicht
    gleich in irgendein Fettnäpfchen trete, weil ich gegen irgendeine
    Forenregel verstoße.
    Dann leg ich einfach mal los. Mein Freund, der seit ca 2 bis 2 ½ Jahren
    kifft und das mindestens ein Jahr bereits exzessiv (täglich) bringt
    mich langsam um meinen Verstand.
    Als wir unsere Beziehung vor 8 Monaten begonnen haben, hatte ich schon
    befürchtet, dass es irgendwann so weit kommen wird. Er jedoch
    versprach mir das Blaue vom Himmel, sagte er würde für mich
    aufhören (zu diesem Zeitpunkt hätte ich nie eine Beziehung mit
    einem Kiffer angefangen), sprach von guten Vorsätzen und all dem.
    Ich weiß, ich hätte ihm niemals glauben sollen, hätte nicht so
    naiv sein sollen.
    Für 2 Monate ging es dann auch noch gut, von einem Tag auf den anderen
    beendete er seinen Konsum. Nach besagten 2 Monaten fingen dann jedoch
    die Probleme an. Jedes Wochenende begann er immer mehr zu trinken
    (kompensierte damit wahrscheinlich sein Verlangen), wurde aggressiv,
    warf mir immer wieder an den Kopf, dass es gemein und unfair wäre,
    dass er nicht kiffen 'dürfe', dass ich ihn von Anfang an in die Enge
    gedrängt hätte (entweder hörst du auf zu kiffen oder kannst es
    gleich vergessen, dass ich dir eine Chance gebe).
    Letztendlich hab ich mich dazu überreden lassen das 'Kiff-Verbot' etwas zu
    lockern.
    2 mal im Monat hieß die Devise. Obwohl mir gleich war, dass es vermutlich
    nicht dabei bleiben wird willigte ich ein, wollte einfach nicht mehr
    streiten. Dennoch hatte ich ständig im Hinterkopf, dass er
    vielleicht genau durch diese Entscheidung in sein altes Suchtmuster
    fallen könnte.
    Nach ein paar Monaten kam dann raus, dass es wirklich nicht bei den 2
    Malen geblieben ist und dass er es ständig hinter meinem Rücken
    gemacht hatte (nach seiner Aussage 'nur ein paar mal').
    Dadurch entflammte natürlich wieder ein neuer Streit, ich wusste nicht wie
    ich ihm in dieser Hinsicht jemals wieder vertrauen könnte, wusste
    nicht weiter, stellte ihm ein Ultimatum, wodurch er es nun ständig
    hinter meinem Rücken machte. Ich konnte einfach nicht konsequent
    bleiben, machte ständig Schluss, wollte ihn jedoch nie wirklich
    verlieren, wollte ihm viel mehr einen Denkanstoß geben, der jedoch
    seinen Sinn verfehlte.
    In einer etwas längeren Beziehungspause fing er wieder mit seinem
    regelmäßigem Konsum an, versprach jedoch, dass er es schon wieder
    unter Kontrolle kriegen wird.
    „2 Monate völlige Abstinenz und alles ist wieder ok.“ 2 Monate sind
    bereits verstrichen, an Abstinenz will er gar nicht mehr denken,
    aufhören will er nicht. Ich habe das Gefühl ihn mittlerweile ganz
    verloren zu haben, wenn ich ihm sage, dass er abhängig ist nimmt er
    das leicht hin.
    Manchmal sagt er dann sowas wie : Kannst du mir nicht meine Sucht lassen?
    Oder: Manchmal wünschte ich einfach , du würdest mich in Ruhe abjunken
    lassen.

    Das Schlimmste daran ist, dass ich das ja sozusagen alles schon
    vorhergesehen und befürchtet habe und dass ich es dennoch geschehen
    ließ.

    Ich weiß einfach nicht mehr weiter, weiß dass ich ihm nicht groß
    helfen kann, solange er nicht von sich selbst aus beschließt
    aufzuhören oder aufhören zu wollen. Aber er zerstört damit unsere
    Beziehung, die ihm nach eigener Aussage aber immer noch sehr viel
    bedeutet.
    Vor kurzem hab ich mal was von 'Co-Abhängigkeit' gehört und frage mich
    ob das bei mir der Fall sein könnte, da ich ihm unbedingt helfen
    will, es aber nicht kann und dann meistens frustriert und hilflos
    einfach weinen möchte.
    Ich hab mir schon einige Threads hier im Forum durchgelesen und bin mir
    sicher, dass es hier Menschen gibt die viel größere Probleme haben,
    dennoch weiß ich mir gerade nicht anders zu helfen, als mir einen
    Teil des ganzen Frust von der Seele zu schreiben.
    Was vielleicht noch erwähnt werden sollte: Ich kiffe gelegentlich auch
    mit ihm und bekomme dadurch auch immer wieder ein schlechtes
    Gewissen, da ich für gewöhnlich die Rolle des Moralapostels
    einnehme (die aber so viel Kraft kostet!) und kann auch schwer Nein
    sagen, wenn er mich denn fragt. Jedoch bin ich mir ziemlich sicher,
    dass mir die Kontrolle nicht so entgleiten wird wie ihm.
    Wir beide sind erst 16 Jahre alt eher jung und ich würde selbst sagen,
    dass ich gerade noch ein Kind bin und eigentlich solchen Problemen
    noch nicht gewachsen bin. Außerdem ist es gerade mal meine zweite Beziehung und ich leide bereits unter extremen Verlustängsten und will ihn unter keinen Umständen verlieren

    Ich würde mich über jedes Feedback, seien es auch nur aufmunternde
    Worte freuen. Hoffe einfach, dass niemand denkt, dass ich nur ein pubertärer Teenager bin, der nur ne Runde rumheulen will. Wie bereits erwähnt ich wusste mir einfach langsam nicht mehr zu helfen, da es in meinem Umfeld auch keine wirkliche 'Ansprechperson' gibt.

  • Du hast gegen keine Regel verstoßen :winking_face:

    Leider bin ich nur mobil da, aber ich werde gleich morgen früh noch richtig antworten.
    Vorweg, seist natürlich möglich aufzuhören, aber dein Freund ist noch nicht so weit oder hast wirklich keinen Bock ohne 'Cannabis.
    u
    Wie du schon schreibst, es klappt nur wenn er es unbedingt will.

    Eine Co-Abhangigkeit sehe ich gerade nicht :smiling_face:
    Und keine 'Angst, wir antworten auch jüngeren Mitgliedern.

    LG Franz

  • Na wie ist nun der Stand?

    Dass du selbst und noch zusammen mit ihm konsumierst, dass verstehe ich irgendwie gar nicht.
    Entweder hat man dazu einen klaren Standpunkt oder eben nicht :face_with_tongue:
    Um ehrlich zu sein, ich würde das dann auch nicht besonders ernst nehmen.

    Was das schlimme daran ist, gerade in eurem Alter ist eine Schädigung ja fast schon vorprogrammiert!
    Wenn wer mit 16 schon Suchtprobleme oder zumindest starken Cannabismissbrauch fabriziert, dann sollte auch klar sein, dass größere Probleme sehr wahrscheinlich sein können.

    Irgendwie habe ich auch das Gefühl hier vermischen sich 2 Probleme, also die deines Freundes und deine eigenen.
    'Co-Abhängigkeit ist zwar was anderes als wie du es beschreibst, aber wenn deine Verlustängste so extrem sind und dich und dein Leben so massiv beeinflussen, dann solltest das vielleicht auch mal mit einem Therapeuten erörtern.

    LG Franz

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!