Ich glaub mein Mann ist Sexsüchtig

  • Hallo, ich bin neu hier und auch ich habe eine traurige Geschichte. So langsam weiß ich nicht mehr weiter.
    Mein Mann und ich sind seit 13 Jahren zusammen und seit 10 Jahren verheiratet. Wir haben 2 Kinder, Hund und Haus und eigentlich könnte ich mich nicht beschweren. So führen wir eine sehr gluckliche Ehe.
    Wir hatten und haben immer schon ein sehr intensives Sexleben, was auch sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Es werden immer neue Dinge probiert, da wir sehr offen sind, gehen wir auch in Swingerclubs oder treffen uns woanders mit anderen Paaren. Eigentlich alles toll.
    Ich kenne es gar nicht anders, das sich bei meinem Mann eigentlich immer das Thema Sex present ist.
    Bevor wir zusammen kamen und das wusste ich, ist er oft fremd gegangen. Ich war Nummer 15 in seiner 8 jährigen Beziehung. Trotzdem habe ich mich in ihn verliebt.
    Er hat sich im Internet ständig Pornos angesehen und ich dachte immer, ist ok, besser als wenn er sich woanders vergnügt. Er ging auch nie allein weg, außer zur Arbeit und das ist auch jetzt noch so.
    Er hat immer zu seiner Mutter und Freunden gesagt, er wäre einer Frau noch nie so lange treu gewesen wie mir.
    Dann kam vor ca 3 Jahren die Zeit wo ich keine Lust mehr auf Sex hatte, weil ich ständig schmerzen hatte und hab dann nur alle paar Wochen mal still gehalten.
    Nun bin ich vor ein paar Monaten dahinter gekommen das er sich nachts nach der Arbeit auf Parkplätzen vergnügt. Auf einer gewissen Internetseite sucht er nach Frauen, Paaren und auch Männern. Ich vermute, das er sich überwiegend mit Männern trifft, weil nachts um 3 wohl weniger Frauen allein auf Parkplätzen verkehren. Diese Neigung wäre auch völlig ok für mich, denn das kann ich ihm nunmal nicht geben.
    Naja nach einem riesen Streit hat er mir auch "alles" gestanden und versprochen das in Zukunft nur noch alles gemeinsam läuft.
    Es kam so eine schöne Zeit, ich habe mich ganz neu verliebt. Unser intensieves Sexleben ging weiter. Er versprach mir, nichts mehr alleine zu machen, aber mir wird immer mehr bewusst das er das nicht halten kann oder will. Ee sucht weiter nachts nach heimlichen treffen.
    Die letzten 2 Wochen habe ich wieder das Gefühl das wir uns voneinander entfernen. Es wird nur noch fürs Wochenende geschaut mit wem wir uns wi treffen können. Die gewisse Internetseite ist pausenlos geöffnet. Er ist richtig gut drauf und nervös wenn die Aussicht auf einen netten Abend besteht und wenn dann doch nichts wird dann ändert sich die Laune und auch hier passiert dann nichts mehr.
    Ist er Sexsüchtig? Braucht er immer mehr einen neuen kick?
    Ich will ihn nicht verlieren, ich liebe ihn so sehr, aber ich langsam am Ende meiner Kräfte. Was soll ich bloß tun?

  • Servus celinico,

    auf so was antworten ist nicht einfach, weil man aus der Ferne natürlich nicht so viel dazu sagen kann - ich meine, ob dein Mann süchtig ist.
    So wie du es beschreibst, kann man das aber annehmen ...

    Faktoren für 'Sucht sind ja unter anderem, wenn er sich nicht an Absprachen hält, mehr oder weniger nur noch der Sex im Mittelpunkt steht und sogar alles davon abhängig macht.
    Kommt es nicht zum erhofften Kick am Wochenende, dann stürzt alles ...

    Wenn ich aber deine Zeilen so lese, dann hab ich irgendwie das Gefühl, dass du schon über Jahre versuchst seine eventuelle 'Sucht zu stillen.
    Du schreibst zwar, gemeinsam lebt ihr euer Sexleben aus, nur ist dem auch wirklich so?? Oder machst du da mit, weil du ihn halten willst?
    Bitte nicht falsch verstehen, aber vielleicht hinterfragst dich da mal ganz ehrlich und schreibst dazu noch was.

    Da du hier als Partnerin anfragst, ist die Antwort auch eher in deine Richtung platziert :winking_face:
    Das heißt, ich meine, du solltest dich mal aus der Situation nehmen!!
    Die ganzen Vermutungen (welche zum Teil dann auch bestätigt wurden) fressen dich nämlich langfristig auf.

    Vorweg, wenn wer in einer Partnerschaft süchtig ist, dann ist das eine krasse Belastung für die ganze Familie.
    Bei 10 Jahren Ehe dürften eure Kinder auch noch nicht so alt sein, oder??
    Damit will ich sagen, wenn dein Mann verantwortungsvoll damit umgeht, dann sollte er sich umgehend an einen Therapeuten überweisen lassen!!
    Nur so kann man klären, in wie weit sein Sex in eine Suchterkrankung ausgeartet ist.
    Sollte eine Diagnose kommen, dann ist natürlich Handlungsbedarf ...
    Wenn nicht, wäre eine Eheberatung vielleicht der Weg für euch beide - bitte beachtet, ihr habt Kinder, also sollte nicht sein Sexlerben die Familie bestimmen!!

    LG Franz

  • Also, das ist bei mir verschieden. Ich mag es schon mich mit anderen zu treffen, ich bin da nicht abgeneigt, aber ich brauch das nicht, mir würde der Sex nur zwischen uns beiden auch reichen.
    Es gibt Dinge die mache ich schon eher ihm zur liebe, aber nicht nur.
    Das Thema Sex ist für ihn immer present, 24 Stunden. Es ist ja nicht nur das er was fürs Wochenende sucht, sondern auch für sich alleine nachts nach der Arbeit. Und ib dem Punkt hält er sich halt nicht an sein Versprechen.
    Das er auch auf Männer steht, da hab ich kein Problem mit, jeder hat seine Neigung und ich fühle mich auch zu Frauen hingezogen, was ich aber nie ohne sein beisein ausleben würde.
    Ich habe ihm gesagt, wenn du das brauchst, dann sag es doch einfach. Ich will nicht wissen wann wo mit wem, ich will nur das er ehrlich ist.
    Aber das ist er nicht. Denn das was er nachts macht, macht er heimlich.

  • Dann wirst du dir die Frage stellen müssen - möchtest du das so weiter akzeptieren ...

    Letztlich kann aber nur er was an der Situation ändern und das sollte dir klar sein.
    Ist er dazu nicht bereit, dann musst du für dich Entscheidungen treffen.

    Daher halte ich eine klare Ansage deinerseits für wichtig ...
    Davor solltest du dir überlegen, was kann ich tun, wenn er nicht bereit ist, eine Änderung herbeizuführen.
    Meist ist es so, bevor man an einer 'Sucht was ändert, muss demjenigen klar sein, dass sonst nicht weitergehen kann.

    Und wenn auch jetzt keine Ferndiagnose möglich ist, wenn wer 24 Stunden nur an Sex denkt, dann ist schon von einer Suchterkrankung auszugehen.
    Was sagt er denn selbst dazu?

    LG Franz

  • Ich habe ihn da so noch gar nicht drauf angesprochen. Aber ich will mal behaupten das er das ganze gar nicht so dramatisch sieht. Für ihn ist das auch nur so ein bisschen popperei woanders.
    Er sagte zu einer Freundin, er würde mich über alles lieben und mich bestimmt nicht wegen sowas verlassen.
    Ich glaube auch nicht, das sich was ändert wenn er durch eine Trennung alles verliert.
    Wenn ich sicher sein könnte das er sich allein den Sex nur bei Männern holt, würde es für mich das ganze einfacher machen, weil ich weiß das ich ihm das nicht geben kann.

  • Dann würde ich vorschlagen, suche mal das Gespräch mit ihm und berichte dann wieder hier.
    Auf seine Reaktion kommt es an, da kann man sicher auch etwas mehr dazu dann sagen :smiling_face:

    Grundsätzlich solltest aber wirklich auch in dich gehen und für dich klären, ob du wirklich all das so mittragen kannst.
    Ich persönlich meine, nur weil es dann vielleicht um Männer gehen würde, kann man das doch nicht einfach von eurer Ehe abtrennen!
    Man kann nicht alles haben :winking_face:

    LG Franz

  • Ich habe gerade fast 3 Stunden mit meiner Schwiegermutter gesprochen und sie teilt diese Meinung und auch mein Schwiegervater hätte das immer schon gesagt. Mir wird das ganze erst in den letzten Wochen bewusst.
    Wir wissen aber auch nicht wie wir uns richtig verhalten sollen. Soll ich 13 Jahre wegschmeißen und daran zerbrechen? Soll ich meinen Kindern den Papa und das zu Hause nehmen?
    Ich weiß nicht mehr was richtig ist. Ich möchte ihm helfen, aber wie?
    Das geht doch nur wenn er es auch wirklich einsieht.

  • So ein vorsichtiges Gespräch mit meinem Mann hat nun stattgefunden. Er sagt es kann gut möglich sein das er Sexsüchtig ist, auch das er schon glaubt das er sich wahrscheinlich an sein Versprechen nicht halten kann. Er sagt er liebt mich und er würde niemals unsere Ehe in frage stellen. Er wolle mich nicht verlieren, aber wenn ich sage ich kann damit nicht leben, dann müsse er damit leben wenn ich einen Schlussstrich ziehen würde. Eine Therapie würde er nicht machen.

  • Noch muss man ja nichts wegwerfen oder in Frage stellen ...

    Was aber nun wichtig ist, dass er sich umgehend an einen spezialisierten Therapeuten überweisen lässt.
    So zeigt er Einsicht und den Willen zur Veränderung!
    Dass es dann zu Rückfällen kommen kann, das sollte nicht das Maß aller Dinge sein - damit müsst ihr als Angehörige rechnen-
    Punkt ist immer, auch wenn das passiert, muss umgehend über die Therapie weitergearbeitet werden.

    LG Franz

  • Tja und da liegt das Problem. Er wird definitiv keine Therapie machen. Wenn ich damit nicht leben will oder kann, dann müsste ich gehen. Dad würde er nicht wollen aber in kauf nehmen. Außerdem würde von alleine der Tag kommen wo er mir auch 100% treu sein kann, so seine Worte. Und ich bräuchte mir keine sorgen machen, er würde nie unsere Ehe in frage stellen. Wenn er fremd geht wäre das nur ein Stück Fleisch für ihn und spätestens nach dem zweiten mal uninteressant.
    Also habe ich jetzt zwei Möglichkeiten. Ich lebe damit weiter und gehe daran kaputt oder ich ziehe einen Schlussstrich, werfe alles weg und zerbreche daran. Keine schöne und schon gar nicht einfache Entscheidung.

  • Hallo Celinico,

    wenn Du mit einer offenen Beziehung leben kannst, dann lass alles so wie es ist und leide weiter! Fernab der Ironie ein paar harte Worte:

    Persönlich war ich an einer ähnlichen Konstellation zerbrochen. Ich habe eine 12 jährige eheähnliche Beziehung hinter mir – mit drei guten und neun schlechten Jahren - ein endloser Rosenkrieg! Swingerclubs, Bisexualität & Co. spielten eine große Rolle. Schräge Erotik und eine gewisse Neugierde sind sicherlich okay.

    Meine (Ex-) Partnerin brachte drei Kinder mit in die Beziehung. Ich weiß, dass dies eine hohe Verantwortung ist - für beide Seiten!

    Sobald jedoch kein Konsens über den Begriff „Ehe“ und eine gemeinsame Zukunft besteht, würde ich finale Konsequenzen ziehen. Emotionell bleibst Du auf der Strecke. So ist es mir ergangen und ich hatte vieles verloren. Das Loch, in das Du fällst, ist bodenlos!

    Letztendlich hast Du die Optionen richtig erkannt, lass Dich zu nichts drängen!

    LG

    Mickey

    2 Mal editiert, zuletzt von Mickey69 (7. August 2013 um 19:25)

  • Tja, genau das habe ich fast befürchtet celinico1, leider die übliche leier eines Süchtigen.

    Eines sollte dir nun klar sein, er ist nicht bereit was zu ändern, ansonsten würde er sich einer Therapie stellen.
    Ich kann dir nur eines garantieren, von selbst wird und kann sich nichts ändern.

    Solche Ausreden, es wäre nur ein Stück Fleisch - der Junkie würde sagen, ich kann immer aufhören, wenn ich nur will, das ist einfach nur eine Ausrede.
    Für solche Sprüche sind wir süchtigen bekannt, leider untermauert es deinen verdacht, dass es hier um eine Suchterkrankung geht.

    Dass er eure Ehe nicht in Frage stellt, das dürfte nun widerlegt sein, schlimm finde ich halt ganz besonders, dass auch eure Kinder da keine Rolle spielen.

    Kurz und gut, du sollst es hinnehmen, er will sich weiter vergnügen ...
    Geh bitte zu einer Angehörigen-Beratung, nur kann ich dir jetzt schon sagen, die werden dir langfristig eine Trennung empfehlen!
    Wenn du nicht weißt wohin du gehen kannst, dann sende via PN deine PLZ - dann nennen wir dir einige Beratungsstellen.

    Und nun mach was, für dich und deine Kinder, wenn er nicht bereit ist was dran zu ändern, wird er eure ganze Familie zerstören :frowning_face:

    LG Franz

  • Hallo Celinico,

    ich bin Angehörige eines Onlinesexsüchtigen und kann verstehen, was du da durchmachst.
    Auf seine Antworten würde ich nicht viel geben, denn er sagt dir nur das, was du gerne von ihm hören möchtest.

    Wenn fremdgehen für ihn nur ein Stück Fleischt ist, dass nach 2 Mal uninteressant wäre, warum braucht er dann die Parkplatzgeschichten? :winking_face:
    Und leider muss ich dir sagen, nur weil du dir vernünftig erklären kannst, dass um so eine Uhrzeit fast keine Frau draussen ist, muss das nicht so sein. Er kann sich da mit Männlein und Weiblein vergnügen.
    Was mich noch interessiert, wie läuft es bei euch sonst? Ist er liebevoll, zu dir zugewandt oder taucht er komplett in seine Welt ab?

    Wenn dein Mann nicht will, dann gibt es ja leider nicht viele Lösungen.
    Mein Mann hat zwar auch keine Therapie gemacht, aber nach 2 Jahren mit Rückschlägen dann den Absprung geschafft. Allerdings auch erst, als ich ihm die Pistole an die Brust hielt, ob er sich für die Sucht oder uns entscheidet. Er hat damals die Sucht schon in die Beziehung mitgebracht. Ich wusste davon nichts. Umso schneller habe ich es dann im gemeinsamen Alltag bemerkt.
    Ich konnte so einfach nicht mehr weitermachen. Frauenkontakte online, tagtäglich und ständig von sex. Inhalten und Medien umgeben zu sein..das war furchtbar. Wie wenn man mit 3 X unterschrieben hätte für eine Dreierbeziehung, von der man aber gar nichts weiß. Doppelleben eben.
    Nur das ich nicht mehr vorhanden war. Weder als Frau, Mensch, noch als sexuelles Wesen, sondern ausschließlich die Onlinewelt :wall:

    Da dein Mann so überhaupt keine Einsicht zeigt und auch für die Familie als solche nichts ändern möchte, musst du da die komplette Verantwortung übernehmen. Er tut es bestimmt nicht.
    Wenn Kinder im Spiel sind, muss man diese noch schützen.

    lg

  • Also den Kindern und mir gegenüber ist er toll. Er ist liebevoll und eigentlich liest er mir fast jeden Wunsch von den Lippen ab und auch für die Kinder macht er alles. Wenn ich es nicht wüsste, würde ich von seinen nächtlichen Aktivitäten nichts merken. Er vernachlässigt dadurch nichts.
    Das er sich dort mit Männlein und Weiblein Vergnügen kann weiß ich, aber ich weiß auch, das sich, gerade nacgts, fast nur Männer dort rumtreiben. Bin ja selbst schon oft genug mit ihm da rum gefahren.
    Die Sucht hat er auch schon mit in die Beziehung gebracht, nur habe ich sie nicht gesehen.

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