kiffe seit 16 Jahren

  • Hallo an alle !
    Ich würde mich gerne mal bei euch vorstellen, habe hier im Forum ziemlich viel durchgelesen und würde gerne meine Erfahrung mit euch teilen und ein paar Tipps wissen wie ich mein Vorhaben aufzuhören über die Bühne bringen kann.


    Ich habe meinen ersten Joint mit 14 geraucht, am Anfang eher einmal im Monat, dann am Wochenende und ungefähr ab dem Alter von 17-18 jeden Tag.. rückblickend kann ich mich genau erinnern als ich 18 war dachte ich : " scheisse ich glaub ich bin süchtig, dass kann aber gar nicht sein denn das Zeug macht ja nicht süchtig...auf jeden Fall werde ich mit 20 aufhören"..
    und dann wurde ich 25 und kiffte immer noch... und dann wurde ich 30.. und bin jetzt fast 32 und an der Situation hat sich gar nichts geändert.
    Ich hab manchmal Tage wo ich 3 g am Tag rauche, manche Tage nur ein Joint. Wenn ich happy bin rauche ich zum feiern, wenn ich traurig bin rauche ich zum kompletten abtöten meiner Gefühle, und das funktioniert !! ich kann mich so wegrauchen bis ich so Stumpf bin dass ich nichts mehr fühle, dann tut alles nicht mehr so weh.
    Manchmal habe ich ein Monat aufgehört und bin dann Rückfällig geworden nachdem ich einfach nur ein Abend rauchen wollte. und so war es alle andere male auch. Ich hab immer im glauben gelebt ich könnte es kontrollieren, ich wäre stärker, ich könnte Weed in der Tasche haben ohne es zu rauchen. falsch. wenn ich 10g hab und es Ot vom feinsten ist kann ich das alleine im null komma nix wegrauchen, das ist erschreckend wenn ich denke wie Breit ich von ein paar Züge bin wenn ich ein Monat nicht rauche.

    Ich bin jetzt alleine, ich habe nur 1 Kifferfreund, sonst niemand. Meine Familie wohnt nicht in der nähe, in der Uni ( studiere mittlerweile seit 8 Jahren.. wer weiß wieso ) kann ich keine neue Freundschaften binden, ich halte alle für Idioten ( obwohl ich warscheinlich der Idiot bin ). Meine Familie wendet sich langsam von mir auch ab wenn ich jetzt keine Wendung mache.
    Jedenfalls habe ich mich in den letzten 7 Jahren ( wo mein Konsum auch deutlich gesteigert ist ) komplett isoliert. Ich bin von mir aus schon schüchtern und das hat die Sache noch verschlimmert.


    Und die Ausflipper die ich hatte.. ich habe jeden vergrault mit meiner Streitsüchtigkeit. Ich hatte letztes Jahr aufgehört und danach eine Frau getroffen die ein wunderbarer Mensch ist, ich war sehr in sie verliebt und dachte dass es das Ende mit dem Kiffen war, doch danach wurde sie plötzlich Schwanger, Uniprobleme, meine Ex nimmt mir den Hund weg, kriege eine fette Anzeige, meine Oma im Krankenhaus.. ich ab einfach den Druck nicht standgehalten und habe wieder angefangen..
    Jetzt wurde ich verlassen, weil sie kein Vertrauen mehr in mir hat, weil ich diese Wutanfälle hab, weil ich mein Wort nicht halten kann. Weil ich ein scheiss Kiffer bin. Und meine Tochter ist auch weg bei ihr, und ich schaffe es nicht ihr klar zu machen dass ich eigentlich nicht der Ausflipper bin und auch aufhören will, dass ich diesen Druck im Moment nicht standhalten konnte.


    Ich wache jeden Morgen auf und denke an meiner Tochter, denke wie jetzt neben mir sein konnte und wie ich eine glücklich Familie mit meiner Freundin haben könnte.. stattdessen habe ich mich für das Weed entschieden und werde es mein ganzes Leben lang bereuen. Es ist zwar nur ein paar Monate her wo ich mein Versprechen gegeben habe aufzuhören, habe es versucht, komme aber nicht über die Monatsgrenze..
    Heute werde ich mich am Relize it Programm anmelden, habe mir das Buch "suchtfrei" gekauft dass viele Empfehlen, habe mit dem Autor geredet und er hat mir ein Therapeut hier in der Nähe empfohlen der auch mit Hypnose arbeitet. Weiß nicht ob ich mir das leisten kann.


    Habe mit der Mutter meiner Tochter geredet, sie war selbst zur Drogenberatung vor ein paar Wochen. Ich weiß dass ihr da gesagt wurde das sie mich verlassen soll. Da wurde ihr auch gesagt das ich stationär behandelt werden soll. In anderen Orten wurde mir gesagt ambulant. Hab das Gefühl dass die von der Drogenberatung meiner ex irgendwas zugelabert haben um sie zu beängstigen damit sie mich verlässt.


    Ich weiß nicht mehr... was soll ich tun?

    Einmal editiert, zuletzt von werbinich (18. Dezember 2013 um 16:17)

  • Hey!

    Da hat sich ja was ziemlich angesammelt..
    Du hast ja deine Verhaltensmuster schon richtig erkannt, genauso wie den Kreislauf den das ganze immer wieder nimmt. Hypnose und alles schön und gut, aber es gibt nun mal keine Wunderheilungen.
    Ich denke du solltest über einen längeren Klinikaufenthalt nachdenken.
    Fakt ist das du in deiner angestammten Umgebung schlecht (und ich meine wirklich sehr schlecht!) aus deinem Muster rauskommst, während man sich dort um dich kümmert d.h. auch wieder alternative Beschäftigung aufzeigt um dich auf andere Gedanken zu bringen und dein Selbstbild wieder zu stärken.

    Deine Tochter ist doch ein super Ziel um dich in den Griff zu kriegen oder? :winking_face:

  • Danke für die Antwort.
    Ich hätte nie gedacht daß ich es in meinem Leben so dermaßen übertreiben würde mit dem Kiffen, an sich hab ich vieles ausprobiert aber es blieb auch dabei.
    Nur das Kiffen, ich muß mir eingestehen das es ein krankes Verhälnis geworden ist. :bet:  es ist so.

    Du hast Recht mit dem Klinikaufenthalt..mir wurde es schon geraten aber ich bin so ein Dickkopf  :wall: ich habe halt nur Angst 6 Monate weg zu sein :winking_face_with_tongue: . Ich war heute bei der Drogenberatung nach langer Aufforderung meiner Eltern und warte jetzt auf einen Termin und dann werden wir entscheiden ob ambulant oder stationär, auch weil das erst in 4 Monate sein wird. Also hab eigentlich 4 Monate Zeit.
    Ich nehme die stationäre Behandlung ernsthaft in Betracht..obwohl mir gesagt wurde es kommt eher selten wegen dem Kiffen vor, dass man eine stationäre braucht. ich hab bisher einen Fall hier gelesen.
    Naja, das ist mein Plan jetzt:

    - 4 Monate auf meine ambulante (ev.stationäre) Behandlung warten und in der Zwischenzeit:
    - 90 Tage online Ausstiegsprogramm von lass das grass + Buch "Suchtfrei" von Jan Geurtz
    - jede Menge Motivation

    Mir ist etwas mulmig beim Gedanke in stationärer Behandlung zu gehen . :confused_face:
    ..ich sehe es auch wie ein persönliche Niederlage (mein ganzes pro-Kiff gelaber in den Jahren..wie geil Cannabis ist und wie scheisse Zigaretten ecc ecc), aber ich gebe auf :8:habs verstanden...und vor allem ich gebe es zu...ich habe Fehler gemacht. ich habe jetzt ein Problem :frowning_face: schon traurig..


    Ja...meine Tochter hat mir die Augen geöffnet ,ich muß es jetzt tun und mein Leben wieder im Griff kriegen, es ist auch erschreckend wie viele Leute Kiffer einfach nicht ernst nehmen, mich nimmt ja keiner mehr ernst :14:

  • 4Monate.. macht mich irgendwie sauer das man die Leute solange hinhält, weil 4 Monate superlang sind.
    Ich würd das Dingfest machen und Sachen wie lass das gras oder so erstmal weglassen, nehmen wir an du schaffst das Programm, dann würdest du bestimmt sagen Klinik ist nicht mehr nötig.
    So kannst du dich seelisch ohne druck auf den Aufenthalt vorbeireiten.
    Ich kenne ein paar Leute die das hinter sich haben, ist alles halb so wild Mann :winking_face:
    Stell dir das nicht wie ein Gefängnis vor, du lernst halt jede menge und vor allem auch so Sachen wie deinen kopf beherrscht wenn er dich wieder mit ausreden oder so zum rauchen überreden will.
    Bleib am ball!

  • Lass das Gras ersetzt keine stationäre Therapie!
    Nur warum sollte man nicht vorübergehend auch was für sich tun?

    Wenn man Quezens Anmaßung betrachtet, dem wirklich so wäre, dann würde derjenige auch die Therapie abbrechen, wenn er 4 Wochen clean ist :face_with_tongue:

    Ich sehe es jedenfalls nicht so und kann von mehreren Leuten berichten, die auch nach LdG noch Therapie gemacht haben.
    Therapie bedeutet ja nicht allein clean sein, das ist doch nur der erste (mini-)kleine Schritt.
    Entweder will man die Änderung, - wobei klar sein muss, das geht erst wenn man sauber ist - oder eben nicht.

    In der Regel wird man eh ambulant betreut, bis eine stationäre Therapie beginnen kann.
    Ob über eine SHG, ob über vereinzelte Sitzungen oder auch so was wie LdG - meiner Meinung der völlig richtige Weg.
    Es wird Rückschläge geben, warum also 4 Monate Däumchen drehen und nicht gleich was tun??

    LG Franz


  • Wenn man Quezens Anmaßung betrachtet, dem wirklich so wäre, dann würde derjenige auch die Therapie abbrechen, wenn er 4 Wochen clean ist :face_with_tongue:

    Na dann liegt hier ganz einfach nen klassischer Kommunikationsfehler vor!
    Das Anmaßung hab ich mal überlesen ;>

  • Hey, ich hab gerade Ähnlichkeiten zwischen dem was du geschrieben hast und mir selber endeckt. Bei mir ist es nur das verf****te Pep. Ich komm da nicht von weg. Aber ich will jetzt auch ne Therapie machen. Hab ja eigentlich schon mal eine gemacht. Mit 18 oder 19 Jahren. Nur damals war ich wegen Heroin und Kokain da. Bin da so blöd irgendwie reingerutscht. Musste dann aber in ne andere Therapieeinrichtung wechseln und bin dann kurz vor ende wieder abgeschmiert. ein paar Monate. bin erneut in die Entgiftung und dann in die Nachsorge. Und seit dem kein Heroin mehr angepackt. Aber dann kam das Amphetamin und dann hab ich fast 10 Jahre Vollgas gegeben.Dann pasierten ein paar miese Sachen und ich schwor mir aufzuhören. Und hab die letzten Jahre gekämpft und gekämpft. Und habs ja auch fast geschafft ohne Pep . Hab mich dafür aber von allen Leuten, die ich kannte getrennt. Na super, zwar fast Drogenfrei, jeden Tag arbeiten, aber einsam. Hab mich immer mehr zurückgezogen. Dann noch ne heftige Geschichte mit meiner Ex. Wir waren 7 Jahre zusammen. Dann fing ich an mit nem Spiel bei Facebook und hab seit dem nix mehr gemacht außer jede Sekunde Freizeit vor dem Rechner zu verbringen. kein Haushalt mehr gemacht, gar nix. Im Oktober arbeitslos geworden und seit dem ist wieder vorbei. Und Heiligabend ist meine Ex, nachdem ich sie von ihrem neuen Macker weggeholt habe (mit ihrer Tante zusammen) und durch die entgiftung begleitet habe wieder zu ihm zurück gegangen. Und jetzt ist vorbei. Jetzt will ich wieder ne Therapie machen und weg von allem hier und irgendwo neu anfagen.
    oh, hab bisschen weit ausgeholt und bisschen viel über mich gequatscht. Wollte eigentlich nur sagen, dass so ne Therapie eigentlich ne ziemlich gute Sache ist. Und auch Spaß machen kann. Natürlich ist das nicht immer lustig und es gibt mit Sicherheit auch Momente wo man richtig abkotzen könnte. Aber mir hats eigentlich ziemlich viel gebracht. Du musst das natürlich auch wollen und zwar von dir aus. Ich bin ja dals direkt aus dem Jugendarrest dahin gekommen. Aber jetzt bin ich 35 und wünsch ich mir nichts lieber als endlich davon weg zu kommen.Also ich würde ne stationäre auf jeden Fall vorziehen. Und auf jeden Fall weg von deinem bisherigen Umfeld.

  • Was ich nicht so ganz verstehe.

    Du denkst ueber die Tochter nach...aber was ist mit der Mutter Deiner Tochter ?

    Kein Wort darueber das sie ein Kind mit Dir bekommen hat aus Liebe zu Dir ?

    Und das Dein Konsum weder Dir noch Euch gut tut bedarf keiner echten Erklaerung, oder ?

    Lass es sein.Das geht wenn man will.

    LG Siegfried


  • Kein Wort darueber das sie ein Kind mit Dir bekommen hat aus Liebe zu Dir ?

    Sowas passiert auch ohne Liebe.

    Lass es sein.Das geht wenn man will.

    Halt ich für nen sehr gefährliches Statement.
    Mit über 3000 Posts wirst du wissen dass sich die Leute nicht hier anmelden weil sie nicht wollen.


    @Pedda, mach dir am besten mal nen Thread auf, tut ganz gut sich da rauszulassen und in Sachen Pep gibts hier viele Member mit sehr guten Hinweisen :winking_face:

    Gruß!

    Einmal editiert, zuletzt von Quzen (27. Dezember 2013 um 19:05)

  • Halt ich für nen sehr gefährliches Statement.
    Mit über 3000 Posts wirst du wissen dass sich die Leute nicht hier anmelden weil sie nicht wollen.

    Recht hast Du, aber hier reden wir immer ueber den Ausstieg und nicht darueber was man nicht will.

    Die letzte Konsequenz eines Suechtigen bleibt erhalten. Entweder er ergibt sich seiner Sucht oder er kommt da raus. Und das rauskommen, ja, das geht, wenn er sich nicht aufgibt.

    Und ja....das heisst auch sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Und wenn ich das richtig verstanden habe ist ihm das Kind wichtig, oder ? Da wird er irgendwann irgendwelche Entscheidungen treffen muessen.

    LG Siegfried

    P.S.: Ein interessantes Thema das man ausdiskutieren kann. Ein neuer Thread oder wir in unseren Pf's.....aber das hier muessen wir damit nicht zukleistern.

    Einmal editiert, zuletzt von Siegfried (28. Dezember 2013 um 11:41)

  • Hallo, wer bin ich!

    Du schreibst, dass deiner Freundin geraten wurde, sich von dir zu trennen. Ich glaube nicht, dass Drogenberater so etwas empfehlen. Mir tut es sehr leid für dich, dass du nun keine Familie an deiner Seite hast. Meine Frau unterstützt mich in meinem Vorhaben, meine beidden Töchter acht und zwölf wissen nicht von meiner Situation. Manchmal ist es abeer auch sehr anstrengend. Arbeit, Familie, Depressionen und der Weg in ein ein Leben ohne Cannabis. Würde gerne mehr von dir erfahren. Ich habe hier einen Thread mit dem Theam "Ohne Kiffen erscheint mir mein Leben sinnlos" eröffnet. Wieviel hast du denn so gekifft, alleine, mit Freundden, heimlich? Wie alt bist du hast du einen job, der dich ablenkt?

    Leo

  • Na ja, so pauschal kann man das aber nicht sagen - dass man nie eine Trennung empfehlen würde :winking_face:

    Hier muss man unterscheiden, wen berät der Berater, den Angehörigen oder den Konsumenten.
    Zudem, wenn die 'Sucht der Beziehung/Familie zu sehr schadet, dann bleibt manchmal leider nichts - nur heißt das ja nicht, dass es auf Dauer sein muss.

    Nur manchmal muss man den Süchtigen zum umdenken "zwingen" und da ist hin und wieder eine Trennung - z.B. in der Zeit einer stationären Therapie - nicht so abwegig.

    Und wenn ich normal bei Beratungen nicht bei den Suchtstoffen unterscheide (Suchterkrankung definiere ich - 'Sucht ist Sucht), für die Angehörigen ist es schon ein Unterschied, ob es um 'Heroin oder 'Cannabis geht.
    Auf der anderen Seite hab ich auch Cannabisabhängige kennengelernt, die nicht weniger süchtig waren, als mir bekannte Heroinsüchtige.

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