Hallo in die Runde
Ich bin Claudia 52 Jahre alt und habe einen 32 jährigen Sohn , der Drogenabhängig ist , das fing schon in seiner Jugend an .
ER war schon immer mein Sorgenkind , früher wurde ADHS diagnosiziert und er
bekahm damals Ritalin , was er auch mitschuldig macht für seine sucht .
Damals wusste man noch nicht viel darüber und ich würde ihm das heute auch
nicht mehr geben , er ist aber von Ärzten getestet worden und mir wurde
es sehr nahegelegt ihm das zu geben ,obwohl es mir damit auch nicht gut
ging , was soll ich sagen , es war damals so und schuldgefühle hab ich
mir genug gemacht , ich kann es leider nicht mehr ändern .
Er nimmt alles mögliche was genau weiss ich nicht , er wohnte eine Zeit bei meinem Mann (wir leben getrennt ) da
hat er die ganze Wohnung auf denn Kopf gestellt und ihn ständig beklaut
und nicht nur ihn , er hat auch sonst einige Diebstähle gemacht , für
die er auch schon dreimal in der JVA war , meine Mann hatte ihn dann
rausgeschmissen und er lebte dann in einer Verfügungswohnung von der Stadt .
Um an seinen Drogenkonsum zu finanzieren , hat er schon einige einbrüche gemacht und war auch deswegen schon dreimal in der JVA.
Jetzt musste er wieder rein und hatte vor fünf Wochen denn Termin , er
ging aber nicht freiwillig und war immer auf der Flucht unter anderem
war er auch oft bei mir .
Es war mir nicht möglich ihn wegzuschicken , er sagte er hat Hunger und
ob er paar Stunden hier schlafen kann , daraus wurden dann drei Tage
oder so .
Ich muss dazu sagen , das wir trotzalledem eine inniges verhältniss haben .
Ich weiss das es nicht richtig war immer wieder nachzugeben , aber ich brachte es einfach nicht übers Herz die Türe zuzumachen .
Jetzt ist er gootseidank am Freitag aufgegriffen worden und muss seine
strafe von sechs Monaten absitzen , ich bin einerseits erleichter und
kann was durchatmen auf der anderen Seite
weiss ich nicht wie es weiter geht wenn er wieder rauskommt .
Die anderen male wo er in der JVA war , konnte ich mich denn Dingen
nicht so stellen , weil ich zusätzlich noch sehr mit mir beschäftigt war
.
Vor 11 Jahren nach einer Bandscheibenop. an der Brustwirbelsäule , war
ich nach der Op inkomplett querschnittsgelähmt und bin seitdem im
rollstuhl .
Ich musste mein Leben selber erst wieder sortieren und das erstmal
verarbeiten , er ist in der Zeit noch tiefer gerutscht weil ich sein
ganzer halt war , sein Vater ist Alokoholiker und da
gab es dann auch keine grosse Unterstützun , jeder war in seiner Sucht .
Jetzt erst konnte ich mich emotional ihm gegenüber wieder öffnen und
meine trauer und schmerz zulassen und hab ihm das auch gezeigt und
gesagt das ich das nicht mehr schaffe , ihn so zu sehen und dabei selber
kaputt gehe , er meinte das er das versteht und das auch nicht will .
Damals hab ich ihm nicht oft geschrieben , wie er in der JVA war und
wenn immer in dieser Richtung , das er was ändern muss , wenn er
rauskommt und eine therapie machen soll usw.
Jetzt möchte ich ihm eigentlich öfters schreiben , aber nicht unbedingt
so das ich ihm vorwürfe mache sondern ihm vieleicht impulse gebe , die
ihn selber dahin bringen könnte , das er selber was ändern will .
Ich habe Bilder von ihm gemacht in der Zeit als er hier geschlafen , wie
fertig er aussah und dann aber auch Bilder , als er hier war und wir
meinen 50igsten gefeiert hatten , das er trotzallem zu uns gehört , aber
ich wie das jetzt alles gelaufen ist nicht mehr mitmache .
Was meint ihr , was kann er annehmen soll ich oft schreiben und wenn was , ständig vorwürfe , will ich auch nicht schreiben .
Ich wollte mich jetzt in einem Forum mitteilen , wo Menschen sind, die
das nachempfinden können und es mir von der Seele schreiben .
Danke fürs lesen und für die aufnahme .
LG Claudia