Hallo zusammen,
heute habe ich mich hier im Forum angemeldet um mich etwas mit euch auszutauschen oder auch für Tipps und Erfahrungen.
Ich fange einfach mal an ein bisschen meine.. nennen wir es mal "Ausgangssituation" zu beschreiben. Zum ersten mal zum Joint gegriffen habe ich mit 15 und am Anfang war er auch wirklich nur sehr selten... Ich habe gelegentlich mit den Freunden einen geraucht..doch leider blieb es nicht bei gelegentlich. Mit 16 habe ich mir mit meinen Kumpels Jedes Wochenende die Birne dicht genebelt. Doch irgendwann war die Schulzeit vorbei... ich begann eine Ausbildung und hatte nun auf einmal mehr Geld.. ich fing an immer mehr zu kiffen. Häufig mit Freunden, manchmal auch alleine.
Mittlerweile bin ich 26 und seit ca. 6 Jahren rauche ich eigentlich täglich Gras. Es vergeht kein ein Tag an dem ich nicht Abends stoned auf dem Sofa oder vor dem PC sitze. Trotz des ganzen rauchens habe ich mein Leben halbwegs auf die Reihe bekommen, habe meine Ausbildung abgeschlossen, einen festen Job in der IT, einen Führerschein und habe eine eigene Wohnung.
Ich glaube das war das eigentlich gefährliche...ich habe mir immer selbst eingeredet.. du bekommst doch alles ganz gut hin, wieso sollte ich aufhören?
Mittlerweile muss ich leider sagen, dass das Kiffen mein Leben bestimmt und im Grunde dreht sich alles nur um dieses Thema. Ich habe überhaupt nichts mehr unter Kontrolle.
Wenn ich mich so langsam auf den Feierabend vorbereite drehen sich meine Gedanken eigentlich nur um ein Thema... schnell nach Hause und ran an die Bong. Der restliche Abend verfliegt dann einfach so und das Tag für Tag. Manchmal habe ich mir dann gesagt, "Hey heute mach ich was anderes z.B. treffen mit einem Freund der nicht kifft, oder mal wieder Sport. Doch am Ende vom Lied komm ich zu hause an und egal was ich mir vorgenommen habe, ich habe trotzdem als erstes einen geraucht. "ohh Sport mach ich dann morgen.. das treffen verschieben wir heute bleib ich auf dem Sofa ich bin kaputt"
Wenn ich am Wochenende aufstehe, wird als erstes einer durchgezogen und meist passiert den restlichen Tag nicht mehr viel. Ich kann keinen Tag ohne Kiffen verbringen. Der Kampf gegen den inneren Schweinehund geht immer verloren..
Viele Jahre hat mich das wenig gestört, aber mittlerweile beherrscht es zu sehr mein Leben. Ich habe in dieser Zeit Hobbys aufgegeben, Freunde verloren und kann nicht einen Tag etwas unternehmen ohne Stoned zu sein. Ein Wochenende in Prag oder zwei Wochen Urlaub am Mittelmeer? Nach einem Tag war ich schweißgebadet, Blähbauch, Schlafprobleme und Übelkeit.. was ist das für ein Urlaub wenn man sich als erstes was zu Rauchen organisieren muss, weil sonst der Urlaub zur Qual wird?
Anfang des Jahres habe ich mir das Ziel gesetzt, den Konsum deutlich zu reduzieren und im Leben voran zu kommen, als Startschuss habe ich ein Fernstudium begonnen und mich beruflich weiter zu bringen. Unterm Strich ist es kein bisschen besser geworden. Ich habe weiterhin jeden Tag gekifft, das einzige was ich einhalten konnte war beim Lernen noch clean zu sein. Doch wie konzentrieren, wenn man eigentlich nur an den nächsten Joint denkt? Und vor allem, wenn ich es denn mal schaffte mich für 2 Stunden aufzuraffen... hatte ich eigentlich am nächsten Tag die Hälfte wieder vergessen.
Ich habe den Punkt erreicht wo ich mir selbst sage, so kann es nicht weiter gehen. Ich will was von meinen Leben haben und nicht später zurückblicken und denken "hättest du mal nicht dein ganzes Leben verkifft"
Seit den 01.05. habe ich mir das Ziel gesetzt aufzuhören. Alles was ich noch an Restbeständen hatte, habe ich weg geworfen. Ich wusste zwar, dass mich die Droge im Griff hat aber damit hätte ich nicht gerechnet..
Heute ist erst der dritte Tag und ich fühle mich elend. Die erste Nacht lag ich bis ungefähr 3 Uhr wach. Dann habe ich eine Vivinox Schlaftablette genommen und konnte wenigstens einschlafen auch wenn nur für 4 Stunden. Auch die nächste Nacht war nicht viel besser und ich hab gegen 2:30 erneut zur Schlaftablette gegriffen. Ich hatte noch genau 2 Tabletten und bin jetzt schon am Überlegen wie ich heute Abend schlafen soll.. Ich habe kaum etwas gegessen und mir nur mit Mühe etwas rein gezwungen. Einmal hab ich das dann aber auch kurze Zeit später wieder erbrochen so schlecht war mir. Mein Bauch fühlt sich aufgebläht an und ich habe seit Sonntag weder festen Stuhlgang noch auch nur Ansatzweise Appetit auf irgendetwas.
Ich hatte mir schon gedacht, dass es nicht einfach wird, aber damit hätte ich nicht gerechnet. Die Entzugserscheinungen sind deutlich stärker als ich es erwartet hätte. Habe mir heute erstmal Obst und Gemüse gekauft und versuche es mit leichter Kost.. Aber gerade die Schlaf- und Magenprobleme machen es mir kaum möglich mich auf der Arbeit mal zu konzentrieren oder die von mir geforderte Leistung zu bringen.
Vielleicht hat ja jemand von euch, der das Ganze schon durch halt ein paar Tipps für mich, wie ich die nächsten Tage und Wochen etwas angenehmer gestalten und die Entzugserscheinungen mildern kann? Ich will das auf jeden Fall durchziehen und davon los kommen...