Das Ende meiner Unterdrückung

  • Hallo ihr Lieben,

    ich verfolge nun schon seit Tagen hier mehrere Themen bezüglich des Entzuges von Cannabis.
    Ich bin vollkommen neu hier und wollte mal schauen ob das reflektieren mich in meiner derzeitigen Situation weiterbringt.
    Ich hoffe ich kann es in meinen jetzigen Zustand gut beschreiben.

    Vorab gibt es denke ich etwas zu mir zu sagen. Ich bin 23 Jahre alt und habe mehrer Jahre lang mich täglich weggekifft.
    Wie viele es genau waren, ist schwer zu sagen. Ich habe ungefähr mit 15/16 meine ersten Erfahrungen mit Cannabis gesammelt.
    So richtig angefangen hat das ganze, aber glaube ich mit 17/18, als ich auf dem Berufskolleg war. Ich habe nie andere Substanzen zu mir
    genommen, ledeglich gekifft.

    Jedenfalls hab ich seit dem 29.08. aufgehört zu kiffen, da es mich einfach nur noch geekelt hat, den ganzen Tag im eigentrot zu gammeln.
    Nichts wirklich auf die Kette zu bekommen und mein Leben an mir vorbeiziehen zu sehen ohne das es mich wirklich stört.

    Ebenfalls möchte ich sagen, wer sich nicht für meine ganze Geschichte interessiert (was ich auch nachvollziehen kann),
    der rutscht bitte einfach zum rot markierten Übergang wo es um meine derzeitgen Probleme geht.
    Ich mag das einfach für mich alles mal niederschreiben. :face_with_rolling_eyes:


    Angefangen hat es mit den üblichen Jugendlichen Leichtsinn und der Neugier.Man war auf Partys und jemand hatte etwas Gras dabei.
    Man hat sich nichts schlimmes dabei gedacht und mal an einen Joint mitgeraucht.Die ersten Erfahrungen waren natürlich super! Die Lachflashs, das Gefühl einfach frei zu sein. Die ersten Fressflashs.
    Es war alles so wunderbar, keine schlechten Gedanken. Ich habe mich jedes mal wieder auf das Wochenende gefreut, denn da wusste ich, das ich meine Gedanken einfach baumeln lassen kann.
    Damals war ich auf der Realschule, große Möglichkeiten an Stoff zu kommen gab es für mich nicht, von daher war der Konsum auch geregelt.An Wochenenden mal einen Tag vielleicht.
    In den Sommerferien oder anderen Ferien umso mehr, aber auch noch im Rahmen.

    Als ich meinen Abschluss dort hatte, wurde mir bewusst das ich einen Schritt in meinen Leben geschafft hatte.Ich war 16 Jahre alt und wollte mich belohnen.
    Also habe ich mir statt den üblichen 10er am Wochenende auch mal unter der Woche was gegönnt.Die Zeit war einfach sorgenlos, lediglich die Angst von meinen Dad erwischt zu werden war da,
    aber da ich meistens den ganzen Tag auf Achse warhat es mich nicht weiter gestört und so wurde der Konsum immer mehr. Ich hatte dennoch nie das Gefühl von Sucht, denn oftmals gab es auch mehrere Tageder Abstinenz,
    wenn man mal wieder keine Möglichkeit hatte an Gras zu kommen.Die Ferien gingen um und ein neuer Abschnitt hat begonnen.

    Das Berufskolleg.
    Neue Menschen, anderes Umfeld, alles neu!
    Auch wenn in meiner Klasse viele Leute waren die ich kannte, so hat man doch den ein oder anderen Menschen kennengelernt und in anderen Kreisenangefangen abzuhängen.
    Aus den geregelten Konsum gestaltete sich nach und nach der Alltag. Ich wollte immer mehr und mehr, habe aber mir keine größeren Gedanken gemacht, da ich mich auf die Schule konzentrieren wollte.
    Das Kiffen war für mich in derzeit einfach zum abschalten da.Ich fing sogar an vor Klausuren oder Prüfungen zu kiffen, damit alles gechillter ist und ich mich auf das wesentliche Konzentrieren konnte,
    statt nervösund angst zu haben es zu verhauen. Leider war das nie die beste Lösung und man hat es deutlich an meinen Noten erkannt. Ich war nie wirklich ein Menschmit großartigen Lernwillen
    und habe immer nur das nötigste gemacht, allerdings kam ich damit immer gut durch. Nur als ich wusste, okay Berufskolleg, eventuellein Studium auf einer Fachhochschule, da fing ich an mich reinzuhängen.
    Aber wie schon erwähnt, hat sich das Kiffen auf meine Noten schlecht ausgewirkt.

    Ich blieb also hängen und schon wieder ein Umstieg.
    Neue Leute, neue Kreise die sich ziehen.
    In der neuen Klasse lernte ich einen guten Kollegen kennen.Es stellte sich heraus, das wir so ziemlich viel gemeinsam hatten.
    Wir hörten die gleiche Musik, hatten zu vielen Dingen die gleiche Ansicht, aber vorallem feierten wir beide absolut Gras ab.
    Kein Tag verging und ich wusste, er tickt. Ab jetzt gab es für mich keine Probleme mehr regelmäßig und ohne Probleme an den Stoff zu kommen.
    Dennoch hatte ich auch hier noch keine Probleme mal einen oder mehrere Tage ohne Gras auszukommen. Die Zeit verging und das Jahr davor
    scheinte sich komplett zu wiederholen. Ich fragte mich also ob es überhaupt der richtige Schritt sei das weiterzuführen oder nicht einfach
    eine Ausbildung zu machen. Nach langen hin und her beschloss ich also die Schule nicht zu beenden und mir eine Ausbidlung zu suchen.

    Damit fing alles erst so richtig an.
    Ich hatte keine Verpflichtungen mehr am hals.
    Ausschlafen, Zocken, Musik machen und vorallem kiffen!!!!!
    Mit dem Kiffen kam die faulheit und die lustlosigkeit was wirklich sinnvolles zu machen.
    Ich machte eigentlich nur noch den ganzen Tag Musik oder hing mit Kollegen ab.
    Ab und an mal eine Bewerbung geschrieben, aber wirklich viel Mühe gab ich mir nicht.
    Ich dachte mir immer, ach easy. In nen paar Monaten hast du eh was.

    Naja, leider falsch gedacht und aus den Monaten wurde ein Jahr.
    Ich hatte das Glück in einer Band zu spielen und ein guter Freund konnte mir über sich eine Ausbildung in dem Fahrradladen regeln, in dem
    er gearbeitet hat. Alles schien für mich auf einmal selbstverständlich zu sein und ich fing an dort zu arbeiten. Fahrräder fand ich schon immer toll,
    da ich selbst früher Downhill gefahren bin und es also super gepasst hat.

    Doch als ich Monat für Monat dort meine Ausbildung machte und es alltäglich wurde, hatte ich meine Zweifel ob ich es überhaupt durchziehen will.
    Natürlich hab ich auch in der Zeit gekifft wie ein blöder, nur seitdem jeden Tag. Jeden Abend, kam ich um 19 Uhr nach Hause, hab kurz gegessen und wusste,
    endlich wieder ein Tag geschafft und hab mir genüsslich mit Freunden die Birne weggekifft. Oft auch mal den ein oder anderen Gram in kürzester Zeit, da ich
    durch den Job natürlich nicht mehr so die Zeit hatte.

    Nach einen Jahr wurde es mir mit der Lehre zu viel und ich brach sie ebenfalls ab.
    Und schon war ich wieder an den Punkt angelangt andem ich einfach keine Verpflichtungen hatte.
    Bis heute lief es genauso. Ich hab mal zwischendurch in einen Nebenjob gearbeitet, aber eben nichts großes.
    Jeder Tag lief ab wie der davor. Musik, Freunde, Zocken, Kiffen, Schlafen, Musik, Freunde, Zocken, Kiffen, Schlafen.

    Ich hab von Morgens bis Abends gekifft. Jeden Tag. Ich weiß nicht genau wie lang, aber ich schätze 2 Jahre.
    Vor kurzem dachte ich mir dann okay, das wird mir zu viel und ich verringerte es auf den Abend, damit ich mal klar bei Verstand
    am Tag war. Dennoch hat sich rein garnichts an meinen Verhalten geändert. Ich war faul und lebte einfach so in den Tag hinein.

    Letztes Jahr lernte ich ein Mädchen kennen und somit war für mich eine 2. Droge gefunden und zwar die Liebe.
    Aus den üblichen treffen und abhängen wurde mehr. Sie hielt nicht viel vom Kiffen, aber ich lies sie auch nicht viel
    von meinem Konsum wissen. Dennoch war es mir unangenehm ihr gegenüber und es wurde automatisch schon weniger geraucht.
    Ich rauchte statt den üblichen gram am Tag nur noch 1-2 Tüten am Abend, manchmal auch was mehr.
    Ich dachte immer mehr über mich selbst nach und fragte mich ob überhaupt nochmal was aus mir wird,
    wenn ich denn so weitermachen würde und ob es überhaupt so mit meiner Freundin weitergehen würden,
    wenn ich nicht bald aufhöre. Also wurde es immer weniger. Bis genau vor einer Woche.

    Der Geburtstag meines Dads stand an und ich hatte viel zu helfen.
    Also dachte ich mir, okay! Heute rauchst du mal nicht. Freitag dann den letzten Joint geraucht.
    Samstag morgen aufgewacht und gewusst. Heute rauchst du nicht.
    Mir ist es einfach unangenehm vor der Familie dicht zu sein, grade wenn 40 Leute anwesend sind.
    Also den Samstag komplett nicht gekifft und schon am Abend habe ich mich leicht depressiv gefühlt.
    Also kurz ins Zimmer, einmal zusammengerafft und wieder hoch unter die Menschen.
    Einschlafen war echt kein Problem, da ich erst um halb 4 im Bett war und total müde war.

    Am Sonntag ging es mir als hätte ich eine Erkältung gehabt, aber habe mir nichts größeres bei gedacht.
    Sonntag Abend fiel mir dann das einschlafen schwer und ich Griff nochmal ins Baggy und baute mir einen Sticky zusammen,
    da ich wirklich nicht schlafen konnte. Es waren vielleicht 4/5 Züge nur damit mein Kopf bekommen hat was er wollte.

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    Jetzt aber zu meinen derzeitigen Problemen!


    Nun habe ich seit Sonntag Nacht nicht mehr gekifft und die ersten Tage waren die Hölle für mich.
    Ich hab gezittert wie verrückt, geschwitzt, heiß/kalt Wallungen, mir war schlecht, ich konnte nichts essen,
    ständige Unruhe aber vorallem diese depressive Stimmung!!!!

    Am Montag dann die totale Panikattacke gehabt, mit meinen Papa zum Arzt gefahren. - Ich dachte wirklich ich Sterbe.
    Er hat nichts gefunden, also Travor verschrieben bekommen gegen die Panik.
    Dennoch habe ich keine am Abend genommen, da ich mir grade bei
    so Medikamenten immer nur schlechtes denke und sehr vorsichtig bin.

    Am nächsten Tag habe ich mich nicht wirklich besser gefühlt. Also mal selbst recherchiert was es denn sein könnte.
    Keine 5 Minuten gegooglet und schon wusste ich das es Entzugserscheinungen vom Cannabis sind. Nach 2 Stunden musste ich dann
    grundlos heulen. Ich hab stundenlang geweint ohne wirklich zu wissen warum. Habe natürlich direkt meiner Freundin geschrieben,
    das sie doch bitte schnellstmöglich vorbeikommen soll. Doch auch als sie da war hab ich mich einfach allein gelassen gefühlt.
    Mir ging es richtig dreckig und ich wollte meine Familie einfach daran teilhaben lassen was denn wirklich los ist.
    Als der Tag dann verging war ich ziemlich K.O. vom ganzen weinen, aber konnte kein Auge zudrücken und so hab ich eine von den
    Travor Tabletten genommen, da es absolut von Nöten war. Ich konnte die Nacht einigermaßen gut schlafen und fühlte mich am nächsten Morgen
    zum ersten mal etwas "lebendiger".

    Habe mich dann Morgens auf's Rad geschwungen, da ich meistens den halben Tag alleine bin (wohne noch bei meinen Vater, Mutter verstorben).
    Ich konnte mich damit sehr gut ablenken, aber sobald ich wieder zu Hause war kam diese nervöse Unruhe in mir auf. Also ebenfalls wieder meiner
    Freundin bescheid gesagt das sie doch vorbeikommen soll. Bis zum Abend hin war alles okay, aber sobald Sie dann wieder ging, fing alles von vorne an.
    Die Nacht konnte ich auch wieder nicht gut schlafen.

    Für Donnerstag habe ich zusammen mit meiner Tante einen offenen Termin bei der Suchtberatung wahrgenommen.
    Aber an diesen Morgen ging es mir wirklich wieder zum kotzen. Ich hatte Schüttelfrost, diese ständigen Gedanken ob es niemals aufhört hat mich
    so zum weinen gebracht, das ich zwischendurch schnappatmungen hatte. - Jedenfalls kam meine Tante dann um halb 10 zu mir und so gut es eben ging
    habe ich mich überreden lassen doch dorthin zu fahren und mit den Therapeuten zu sprechen. Dieser wies mich immer wieder nur auf einen Stationären Entzug hin.
    Da ich aber aus Kindheitserfahrungen (dazu gleich mehr) mich nicht mit meiner derzeitigen seelischen Situation auf sowas einlassen kann, habe ich es mehrfach verneint,
    worauf er hin mich nur als Suizid auf 2 Beinen bezeichnete. Für mich war das in dieser Situation gar nicht toll und meiner Tante hat man auch angesehen das es ihr nicht
    unbedingt zugesagt hat. Allein das ich schon vorher geweint habe wie ein blöder und für mich in dieser Situation alles wirklich unerträglich war habe ich es natürlich dementsprechend
    aufgenommen. Jedenfalls sind wir danach zum Hausarzt gefahren und mir wurde zum ersten mal bewusst als wir im Auto saßen warum ich denn überhaupt so depressiv bin.
    Durch die ganzen Jahre des Konsums habe ich meine ganzen Probleme einfach nur vor mir hergeschoben. Meine Mutter ist an Krebs gestorben als ich 10 war. In diesen ganzen 13 Jahren!!!
    hatte ich wirklich rein niemanden mit dem ich darüber reden konnte. Ich wollte nicht mit meinem Vater oder meiner Schwester darüber reden, ich weiß nicht mal warum.
    Ich habe es sozusagen einfach hingenommen und in mich reingefressen. Durch die ganzen aufenthalte früher im Krankenhaus kann ich auch einfach keinen stationären Entzug machen, da ich mich vor jeglichen
    medizinischen Einrichtungen fürchte. - jedenfalls wurde mir zu diesen Zeitpunkt einiges klar und ich sprach zum ersten mal mit meiner Tante darüber. Daraufhin sind wir dann weiter
    zu meinem Hausarzt gefahren. Ich gab ihm also dankend das Travor wieder, redete mit ihm zum ersten mal über meine Sucht und den stand der Dinge. Er verschrieb mir nun Doxepin 50.
    Ebenfalls gab er mir einen Zettel mit damit ich mir einen Therapeuten suchen kann für meine derzeitige psychische Lage. Dazu gab es natürlich auch eine Überweisung für jenen Therapeuten.

    Am Abend dann habe ich alles unter tränen meinen Papa und meiner Schwester erzählt und ich dachte wenn ich es rauslasse kehrt mal etwas ruhe ein. Dem war aber leider nicht so, also schluckte ich eine halbe
    Tablette von den verschriebenen Doxepin 50 und konnte schlafen wie ein Stein.

    Der nächste Morgen war natürlich dementsprechend benebelt, da die Tabletten erst nach 2/3 Wochen richtig ansetzen und dieser Nebeneffekt von totaler Müdigkeit ausetzt (sofern ich es denn richtig im Internet lesen konnte).
    Jedenfalls brauchte ich erstmal bis 14 Uhr, nachdem ich um 10 Uhr aufgestanden bin, bis ich wieder einigermaßen klar im Kopf war. Wie auch die Tage davor habe ich viel Zeit mit meiner Freundin verbracht.
    Trotzdem lies der Gedanke mich nicht los das Doxepin ein starkes AD ist und ich habe mich auch da mal was weiter rein gelesen. Daraufhin bin ich zum Entschluss gekommen das ich auch gerne auf diese Tabletten verzichten würde
    um nicht gleich in die nächste Abhängigkeit zu rutschen.Der rest vom Tag war eigentlich alles andere als schlimm, da ich gut abgelenkt war und auch körperlich mich nicht ganz so schlimm fühlte.
    Nur das einschlafen hat wiedermal seine Zeit gebraucht.

    Heute Morgen ging es mir dann wieder etwas schlechter. Innere unruhne, körperlich leichte Entzugserscheinungen, wie Zittern und flauer Magen.
    Auch diese depressive Stimmung ist wieder da.

    In der gesamten Zeit vom 29.09 bis jetzt habe ich Schlaf und Nerven Tee getrunken, sowie Baldrian Dragees genommen.
    Auch seit zwei Tagen (einschließlich Heute) habe ich wieder richtig Hunger und kann vernünftig essen. Trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los,
    ob es wirklich normal ist so wie es mir geht. Diese ständige Unruhe macht mich wirklich fertig und ich weiß nicht wie ich abgesehen
    von der Ablenkung damit ungehen soll. Ebenfalls fürchte ich mich vor jeden Abend, keine Ahnung warum.
    Ich fühle mich noch nicht in der Lage mich zum Beispiel mit Freunden zu treffen ohne doofe Hintergedanken dabei zu haben.
    Ist das nur mein innerer Schweinehund den ich überwinden muss, oder sollte ich lieber noch etwas warten? Ich mein es ist nicht lang her seit meiner Entscheidung nicht mehr zu kiffen.
    Auch so Tipps wie Sport kann ich einfach noch nicht realisieren da es mich körperlich total fertig macht. Ich gehe keine 2 Meter und hächel wie ein Hund.
    Hoffentlich ändert es sich bald und ebenfalls hoffe ich durch die professionelle Hilfe einer Therapeutin wieder ins seelische Gleichgewicht zu kommen.
    Was ich mir noch überlegt habe, vielleicht Johanniskraut Tabletten zu nehmen, aber auch da habe ich Angst ohne diese nicht mehr auszukommen und abhängig zu werden wie bei Doxepin oder Travor.

    Ich denke ich habe die ersten Schritte getan um clean zu werden, aber dennoch ist es sau schwer für mich es durchzuhalten.

    Ich hoffe ihr habt Rat zu meinen Problemen oder könnt zum Teil nachvollziehen wie ich mich derzeit fühle.

    Es tut mir wirklich leid das vielleicht einiges sehr wirr rüberkommt, aber mein Kopf fühlt sich einfach wie ein Sieb an und sich zu konzentrieren ist echt schwierig.

    Zum Abschluss mag ich sagen das es wirklich gut tat, das hier alles zu schreiben und ich jeden der das Gleiche durchmacht nur alle Kraft wünsche durchzuhalten,
    denn ich für meinen Teil habe es wirklich satt eine Droge mein Leben bestimmen zu lassen!

    Da ich ein sehr musikalischer Mensch bin mag ich euch noch ein Lied mit auf den weg geben, was mir derzeit ein wenig Kraft gibt und da ich seitdem ich aufgehört hab
    viel an meine Mutter denke.


    VAGUE003 - Phobe


    In diesen Sinne wünsche ich euch allen ein angenehmes und erholsames Wochenende.

    Gruß Rismo :face_with_rolling_eyes::red_heart:

  • Servus Rismo,

    hab mir eben mal den kompletten Text durchgelesen.
    Das sind anscheinend ziemlich heftige Entzugserscheinungen von Cannabis die du da hast.
    Zuerst kann ich dir nur von Tavor abraten da es wie alle Benzos körperlich sehr abhängig macht. Doxepin zum Schlafen find ich jetzt nicht soo schlimm, wenn es in der ersten Zeit nicht anders geht. Bin momentan auch sehr frisch aus der aktiven Sucht draußen und kenne auch die Suchtdruck-Problematik..

    Viel kann ich auch nicht sagen..
    Genieß die Zeit mit deiner Freundin und schätze das sie da ist.
    Denk an die Sachen die Gras dich kosten kann (Führerschein, Motivation zu Arbeiten, Freundin, Freundeskreis, Interessen...)
    Geöffnet vor deine Familie hast du dich ohnehin schon.

    Die erste cleane Zeit nach einer "Entgiftung" sind das schwerste denke ich. (Komme grade aus Langzeit Therapie)
    Aber es soll angeblich von Tag zu Tag besser werden, wurde mir zumindest immer so gesagt..

    Kopf hoch, schaffst du schon..

    Hau rein..
    :winking_face:

  • Hallo esztragon,

    bei Travor war ich mir von Anfang an ziemlich sicher das es keine gute Idee sei, diese auf Dauer zu nehmen.
    Doxepin ist meiner Meinung nach trotzdem nicht das gelbe vom Ei.
    Gestern konnte ich allein durch Schlaf und Nerven Tee + den Baldrian Dragees sogar super schlafen.
    Wahrscheinlich aber auch dadurch, das ich mir gestern mal die Mühe gemacht hab mein Zimmer komplett umzustellen um
    diese ganzen unangenehmen Erinnerungen aus dem Kopf zu schlagen. Danach war ich ziemlich K.o.

    Heute Morgen habe ich zum ersten mal seit langen keine komische Unruhe und wenn sie doch kurz kam, habe ich einfach nicht weiter drüber nachgedacht.
    Was mir auch sehr hilft, da ich Kaffee und ähnliche Koffein inhaltige Getränke derzeit meide ist die alt bewährte heiße Zitrone.
    Das Vitamin C hilft ganz gut gegen jegliche Entzugserscheinungen (zumindes bei mir).
    Kann ich wirklich nur jeden raten der sich in der gleichen Situation befindet.

    Ich hoffe du schaffst es ebenso.

    Dir weiterhin auch viel Glück.

    Grüße :smiling_face:

  • Moin,

    Cannabisentzug nach der Zeit dauert, und das auch oft sehr lange und viele Anfläufe über. Wichtig ist, dass du dir jetzt ein anderes Leben aufbaust und vielleicht eine therapeutische Begleitung suchst falls es dir mal schlecht geht (und glaub mir, die harte Zeit beginnt erst ab zwei Wochen!).

    Und nochwas zu Tavor:

    FUCKING FINGER WEG!
    Ernsthaft, das Zeug ist übel und ne Abhängigkeit passiert sehr schnell, der Entzug ist sehr hart und steht Opioidentzügen nicht nach. Frag deinen Arzt lieber nach Neuroleptika wie Promethazin.
    Gerade das Substituieren ist die Gefahr, dasselbe gilt für Alkohol (Mir gehts jetzt grade so schlecht/ich kann nicht schlafen/Ist doch eh egal, also nehm ich eine Tablette).

    Dass das Zeug so leicht verschrieben wird ist immer noch ne Frechheit.

    Zur Info Tavor-Entzug | drugscouts.de

    Ein Kumpel von mir hat das Zeug nach nem Unfall ein paar WOchen bekommen und ist nun auch nach 14 Monaten noch arbeitsunfähig wegen Angstzuständen.

    Ansonsten gilt: Am Ball bleiben, aktiv sein, Sachen ausprobieren und einfach durchziehen.

    Gruss

    2 Mal editiert, zuletzt von Quzen (4. September 2016 um 12:25)

  • Sehe ich genauso wie du!

    Ich mag es wirklich erstmal ohne Tabletten und jeglichen ADs probieren.

    Lediglich Johanniskraut kam mir eben in den Sinn, aber selbst da bin ich mir auch unsicher.
    Vielleicht weiß einer von euch da mehr!

    Warum genau ist es ab der 2. Woche denn am schlimsmten?

    Gruß

  • AD's find ich ganz vertretbar, Johanneskraut arbeitet auf dieselbe Art und Weise.

    Naja das mit den 2 Wochen war natürlich Pauschal, kann nur von meinen Entzügen berichten, die hatten ziemlich genaue Phasen. DIe ersten beiden Euphorie und Aktivitätsdrang, Woche 3- 12 Checken was man für ein Leben geführt hat, Depressionen, Antriebslosigkeit etc und danach pendelt sich vieles wieder ein, anderes nicht.

    Sprich SInn meiner Aussage ist dass du einfach merkst dass es noch fiese Phasen geben wird und dann dabei bleibst :winking_face:

  • Vielen Dank dir erstmal!

    Dann werde ich es erstmal mit Johanniskraut ausprobieren.

    Es ist denke ich immer schon vorher ganz gut zu wissen, was auf einen wartet.
    Immerhin kann ich mich nun schon mal Mental darauf vorbereiten und mir vielleicht schon einen Plan für die Wochen aufstellen,
    wie ich meine Zeit verbringe. - falls denn mal ein Tag ganz schlimm wird.

    Ich denke mal auch hier wird Ablenkung das A und O sein.


    Nur eine Sache habe ich noch die ich komisch finde.

    All das woran ich vorher Spaß hatte, sprich Musik machen, vielleicht mal was zocken oder ähnliches finde ich
    derzeit einfach nicht toll. Ich kann es nicht lange machen ohne sowas wie einen "ekel" (da mir kein passendes Wort grade einfällt) zu haben.

    Ich hoffe nur das es sich auch bald legt, da grade die Musik ein großer Bestandteil meiner Hobbys waren. :neutral_face:

  • Das kommt wieder, spiel auch den ganzen Tag Gitarre ,dauert halt dem Körper wieder beizubringen eine Situation auch ohne Gras als Gehaltvoll zu erleben :winking_face:

    Dauert dauert dauert.
    Und Lohnt sich. Spricht find ich übrigens auch nicht für die Droge wenn sie einem Musik erst ermöglicht.

    Das mit dem Planen ist übrigens sehr gut, allgemein mal Gedanken machen was man gerne tut oder endlich mals ausprobieren möchte. Hab so eine Liste mit wei über 100 Aktivitäten, kann dir die mal schicken.

  • Da bin ich ja schon mal beruhigt! :face_with_rolling_eyes:
    Dann werde ich auch mal wieder zu meiner Gitarre greifen und jeden Tag mal zumindest für eine halbe Stunde was spielen.

    Das mit der Liste fände ich echt super von dir!
    Kannst sie mir ja gerne per PN schicken.

    Danke dir für die schnellen Antworten!

    Das Forum hier gefällt mir richtig gut.

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