Aufgehört mit Kiffen - Depressionen

  • Hallo an Alle,

    Ich bin 26 Jahre alt und habe mit 16 angefangen zu kiffen. Ich rauche also schon 10 Jahre und davon ca 8 Jahre täglich. In den letzten Jahren habe ich gemerkt das sich Kiffen stark auf meine perönliche Motivation, meinen tatendrang etc auswirkt. Ich habe oft versucht aus eigener Motivation aufzuhören bin aber jedesmal kläglich gescheitert. Jetzt ist nach 10 Jahren Kiffem der Super-Gau eingetreten und ich wurde von der Polizei mit Thc im Blut bei Autofahren angehalten. Da ich beruflich und aus eigenem Ego enorm anhängig von meinem Führerschein bin war das der Grund für mich aufzuhören. Ich bin jetzt seit 2 Wochen Clean und bin tatsächlich immernoch stark motiviert nicht mehr zu Kiffen. Nun zu meinem Problem: Ich fühle mich seit dem ich aufgehört habe zu Kiffen enorm niedergeschlagen und habe Depressionen. Ich würde mich am liebsten den ganzen Tag unter meiner Bettdecke verstecken (was natürlich nicht geht weil ich arbeiten muss) und habe hin und wieder unkontrollierbare Heul-Attacken. Letzteres stört mich enorm und ich kann mir nicht erklären woran das liegt. Ich war meiner meinung nach nie wirklich sensibel und von daher bin ich stark verwundert was mein Körper da macht. Natürlich kommen dazu massive Schlafstörungen mit Haarzerstreubenden Alnträumen. Ich komme morgens auf die Arbeit und sehe aus wie eine Leiche.

    Hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht und kann mich beruhigen? Pendelt sich das wieder ein? Warum Heul-Attacken?

    Ich würde mich sehr über Antwort freuen

    Eure r1tze :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Servus,

    solche depressiven Verstimmungen sind ganz normal, überleg mal, was du Körper und Geist viele Jahre zugetan hast.
    Das kann natürlich nicht von heut auf morgen einfach weggehen ...

    Einfach gesagt, verändert dauerhaftes Kiffen deine Hirnchemie und bis sich das legt, da braucht man Geduld und vielleicht auch Hilfe.
    Aber auch die Schlafprobleme setzen den meisten extrem zu.

    Eines ist aber klar, es ist der richtige Weg und deine Probleme werden sich mit der Zeit geben.
    Trotzdem schadet es nie, wenn du deinen Hausarzt einweihst, der sollte mal nen generellen Gesundheitscheck mit Blut machen und eventuell was pflanzliches zum pennen verschreiben/empfehlen.

    Zudem kann ich dir noch unser Partnerprogramm "Lass das GRas" ans Herz legen ==> https://www.suchtundselbsthilfe.de/www.lass-das-gras.de

    LG Franz

  • Hallo Franz,

    vielen Dank für deine Antwort. Mir geht es von Tag zu Tag besser und mein Schlaf wird langsam wieder intensiver. Habe zwischen meinen Alnträumen ab und an sogar richtig nette Träume gehabt. Bin nur leider immernoch verdammt dünnheutig und mir kommen leicht die Tränen. Ich hoffe das legt sich auch bald. Ansonsten kann ich der sache so langsam viele positive Dinge abgewinnen. Ich bin echt froh das ich das auf die Harte tour lernen musste, alleine hätte ich mich wohl nie zum aufhören bewegen können. Jetzt ist das einzig große Problem das ich meinen Führerschein nicht verlieren darf, sonst muss ich mich Beruflich umorientieren.

    Grüße r1tze

  • Hallo,

    wie geht es dir momentan? Mache gerade das selbe durch wie du.
    Schade, dass du erst durch die Konfrontation mit der Polizei zu dieser Erkenntnis gekommen. Aber manchmal sind solch einschneidende Erlebnisse halt notwendig, um einem bewusst zu machen, was man sich da eigentlich angetan hat.

    Ich hoffe für dich, dass du deinen Führerschein behalten kannst! Halte durch.

    Grüße
    Mycro

  • also, hatte natürlich wieder einen Rückfall. Als ich meinen Führerschein endgültig abgeben musste, dachte sich mein Hirn wohl "dann kannst du auch wieder anfangen". Hatte noch an dem Tag als ich den Lappen abgegeben habe,bei dem Dealer meines vertrauens (der dummer weise auch einer meiner besten Freunde ist), einen 10er Gras gekauft. Nun fing das bekannte Spiel von vorne an. Habe dann natürlich wieder im alten Muster weiter geraucht. Hatte zu der Zeit eine neue Freundin gefunden, mit der ich echt eine gute Zeit hatte, leider habe ich durch das Kiffen ziemlich starke Depressionen bekommen. Darunter hat die Beziehung sehr gelitten. Bin dann auch zu einer Psychologin gegangen, das hat teilweise sehr gut geholfen. Konnte aber trotzdem nicht mit dem Kiffen aufhören. Nun hatte ich auf einem Festival einen ziemlich schlechten MDMA Trip (habe dort zum 3x mal in meinem Leben MDMA konsumiert, vorher immer sehr gute Erfahrungen gehabt), seit diesem Zeitpunkt hat sich auch die Wirkung von Gras auf mein Bewusstsein total verändert. Habe ziemlich krasse Panikattacken und starke anflüge von Paranoia bekommen. Dadurch ist dann auch meine Beziehung endgültig in die Brüche gegangen. Da ich in meinem Freundeskreis leider nur starke Kiffer habe, hab ich nun die Reißleine gezogen und bin in eine andere Stadt gezogen. Habe nun nochmal angefangen zu studieren. Habe mit dem Umzug einen kalten Entzug gestartet. Hatte die Hoffnung das eine neue Stadt und eine Ablenkung bei meinen Problemen hilft. Ich bin jetzt seit 2 1/2 Monaten clean. Habe aber extreme Probleme. Fühle mich unendlich einsam, habe immernoch meine Panikattacken und bin eigentlich nur am heulen wenn ich Zuhause bin. Selbst nach 2 1/2 Monaten sind die Symptome des Entzugserscheinungen nicht besser geworden. Ich finde in meinem Studiengang keine Kontakte, bzw ich bin nicht dazu fähig Kontakte aufzubauen. Ich war vor 3 Jahren noch ein komplett anderer Mensch, super kommunikativ, keine Scheu auf Menschen zuzugehen (ich habe im Vertriebsaußendienst gearbeitet) und nun bin ich nur noch ein jämmerliches Wrack. Ich bin Froh das ich ungezogen bin, da ich hier keine Kontakte oder Möglichkeiten habe um an Gras zu kommen. Allerdings ist mein Leben momentan einfach nur die Hölle und ich bete jeden Tag das es irgendwie besser wird. Ich bin stark motiviert keine Drogen mehr zu nehmen, aber das war ich 2017 schon...und es ist trotzdem wieder in die Hose gegangen. Habe ihr ähnliches erlebt?

    Grüße

    R1tze

  • Hallo lieber r1tze,

    ich finde es unglaublich willensstark, wie du dich von diesem Zeug getrennt hast. Das danach eine Zeit des Wiederfindens kommt ist auch klar. Das solltest du erstmal nicht negativ sehen. Es ist im Allgemeinen schwer in einer neuen Umgebung gleich neue Kontakte zu knüpfen. Das liegt nicht an dir. Hab noch Geduld. Zu denken, dass man nach 2 1/2 Monaten das alte Leben wieder hat, ist glaub etwas zu früh. Aber das kommt wieder.

    Mein Sohn geht gerade in die entgegengesetzte Richtung und ist nicht mehr in der Lage normale Dinge des Lebens zu regeln. Ich hoffe er beginnt demnächst seinen 2. Entzugsversuch. Du bist soooooo weit und das ist wirklich eine unglaublich Leistung. Ich bin seit 1 1/2 Jahren in psychotherapeutischer Begleitung um das durchzustehen. Vielleicht ist das auch eine Option. Viele Menschen nehmen das aus unterschiedlichsten Gründen in Anspruch. Fitnessstudio ist auch eine super Option. Aktiviert das Belohnungszentrum.

    Ich drücke dir weiterhin die Daumen. Du bist schon sehr weit.

    VG Cijay

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