• Guten Abend,

    meistens passiert es in Situationen wenn ich mit Menschen rede, die ich nicht gut kenne. Aber es kommt hin und wieder auch einfach mal so vor. Und zwar folgendes:

    Es fällt mir schwer zuzuhören, wenn jemand mit mir redet. Ich bin emotional nicht mehr mit der anderen Person verbunden, sondern handle nur noch aus dem Kopf (nicht mehr aus dem Gefühl). Aber der Kopf ist überfordert. Die Konzentration ist futsch. Die Welt um mich herum wird dumpf, als würde sich eine Seifenblase um mich legen. Sinneseindrücke dringen schwerer zu mir vor. Das macht mir dann Angst, weil ich mich handlungsunfähig fühle.

    Meine Freundin hat eine dissoziative Störung. Sie meinte, dass das was ich beschreibe auch darauf passt, auch wenn es sich bei mir anders äußert als bei ihr. Ist das was da mit mir passiert eine Dissoziation?

    Ich habe das schon ewig.

  • Hi Sphaira,

    jeder Mensch dissoziiert. Ob das von dir beschriebene unter krankhafte Dissoziation fällt kann hier sicher niemand beurteilen. Aber ist das entscheidend? Es geht, so scheint es, doch viel mehr um die Situationen. Das Wann? des Verhaltensmusters hast du schon beschrieben. Fehlt noch das Warum? Wozu dient es, dass du "dissoziierst"? Wozu ist es gut, emotional nicht mehr mit der anderen Person verbunden zu sein? Und warum ist der Kopf überfordert? Gibt es einen Zusammenhang, dass du dich emotional ablösend musst und der Verstand ebenfalls überfordert scheint?

    Dissoziationen haben immer eine Funktion. Findest du die in den Situationen heraus, ist der erste Schritt getan. Manchmal dienen Dissoziationen auch gerade dazu handlungsfähig zu bleiben, klingt paradox, kann aber durchaus sein.

  • Danke für deine Antwort Grany,

    ja ich denke der Grund ist der, dass mich der andere dann vielleicht nicht so gut verletzen kann, wenn ich nur halb da bin. Wobei ich in diesem Zustand aber auch nicht vor Verletzungen sicher bin. Ich provoziere sogar eher noch eine Verletzung, weil ich dann "komisch" bin.

    Da fällt mir noch was ein, jetzt wo du vom Wann sprichst:

    Ich arbeite momentan nicht, aber wenn ich arbeiten muss, dann bin ich auch immer völlig neben mir (oben beschriebene Symptomatik), weil ich dann immer Angst hab was falsch zu machen, mich blöd anzustellen, deswegen verurteilt zu werden und eins auf den Deckel zu kriegen. Ich kann dann das große und ganze nicht erfassen, sondern bin nur bei meiner momentanen Tätigkeit die ich direkt vor mir habe (wie ein Tunnelblick) und vergesse alles andere. Wenn ich zu Hause irgend was mache ist das nicht so. Nur wenn ich irgendwo angestellt bin.

    Ja, ich glaube die dissoziation dient dann schon dem Schutz vor dem "gefressen werden". :ff:

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