Freund macht Schluss nach Entzug

  • Hallo,

    ich bin neu im Forum und habe mich angemeldet als Angehörige und um Klarheit zu bekommen. Ich entschuldige mich dafür, es gibt ähnliche Themen aber jeder Fall ist anders, deswegen hat es mir nicht ausgereicht in alten Themen zu forschen.

    Ich habe ein Jahr lang eine Art Beziehung mit einem Cannabis-Abhängigen geführt ("eine Art" schreibe ich, weil es nach vielem Durcheinader, Kontaktabbrüchen seinerseits etc. doch eine Beziehung für mich war, im Nachhinein bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob er das genauso sieht). Ich selber konsumiere nicht, habe es ein paar mal ausprobiert, aber nicht als mein Ding empfunden. Ich habe ihn auch nicht wirklich davon abgehalten, abwohl ich mir immer gewünscht habe, dass er es aufgibt, weil 1. er das selber entscheiden muss und 2. er stark darauf reagiert hat, wenn ich negativ über seine "Medizin" sprach.

    Nun hat er aber selber den Schritt gewagt. Nach 4-5 Jahren täglichen Kiffens ist er seit knapp 2 Monaten clean und das von einen Tag auf den anderen und mit wenig Hilfe. Ich habe mich mega für ihn gefreut und gehofft, dass es uns dann einfacher fällt zusammen zu sein. (Wie gesagt, er war mal heiß, mal kalt, hat öfters den Kontakt abgebrochen, gesagt, dass er nichts für mich empfindet, dann doch wieder gesagt, dass er mich liebt etc.) Das Gegenteil ist allerdings der Fall. Erst hat er sich zurückgezogen, dann ganz Schluss gemacht, weil er glaubt meine Gefühle nicht erwidern zu können und erst an sich arbeiten müsse, bevor er bereit für eine Beziehung ist. Als er Schluss machte, war er auch sehr erleichtert, weil er es mir seit Wochen sagen wollte. Wir sind im Guten auseinander gegangen und ich habe ihm auch geglaubt, bis ich gesehen habe, dass er sich seit knapp 2 Monaten (also ziemlich Zeitgleich mit der Abstinenz) in Singlebörsen rumtreibt. Nachdem ich ihn damit konfrontiert habe, hat er mich beleidigt und überall blockiert.

    Ich kann nicht akzeptieren und glauben, dass er nichts empfindet, dessen war ich mir immer sicher, auch wenn er das Gegenteil behauptet hat. Ich habe gedacht, dass er durch den Entzug so emotional Achterbahn fährt, dass er (noch mehr) Angst vor unserer Partnerschaft hat. Jetzt habe ich aber von seinen Freunden erfahren, dass er wieder ganz der Alte ist, wie vor der Abhängigkeit, viel fröhlicher. Daher stellt sich mir folgende Frage:

    Kann es sein, dass er durch den Entzug gemerkt hat, dass er mich nicht liebt/braucht etc. und besser ohne mich und mit jemanden Neues dran ist? Also genau das Gegenteil von dem was ich immer geglaubt habe und zwar, dass Cannabis zu einer Gefühlskälte mir gegenüber führt, innerlich liebt er mich, dieses Gefühl wird durchs Kiffen betäubt und nach einem Entzug ist es viel schöner.

    Um damit abzuschließen, ist es mir wirklich wichtig, der Wahrheit nahe zu kommen. Er wird es mir nicht erklären, daher bin ich gespannt auf eure Berichte und Denkanstöße.

    MfG

    Alma

  • Also ich kann dir nur erzählen das du nicht alleine damit bist. Mein (ex) freund ist damals von der intensiv Station aus in eine entzugsklinik. Er war auch durch seine Kifferei drogenabhängig. JedenFalls war zwischen mir und ihm bis dato auch eigentlich alles in Ordnung , er sagte mir im krankenhaus auch noch das er mich liebt etc. Als er dann in der entzugsklinik war hat er nach einer Woche in der er da drin war , einfach am telefon schluss gemacht ! Mich daraufhin gleich blockiert. Ich habe seit dem nie wieder etwas von ihm persönlich gehört ! Ich hatte damals noch Kontakt zu seiner Mutter aber er hat es dann quasi ihr verboten weil ich nichts mehr in seinem Leben zu suchen habe ! Ziemlich strange Geschichte zuerst gesagt zu bekommen man wird über alles geliebt und dann aufeinmal schluss und man weiß weder wieso , weshalb warum.

    Das ganze ist jetzt etwa 5 monate her , vor einer Woche hab ich das erste mal einen KontaktVersuch gestartet , weil ich das durch die tausend fragenin meinem Kopf nie wirklich verarbeiten konnte. Eine Antwort kam natürlich nicht ! Und ihn whatsapp blockiert er mich nach wie vor...

    Was in den köpfen von ihnen vorgeht kann keiner sagen ! Das traurige ist, das leider die darunter leiden müssen die absolut nichts mit diesen scheiß drogen zu tun haben und zurückbleiben wie Müll den man vor die Tür gestellt hat.

    Wünsche dir viel kraft ...

  • Hallo Scrimy,

    ich dachte mir schon (und habe das bei meiner Recherche ja auch bemerkt), dass das kein Einzelfall ist, wobei ich denke, dass wir doch eher die Ausnahme sind und die meisten Beziehungen durch den Konsum und nicht die Abstinenz in die Brüche gehen.

    Ja, es ist sehr traurig und unfair. Ich bilde mir ein, einen guten Einfluss auf ihn ausgeübt zu haben, es haben sich viele Dinge zum Positiven für ihn geändert, seitdem wir uns kennen. Jetzt fühlt es sich schrecklich an, dass er einen neuen Lebensabschnitt beginnt, in den ich nicht reinpasse. Doch das Schlimmste ist, dass ich nicht verstehe, was passiert ist.

    Also besonders auch an diejenigen, die selber einen Entzug gemacht haben: Könnt ihr aus eigener Erfahrung berichten, wie und ob sich Gefühle dadurch ändern?

    LG

  • Also ich weiß das er mir noch gesagt hat das er mich über alles liebt und eine Woche später hatte er scheinbar gar keine mehr , was es ja auch vermuten lässt das er sich nie wieder gemeldet hat.

    Ich glaube das durch den Entzug eh alle Emotionen durcheinander sind , trotzdem sollte man bedenken das andere Leute darunter 'mit' leiden

  • Das klingt ja traurig, ich habe bei meiner Partnerin bis her nur mitbekommen das sie auch nicht so sich meldet aber etwas kommt an Nachrichten. Sie macht Ende Februar eine Therapie mit 6 Monaten Laufzeit. Ich hoffe das die leibe hält weil es ist schon für sie nicht einfach aber als Partner leidest du auch! Für dich tut mir leid.


    MfG Dennis

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