Kokainabhängiger Lebensgefährte

  • Schönen guten Abend zusammen...ich bin ganz neu hier.

    Ich weiss einfach nicht mehr weiter und erhoffe mir hier ein paar gute Ratschläge.

    Es geht sich um meinen Lebensgefährten, er ist Kokainabhängig. Er raucht es.

    Der Konsum hat vor 5 Jahren angefangen. Als dieser ausser Kontrolle geriet und er quasi alles verloren hatte...mich inbegriffen...ist er in eine Langzeittherapie mit anschliessender Adaption gegangen. Diese ging mit allem drum und dran ca 1 Jahr. Wir sind nach seiner Adaption in eine andere Stadt gezogen...damit er nicht zurück in sein Umfeld geht. Das erste halbe Jahr hat er durchgehalten. Seit dem ist er wieder rückfällig. Also seit etwas über einem Jahr jetzt rückfällig.

    Früher hat er täglich konsumiert...heute ist es am Wochenende...zum Glück geht er noch seinem Job nach.

    Die ganze Sache gerät meiner Meinung nach aber immer und immer mehr wieder ausser Kontrolle.

    Seine Persönlichkeit verändert sich...sein Job nervt ihn immer mehr...er hat starke Depressionen und ist antriebslos.

    Eine erneute Therapie lehnt er ab, da er der Meinung ist, so seinen Job zu verlieren.

    Ich sehe das andersrum...wenn er sich nicht in Therapie begibt wird er den Job eh verlieren.

    Zu mir:

    Ich habe eine Co Abhängigkeit entwickelt. Ich will nicht dass er konsumiert...aber durch Angst, dass er Mist baut...oder wie damals alles aus unserer Wohnung verkauft....unterstütze ich seine Sucht finanziell. Ich bin aber mittlerweile an einem Punkt gekommen...wo das für mich so nicht mehr geht. Auch ich leide immer mehr an Depressionen und fühle mich schlecht.

    Als wir damals in eine andere Stadt gezogen sind, habe ich alles aufgegeben. Bin aber trotzdem jedes Wochenende zu meiner Familie gefahren.

    Nun macht er mich für seine erneute Abhängigkeit verantwortlich.

    Wenn ich ihn nicht jedes Wochenende alleine gelassen hätte dann hätte er nicht wieder angefangen.

    Habt ihr einen Ratschlag für mich? Wie ich ihn zb zu einer Therapie kriegen kann oder überhaupt einen Ausweg zu finden. Auch für mich.

    Ich war bei einer Beratungsstelle für Angehörige...die haben mir dazu geraten ganz klar so viel wie möglich Abstand zu nehmen und ihn hängen zu lassen.

    Das habe ich damals getan...allerdings hat er mir damals nicht die Schuld für seinen Konsum gegeben und hat an mir festgehalten.

    Mir fällt das alles so schwer, da ich in Anführungszeichen die einzige bin die er noch hat.

    Ich wäre sehr dankbar für ein paar Tipps oder Anregungen.

    Liebe Grüße



  • Zitat

    Nun macht er mich für seine erneute Abhängigkeit verantwortlich.

    Wenn ich ihn nicht jedes Wochenende alleine gelassen hätte dann hätte er nicht wieder

    Genau deswegen solltest genau das tun, was deine Angehörigen dir empfehlen!

    Ohne richtigen Anstoß wird er nicht aufwachen, mehr kannst du eh nicht tun, als ihm klar zu zeigen - jetzt muss er haben oder es ist vorbei!

    Du musst unbedingt auf dich schauen, nur wenn es dir gut geht, kannst du ihn unterstützen - wenn du das noch willst/kannst.

    Aber er muss immer irgendwie in Vorleistung gehen ...

  • Das wolltest aber nicht so lesen, oder?

    Hängen lassen ist was anderes, aber du musst ja erstmal dich selbst schützen.

    Also dreh ihm sofort den Geldhahn ab und sag es auch klar, sobald für dich auch noch wirtschaftliche Nachteile ersten, musst du hast reagieren!

    Hilfe bedeutet aktuell, klar Kante zeigen und das auch offen kommunizieren.

    Was den Job angeht, da hat er Unrecht! Heute nennt man das Reha und nicht Therapie. Das heißt, der Arbeitgeber erfährt gar nichts von seiner Sucht ...

    Aber das natürlich nur wenn er jetzt handelt, sobald er bei der Arbeit auffällig wird, kommt unweigerlich die Kündigung.

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