hallo,
Ich habe letzte Wochen einen Rückfall gebaut. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen um mein Sichtverhalten allgemein zu reflektieren um weitere Rückfälle auszuschließen.
Ich habe gekifft das erste Mal mit 13/14 Jahren aber unregelmäßig. Mit 19 habe ich angefangen täglich zu kiffen. Das habe ich beibehalten bis ich 26 Jahre alt war. Oft habe ich von morgens bis abends gekifft. Es war meine Verantwortung und meine Entscheidung, ich habe nicht vor mich an dieser Stelle rauszureden.
Ich habe zum Ende hin verstärkt bei Menschen gekauft die gefährlich waren die letztlich auch in der zeitung waren weil sie Frauen vergewaltigt haben und ich hatte oft dieses komische Gefühl. Ihre blicke, ihre sprüche, haben das erzeugt. Und trotzdem habe ich da gekauft denn der drang zu konsumieren war stärker. Mit gras konnte ich mich selbst therapieren, ich habe es bewusst eingesetzt um gefühle abzuschwächen, schlafen zu können und keine Albträume zu haben. Für diese positiven Effekte war ich bereit einige Kosten (nicht nur finanzielle) auf mich zu nehmen. Es hat meine Depression gesteigert, es war oft das Gefühl nicht richtig anwesend zu sein, hat meine Merkfähigkeit beeinflusst und zum Ende hin Ängste gesteigert (zB das Menschen mich beobachten oder das das Telefon klingelt obwohl es eigentlich nicht geklingelt hat). Ich war 2014 zum ersten Mal in einer Behandlung in einer Sucht-/Traumaklinik. Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht eingesehen dass die Sucht ein Problem sein könnte wenn es mir erklärt wurde habe ich es abgetan. Aus diesem ersten Aufenthalt wurde ich wegen verschiedener "Rückfälle" (mein entschluss nicht zu konsumieren war da noch nicht vorhanden) von der tagesklinik ausgeschlossen. Ich habe die Kliniken noch höufiger besucht, habe behauptet nicht mehr zu konsumieren und es doch heimlich weiter gemacgt. In meiner ersten Trauma Konfrontation habe ich konsumiert. Im Dezember 2016 folgte mein zweiter Suizidversuch auch unter Canabiseinfluss. Ich habe mich im krankenhaus (intensivstation mit anschließender akutklinik) dazu entschlossen nicht mehr zu konsumieren. Unf habe das 1 jahr, 3 Monate und 4 Tage so dirchgehalten. Ich besuche eine Suchtgruppe wöchentlich seitdem. Dort ist eine Therapeutin die sehr gut hilft "sicherheit finden" heißt das programm und ist speziell auf ptbs mit gleichzeitig bestehender Suchterkrankung ausgelegt. Letzte Woche habe ich konsumiert. Der drang war lange weg, aber ein kumpel hat einen gebaut bei mir und ich habe es nicht geschafft mein nein durchzuhalten. Ich war bereits in der Gruppe und habe das da erzählt, war ziemlich schwer für mich. Ich habe 1 jahr 3 monate und 4 tage weg geworfen. Nun habe ich genau seit einer Woche nicht konsumiert. Ich ärgere mich sehr über mich und meine Entscheidung, habe große angst wieder an dem Punkt zu landen an dem ich war. Das aufhören war ein Kampf es war so schwierig,
Im "Entzug" habe ich monatelang geheult täglich stundenlang.. die therapeutin von der Gruppe meint das folgt auf jahrelange betäubung dieses weinen das es wichtig ist.
Ein weiteres Problem ist das mein Freundeskreis kifft, auch mein Partner konsumiert bei Gelegenheit und tut das Thema Sucht für sich ab. Für ihn ist es nur Sucht, wenn "es keinen Spaß mehr macht".
LG Unsichtbare