• hallo,

    Ich habe letzte Wochen einen Rückfall gebaut. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen um mein Sichtverhalten allgemein zu reflektieren um weitere Rückfälle auszuschließen.

    Ich habe gekifft das erste Mal mit 13/14 Jahren aber unregelmäßig. Mit 19 habe ich angefangen täglich zu kiffen. Das habe ich beibehalten bis ich 26 Jahre alt war. Oft habe ich von morgens bis abends gekifft. Es war meine Verantwortung und meine Entscheidung, ich habe nicht vor mich an dieser Stelle rauszureden.

    Ich habe zum Ende hin verstärkt bei Menschen gekauft die gefährlich waren die letztlich auch in der zeitung waren weil sie Frauen vergewaltigt haben und ich hatte oft dieses komische Gefühl. Ihre blicke, ihre sprüche, haben das erzeugt. Und trotzdem habe ich da gekauft denn der drang zu konsumieren war stärker. Mit gras konnte ich mich selbst therapieren, ich habe es bewusst eingesetzt um gefühle abzuschwächen, schlafen zu können und keine Albträume zu haben. Für diese positiven Effekte war ich bereit einige Kosten (nicht nur finanzielle) auf mich zu nehmen. Es hat meine Depression gesteigert, es war oft das Gefühl nicht richtig anwesend zu sein, hat meine Merkfähigkeit beeinflusst und zum Ende hin Ängste gesteigert (zB das Menschen mich beobachten oder das das Telefon klingelt obwohl es eigentlich nicht geklingelt hat). Ich war 2014 zum ersten Mal in einer Behandlung in einer Sucht-/Traumaklinik. Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht eingesehen dass die Sucht ein Problem sein könnte wenn es mir erklärt wurde habe ich es abgetan. Aus diesem ersten Aufenthalt wurde ich wegen verschiedener "Rückfälle" (mein entschluss nicht zu konsumieren war da noch nicht vorhanden) von der tagesklinik ausgeschlossen. Ich habe die Kliniken noch höufiger besucht, habe behauptet nicht mehr zu konsumieren und es doch heimlich weiter gemacgt. In meiner ersten Trauma Konfrontation habe ich konsumiert. Im Dezember 2016 folgte mein zweiter Suizidversuch auch unter Canabiseinfluss. Ich habe mich im krankenhaus (intensivstation mit anschließender akutklinik) dazu entschlossen nicht mehr zu konsumieren. Unf habe das 1 jahr, 3 Monate und 4 Tage so dirchgehalten. Ich besuche eine Suchtgruppe wöchentlich seitdem. Dort ist eine Therapeutin die sehr gut hilft "sicherheit finden" heißt das programm und ist speziell auf ptbs mit gleichzeitig bestehender Suchterkrankung ausgelegt. Letzte Woche habe ich konsumiert. Der drang war lange weg, aber ein kumpel hat einen gebaut bei mir und ich habe es nicht geschafft mein nein durchzuhalten. Ich war bereits in der Gruppe und habe das da erzählt, war ziemlich schwer für mich. Ich habe 1 jahr 3 monate und 4 tage weg geworfen. Nun habe ich genau seit einer Woche nicht konsumiert. Ich ärgere mich sehr über mich und meine Entscheidung, habe große angst wieder an dem Punkt zu landen an dem ich war. Das aufhören war ein Kampf es war so schwierig,

    Im "Entzug" habe ich monatelang geheult täglich stundenlang.. die therapeutin von der Gruppe meint das folgt auf jahrelange betäubung dieses weinen das es wichtig ist.

    Ein weiteres Problem ist das mein Freundeskreis kifft, auch mein Partner konsumiert bei Gelegenheit und tut das Thema Sucht für sich ab. Für ihn ist es nur Sucht, wenn "es keinen Spaß mehr macht".

    LG Unsichtbare

  • Was mir bei dir auffällt, ist eine Art "soziale Abhängigkeit". Neben der Tatsache natürlich, dass du wohl versucht hast, mit Cannabis ein Defizit oder Trauma zu behandeln.

    Es war meine Verantwortung und meine Entscheidung, ich habe nicht vor mich an dieser Stelle rauszureden

    Da fängt es an mit der sozialen Komponente, es schwingt mit, dass du offensichtlich in Gemeinschaft mit anderen Kiffern gekifft hast, denen aber nicht die Verantwortung zuschiebst. Das ist wahr, denn du hast den Rauch ja aktiv eingezogen.

    Das nächste ist das Lügen in der Therapie. Ziel könnte sein, Regeln von aussen zum Schein nachzukommen, damit man dich in Ruhe läßt. Ich interpretiere das so, man macht etwas mit, dass man nicht einsiehst, und täuscht falsche Tatsachen vor, damit man im sozialen Umfeld (und sei es nur die Therapie, oder Arzt, Familie, wer auch immer) keinen Gegenwind kriegt. Also eine Anpassungsstrategie, bzw. das Ausweichen offener Konfrontation.

    Wieso hast du dich auf der Intensivstation zur Abstinenz entschieden? Ich finde auch die Frage natürlich von Bedeutung, wie der Suizidversuch zustande kam. Aber ich finde es eigentlich nur wichtig, dass du dir diese Fragen beantworten kannst.

    Ist die Entscheidung der Abstinenz deine ureigene Entscheidung. Was steckt dahinter? Wie hängt das mit dem Suizidversuch zusammen?

    Also du hast schon sehr negative Erfahrungen mit Cannabiskonsum gehabt (Nebenwirkungen neben der gewünschten/erhofften Wirkung). Das wäre in der Tat ein hervorragender Grund zum Aufhören. Weil du nämlich einen hohen Preis zahlst, mit der gesteigerten Niedergeschlagenheit, Abwesenheit, der Verspultheit oder verlorenen Merkfähigkeit, Paranoia/Angst. Aus meiner Erfahrung wird das auch immer schlimmer.

    Deshalb hattest du eine gute Entscheidung getroffen.

    Wieder in der Selbsthilfegruppe scheinst du Probleme zu haben, zu deinem Fehler zu stehen. Wie gesagt ich interpretiere das als eine Art soziale Abhängigkeit, Uneigenständigkeit. Also du willst angenommen werden, aber nicht abgelehnt werden. Bist du abstinent, weil du dazugehören willst, oder weil du dich vor diesen Schäden bewahren willst?

    Dann frage ich mich aber, was dich zurückhält. Wieso zählst du immer noch die Tage deiner Abstinenz? Entwickelst du dich als Mensch gerade? Hast du etwas, dass dich motiviert? Lebst du dein Leben?

    Recht gefährlich ist auch, dass du einen konsumierenden Freundeskreis hast. Das finde ich rückwärtsgewandt. Du hast versucht, die Drogen abzulegen, schön, aber du stellst dich tot, und bewegst dich scheinbar in keine neue Richtung? Bleibst in einer sozialen Abhängigkeit von deinen alten Freunden. Die so sind wie damals, wie immer.

    Ich finde, du solltest selbstständiger werden. Kannst du mit dir alleine sein, dich selbst beschäftigen? Darin auch etwas angenehmes sehen?

    Jeder suchterfahrene Mensch wird dich warnen, mit Kiffern rumzuhängen, wenn du gerade aufgehört hast.

    Ich denke, dein Freund hat vielleicht recht, dass er kein Suchtproblem hat. Wenn erwirklich nur gelegentlich kifft. Du hast aber eins. Und für dich ist das ein Problem. Interessiert das deinen Freund? Versucht er wenigstens mal, nicht in deiner Gegenwart zu kiffen?

    Wir müssen da selber für uns sorgen, ein anderer wird es nicht machen.

  • schwierig. Viele Fragen.

    Ich habe mich selbst entschieden es war mein eigener Entschluss. Mir ist es peinlich/unangenehm und ich fühle mich schuldig bei Rückfällen. Deshalb habe ich sie in der Vergangenheit verschwiegen und heute fällt es mir schwer sie auszusprechen. Sicher hat das eine soziale Komponente, aber ich mag es auch nicht vor mir selbst eingestehen. Deshalb habe ich in der Suchtgruppe bis 5 Minuten vor Schluss gewartet um den Rückfall zu erzählen. Was auch ein bisschen getrickst war klar.

    Er nimmt es weder bei sich noch bei mir ernst. Als ich täglich konsumiert habe hat er das auch, er konsumiert immer wenn er die Gelegenheit hat ich hab das Gras gekauft und als ich damit aufgehört habe hat er weniger konsumiert denn selbst kaufen macht er nicht. Er kifft in meiner Gegenwart, genauso unsere Freunde. Und normalerweise will ich damit klar kommen. Anderen nicjt sagen wie sie zu leben haben. Vor einer Woche hat das eben nicht funktioniert.

    Ich hab viele soziale Ängste, aber versuche dennoch meinen Alltag zu bewältigen, aber außer den "alten Freunden" kenne ich eben niemanden, tu mich schwer in Kontakt zu Menschen zu treten und mag nicht alleine sein also halte ich die Kontakte aufrecht. Ich studiere, gehe regelmäßig in den Zoo, arbeite, koche, führe den Haushalt. Während ich konsumiert habe habe ich fast nix gemacgt jetzt bin ich jeden Tag unterwegs. Das empfinde ich für mich als Fortschritt.

  • Ich finde kaum, dass es eine moralische Verpflichtung vor dir selber oder anderen ist, nicht zu kiffen. Mir kommt dieses Schämen/peinliche Gefühl nicht sinnvoll vor, und wahrscheinlich können sich Gefühle auch ändern. In erster Linie bist du eine erwachsene Frau. Und wenn du kiffen willst, dann kiffst du, wenn nicht, dann nicht. Du schuldest dir selber Rechenschaft. Aber du bist frei etwas zu tun, und das von der Leber weg jedem ins Gesicht zu sagen. Die Konsequenzen vom Kiffen trägst du, nur du. Entweder bist du matschig und wirst verwirt und kannst vielleicht deine Probleme etwas vergessen, oder du bist clean, du selber, und musst mit deinen Problemen direkter umgehen oder klar kommen.

    Du kannst deinen Freunden ja auch gar nicht sagen, dass sie mit Kiffen aufhören sollen. Das werden sie sich nie sagen lassen. Deswegen passt du dich an und bist still.

    Aber du schadest dir, wenn du dich vom Kiffen befreien willst, und dich in solche Situatiuon bringst. Nämlich in einem Raum mit Kiffern zu sein, die ihr Zeug auspacken und rauchen.

    Du willst damit klar kommen. Ich mag dieses Eigenwillige. Aber hier rennst du mit dem Kopf gegen eine Wand an. In meinen Augen. Weil es saugefährlich ist, ich will fast sagen hoffnungslos, als frisch Abstinenter mit Konsumenten Gemeinschaft zu haben.

    Investier die Kraft lieber in etwas, das auch sinnvoll erscheint. Ja, du bist aktiv, und machst Vieles. Das halte ich für sehr gut. Ich sage auch nicht, du sollst ständig alleine sein.

    Es gibt sehr viele andere Menschen, mit denen du auch Vertrautheit aufbauen kannst.

    Sorry, wenn ich das nochmal frage: Oder willst du eigentlich lieber kiffen? Weil irgendwie ist das der einzige sinnvollve Grund, den ich finden könnte, um hauptsächlich mit Kiffern rumzuhängen, aber keine anderen Kontakte zu suchen. Die allermeisten Leute kiffen nicht, also müsste es doch genug andere Möglichkeiten geben. Also neben der Selbsthilfegruppe. Oder es liegt an den sozialen Ängsten, dass du nicht neu Kontakte aufbaust? Angst durchleiden ist sicher schlecht, dem weiche ich auch mit viel Aufwand und Kosten aus. Aber umkippen und kiffen, obwohl man nicht will ist auch sehr schlecht.

  • Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Freund zusammen, der konsumiert. Meinen Freundeskreis kenne ich seit 8-10 Jahren. Ich mag die Menschen ich vertraue ihnen. Wie viele Menschen gibt es denen man vertrauen kann? Jeder hat Probleme und manche entscheiden sich eben für den Konsum. Bedeutet doch nicht das ich das auch tun muss. Das ich dadurch die Gelegenheit habe zu konsumieren macht es zwar nicht leichter, aber die gelegenheit allein gibt mir nicht das Recht das mir anzutun oder meinem Körper. Ich möchte nicht kiffen. Ich hab da meine Erfahrungen gemacht, es war schlimm für mich. Ich möchte dahin nicht zurück. Bedeutet das automatisch ich muss Menschen aufgeben die mir wichtig sind nur weil sie sich anders entscheiden? Warum das?

  • Warum glaubst du, es wäre nun alles für die Katze?

    Du warst immerhin fast 1,5 Jahre clean oder hast nicht gekifft!

    Nimmst du Medikamente?

    War es nur dieser "Umfaller" oder kiffst du nun wieder wie früher?

    Was sagt dein Freund dazu?

  • naja mir wurde gesagt in der Gruppe 2 Jahre sollte man nicht kiffen damit sich das Gehirn irgendwie erholen kann.. Jetzt ist es weniger und das stört mich.

    Nein ich kiffe nicht wie früher aber klar nun ist eine Hemmschwelle weg. Kein Jahr mehr das ich wegwerfen würde nun ist es eine woche. Keine Ahnung ob man das versteht. Und Medikamente nehme ich nicht mehr habe mit Beginn der abstinenz alles abgesetzt generell keine Lust mehr mich betäubt zu fühlen.

    Mein Freund nimmt alles nicht ernst, für ihn existiert Sucht nicht, er lacht darüber wenn ich sage ich will nicht kiffen.

  • Ich kann kann nicht abschließend sagen, dass du den Kontakt abbrechen musst, um clean zu bleiben.

    Zumal du 15 Monate nicht konsumiert hast, obwohl du mit kiffenden Leuten zu tun hattest.

    Aber du kämpfst um deine Abstinenz. Der kampf wird schwerer, wenn die Leute die dir wichtig sind, Kiffer sind. Weil das Zeug räumlich vor Ort ist. Vielleicht in der Luft liegt.

    Es ist einfach ein Erfahrungswert (best practise), dass man auch räumlich große Distanz zwischen sich und sein altes Suchtmittel bringt. Das heißt nicht, dass es 100 % zwingende Vorbedingung ist. aber vielleicht 90 %. Mir hat mal ein alter Kumpel aus der Therapie ein Stück Hasch hingelegt plötzlich. Das ist eine Bedrohung für mich gewesen.

    Ich wollte nicht mal in einer Stadt leben, wo eine offene Drogenszene ist. So große Distanz will ich zu den Drogen. Ich hab Probleme gehabt, wenn in Filmen konsumiert wurde, die ich anschaute.

    Was ist Abstinenz denn anderes als Abstand zur Droge. Abstand in absolut jeder denkbaren Dimension/Weise.

    Außderdem spätestens wenn die Gedanken wirklich um die Droge kreisen, ist das auch kein inspirierendes Umfeld mehr für mich. Uninteressant. Ich will mich geistig austauschen, nicht Leuten zuschauen, wie sie in den Seilen hängen.

  • Nun, dem Gedanken - es wäre nun egal oder ja nur weniger als ein Jahr - wirst du alles entgegensetzen müssen.

    Ob nun 2 Jahre so ein bestimmter Punkt sein sollen, das würde ich eher bezweifeln.

    Eine pauschale Aussage dazu gibt es nicht und da du zusätzlich noch einige andere psychische "Störungen" hast, kann niemand einen fixen Zeitpunkt festsetzen, an dem das Gehirn alles überwunden hätte.

    Nun hast du es in der Hand :exclamation_mark:

    Wenn dein direktes Umfeld konsumiert, dann ist es natürlich eine Qual, ich finde wenn es echte Freunde sind, müssen die nicht in deiner Wohnung und vor deiner Nase kiffen - das gilt auch für deinen Freund :face_with_tongue:

    Die Gruppe und die Ärztin bleiben ja erhalten, oder?

  • Wenn man mit Drogen aufhört, dann hört man meiner Erfahrung nach auch auf, zu zählen wie lange man abstinent ist. Man denkt auch nicht mehr an Drogen, oder nur selten, sondern man denkt und macht interessante oder wichtige Dinge. Es wird zur Vergangenheit, die irgendwann sehr weit weg ist. Was nicht heißt, das man nicht weiterhin wachsam ist. Nur durch Wachsamkeit und jede Gegenmassnahme konnte man so weit kommen.

    Wenn man Leute im Zimmer hat die konsumieren, wie soll man sein Suchtmittel vernünftig vergessen können?

    Mein letzter Kiffrückfall (da hab ich noch andere Drogen genommen) hat mir in dem Fall nicht groß geschadet. Es war ekelhaft, hatte Paranoia zur Folge, und ich habe den Rest entsorgt. Das war für mich auch der Rausschmeißer, weil ich offensichtlich den Mist nicht mehr im geringsten vertragen konnte.

    Die Erholung, die du in den 15 Monaten genossen hast, kann dir keiner mehr nehmen. Du wirkst hier auch in den Zeilen eher klar.

    Wenn du jetzt aber wieder anfängst, dann marschierst du geradewegs zurück. Zu den negativen Auswirkungen, die du ausführlich beschrieben hast.

    Moralisch gesehen ist es ein Rückschlag, ja. Natürlich ist die gezählte Zeit einem in den ersten paar Jahren sehr wichtig. Umso mehr solltest du vermeiden, dass so ein Erlebnis sich wiederholt. Als Warnung kann der Rückfall sogar wertvoll sein. Das Gefahrenbewusstsein muss scharf bleiben.

    Rückfälle können auch analysiert und aufgearbeitet werden (Ursachen/Rückfallkette). Und Schlüsse gezogen werden.

  • für mich war der Konsum eigentlich schön auf eine Art. Es war halt der Effekt den ich am Anfang hatte. Wenn iCh für Kliniken einen Drogentest machen musste habe ich auch ein paar Wochen nicht konsumiert. Dann war das auch so. Nach ein paar Wochen habe ich wieder die Lachflashs und gute Gespräche (zumindest gefühlt). Und ich bin mit Freunden in eine Bar gegangen was ich sonst nicht kann (wegen der Ängste). Das war schön.

    Und auf der anderen Seite war da die veränderte Wahrnehmung die ich früher genossen habe, mit der ich heute aber nichts mehr anfangen kann. Die für mich unheimlich ist. Menschen die mich ansehen und ich kriege Angst. Also ja es hat beides für mich gehabt der Rückfall.

    Aber irgendwie die großen Befürchtungen die ich hatte, was passiert wenn ich nochmAl konsumiere haben sich nicht bestätigt. Nichts ist passiert im Grunde. Und ja ich denke jetzt öfter daran es wieder zu tun. Aber ich entscheide mich ja dagegen.

  • Es ist ein Unterschied, ob man einen raucht, oder einen THC Spiegel aufbaut. Außerdem, du hast dich 15 Monate erholt. Das heisst, dass du jetzt eine gewisse Widerstandsfähigkeit hast, die sich aber auch aufbraucht. Ist das passiert, dann sitzt man aber wieder labil, verstört und fertig da (bei mir war es so). Und das geht nicht einfach weg, nicht so einfach wie man sich einen anzündet. Sondern über einen weiten Weg, so weit wie der, den du gerade hinter dir hast.

    Für mich hört sich das so an, dass du dir gerade nicht so sicher bist, ob Kiffen wirklich so schlecht ist. Und man muss sogar eingestehen, dass es Leute gibt, die kiffen und leiden nicht darunter. Natürlich hat Kiffen auch positive Wirkungen. Es gibt aber nur das Gesamtpaket.

    Du hast damals scheinbar darunter gelitten. Damals waren die schlechten Nebenwirkungen es aber wert. Scheinbar bis zu einem gewissen Punkt.

    Was für ein Punkt das war, an dem das gekippt ist, habe ich nicht verstanden. Warum das so war, solltest du wissen und verstanden haben, oder sonst versuchen zu verstehen.

    Ich halte nichts davon, jemandem einzureden dass er nicht kiffen soll (oder kiffen) soll. Jeder kann und ich finde soll das machen, was er für sinnvoll hält und darf sogar machen, was er für nicht sinnvoll hält. Andere erzählen viel wenn der Tag lang ist, und darum schere ich persönlich mich nicht zu viel, sondern denke eh lieber selber nach und bilde mir ein eigenständiges Urteil.

    Falls du noch einen Durchgang machst und es geht nicht irgendwie voll daneben, dann mach nicht so ein Drama draus, falls es nach hinten losgeht, sondern falls du dann merkst, dass es doch Scheiße ist, verzeih es dir, schäm dich nicht zu sehr für eine eventuelle Eselei, sondern lass es wieder, und versuch es besser zu machen.

    Ich brauchte auch etliche Durchgänge, und das ging jahrelang. Beim LSD war es besonders schlimm, da hab ich mich teilweise im Anfang von jedem neuen Trip erst erinnert, wie abgrundtief beschissen und bis ins innerste zersetzend es wirklich zuvor gewesen war, und jetzt wieder sein würde.

    Mittlerweile bin ich mir (für mich) ziemlich sicher, dass ich weiß was ich nicht will. Und das ist mir was wert.

    Lernen, Wege, Erfahrunge sind aber nicht vollkommen vergleichbar, sondern individuell.

  • "Falls du noch einen Durchgang machst und es geht nicht irgendwie voll daneben, dann mach nicht so ein Drama draus, falls es nach hinten losgeht, sondern falls du dann merkst, dass es doch Scheiße ist, dann lass es wieder, und versuch es besser zu machen."

    Entschuldigung diesen Absatz verstehe ich nicht.

    Aber ansonsten klar ist es meine Entscheidung bzw. Jeder hat seine Entscheidung selbst zu treffen. Motivation von außen, also dieses ich darf nicht konsumieren um irgendwelche Drogentests zu bestehen hat bei mir auch nie langfristig zu Veränderung geführt. Ich hab dann die benötigte Zeit nicht konsumiert und am selben tag wieder angefangen.

    Naja beim Kiffen habe ich so eine ist mir alles egal Haltung entwickelt, also bei langfristigem Konsum. Bin kaum mehr raus gegangen (außer zum Drogen kaufen). Hab mich eingeschlossen. Und irgendwann wurden die Gedanken immer düsterer. Suizid Gedanken hatte ich sehr lange und hab auch zwei Versuche hinter mit 2014 und 2016, die beide in der Notaufnahme endeten. Die Hemmschwelle scheint bei mir niedriger zu sein in so einem langfristig konsumierenden Zustand. Das waren die Hauptgründe für mich aufzuhören. Und ja versuche kontrolliert weniger zu kiffen haben eigentlich nie funktioniert nach 1 oder 2 Monaten war ich spätestens wieder beim alten verhalten.. Also bei ich konsumiere täglich.

  • Ich versuchte alle Szenarien durchzuspielen.

    Mit diesem Absatz meine ich, dass man seine Erfahrungen in bestimmten Bereichen selber machen muss. Ich weiß, dass es bei mir so war.

    Die Verantwortung kann man auch nicht abgeben.

    Die Motivation die man selber innen hat, halte ich für wichtiger als was andere einem auferlegen wollen, weil sie glauben, dass es gut für einen ist.

    Du kommst mir so vor, als ob es 50/50 steht. Ich weiß nicht wie du dich entscheiden wirst.

    Wenn du sich für die Abstinenz entscheidest, dann hoffe ich, dass du auch damit glücklicher wirst, oder zufriedener, darum sollte es gehen.

    Falls du dich anders entscheidest, dann darf man nicht verschweigen dass es ein Risiko gibt. Zum Beispiel bei dir Suizidgefahr. Du kennst also das Risiko.

    Wenn du es trotzdem eingehst, und es funktiniert einfach nicht mit dem Kiffen, und du stehst hinterher vielleicht in einer tiefen Kriese, dann sage ich eben: sei nicht zu hart mit dir selber, schäm dich nicht zu sehr, und verurteile dich nicht zu sehr. Sondern stehe erneut auf. Und strebe nach einem zufriedeneren Leben auf eine andere Weise.

  • Eigentlich fast alles was du schreibst, deutet darauf hin, das das Kiffen für dich nicht funktioniert, sondern dass du eine Sucht mit klassischen Merkmalen entwickelst, wie Kontrollverlust, Dosissteigerung, Selbstschädigung durch den Konsum.

    Siehst du das auch so?

    Du sagst, dass Fremdmotivation nicht funktioniert hat.

    Du brauchst die Motivation in dir, weiterzumachen, mindestens so entschieden, eher noch entschiedener als in den letzten 15 Monaten. Wie konnte es zu der jüngsten Entwicklung kommen?

    Was fehlt? Was bringt dich aus dem Gleichgewicht?

    Wenn dich Ängste belästigen, Sorgen, Beschwernisse, Kontakthemmnisse zu anderen:

    Diese Sachen werden leider nicht ganz weggehen! Auch garantiert nicht mit Kiffen! Da hast du ja auch wieder Angst gekriegt, angestarrt zu werden. Und wenn du jetzt drei Wochen kiffst, wirst du auch wohl kaum mehr mit deinen Freunden einigermaßen unbeschwert ausgehen.

  • Es ist eher so dass ich gern hätte dass Sachen aufhören die Albträume halt unter anderem. Und das heulen. Klar hilft das nicht dauerhaft. Und ich mochte das Lachen und lockerer sein.

  • Ich hab das so verstanden, dass du zugegriffen hast, weil die Gelegenheit da war, und du schwach wurdest, weil du dich eben nach wie vor mit Kiffern umgibst. Und hinterher warst du etwas gelöster und hattest Lachflashs. Und das hast du genossen. Wobei es dir nicht ganz geheuer war.

    Dass Alpträume und Weinen ein Problem aktuell sind, habe ich gar nicht rausgelesen. Du schriebst, das war mal. Dass du beim (akuten?) Entzug monatelang geheult hast, schriebst du in der Vergangenheitsform.

    Also wenn du diese Probleme akut auch hast, dann stellt sich erstmal die Frage, was mögliche Ziele und Strategien für dich sind um mit einer wirklich bedrohlichen Krise weiterhin umzugehen, und wofür du dich entscheiden willst.

    Selbstmedikation mit Kiffen scheint mir eher nicht mal halbgut wenn man es optimistisch sieht.

  • Ich hab ne schwere Depression und eine ptbs, soziale Ängste und eine emotional instabile ps. Krisen kommen bei mir immer wieder vor. In Zeiten in denen es mir gut geht fällt es mir leichter zu sagen dass ich abstinent sein möchte. Klar weiß ich das es keine Lösung ist. Nur manchmal erscheint es alternativlos.

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