Beiträge von baum55

    Moin Rennmaus,
    ich werde mal deine Frage beantworten. Wenn du erst einmal körperlich von einem Opioid abhängig wurdest (bei dir war es Codein), dann brauchst du später nur noch ein paar Tage ein Opioid nehmen um wieder beim absetzen Entzugserscheinungen zu bekommen. Welches Opioid (Codein, Tramal,Tilidin,Morphin,etc.) ist egal, du kannst keines mehr länger als ca.2 -3 Tage nehmen ohne wieder Entzugserscheinungen beim absetzen zu bekommen. Das wird sich auch nicht mehr ändern, das ist irreversibel. Opioidabhängigkeit ist wie Alkoholabhängigkeit eine Lebensdiagnose. Du kannst nur dauerhaft auf Opioide verzichten oder halt wenn du sie regelmässig gegen Schmerzen brauchst, sie jeden Tag nehmen. Ein ab und zu Konsum ist nicht mehr möglich.

    Und nimm möglichst keine Paracetamol Comp. über einen längeren Zeitraum oder in hoher Dosierung ein. Paracetamol ist sehr stark hepatoxisch (Leberschädigend).

    Wenn du irgendwelche Fragen rund um Opioide hast, oder zum Entzug... poste sie einfach hier in deinen Thread. Ich schaue hier mindestens einmal im Monat rein, dann werde ich sie beantworten.

    Leider ist dein Text sehr kurz und es fehlen viele Infos so das ich nicht richtig weiss wie ich darauf antworten soll.


    Ich frage mich was bringt dir die Entgiftung? Die Schmerzen sind doch trotzdem da und die sind so stark das da nur ein starkes Opioid hilft?

    Weshalb willst du es absetzen? Zu starke Nebenwirkungen?

    Wenn du weiterhin stärkste Schmerzen hast, bleibt nur dem Umstieg auf ein anderes Opioid bei dem du weniger Nebenwirkungen hast z.B Fentanyl oder Buprenorphin.

    Über Einrichtungen zu Medikamentenentzügen kann ich weder positives noch negatives berichten. Da ich noch keinen Medikamentenentzug gemacht habe.

    Und Hydromorphon ist kein Teufelszeug sonden ein sehr gutes opioides Schmerzmedikament. Ich kann allerdings verstehen das man es nicht gerne nimmt, aber manchmal geht es halt nicht anders.

    Ich nehme Oxycodon gegen meine Schmerzen, ich wollte das anfangs immer absetzen. Ich musste lernen das das nicht geht, das ich es akzeptieren muss das ein starkes Opioid nun zu meinem Leben dazugehört.

    Immerhin bin ich dadurch schmerzfrei und das ist ein grosses Stück (zurückgewonnener) Lebensqualität.

    Ein Problem ist das du fast ausschliesslich hochgezüchtetes Gras mit sehr viel THC Gehalt (bis zu 25%) zu kaufen bekommst, da sind die psychischen "Nebenwirkungen" bei vorbelasteten Personen häufig und stärker.

    Ich habe deshalb (fast) komplett mit dem kiffen aufgehört. Ich rauche nur noch 2 mal im Monat ein kleine Purpfeiffe.

    Wir können nur hoffen das es schnell möglich wird, medizinisches Cannabis mit einem niedrigem THC (7-9%) und hohem CBD Gehalt, legal zu beziehen.

    Ich nehme Lyrica seit etwas über 7 Jahren und es ist ein sehr gutes Medikament gegen meine generalisierte Angststörung, es hat aber wie jedes andere Medikament auch einige Nebenwirkungen. Die Nebenwirkungen die ich hier aufzähle hatte ich in höheren Dosierungen (300-600mg am Tag) Gewichtszunahme, leichte Sehstörungen, Potenzprobleme, Wortfindungsstörungen und Abhängigkeit.

    Aktuell nehme ich 2x 75mg Pregabalin (Lyrica) am Tag, die einzigste "Nebenwirkung" die ich noch habe ist die Abhängigkeit. Das ist aber "nur" eine körperliche Abhängigkeit.

    Ich habe Pregabalin vor 2 Jahren einmal komplett ausgeschlichen, ich bin alle 7 Tage um 25mg heruntergegangen, da hatte ich absolut keine Entzugserscheinungen, nur der letzte Schritt von 25mg auf null war etwas unangenehm.

    Da die Angststörung aber nicht weg war, habe ich 4 Wochen später Lyrica wieder eingenommen.

    Wer Lyrica länger als 6-8 Wochen nimmt, dem würde ich immer ein ausschleichen empfehlen, man kann auch schneller runterdosieren als ich das getan hatte.


    Man kann Pregabalin aber auch als Droge missbrauchen, man muss es dann halt sehr stark überdosieren dann erzeugt es einen euphorischen Rausch. Es bildet sich dann auch schnell eine Toleranz, so das man immer mehr nehmen muss um die Rauschwirkung zu erzielen. Macht man das zu lange wird man psychisch und körperlich von Lyrica abhängig.

    Das grössere Problem bei Suchterkrankungen ist die psychische Abhängigkeit und nicht die körperliche. Der körperliche Entzug ist relativ schnell vorbei, die psychische Entwöhnung kann Monate bis Jahre dauern.


    Viele Opioid / Opiatabhängige nutzen Pregabalin im Entzug, es hilft gegen einige Entzugserscheinungen. Lyrica "boostet" (verstärkt) aber genauso Opioide wenn man sie als Droge missbraucht.

    Solange dein Freund nicht von selber aufhören will, hat das alles keinen Sinn. Selbst wenn er einen Entzug und eine Therapie dir zu liebe machen würde, das hält nicht lange, solange er das nicht selber will.

    Mein Rat an dich: Auch wenn das jetzt hart klingt, es ist das einzigste was du machen kannst, schütze dich selber und verlasse ihn.