• Wie reagiert ihr denn auf sowas ?
    Würde mich mal interessieren...

    ich habe mich heute dafür entschieden, etwas zu spenden.
    natürlich kommt sofort die nächste frage:
    welcher organisation kann ich trauen?

    nach vielem hin und her habe ich mich dann für:
    http://aktion-deutschland-hilft.helpedia.de/

    entschieden.

    An die Mods: ich hoffe, es ist okay, so nen link hier zu posten!
    wenn noch jemand eine andere möglichkeit postet, ist es ja auch
    keine einseitige werbung...

    LG.Ganesha

  • Schwierig und nochmal schwierig. Ich bin zutiefst betroffen aber ich habe auch gelernt was es heißt im zentrum einer katastrophe hinter die kulissen zu blicken.
    es ist beschämenswert, wie das ganze abläuft und noch makaberer ist es zu sagen, es ist vielleicht eine chance für haiti, auch wenn das sicherlich nicht unrichtig ist.
    Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt, damit endlich Menschen ihre Augen aufmachen, dass nichts in diesem Land funktioniert, braucht es zuerst hundertausende tote und millionen verletzte und obdachlose.
    Was mich am meisten wütend macht, ist die fehlende Logistik hinter dem ganzen. Natürlich sind solche Katastrophen immer als ein Ausnahmezustand zu betrachten, aber keine Entschuldigung dafür, wie die akutelle Lage für die Überlebenden in Haiti ist. Wobei ich auch hier sagen möchte, dass es ein verbreitetes fehldenken ist, es könnte alles binnen einiger stunden oder tage stehen. Eine Katastrophe bringt Chaos mit sich, wer das nicht versteht hat einfach nicht begriffen was eine Katastrophe ist. Gerade deswegen ist es so wichtig, das Chaos mithilfe von außen so schnell wie möglich zu sortieren um den Menschen das überleben zu sichern.
    Nie darf man vergessen dass Informationen über eine humanitäre Katastrophe hauptsächlich durch die Medien übertragen wird. durch vielfach überzogene berichterstattungen, werden oftmals einfach nur nicht realisierbare Erwartungen entfacht, die in der realität meistens nicht erfüllt werden können und wut und verzweiflung auslösen, wie es jetzt in Haiti schon deutlich der Fall ist und sich durch die Plünderungen und Überlebenden die mit Machetten durch die Straßen laufen kennzeichnet. Was wirklich vor Ort los ist, wird von den Medien zu einem Großteil ganz ganz falsch weiter gegeben. Ich konzentriere mich heute nur mehr auf die Bilder die ich sehe. Die größten Helfer und Helden die es gibt, sind diese die von der Stunde null an dabei sind, die Vorort leben und meistens die Bevölkerung selbst ist, es beginnt nicht erst mit eintreffen von Ausländischen humanitären Hilfeorganistationen die Hilfe wie es oft dargestellt wird.
    Ich möchte hiermit keinenfalls ausländische Hilfe schlecht machen und wie man an der fehlenden Infrastruktur in Haiti sieht, ist es dringend notwendig obgleich ich es kritisiere das vorher nie wirklich was gemacht worden ist.
    Man sollte sich aber angewöhnen die Medaille von 2 Seiten zu betrachten und diesen Mytos Hilfe wie man ihn auch nennen mag endlich begraben.
    Was Spenden betrifft, möchte ich keinem abraten, aber auch da gilt es immer sachlich zu überlegen für was ?. Ich kann mich erinnern das ich mich eine zeitlang ausführlich mit Latrinenbau beschäftigt habe und jeder hat mich ausgelacht. Aber das ist ein gutes Beispiel was Vorort gebraucht wird, Epidemien entstehen nicht durch herumliegende Leichen, das ist bis heute ein gefestiger Irrglaube: Sie entstehen durch die Lebensbedingungen die die Überlebenden vor Ort haben. Seuchen und Epidemien werden vorallem durch Fäkalien verbreitet und als erste Hilfe um diese einzudämmen braucht es Latrinen. Ausgehobene Latrinen aber für sowas wirbt keiner um Spenden. Es muss schon was emotional berührendes sein, dabei geht die Gefahr von Epidemien von den Überlebenden selbst aus. Sicherstellung der Grundbedürfnisse ist deswegen das vorrangigste in meinen Augen.

    Es ist wichtig den Leuten Vorort zu helfen dafür bin ich, sonst würde ich nicht auf die AFDRU hintrainieren, um später selbst einmal in einem Katastrophengebiet VORORT helfen zu können. Man sollte aber aufhören die Bevölkerung als Opfer darzustellen die ohne unsere Hilfe nicht überlebensfähig ist und sich gar nicht zu helfen weiß, so ist es nämlich nicht, es ist die Hilfe zur Selbsthilfe das wichtigste und was auf dauer helfen wird.
    Keine Heldengeschichten ausländischer Helfer, keine einseitig pompös aufgebauschte berichterstattung. sogar in der katastrophenhilfe gibt es zensur.. sogar am leid von millionen menschen und tausenden Toten wird noch Geld verdient..

    das ist es worüber ich mich so sehr ärgere.

    lg future

  • Ich stehe dem ganzen ziemlich hilflos, ohnmächtig und wütend gegenüber......
    Das beschreibt es wohl ganz gut, beschämt sicherlich auch; ich wußte wohl, dass Haiti ein sehr armes Land ist, aber wie gravierend, wird, wie Future schon sagt i.d.R. nur durch solche Katastrophen klar. Teilweise fühle ich mich wie eine Voyeurin, da einem nun mal nur diese 'sensationsheischende und emotionsschürende Berichterstattung' zu Verfügung steht:(
    Mich ärgert auch, dass da nicht flexibler mit der Situation vor Ort umgegangen wird und somit die ganzen Hilfsaktionen viel zu schleppend ablaufen. Ich verstehe nicht, warum es für solche Katastrophen gerade in solchen Krisengebieten mittlerweile keine durchdachteren Konzepte gibt. Ereignisse dieser Art gab es schließlich genug in den letzten Jahren.

    Allerdings finde ich die schnelle Reaktion der USA durchaus als positiv erwähnenswert, kann man jetzt auch auseinandernehmen, aber wenn ich da an 'Kathrina' denke, ist da nu schon eine Entwichlung zu erkennen;)

    LG,
    Kassi

  • mich hat es mein leben lang schockiert, schon als kind haben mich naturkatastrophen, ob in galtür oder wo auch immer besonders betroffen gemacht. Und jedes Mal hab ich mich so geärgert nur vor dem fernsehr sitzen zu können und nicht helfen zu können. aktiv helfen und nicht passiv. Ich habe mich damals auf den weg gemacht und auch jetzt ärgere ich mich, dass ich noch immer nicht so helfen kann wie ich will. aber bis in 2-3 jahren rechne ich damit meine ausbildung als suchhundeteam mit spezieller zusatzausbildung als katastrophenhelferin abschließen zu können.
    Ich bin mir den Gefahren und Risiken absolut bewusst und trotzdem war es immer mein Wunsch später in genau solchen Gebieten arbeiten zu können.
    Ich fühle mich nicht gerne ohnmächtig und hilflos.

    haiti schockiert mich ganz besonders und ich mich aufpassen dass sich meine gedanken nicht nur darum drehen, was bei mir auch mit einer gewissen ungeduld verbunden ist.

    am wichtigsten wird es sein, später kontinuierlich zu helfen. wenn in paar wochen, jeder alles vergessen hat..

    traurige und nachdenkliche grüße future

  • Also, was mich die letzten Tage bissel ....ja, erschüttert hat,
    ist die bornierte Reaktion vieler Menschen, die sich einfach darauf
    ausruhen, dass ja Bürokratie und Korruption soviel von der Hilfe wegfressen.

    Gut, klaro - im Westen nix Neues!

    Dass aber die selben Leute trinken, rauchen, Kiffen, fressen, mit Trinkwasser duschen & ihre Autos waschen....DAS finde ich dann doch irgendwie....
    naja....blöd?!!!arrogant?!!

    So, jetzt habe ich das auch mal los!

    Geht gegen niemanden persönlich - ich tue mir mit "Entwicklungshilfe", Organisationen etc auch sehr, sehr schwer...
    ABER: Jeder Liter Trinwasser, jede Schüßel Reis hilft.Dort.Menschen!!!
    Nicht Zahlen, Fakten oder ähnlich abstrakten Mist, sondern MENSCHEN...

    LG.Ganesha

  • damals beim tsunami, gab es überall sondersendungen, eine aufruhr durch die ganze Welt. der hauptgrund dessen war, dass es sich um beliebte touristenorte gehandelt hat, mit vielen touristen. da fühlt sich auf einmal jedes Land verpflichtet. bis auf eine sondersendung auf cnn und tv5 hab ich bis jetzt auf keinem sender ausführliche berichterstattung gesehen. es dringen auch nicht viele infos aus haiti aufgrund der großen zerstörungen, das ist klar aber dennoch ist es wirklich traurig zu beobachten. ich möchte hier keinem zu nahe treten und natürlich ist es klar, dass auch österreich auf hochtouren arbeitet um die 8 vermissten Österreicher zu finden. Aber was sind 8 Leute gegen tausende und Millionen ? ich weiß, dass diese aussage sehr provokant ist und jedes Menschenleben ist gleich viel wert. aber trotzdem hat dies für mich einen bitteren Nachgeschmack.
    jetzt ist fast 1 woche rum und noch immer geht die ganze grundversorgung schleppend voran. zu langsam, viel zu langsam. es sind mittlerweile ausreichend helfer vor ort und trotzdem gelingt es nicht eine koordination auf die beine zu stellen. problematisch sehe ich die verschiedenen organisationen die sich alle auf ihrem "alleintrip" befinden und sich oft nur gegenseitig ins werk pfuschen und dabei einander verurteilen.

    statt, das alle an einem gemeinsamen strang ziehen..
    aber nesh hat schon ganz recht. augen zu ohren zu, was betrifft es uns, wir sind doch tausende km entfernt und nicht in gefahr.

    da kann ich nicht mal mehr kopfschütteln..

  • Ich weiß zwar was Du meinst, Gane, aber es nützt den Leuten vor Ort gar nix, wenn alle Bundesbürger 1 Monat nicht duschen würden:16:Jaja, blöder Spruch, ich weiß.
    Dieser fahrlässige, verschwenderische und verantwortungslose Umgang mit Ressourcen kotzt mich auch an, aber in der jetzigen Situation ist das nochmal ein anderes Thema, obwohl es da natürlich globale Zusammenhänge gibt.
    Klar, bleibt da ein bitterer Nachgeschmack, wenn man die Dickfälligkeit um einen herum beobachtet, >>>einerseits vor Betroffenheit zerfliesen, aber gleichzeitig erleichtert aufseufzen, da es hier keinen betrifft und alles schön weit weg ist.

    LG,
    Kassi

  • Ähm... ich reagiere bei soetwas ... recht gleichgültig würd ich meinen. Solange den Menschen in DE nicht die Augen aufgehen das wir genügend Elend auch vor den eigenen Türen haben und die Menschen lieber weiter in Korrupte Länder spenden ... solls mir wurst sein.

    JA es ist scheisse was da passiert ist und ein stückweit tut es mir sicher auch leid, weil es eh wieder die falschen getroffen hat wie immer im Leben eben, aber im Grunde denke ich haben selbst genug scheisse am Hals.

    Das ist meine Meinung.

    LG

  • natürlich gibt es auch genug armut in deutschland und man sollte auch in seinem land helfen trotzdem sollte man auch über die grenzen hinaussehen, ist meine meinung.
    deutschlands armut mit armut in 3 weltländern zu vergleichen erachte ich als sehr gefährlich.
    deutschland hat eine intakte infrastruktur (die ich auch stark kritisiere) im gegensatz zu Haiti und vielen ländern.
    in deutschland ist keiner gezwungen auch der straße zu leben und auch niemand muss kilometer weit laufen für wasser.
    jeder von uns hat abgedeckte grundbedürfnisse, etwas was die menschen in diesen ländern nicht haben.
    im eigenen land anfangen zu helfen schließt nicht aus auch in 3 weltländern tätig zu werden.
    auch wenn es viele korrupte hilfsorgansationen gibt, gibt es auch welche wo das geld wirklich ankommt. dazu muss man sich halt informieren wollen...

    lg future

  • also ich habe troz meiner finanziellen kriese gespendet, und zwar bei unseren kleinen brüdern und schwestern. ich da ein partenkind und die einrichtungen sind da alle zerstöhrt. ich find das alles sehr traurig das es da so schleppend vorran geht, aber kleine wunder gibt es ja immer wieder.
    bei unseren kleinen brüdern und schwestern kann man entweder einzelne sachen spenden oder pakete. je nachdem wie man finanziel da steht.
    ich hatte schon überlegt ob wir hier im sus nicht auch sammeln und das dann den opfern zukommen lassen. ich würde es toll finden wenn das sus sowas machen würde.

    eisi

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