• Kann man eine Persönlichkeitsstörung erben ? :confused_face:
    ich weiß ist ne doofe Frage tut mir auch leid aber bei uns in der Familie kam es zu sehr gehäuftem auftreten von Störungen. Bei mir hat es schon ganz früh angefangen ( also ich war schon als Kind auffällig wie meine Mutter sagt) Meine Mutter hat vor etwa 6 jahren zum ersten mal probleme dieser Art gehapt mitlerweile sind bei ihr jedoch nur Depressionen diagnostiziert worden ( liegt daran das sie sich weigert zum Arzt zu gehen geschweige den in eine Klinik)
    Na ja und seit heute ist meine Oma ebenfalls in einer Psychiatrie wegen einem gestörten Umgang mit sich und ihrer Umwelt.
    bin zur Zeit echt ziemlich durcheinander und bräuchte wirklich mal nen Rat, wer kennt sich damit aus ??

  • hallo fenella!


    deine frage bezieht sich jetzt nur auf persönlichkeitsstörungen allgemein, ja?

    also ich kann dir bissl was dazu sagen,denn ich hatte das thema persönlichkeitsstörungen m fach psychiatrie.

    persönlickkeitsstörungen sind ja extremvarianten bestimmter persönlichkeitsmerkmale eines menschen. der übergang von einer normalen persönlichkeitsstruktur bis hin zu dem, was krankheitscharakter annimmt ist fließend. persönlichkeitsstörungen werden von unterschiedlichen faktoren beeinflußt. sie sind zum einen zurückzuführen auf unbewältigte konflikte in/aus der frühen kindheit, die dem erwachsenen nicht mehr bewusst sein müssen. diese störungen werden dann in erster linie psychoanalytisch erklärt, d.h. die entstehung der störung.aber persönlichkeitsstörungen können auch anlagebdingt sein.
    persönlichkeitsstörungen müssen nicht ständig erkennbar und vorhanden sein. der verlauf hängt von bestimmten lebenssituationen ab, d.h. ob sich die merkmale verstärken oder abschwächen. in der regel sind persönlichkeitsstörungen schon im jugendalter erkennbar. je älter der mesnch ist, desto geringer ist die wahrscheinlichkeit, dass eine persönlichkeitsstörung "ausbricht".

    hoffe, ich konnt dir damit ein wenig weiterhelfen.

    gruß, Mea

  • Vererbbar? Sehr Kompliziert!

    Es hat Studien gegeben in den USA und in Schweden in denen nachgewiesen worden ist, dass Patienten mit z.b. Belastungsreaktionen (u.a. PTSD) (z.b. KZ Aufenthalt) Angststörung auf ihre Kinder übertragen haben.

    Eine Form der wahrscheinlichen Übertragung können Gene sein (vgl. aktivierte und deaktivierte Gene) (diese Studie ist nicht beendet und wird meines wissens weitergeführt))

    Die andere Form ist die „Übertragung“ durch Erziehung und Entwicklung = Sozialpychologisch und Entwicklungspsychologisch.
    z.b. die Depressive Persönlichkeit F43.1 (ICD-10) ist eine Frühentwicklung einer depressiven Persönlichkeitsstruktur durch eine gestörte Eltern-Kind Beziehung.
    Demnach wenn ich ein Säugling in komplette Isolation setze, nur ein Eltern-Kind Kontakt zulasse und es füttere bis ins frühe Kindesalter ist das Ergebnis klar:
    = erlernte Hilflosigkeit !!


    In wie fern Persönlichkeitsstörungen genetisch „vererbt“ werden können, wird noch einige zeit vergehen bis das uns die Wissenschaft uns darüber Aufklärt.
    Genetik ist ein Fach für sich

    Alles Gute

  • Das eine ist natürlich, dass das Leben mit psychisch Kranken oft eine erhöhte Belastung darstellt. Grad für Kinder kann diese Belastung natürlich dann Auswirkungen auf ihre Entwicklung haben. Also kein Wunder, dass Kinder psychisch Kranker häufig auch psychische Probleme haben (was aber nicht sein muss). Also in dem Sinne halt eine erhöhte Belastung in der Kindheit, und Persönlichkeitsstörungen entstehen ja meist durch Probleme in der Kindheit.

    Das andere sind so die neuesten Forschungsergebnisse. Wonach man sagt, dass zum Beispiel auch bei Borderline ähnlich wie bei Depressionen eine Störung im Gehirnstoffwechsel vorliegen kann. Also bei den Neurotransmittern (Serotonin und so). Man also neuerdings sagt, dass Borderline nicht mehr nur ne Sache der Lebensgeschichte ist, sondern, dass da auch die Botenstoffe ne Rolle mit spielen können.
    Also auch da möglich, dass es genetische Vorbelastungen gibt.

    Ich denk, es ist nur schlecht zu trennen, ob jemand krank wird, weil da was in den Genen liegt oder ob es an der Lebensgeschichte liegt. Vielleicht spielt ja oft beides ne Rolle.

  • Ich habe gehört, dass für einige Persönlichkeitstörungen jetzt schon die Gene gefunden wurden. Zum Beispiel für die antisoziale Persönlichkeitsstörung. Das habe ich mal bei Quarks und Co gehört.

    Das ist ein Zitat aus Wikipedia, wo das auch steht:

    Zitat

    Die Ursachen der Antisozialen Persönlichkeitsstörung sind noch unbekannt. Neuere Forschungen erhärten aber die Hypothese, dass diese Störung durch ein Zusammenspiel biologischer und sozialer Faktoren hervorgerufen wird. Avshalom Caspi und seine Mitarbeiter (2002) untersuchten [...]

    Hier weiterlesen: Antisoziale Persönlichkeitsstörung

    Allerdings sind es wohl nicht die Gene allein sondern auch die Umwelt spielt eine Rolle und das Geschlecht ebenfalls.

  • Also in meiner Familie sind psychische Krankheiten auch sehr verbreitet. Angefangen von meiner Oma die meiner Meinung nach Alkoholiker ist und noch weitere Störungen hat wie sich nun bestätigt hat, über meine Mutter, die auch Alkoholikerin ist und auch schon öfter (nicht nur deshalb) in Kliniken und Tageskliniken war. Mitunter hat sie wohl Depressionen und 'ne Essstörung.Ich kann mich auch noch dran erinnern, das sie sich mal versuchte umzubringen (da war ich etwa 8). Mein Vater ist auch Alkoholiker, mein 22 jähriger Bruder nun scheinbar auch noch. Meine 2 Schwester und ich trinken keinen Alkohol. Dafür, so finde ich, haben auch sie einige Störungen (vermute als Hobbypsychologin bei meiner ältesten Schwester auch Borderline weil sie so typische Anzeichen hat und damit meine ich nicht etwa SVV, wie manche denken). Bei mir hat man Borderline diagnostiziert, habe Depris, bin Medikamentenabängig (na wenigstens nicht Alkoholiker), hab eine Essstörung und noch einiges mehr. Selbst bei meiner Nichte haben sie im Alter von 5 Jahren AD(H)S diagnostiziert.

    Wenn ich das alles mal so überschaue, möchte ich schon sagen das es irgendwie, vielleicht nicht direkt vererbt, aber schon "weitergegeben" wurde. Es sind ja häufig einfach Verhaltensmuster, die sich ein Kind ja sehr schnell von den Eltern abguckt.

    Liebe Grüße
    weety

  • Ich glaube nicht, dass eine psychische Krankheit vererbbar ist. Ich glaube eher, dass die Veranlagung dazu vererbt werden kann. Das hieße, wir sind schon eher geneigt, diese Krankheiten auszuprägen, aber wir müssen sie nicht zwangsläufig bekommen. Ich denke, uns werden eher bestimmte Verhaltensmuster anerzogen, die uns besonders anfällig dafür machen.

  • Ich bin mir da nicht sicher. 9 Monate war ich ja im Bauch meiner Mutter und sicher hab ich dort schon ihre Ängste mit zu spüren bekommen...Ob es nicht auch schon in den Genen ist, das weiß ich nicht. Bin schon auch der Meinung zum größten Teil, wars das Verhalten meiner Eltern, dann auch noch die meiner Umgebung, weil ich mich so und so verhalte. Im Grunde denke ich, hätte ich andere Eltern gehabt,bzw. ne andere Erziehung dann wäre es mir besser ergangen....

    Demnach bin ich wohl immer noch aufm gleichen Trichter: Ich mache meine Eltern dafür verantwortlich....Ich komme da einfach auch nicht weg davon.....

    eternal

  • @ eternal: Ich find's aber auch in Ordnung seine Eltern für das verantwortlich zu machen, was sie falsch gemacht haben. Natürlich wird niemand als Mutter oder Vater geboren, aber es gibt Fehler, die sollte man als Eltern meiner Meinung nach nicht begehen und auch in der Lage sein zu vermeiden.

    Dass mit der Zeit im Bauch während der Schwangerschaft ist ein interessanter Gedanke. Ich hab vor einiger Zeit mal einen Artikel gelesen, in dem es auch um Konstitutionierung während / durch die Schwangerschaft ging. Darin ging es allerdings um Essgewohnheiten. Demnach prägt das Essen, das unsere Mütter während der Schwangerschaft zu sich nehmen, unseren späteren Geschmack.
    Wenn man von diesem Standpunkt ausgeht, ist es eine logische Schlussfolgerung, dass auch unser Verhalten davon geprägt werden. Über die Nabelschnur nehmen wir ja schließlich alle Stresshormone mit auf, die unsere Mütter produzieren, sodass wir es von klein auf kennen.
    Gibt ja mittlerweile auch schon viele Leute, die ihren Ungeborenen klassische Musik oder ähnliches vorspielen, um sie zu beruhigen und spätere Neigungen einzutrichtern. :winking_face:
    Mit den Genen hat das meiner Meinung nach auch nichts zu tun. Bisher ist - glaub ich - auch immer noch kein Gen gefunden worden, dass man für schlechte Stimmung oder ähnliches verantwortlich machen kann.

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