• Guten Abend zusammen,

    ich möchte etwas ausholen, um euch von mir zu erzählen, denn vielleicht hat das ein oder andere für euch ja einen gewissen Wiedererkennungswert. Ich interessiere mich für Pornographie, seit ich mit ca. 15 beim Altpapier-Sammeln zwei Pornohefte gefunden und behalten hatte, bis meine Eltern sie entdeckten. Kaum war ich 18, kaufte ich sofort div. Pornomagazine und mit 21 nahm der Konsum dann sprunghaft zu, da ich endlich allein wohnte und daher ungehindert fast jeden Abend Pornofilme sehen konnte. Was mich dabei reizte? Meinen ersten Sex hatte ich mit 24, alle vorherigen Annäherungen an Frauen waren vergeblich, ich war der klassische Kumpeltyp. "Viel zu nett" wurde mir sehr oft von Frauen bescheinigt - oder sie hielten mich gleich für schwul. Meinen Frust konnte ich im Sehen von Pornos ausleben: Willige, erstklassig aussehende Frauen (auf "hochwertige" Filme mit sehr natürlich spielenden Darstellerinnen legte ich immer viel wert), die von Männern dominiert, teilweise auch domestiziert und schikaniert wurden. Eine kleine, vermeintlich heile Welt, in die ich eintauchen konnte und die nur mir gehörte. Da ich in meinem Freundeskreis niemanden hatte, der wie ich Pornos mochte, war ich mit dieser Vorliebe komplett allein. Mit Ausweitung des Internets hatte ich mein El Dorado und meine Festplatten füllten sich so sehr, dass ich immer mehr Ordner und Unterkategorien (mit verachtenden, sachlichen Titeln versehen) anlegte. Das Sammeln wurde immer mehr zum Teil meiner extremen Sucht. So sehr, dass ich manchmal neben mir stand und dachte: Diese 3 Terabyte an Filmen und Clips werde ich mir in meinem ganzen Leben nicht mehr ansehen können! Egal! Ich sammelte weiter neue Clips, war süchtig nach dem Neuen, nach der Vielfalt. Jung mussten die Frauen sein, gern Amateurinnen, da ich mich vom künstlichen Gestöhne abgestoßen fühlte. Um nicht missverstanden zu werden, ist mir jedoch wichtig zu erwähnen, dass ich jegliche Kinderpornographie auch in meinen heftigsten Zeiten moralisch und auch ästhetisch immer abgelehnt habe! Ausflüge in den harten SM-Bereich und zur Sodomie fanden eher aus Interesse und nur kurz statt.
    Ich bin jetzt Anfang 40 und hatte in all den Jahren nur zwei sehr kurze und drei etwas über 2 Jahre andauernde Beziehungen. Auch in dieser Zeit betrieb ich meinen Pornokonsum - wenn auch sehr eingeschränkt - heimlich weiter. Meine jetzige Freundin deckte nach 2 Jahren meine Sucht auf, zerlegte meine Wohnung, war dann aber überraschend verständnisvoll und ist bereit mir zu helfen, wenn ich mir professionelle Hilfe suche. Dies habe ich auch vor - nicht nur ihretwegen. Auch wenn ich meinen Bericht in der Vergangenheitsform geschrieben habe, sehe ich mich noch immer als süchtig an. Nach vielen sehr schwierigen Gesprächen und vielen Tränen auf beiden Seiten ist meine Freundin am Montag nach Hause geflogen (wir führen eine Fernbeziehung) und nur einen Tag später habe ich mir einen Pornoclip auf meinem Laptop angesehen, den ich dort noch fand, obwohl ich dachte, alles gelöscht zu haben. Ich habe vor 8 Monaten das Rauchen aufgehört, inzwischen geht's ganz gut damit, aber ich spüre die gleichen körperlichen Symptome, die gleiche Rastlosigkeit bei dem Gedanken, "clean" zu bleiben und mir keinerlei erotische Clips oder Bilder anzusehen. Ich frage mich, wie ich davon loskommen kann! Ich will diese Abhängigkeit wirklich beenden, ich liebe meine Freundin und der Sex mit ihr ist sehr schön - auch wenn wir beide bei 9 von 10 Malen nicht zum Orgasmus kommen - bei mir frage ich mich, ob dies durch meinen Pornokonsum versaut wurde, denn wenn ich vorm Bildschirm sitze "klappt's immer". Ich habe auch über den Besuch von Selbsthilfegruppen nachgedacht, dort aber nur Sexsüchtige gefunden. Kann ich mich mit meiner Pornografiesucht dort einordnen? In meiner langen Zeit als Single hatte ich fünfmal Besuch von Prostituierten und jedes Mal gemerkt, dass es so für mich nicht funktioniert, da ich die ehrliche Zuneigung und Liebe suche. So. Nun mache ich mal für heute Schluss, sonst liest ja niemand einen so langen Sermon. :winking_face: Ich bedanke mich schon jetzt für Kommentare und Tipps aller Art und bin für JEDE Frage von euch offen!

  • Servus jocker,

    mal 2 grundlegende Dinge, zum einen wird man eigentlich immer süchtig bleiben, zum anderen ist es im ersten Moment fast mal egal welche 'Sucht man hat, 'Sucht ist Sucht!

    Das mag sich jetzt schlicht und einfach anhören, doch meiner Meinung ist es nun mal so und da steh ich nicht allein da und behaupte so was :winking_face:

    Aber nochmal zurück zu den beiden Aussagen.
    Eine Suchterkrankung ist heilbar, das ist schon mal das wichtigste, doch tief drinnen wird deine 'Sucht dich immer weiter begleiten - aber ohne den Suchtstoff zu konsumieren, da stellt sich das dann mit der Zeit von selbst in den Hintergrund.

    Zum 2. Punkt, wir unterscheiden im ersten Schritt kaum unter den verschiedenen Süchten, weil alles hat seine Ursache und genau das muss in der passenden Form angegangen werden.

    Zurück zum erledigen, weil von selbst geht natürlich gar nichts, damit meinte ich, der Suchtdruck wird nachlassen. Um das aber zu erreichen, da wirst du noch so einiges zu leisten haben und eben deswegen rate ich dringend zu einer Suchttherapie.
    Speziell bei stoffungebundenen Süchten ist es ganz wichtig, dass man verstehen lernt, was da bei sich passiert. Dazu benötigt man ein neu erlerntes Verhalten, daher kommt auch der Begriff 'Verhaltenstherapie.

    Selbsthilfegruppen können begleitend wirken, vorerst sollte wirklich ein Profi mit dir arbeiten. Es geht also nicht darum, die ganzen Pornos zu löschen, weil das ist ja in paar wenigen Sekunden aufzuheben.

    Und gleich noch was, es wird bei dir nicht um ein paar Wochen gehen, es wird eine längere Zeit brauchen, bis du das so einigermaßen im Griff hast - man bedenke, du konsumierst seit 25 Jahren, da kannst nicht erwarten, dass dieses lange angelernte Verhalten in wenigen Wochen erledigt sein wird.

    Zum Problem mit dem Sex in der Beziehung, da könnte ich mir gut eine psychische Blockade vorstellen, du bist immer unter Druck nicht entdeckt zu werden, da kann es beim "normalen" Sex schon so ne Auswirkung haben. Jetzt wo es raus ist, da kann das vermutlich mit viel vertrauen von beiden Partnern langsam wieder aufgebaut werden.

    Es gibt natürlich auch technische Möglichkeiten, einem schnellen Rückfall entgegen zu wirken. Verschiedenste Softwares blocken alles mögliche, lassen zum Beispiel nur noch bestimmte Seiten im Browser zu.
    Einrichten kannst so was selbst, deine Freundin müsste es halt dann mit dir unbekannten Kennwörtern versehen.
    Doch mal ganz ehrlich, das Internetcafe um die Ecke gibt Abhilfe, der nächste Videoladen auch.

    Meine Empfehlung also:

    • Suchtberatung oder Therapeuten aufsuchen
    • sogar mal überlegen ob nicht sogar eine stationäre Therapie sinniger wäre
    • schnell handeln, man muss es nutzen, wenn der Wille da ist
    • kannst dich gerne bei uns melden, dann helfen wir dir bei Therapeuten- oder Beratunsstellensuche weiter (per PN oder Mail)


    So, das wars mal für heute :grinning_squinting_face:

    LG Franz

  • hallo joker664u
    ja, bei deinem schreiben erkenne ich mich in vielen dingen wieder. erstaunlicherweise hört der drang nach pornographie nicht auf, wenn wir mit einer partnerin schlafen. ich hatte eine zeitlang zwei sexuelle beziehungen und konsumierte trotzdem pornos. es ist eine sucht und hat nichts mit erotik zu tun. franz schreibt hier absolut richtig, es ist eigentlich egal, welchen stoff oder eben nichtstoff du verwendest. das ziel der sucht ist meist ablenkung vom realen leben. mir hat die folgende definition von sucht sehr geholfen, die krankmachenden teile zu erkennen:
    „Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen des Individuums“(nach K. Wanke)
    es klingt hart: beeinträchtigt die freie entfaltung und zerstört sozialen bindungen und chancen!
    wenn ich jedoch so objektiv, wie meine subjektivität dies zu lässt hinschaue, stimmt diese definition. so gesehen ein grund, das verhalten zu ändern.
    noch zu deiner frage bezüglich sexsuchtselbsthilfegruppen. ich bin überzeugt, dass sich sehr viele themen überschneiden. pornosucht ist aus meiner sicht sexsucht. ich denke, dies ist die richtige wahl. es grüessli timeout

  • Hallo,

    ich hoffe, es ist ok für dich wenn ich als gradregistrierte gleich schreibe.

    Meiner Meinung nach, sollte die erste Frage nach der Ursache deine Sucht sein, bei der ja auch gute Therapie ansetzt.
    Du schreibst ja selbst, dass du dich nach ehrlicher Liebe und Anerkennung sehnst, die ja am ehesten durch die Selbstbefriedung vermittelt wird, dnen Selbstbefriedung ist eine Form der Bestätigung. Man kennt seinen Körper nunmal, ist für sich alleine und brauch sich um nichts einen Kopf machen, anders beim Sex mit deiner Freundin, ungewohnte Situation für dich, denk ich mal, du bist angespannt und auf einer (unterbewussten?!) Obachthaltung. Die Pornographie an sich ist für dich "nur" der nötige Stimuli, das Mittel zum Zwecks quasi, dieser Stimuli erreicht aber irgendwann einen Gewöhnungseffekt, deshalb halt immer mehr und extremer(wie bei jedem anderen Suchtmittel auch). Demnach ist der Wunsch nach Liebe ein Ventil, dass mit Unterstützung der Pornographie geöffnet wird. Verlegst du also das Ventil auf andere Sachen, zb gibst du dir selbst "Liebe", besser: vermittelst du dir, dass du dich selbst schätzt, dann sollte dies auch nachlassen. Hmm vll probierst du es mit gutem Essen(1mal in der Woche mit deiner Freundin -je nachdem wie lang ihr euch seht oder mit Freunden oder eben für dich alleine richtig lecker kochen), wenn du das Bedürfnis nach Selbstbefriedigung merkst, vll hmm...Baden gehen, oder in die Sauna oder...irgendwas anderes was dir gut tun könnte.

    Vll ists auch ein Ansatz über die Kindheit nachzudenken, also was lief da anders, als du es eventuell gebraucht hättest, elterliche Aufmerksamkeit etc.

    PS: ich finde es toll, dass deine Freundin dir so hilft und wünsche euch beiden viel Kraft:)

    SK

  • Puuuh, hallo :smiling_face:
    das is Net einfach. Ich will erstmal Joker für seine offenheit danken...
    denn es fällt mir absolut nicht leicht darüber zu reden ... und du hast die Kraft aufgebracht das zur sprache zu bringen. Es ist erschreckend, wie sich unsere Erfahrungen mit dem Thema ähneln.
    Mit kleinen Unterschieden.
    Ich zum beispiel bin gerademal 20 und habe mit etwa 15 angefangen auf Lanparties mit Kumpels Pornofilme auszutauschen und zu sammeln ... womit meine Sucht begann und ich dachte meine damals angehäuften 6 GB wären eine unglaubliche menge. Als ich dann mit 17 Internetzugang bekam wurden etliche "Free-Porn" seiten zu einem ständigen tummelplatz. Auch meine verhältnis zu Frauen ist dem deinem sehr ähnlich. Bis auf ein paar kurze und sehr oberflächliche beziehungen war ich immer mehr der Freund-typ. Bis ich vor zweianhalb Jahren meine wunderbare freundin kennengelernt habe. Ich löschte alle meine Pornos (nicht wiederherstellbar) und entsagte allen Webseiten. Ich weiß nicht wann es mich wieder gepackt hat. Ich glaube es ist maximal ein Jahr her als ich langsam wieder anfing ab und zu die altbekannten Seiten wieder aufzusuchen. Meine vorlieben spiegeln deine nahezu ebenbildlich wieder ... Jung (niemals unter 18!) und wenn möglich keine Professionellen schauspieler, sondern echte emotionen. letzteres jedoch erst seid dem ich meine Erfahrungen mit meiner Freundin gesammelt habe. Es kommt mir so lächerlich vor wie einmal die wild orgasmischen schauspieler angegeifert zu haben. wo das liebesspiel zweiter liebender um einiges schöner zu bewundern ist...
    Es passierte circa zur selben zeit wo meine Freundin sich in Ihrer haut nichtmehr wohl gefühlt hat und beziehung in sexueller sicht zu schlingern begann und bis heute so gut wie still steht. Das war früher anders.
    Und seid dem bin ich im zwiespalt ... Ich fühle mich dreckig weil ich es als betrug an ihr sehe ... Ich weiß dass sie damit nicht umgehen könnte ... weshalb ich ihr es nicht sagen kann und werde, da ich somit unsere beziehung beenden würde.
    Und auf der anderen seite versuche ich es damit zu rechtfertigen, dass mir diese art der zuneigung fehlt ...
    Ich habe es zwischendurch immer wieder geschafft mehrere Wochen damit aufzuhören ... aber ich bin immer wieder dahin zurückgekommen ...
    Ich habe mitlerweile alle einschlägigen seiten auf eine Blacklist verbannt ...
    (Für alle Windows user ist (C:/Windows/system32/drivers/etc/host) mit dem editor zu bearbeiten.

    0.0.0.0 https://www.suchtundselbsthilfe.de/www.beispielseite.de
    0.0.0.0 beispielseite.de

    einfach unter den text schreiben. Somit werden diese seiten auf eine nicht existente ip gelenkt.) Als tipp

    Das funktioniert für mich einigermaßen gut ... einigermaßen ...
    ich habe mir geschworen die seiten die ich einmal auf diese liste schreibe niewieder herunter zu nehmen ... natürlich suchte und fand ich einige andere seiten ... aber auch diese landeten nachdem ich sie einigemale angesehen hatte auf der liste ...
    Ich weis das es sicher nicht die beste lösung ist ... aber ich weiß ich kann es schaffen.
    Eine lange zeit habe ich, sobald es mich in den fingern juckte die addresse einer solchen seite einzutippen den browser geschlossen und bin ein wenig in der wohnung umhergegangen ... wenn du einmal so eine seite aufrufst ... dann kommst du nichtmehr davon weg ... also zwinge dich, es garnicht erst zu tun. überlege dir, beim eintippen, ob du es wirklich willst ... und denke daran wie lange du es bereits ohne geschaft hast ...

    I wont tell my name ... but i am addict.

    Ich danke vor allem dir nocheinmal für deine Offenheit und den Betreibern dieses Forums leuten wie uns eine Ansprechstation zu schaffen ... und mir den anlauf dazu gegeben zu haben, den kampf erneut aufzunehmen.

    Vielen dank :smiling_face:

  • hi joker
    als nicht-betroffene, kenne ich jedoch betroffene und weiss aus dem austausch einiges.

    kann sagen, dass es da gute erfahrungen gibt mit kindersperre-programmen bzw. kein-internet-zu-hause-haben.

    für den anfang: ganz wichtig alles wegzutun und zu löschen. denn der weg zum neubesorgen bietet unglaublich viele möglichkeiten zum umkehren die auch genutzt werden.

    selbsthilfegruppen für sexsucht: volltreffer, da sind leute mit genau diesem thema. also hingehen.

    noch eine anmerkung zu ursachenforschung: vielleicht ist es hilfreich diese zu betreiben, aber sie ist nicht notwendige voraussetzung um am aktuellen verhalten etwas zu ändern.

    weiss, dass entzüge heftig waren, aber möglich. und rückfälle gibts natürlich auch immer. aber: gibt mir (...) die kraft auzustehen und es wieder zu versuchen, nur für heute.

    cleantagebuch, fällt mir noch ein, funktioniert an einer stelle noch gut.

    hey, alles gute, hoffe du bist noch on hier, ist ja schon ein monat her, dass du eingeloggt warst..
    t

  • Hallo Joker, hallo andere.

    Ich muss mich überwinden, etwas zu schreiben.
    Das liegt wohl daran, daß ich nicht richtig glaube oder geglaubt habe, daß ich quasi Sex-süchtig bin. So richtig weiß ich es auch immernoch nicht.
    Die ausführungen von Joker sind mir aber gut bekannt.

    Ich will mich mal ein wenig über mich schreiben:
    Ich bin 41, seit ewigkeiten single und wohne in einer Großstadt. Die meisten Leute/Frauen finden mich "nett". Das wars dann aber auch. Einige dachten auch ich sei Homosexuell. Wenn ich ehrlich bin, bin ich mir dabei nicht mal sicher. Denn hier ist schon der erste Punkt, der mich denken lässt ich sei süchtig. Ich schaue mir, wenn ich den "Kick" suche, auch Schwulen-filme an. Wenn es dann vorbei ist und ich "fertig" bin, schäme ich mich und denke "was machst du eigentlich da?"
    Im Alltag fühle ich mich in keinster Weise zu Männern hingezogen.
    Ich hatte eine Zeit, da ging es mir wie Joker und Melancholius. Ich sammelte Bilder und Filmchen von Mädels. Auch Filme mit Tieren habe ich gespeichert. Das ist einige Zeit her. Ich habe inzwischen alles entfernt. Ich hatte jemanden kennengelernt und dachte sie hat mich von dieser Sucht geheilt. (Als ich damals alles gelöscht hatte, hab ich nicht daran gedacht, daß ich süchtig sein kann). Ich dachte ich brauche diese Bilder nicht mehr. Ich habe mich in diese Frau verliebt, und sie sich in mich, es gab nur ein Problem, naja eigentlich mehrere, aber das größte war, daß sie verheiratet war. Jedenfalls habe ich mich in sie verliebt, wir haben uns oft getroffen und hatten auch mit einander geschlafen. Es gab Momente, da dacht ich, ich wäre süchtig nach ihr. Heute zweifle ich, und denke mir ich war süchtig nach den Sex mit ihr. Unsere "Beziehung" ist heute nicht mehr dieselbe, wie damals, als wir uns kennenlernten. Wir sehen uns nur noch selten, (sie lebt 200 km von mir entfernt), und Sex hatten wir schon lange nicht mehr. Inzwischen habe ich wieder Filme auf meinem Rechner. Ich masturbiere täglich. Ich denke oft an die Stunden mit ihr. Manchmal reicht aber heute schon der Anblick auf den Schoß einer Frau um mich zu erregen. Ich erwische mich dabei wie ich den Frauen zwischen die Beine schaue. Das ist mir inzwischen wichtiger als ihr ins Gesicht zu sehen, ob es im TV ist oder auf der Straße, der erste Blick geht immer nach unten. Und im Moment habe ich eher das Bedürfnis eine Frau kennzulernen um mit ihr intim zu werden als eine Beziehung mit ihr anzufangen, obwohl ich mich jahrelang nach einer Beziehung gesehnt habe.
    Momentan denke ich ich bin Beziehungsunfähig, weil ich eigentlich nur das Eine will. Ich weiß es war mal anders, aber ich komme dorthin nicht mehr zurück, glaube ich jedenfalls.
    Ich habe auch ein wenig Angst. Wenn ich wirklich süchtig bin, davon gehe ich jetzt einfach aus, dann fürchte ich werde ich vielleicht, falls ich mal geheilt sein sollte, keine Freude mehr am Sex haben. Ich vergleich es mit anderen Süchten. Alkoholiker dürfen nie wieder mit Alkohol in Kontakt kommen, sonst werden sie rückfällig. Dh völlige Abstinenz. Das kann ich mir bei Sex nicht vorstellen. Dazu gefällt er mir zu sehr.
    Ich muss aber dazu sagen, daß mich der Sex (noch) nicht ganz im Griff hat, (das bilde ich mir jedenfalls ein). Ich gehe nicht ins Bordell, obwohl ich schon daran denke. Ich habe mir aber schon Sex-Spielzeug gekauft, das aber auch schon wieder entsorgt. Immer wenn ich Phasen habe in denen ich mich "normal" fühle und denke "was machst du eigentlich hier?", dann lösche ich die Sachen vom PC und entsorge meine Hardware (zB Gummipuppe). Aber im Moment überkommt mich immer öfter das Verlangen mir wieder etwas zu kaufen, etwas anzuschauen und mich dabei zu befriedigen.

    Ich habe mich das erste mal mit dem Thema beschäftigt, als ich ein Buch über Abhängigkeit in der Beziehung las. Und darin kam das Thema Sexuelle Sucht vor. Ich habe mich darin wiedergefunden. Und nun fürchte ich daß es zutrifft. So bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich weiß nicht ob ich es schaffen werde, zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen. Dieses hier ist mir lieber, weil ich mich hier anonymer fühle als vor anderen zu sprechen.

    Ich weiß aber, daß ich was tun muss. Ich habe mir vorgestellt, daß ich mal ne Familie habe und ne Frau die ich liebe, weil sie mit mir das Leben teilt und nicht nur das Bett.
    Dazu muss ich mich überwinden, mit jemanden zu reden zu dem ich vertrauen habe und der mir helfen kann.
    Andererseits ist das ja vielleicht alles normal. Bilder oder Pornos angucken. Schließlich sieht man ja schon im TV diverse Szenen und alles wird mehr und mehr sexualisiert.
    Ich hab keine Ahnung. Und manchmal fühl ich mich einfach hilflos.

    Nagut, nu hab ich ne Menge geschrieben. Wahrscheinlich zu viel für manche und vielleicht auch ein wenig durcheinander. Aber ich bin froh einiges losgeworden zu sein. So offen hab ich mich noch nie geäußert.

    Schöne Grüße
    Sceptic

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