Hallo,
ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, aber in letzter Zeit hat sich sehr vieles in mir drinnen auf seltsame Weise verändert... und das macht mir Angst. Zu meiner Vorgeschichte: Ich habe in den letzten zwei Jahren sehr viel mit Psychopharmaka und Drogen herumexperimentiert, und manchmal bin ich während eines Stimulanzientrips in so komische Zustände gekommen, in denen mir alles plötzlich fremdartig vorkam, unwirklich, meine Gedanken zu rasen begannen und alles wirr und durcheinander war... Mir machten diese Zustände so eine Angst, dass ich vor lauter Panik nicht mehr still sitzen konnte. Meistens vergingen diese Zustände wieder nach Abklingen des Rausches.
Ich nehme jetzt seit einem über einem Jahr keine Drogen mehr und trotzdem fühlte ich mich zeitweise immer mal wieder "drauf". Die Derealisationen und Depersonalisationen wurden im Laufe der Zeit immer schlimmer, genauso wie die Konzentrationsstörungen, diese paranoiden Ängste... das Gefühl, den Bezug zur Wirklichkeit zu verlieren... Ich fühle mich wie auf einem Speed-Trip, der einfach nicht aufhört.
Ich kann seit Wochen kaum mehr essen und schlafen, kann nicht mehr still sitzen. Die Angstzustände eskalieren zunehmend und ich traue mich kaum mehr das Haus zu verlassen.
Ich bin jetzt schon den 3. Tag nicht in der Arbeit und hoffe inständig, dass ich bald wieder fit werde, denn ich will meinen Job nicht verlieren. Aber so kann ich nicht arbeiten - ich kann mich kaum mehr auf ein normales Gespräch konzentrieren, ganz abgesehen davon, mich zu artikulieren.
Ich habe massive Gedächtnisstörungen und in meinem Kopf ist alles durcheinander - ich habe wirklich das Gefühl, nun vollkommen den Verstand verloren zu haben. Es ist mir alles so fremd geworden, alles ist so weit weg von mir - ich fühle mich wie in Watte gepackt, auch hat sich meine Optik und Akkustik total verändert. Ich bin viel licht- und geräuschempfindlicher geworden. Ich wünsche mir so sehr dass das aufhört, denn ich habe wirklich das Gefühl langsam durchzudrehen...
Kann mir jemand helfen und sagen, was das ist? Kennt hier jemand solche Zustände? Bitte helft mir, ich weiß nicht mehr weiter...
habe ich eine psychose?
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hallo Stella,
ich kenne sowas auch, bei mir war es, als ich noch drauf war. In der Entgiftung bekam ich dann Zyprexa deshalb verordnet und nach ein paar Tagen herrschte dann absolute Ruhe in meinem Kopf. Ich kann dir deshalb nur raten, unbedingt mal zu einem Neurologen zu gehen.
LG, alive
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Hallo Stella, ich habe keinerlei Drogen genommen und kenne aber diese Zustände auch. Sie sind Dissoziationen und kommen von meiner Seele. Ich denke, du solltest ein Medikament dafür nehmen. Zyprexa kenne ich auch, hat mir auch geholen, nur der Zuckerhaushalt war bei mir da durcheinander. Nun bekomme ich Zeldox, ist aus der selben Medikamentengruppe wie Zyprexa und genau gegen solche Zustände. Das in Watte gepackt und alles weit weg kenneich nur zu gut. Mit Medikamenten habe ich das nicht mehr so oft. Ich denke, wie Alive schon sagte, kann dir ein Neurologe weiterhelfen und vielleicht noch eine ambulante Therapie, der sich auf solche Zustände spezialisiert hat und z.b. auch mit Skills arbeitet. Ich wünsche Dir, daß du die Ruhe dann wieder findest. Hoffe mal nicht, daß das so von alleine weg geht. Laß dich doch erst mal krank schreiben und in Ruhe gesund werden. Klar, willst du deine Arbeit nicht verlieren, aber die Gesundheit geht vor. Ich habe meinen Job damals aufgegeben und bin inzwischen berentet. Das soll dir aber keine Angst machen. Will dir nur sagen, auch das wäre keine Katastrophe. Erst mal musst du unbedingt zur Ruhe kommen. Kannst du nicht für ein paar Tage ins Krankenhaus in eine Psychiatrie. Mir hat das damals gut getan, endlich zur Ruhe zu kommen.
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Hi Stella,
ich hatte erst vor kurzem so nen Zustand, meine Medis entwickelten ne Wechselwirkung. War kurz davor mich selbst einzuweisen, kann mir also gut vorstellen wie es Dir geht. Das schwierigste überhaupt wird es sein Dich aufzuraffen und zum Neuro zu gehn, das ist alles jetzt sehr viel Stress für Dich und kaum überwindbar, ich weis. Aber Du musst wirklich versuchen Deine Kräfte zu bündeln und den Neuro aufzusuchen, es wird Dir ganz bestimmt helfen. SO kann und darf es nicht weitergehn, eben auch wegen Deinem Job. LG, Carry -
Also ist es eurer Meinung nach schon ein psychotischer Zustand, den ich da hab??
Ich muss zu meiner Schande auch gestehen, dass ich in letzter Zeit wieder sehr viel "rumexperimentiert" habe mit Tabletten. Dadurch ging es mir zunehmend schlechter. Auch körperlich. Ich habe mir dann wieder Benzos verschreiben lassen und in einer Woche eine N2-Packung Diazepam und in der nächsten Woche eine N2-Packung Tavor komplett aufgebraucht. Da ich Panik vor einem Entzug hatte, hatte ich mir dann auch noch einen halben Streifen Rohypnol besorgt. Letzte Woche am Dienstag habe ich die letzte Tablette (1 mg Rohypnol) genommen und zwei Tage später ging der ganze Zirkus los. Das heißt, ich war komplette drei Wochen permanent auf Benzos. Ich habe dann, als diese komischen Zustände anfingen, etwas gegoogelt, aber nichts gefunden, was für eine Entzugssymptomatik sprechen würde. Benzos machen angeblich erst nach mehreren Wochen abhängig, aber nicht nach so kurzer Zeit!
In den ersten Tagen nach meinem Missbrauch hatte ich auch Schmerzen und Schweißausbrüche, konnte kaum schlafen. Momentan ist mir noch sehr schwindelig und ich kann immer noch kaum was essen. Kann das auch daran liegen? Ich wollte es erst gar nicht schreiben, weil es mir sehr peinlich ist, dass ich schon wieder rückfällig geworden bin.
Aber angefangen hat es während meiner Krisenintervention um Silvester herum, als ich im Krankenhaus mit Tavor behandelt wurde. Als ich rauskam, bildete ich mir ein, eine leichte Tavorentzugssymptomatik zu haben, aber meine Ärzte meinten, nach zwei Wochen könne das unmöglich sein...
Also dachte ich, es läge an mir und meiner Erkrankung, und ich ließ mir daraufhin "als Bedarf" Diazepam verschreiben. Damit hatte ich mich natürlich wieder selbst verarscht. Sich als Süchtiger Benzos "auf Bedarf" verordnen zu lassen.... *lach*
Was sagt ihr dazu? -
Hi, ich denke, daß du in kurzer Zeit eine zu hohe Dosis Tavor und Diazepam genommen hast und Dein Körper jetzt verrückt spielt, weil er es nicht mehr bekommt und du hast es bestimmt unregelmäßig genommen, und der Bedarf war sicherlich zu oft. Du hättest die Dosis wieder langsam verringern müssen. Nimmst du denn noch welche zur Zeit? Falls ja, dann sprich mit deinem Arzt, daß ihr verringern könnt und daß du eventuell dann dieses Zyprexa, was Alive schrieb, verschrieben bekommt. Vielleicht hilft dir das dann. Ist nicht gut, so herumexperimentieren. ich nehme seit 2 Jahren regelmäßig Tavor, mittags 1 mg und abends 0,5 mg. Aber ich trau mich auch nicht, runterzugehen, aber rauf geh ich auch nicht. Auch nicht bei Bedarf.
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Ja, mit diesem Absturz habe ich wohl meine Hirnchemie völlig ruiniert... Hab in letzter Zeit auch nicht wenig gebechert, eben wegen dieser Zustände.
Ich weiß nicht, warum ich ständig auf mich selber reinfalle!? Wieso kann ich nicht einfach von allem die Finger lassen? Und jedesmal geht es mir beschissen hinterher und jedesmal sag ich mir NIEWIEDER! und dann greife ich doch wieder zu! Irgendwie scheint mich das Gift magnetisch anzuziehen. Oder es fehlt mir einfach an Intelligenz. Wahrscheinlich hab ich mir in der letzten Zeit meinen ganzen Verstand weggeballert...
Wegen Zyprexa: Ich nehme 25 - 50 mg Seroquel am Abend. Das ist ja auch ein hochpotentes Neuroleptikum. Das könnte ja auch etwas helfen, oder? -
Da reagiert jeder anders. Ich habe seroquel mal nicht vertragen. Habe abends welche bekommen und habe nur geschlafen, noch den ganzen nächsten Tag und war durcheinander und hab nichts richtig mitbekommen, habe aber auch schon gehört, daß es anderen damit gut ging. Das muss ausprobiert werden. Es muss auch abgeklärt werden, ob es von den Medis kommt oder wie bei mir einfach psyschich bedingt ist. Ich habe solche Zustände und hatte sie früher auch ohne irgendwelche Medizin genommen zu haben.
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Ich habe mir auch schon überlegt, ob es vielleicht die Nebenwirkungen vom Seroquel sind. Bekomme nämlich neuerdings etwa 1/2 - 3/4 std nach Einnahme Herzrasen und ein Engegefühl in der Brust. Ich werde extrem unruhig und bald darauf setzt der sedierende Effekt ein und ich schlafe ein. Vielleicht kommt der permanente Schwindel ja auch vom Seroquel???
Vielleicht vertrage ich das Seroquel ja auch nicht. Wie war es denn bei dir? Woran hast du gemerkt, dass du's nicht verträgst? -
hi Stella,
ich wollte damit übrigens nicht sagen, dass Zyprexa das Mittel der Wahl ist. Es kommt ja darauf an, was genau mit dir los ist. Dazu brauchst du wirklich einen Arzt. Bitte keine Selbstversuche. Ich war damals auch u. a. auf Benzos, denen ich viel Übles zutraue. Ich glaube nicht, dass es stimmt, dass man erst nach ein paar Wochen abhängig von ihnen wird. Wenn der Körper das Zeug kennt, erkennt er es auch sofort wieder und reagiert entsprechend. Jede einzelne Pille kann da gefährlich sein.
LG, alive
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Hm, Stella,
wollte Dir nur sagen, dass ich Seroquel auch nich vertragen hab. Davon ging mein Kreislauf runter und ich war wie verballert den nächsten Tag, und zwar ziemlich unangenehm. So komplett im Nebel und ruhiggestellt, dumpf, dabbisch. Ich würd mal zum Arzt gehn an deiner Stelle und alles erzählen. Is ja schon ziemlich viel an Benzos und so was du dir eingefahren hast die letzten drei Wochen. Klar dass da jetzt was durcheinander is. Aber mach dich Net verrückt, ich denke das wird wieder wenn dein Körper wieder entgiftet is.
Alles Gute in jedem Fall! -
hallo alive,
habe vorhin mit meinem Neurologen telefoniert und der meinte, dass er nicht der Meinung sei, dass ich eine Psychose hätte. Ich sei mir ja dessen bewusst, dass etwas mit mir nicht stimmt und nehme die Derealisationen ja als nicht real wahr. Hätte ich ein Psychose, könnte ich diese seltsamen Zustände von der Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden und ich würde auch Stimmen hören oder Dinge sehen, die nicht vorhanden seien.
Natürlich hab ich ihm nichts von meinem Benzoabsturz erzählt... Er meinte, dass die Symptome, die ich habe von einer Angst- und Panikstörung kämen und riet mir in eine Klinik zu gehen und mich medikamentös neu einstellen zu lassen.
Dann ist aber eines sicher: Meinen Job wäre ich dann los...Zitat von Tinti;142444Hm, Stella,
wollte Dir nur sagen, dass ich Seroquel auch nich vertragen hab. Davon ging mein Kreislauf runter und ich war wie verballert den nächsten Tag, und zwar ziemlich unangenehm. So komplett im Nebel und ruhiggestellt, dumpf, dabbisch. Ich würd mal zum Arzt gehn an deiner Stelle und alles erzählen. Is ja schon ziemlich viel an Benzos und so was du dir eingefahren hast die letzten drei Wochen. Klar dass da jetzt was durcheinander is. Aber mach dich Net verrückt, ich denke das wird wieder wenn dein Körper wieder entgiftet is.
Alles Gute in jedem Fall!
Klingt etwas beruhigend... Hoffentlich wird alles wieder... Ja, da hab ich mit Sicherheit einiges an Hirnzellen vernichtet mit meinen Benzoexzessen.Schlimm genug, dass ich mich an die drei Wochen kaum mehr erinnern kann. Es ist alles total verschwommen, löchrig... Als wär ich gar nicht da gewesen. Und in abgeschwächter Form ist es immer noch so mit dem Gedächtnis. Mir macht das alles so eine höllische Angst... Aber du hast Recht... Es ist immer vergangen. Hat halt gedauert, aber es ist immer irgendwie vergangen...:(
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Hi Stella, ich habe gemerkt das das seroquel nichts für mich ist, weil ich so nebender Spur war, alles verschwommen sah und ich nur noch schlafen konnte. Ich habe davon nachts so komisch geschwitzt, es hat richtig gestunken. Hing mit dem Zuckerhaushalt zusammen, der da durcheinander war. Und ich hatte kalten Schweiß, das war so eklig. Geschlafen habe ich davon, war aber den nächsten Tag keines falls in der Lage etwas zu tun. Das gleiche Phanomän hatte ich mal mit Neurocil. Da haben sie mir eine 100er verpaßt und ich war 1 h danach auf der Geschlossenen, weil ich nicht mehr wußte, was ich tat und taumelte und beinah mich aus dem Fenster gestürzt hätte. Da habe ich auch 2 Tage von geschlafen, bis das Zeug raus war.
Ich möchte Dir keine Angst machen, deshalb geh zu einem Neurologen und schildere ihm das. Wie gesagt, andere schwören auf das Medikament. -
Hallo Stella,
nach Allem was ich nun gelesen habe tippe ich auf ein gravierendes Suchtproblem, also nimm erstmal Abstand von den Benzos, ich schließe mich da Alives Meinung an, die machen unter Umständen, je nach Persönlichkeit, von der ersten Pille an abhängig.
Zum Seroquel, nun ich habs auf Bedarf, 25 mg, und nehme es nur unter höchster Not, wenn ich lange nimmer wirklich geschlafen habe.
Ich träume nachts trotzdem ne Menge Müll, auch wenn ich nicht bewußt wach werde, und bin am nächsten Tag zerschlagen, als ob ich am Vorabend gesoffen hätte wie noch was, das kann bis mittag dauern, schlimmstenfalls bis in den frühen Nachmittag hinein, also ich bin nicht wirklich fähig am nächsten Tag meinen Alltag durch zu stehen.Klar, der Schwindel kann von den Medis kommen, oder aber von zuwenig essen und trinken, Schlafentzug .... oder aber auch eine psychische Komponete haben, mich hat meine Thera mal gefragt, beschwindeln sie sich selber?
Schwindeln=körperlicher Schwindel, meinte die ...
Den Rat zum Neurologen zu gehen würde ich beherzigen, und ein Gespräch, mit deinem Psychiater/Thera .... und lass mal die Medis, dazu den Alk ganz klar.
Es gibt viele MEdikamente, die gar nicht anschlagen wenn du nebenbei Alkohol konsumierst
Viel Kraft
LG Julchen
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Hey,
mir geht es jetzt wieder etwas besser. Diese psychotischen Zustände haben nachgelassen, aber die Angst ist immer noch ziemlich präsent. Ich frage mich, ob das immer noch mit meinem Absturz zu tun hat, oder ob es doch psychisch ist... Was war zuerst da - die Henne oder das Ei? Meine Freunde sagen, ich sei immer schon so gewesen, aber momentan ist es spürbar belastender für mich. Mag an meinen schauspielerischen Fähigkeiten liegen, dass es Andere nicht merken - keine Ahnung.
Aber ich glaube, ich war nie in meinem Leben so verpeilt wie seit meinen ganzen Exzessen.
Auch jetzt bin ich noch ziemlich durcheinander (siehe Antwort zu Thread "Benzos" - habe gerade erst gecheckt, dass ich ja schon hier die ganze Zeit mit Tine schreibe - bitte nimm mir das nicht übel, Tine... es schockiert mich grad nur ziemlich...)
Wann geht diese Verpeiltheit und die Konzentrationsschwäche endlich weg? Nach 8 Std Arbeit bekam ich vor lauter Anstrengung Migräneanfälle und Rückenschmerzen. Mein Hirn scheint mit allem völlig überfordert zu sein... Heute bin ich noch krank geschrieben, aber morgen gehe ich wieder rein ins Büro - verpeilt wie eh und je... Mir ist das so peinlich vor meinen Arbeitskollegen. Ich war doch früher nicht so - zumindest kommt es mir rückblickend nicht so schlimm vor.
Mit den Benzos schien ich mich wieder besser konzentrieren zu können - oder war das nur Einbildung?
Meine Familie meint, ich soll am besten von allen Medikamenten Abstand nehmen und d. h. auch mein AD abzusetzen. Aber irgendetwas in mir drinnen sagt mir, dass ich ohne Chemie niemals klar kommen würde.
Habe schon öfter homöopathisches Zeug ausprobiert, aber anscheinend ist mein Körper so hart und abgedroschen von der ganzen Chemie, dass er leichtere Mittel gar nicht mehr registriert.
Was meint ihr? Soll ich alles weglassen? Wie kann ich die Entwöhnung beschleunigen? Was kann ich gegen diese Verpeiltheit tun? Wie normalisiert sich der Körper am schnellsten? -
Ich habe Dir in Deinem anderen Beitrag schon meine Erfahrungen mit Trevilor beschrieben. Ein AD würde ich bei Deiner Symptomatik schon nehmen, nun weiß man ja wirklich nicht, was zuerst da war. Ich hatte wirklich solche Zustände, wie ich schon mal schrieb und wie du sie beschreibst, auch ohne Medikamente, lange bevor ich 'Tavor und Trevilor genommen habe. 'Da fehlen Botenstoffe im Gehirn und ein AD gleicht das aus, jedenfalls bei mir. Bei mir ist es die Krankheit, was mich so verpeilt rumlaufen ließ. Was nun wirklich bei Dir zuerst da war, kannst nur du wissen. Bloß alleine rumdoktorn würd ich nicht alleine
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Ja das stimmt schon. Das werde ich auch nicht mehr tun. Ich möchte nur - wenn ich schon AD nehmen muss (nehme auch Trevilor) - wieder einen reinen SSRI. Weil mich alles, was noradrenerg wirkt nur noch unruhiger macht. Hatte mal Citalopram und auch mal Fluoxetin. Damit kam ich wesentlich besser klar.
Wahrscheinlich wird unsereins ein Leben lang Tabletten nehmen müssen um überhaupt funktionieren zu können. Aber wenn das ohnehin sein muss, dann kann ich doch gleich ein Benzo nehmen, oder nicht? Was macht da noch Unterschied? -
Ich weiß nicht, ich würde liebend gern das Tavor mein Leben lang nehmen und die Trevilor dazu, soll ich ja auch, die Trevilor. Abends bekomm ich noch Zeldox gegen die Dissoziationen. Vielleicht fehlt dir auch sowas. Die sind für diese komischen Zustände. Ich finde 2 mg Tavor nicht schlimm, wie gesagt, mein Hausarzt auch nicht und die alten Leute bekommen sowas ohne Bedenken, hat mir mal ein Psychiater erzählt, wohl gemerkt ein Psychiater aus einem Krankenhaus, da sei es nicht mehr so schlimm, wenn die älteren Patienten etwas abhängig werden. Nur ich sei mit 40 noch zu jung, um das regelmäßig zu nehmen. Der Schmerzdoktor meines mannes sagt auch, wäre nicht schlimm, wenn ich die immer zur selben zeit nehme und nicht erhöhe. Und dann liest man wieder diese Horrorgeschichten von den Entzügen. Davor hab ich solche Angst. Aber eins weiß ich, werde ich dann wieder so Depressiv und ängstlich und dissoziiere wieder täglich, dann nehme ich die 2 mg wieder weiter, dann soll es so sein, bis ich mal sterbe. Etwas Lebensqualiät möchte ich mir noch behalten. Geht schon so wenig und wieder nur im Bett liegen ist nicht drin. Ich werde gebraucht und will kein Pflegefall werden.
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Über das Absetzen von Tavor würd ich mir an deiner Stelle noch keine Gedanken machen. Und lass dich nicht von unseren Horrorgeschichten beeindrucken, denn immerhin hältst du dich an die ärztlich verordnete Dosis. Die meisten hier, u. a. auch ich selbst, haben Benzos als Drogen missbraucht. Mir ging es immer nur darum möglichst breit zu sein und nichts mehr um mich herum mitzubekommen.
Ich habe in einer Klinik mal einen Mann kennengelernt, der auch - wie du - von seinem Therapeuten auf Tavor eingestellt wurde. Er nahm 2 mg über zwei Jahre hinweg und hat dann stationär einen warmen Entzug gemacht. Während das Tavor abgesetzt wurde bekam er Diazepam und das hat alle Entzugserscheinungen völlig kompensiert. Außer ein bisschen Schwitzen hat er nichts gespürt. Nach 14 Tagen war er wieder fit wie ein Turnschuh.
Bin auch am Überlegen, ob ich meinem Neurologen sowas in der Richtung vorschlage. Im September mache ich eh drei Monate DBT-Programm und davor eine Entgiftung anzuhängen, wäre kein Problem.
Ich möchte halt einfach wieder leistungsfähig werden, aber mit diesen ständigen Ängsten und Derealisationen macht mich die Arbeit kaputt. Wenn ich wenigstens bis September irgendwie so eingestellt wäre, dass ich es aushalten kann... Außer Benzodiazepinen hilft mir ja nichts!
Vielleicht sollte ich mal einen Thread veröffentlichen zum Thema "Langzeitbehandlung mit Tavor"... -
Ja Stella mache das mal ....
Benzos, die als Medikamente verschrieben sind, sind nicht das Problem an sich, meiner Meinung nach.
Ich unterscheide zwischen Sucht, und Abhängigkeit, in dem Sinne, das es Abhängigkeit auch ohne Sucht geben kann .... siehe Schmerzmittel, wie Opiate, oder eben auch Benzos.... und den Umgang damit
Manchmal kann es sinnvoll sein, ein Medikament einzusetzten, und mit der Abhängigkeit rechnen, weil das, das kleinere Übel derzeit ist, dann weiter sehen ...
.... und klar können Medis wirken, ausgeschlichen, bzw, abgesetzt werden, wenn es scheint, als ob es alleine durch Umstellung auf andere Medikament, oder eben verändertes Verhalten funktionieren kann ... besonders gut eben, im stationären Rahmen ...
Wünsch das Allerbeste
LG Julchen
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