Hallo Ihr Alle,
schon häufig habe ich mich mit dem Thema Sucht beschäftigt. Auch sehe ich Sucht nicht unbedingt als etwas Schlechtes an - so kann Sucht in manchen Lebenslagen der einzige Grund sein, um überhaupt Leben zu wollen.
Wenn ich mich hier nun so umschaue, dann habe ich den Eindruck, daß es ganz unterschiedliche Gründe zur Sucht gibt:
- Sucht, um einen Mangel auszugleichen
- Sucht, um Leid zu vergessen
- Sucht, um Sinnlosigkeit leichter zu ertragen
- Sucht, aus Gewohnheit
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Grob gesagt - mal wieder zwei Richtungen - die eine Richtung die Angst - irgendwas weghaben wollen, nicht spüren wollen // die andere Richtung der Hunger - irgendwas haben wollen. Und bestimmt sehe ich nur einen Teil der möglichen Gründe. Mich würden da sehr andere Positionen interessieren. Wie gehts Euch damit, warum seid ihr diesen Weg gegangen?
Ich habe zwei ausgeprägte substanzgebundene Süchte: Nikotin und Thc.
Fürs Nikotin war - so glaube ich - ein Mix aus: "Dazugehören Wollen", "Reich sein", "Rücksichtslos sein" und ganz stark die vermeintliche "eigene Minderwertigkeit" mit ausschlaggebend. Einerseits die Wertlosigkeit und andererseits habe ich mir etwas davon versprochen.
Fürs Thc war - vermutlich - ganz stark beteiligt: ein Verdrängen des eigenen Versagens (gescheitert in Partnerschaften, im Lebenskonzept, in Projekten), das aber mittlerweile stark der Grundlage entbehrt (mein Gott - gehts noch hochgestochener???) mittlerweile fühle ich mich einfach nicht mehr als Versagerin.
Tja und dann wäre da noch der große Punkt der schnellen Befriedigung. Geht natürlich mitteln Drogen superleicht - da muss man gar nicht mehr selber aktiv sein. Stress im Kopf - schnell Nikotin zugeführt und SOFORT entsteht das Gefühl der Befriedigung.
Zusammengefasst sehe ich bei mir einen Mix aus "Angst" (Versagen, Minderwertigkeitsgefühl, mangelhafte Kompetenz) und "Haben Wollen" - der Wunsch nach schneller Befriedigung.
Vielleicht entsteht ja ein Austausch - das würde mich sehr freuen.
LG an Alle
Wattewolke