Irgendwie muss ich mal loswerden was in mir so im Moment vorgeht. Der Beitrag ist leider extrem lang, aber das kam irgendwie beim schreiben. Ich weiß auch gar nicht, ob ichs in den Bereich überhaupt schreiben kann hier. Wenns falsch ist hier, kanns ja einer verschieben. Ich wüsste im Moment echt nicht mit wem ich darüber reden soll, deswegen möchte ich es wenigstens einmal aufschreiben.
Nun ja, am besten fang ich mal damit an wies mir in letzter Zeit so geht. Ziemlich mies um es klar raus zu sagen. Ich komme mit meinem Leben nicht klar. Es reichen Kleinigkeiten aus um mich völlig aus der Bahn zu werfen. Ich bin mit vielem schlichtweg überfordert und fühle mich kraftlos und hilflos. Ich habe das Gefühl als stünde ich nicht nur vor einem Berg, sondern vor dem Himalaja. Mir geht es nun schon seit 2,5 Jahren so. Bis ich von zu Hause weg bin um zu studieren war mein Leben zwar auch nicht gerade einfach, aber ich bin klar gekommen. Ich ging einer Menge Aktivitäten nach, ging mehrmals die Woche reiten, bin immer nebenbei arbeiten gegangen. Ich hatte eigentlich permanent zu tun. Dann bin ich eben zum studieren weg gegangen. Ich war froh in einer anderen Stadt zu studieren, weil ich froh war von zu Hause weg zu können. Mit meinen Eltern war es nämlich nicht gerade schön. Jedenfalls fing da irgendwie alles an aus der Bahn zu laufen. Seit dem ging es nur noch bergab. Ich habe in Gießen in den 1,5 Jahren wo ich dort gewohnt habe nicht einen Schein gemacht. Ein Semester habe ich studiert. Im nächsten ging es mir schlecht und im dritten hab ich dann ein Urlaubssemester gemacht, weil ich dann in einer Klinik war. Dort gab es mal ein klärendes Gespräch mit meinen Eltern in denen sie viele ihrer Fehler einsahen. Aus diesem Grund und weil ich ihnen das echt abgenommen hatte bin ich dann eben wieder nach Köln gegangen. Das war dann wohl einer der größten Fehler die ich machen konnte. Hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass die sich niemals ändern werden.
Wieder in Köln musste ich mir jedenfalls überlegen was ich nun tun will. Vielleicht doch das Studienfach von Gießen weiter studieren? Nein, da hätte ich hier eh keine Zulassung bekommen. Hab mir dann erstmal einen Nebenjob gesucht um überhaupt was zu tun zu haben. Konnte schöner weise wieder dort anfangen wo ich bis zum Abi auch schon knapp zwei Jahre gearbeitet hatte. Habe mich dann den ganzen Anfang 2005 um einen Ausbildungsplatz beworben. Es hagelte Absagen, bzw ich fiel dann spätestens bei den Einstellungstest, die mitunter ziemlich heftig waren, durch. Ich war eben auch ziemlich spät dran. Aber da ich erst im Dezember überhaupt aus der Klinik kam und zurück nach Köln gezogen bin, konnte ich da eben vorher nichts machen. Während dieser Zeit ging dann auch die hart erkämpfte bessere Stimmung wieder den Bach runter. Ich musste mich dann entscheiden was ich tun möchte. Da ich ja irgendwas machen musste hab ich mich dazu entschlossen wieder zu studieren. Habe mich dann an der Uni Bonn eingeschrieben. Während all dieser Zeit ging es mir immer noch nicht gut. Zwischenzeitlich habe ich nach der Klinik versucht einen Therapeuten zu finden, aber durch die durchschnittliche Wartezeit von 6 Monaten habe ich mich abschrecken lassen. Hatte irgendwie gedacht ich packe das schon irgendwie selber. Kurz bevor das Semester dann los ging, gings mir richtig schlecht. Ich habe mich trotzdem dazu gezwungen das irgendwie durch zu ziehen. Ich habe, gerade in den ersten Wochen an der Uni, mehr geweint als je in meinem Leben zuvor. Es ist eben nicht immer leicht dort. Die Leute sind ziemlich heftig und da sind ein paar Sachen gelaufen, die echt nicht sehr nett waren. Habe auch kaum Anschluss gefunden, weil ich nie mit den Leuten weg bin, da ich jeden Tag von Köln nach Bonn rein gefahren bin. Je mehr das Semester fortschritt, desto schlechter ging es mir. So war es mir auch absolut unmöglich irgendetwas für die Klausur am Ende des Semesters zu tun. Es wurde schlimmer und schlimmer. Fakt ist, dass ich zur Klausur nicht erschienen bin. Ich konnte dem Druck nicht standhalten.
Tja, und nun… Das neue Semester hat bereits vor 3 Wochen angefangen. Ich bin nicht ein einziges mal dort gewesen. Und ich gedenke auch nicht dort noch einmal hin zu gehen. Alleine bei dem Gedanken in diesen bis auf den letzten Platz gefüllten Hörsaal zu müssen schnürt es mir vor Angst die Kehle zu. Und diese Klopperei um aushängende Listen für Tutorien und so was. Ich bring das einfach nicht. Ich pack es nicht.
Der Studiengang selber ist mein Traum. Ich möchte das so gerne machen. Aber ich packe es alleine nicht.
Tja, die letzte Zeit war ich um ehrlich zu sein kurz davor den Schlussstrich zu ziehen. Richtig kurz davor… Aber seit einigen Tagen ändert sich irgendwie was. Ich kann nicht erklären wieso. Heute war es dann ganz extrem. Heute war das Wetter endlich mal so warm, dass ich meine zwei Kaninchen das erste mal raus in den Garten setzen konnte. Das tat mir richtig gut. Und beim Anblick meiner Hasen, die einen Haken nach dem anderen schlugen empfand ich wirklich wieder so etwas wie Freude. Ja, ich habe mich richtig gefreut. Ich kenne dieses Gefühl kaum noch. Jedenfalls packte mich daraufhin irgendwie die totale Motivation. Ich habe angefangen mein Zimmer mal wieder richtig auf Fordermann zu bringen. Dabei habe ich auch umgeräumt. Plötzlich vielen mir meine Wälzer von der Uni in die Hände. Ich saß lange da und hab sie einfach nur angeschaut und nachgedacht. Ich WILL dieses Studium machen. Es ist das was ich machen will. Ich hatte in dem Augenblick so eine Zuversicht. Ich habe echt gedacht, ich kann es schaffen. Ich weiß nicht woher es kam, aber es war eben da. Ich habe beschlossen mir Hilfe zu suchen und es dann zu schaffen.
Aber jetzt? Jetzt weiß ich wieder nicht wie das gehen soll. Fakt ist, dass ich das alleine nicht schaffen kann. Fakt ist aber auch, dass ich auf einen Theraplatz zu lange warten müsste. Ich brauche jetzt Hilfe, nicht in drei Monaten, oder gar einem halben Jahr. Bis dahin bin ich im nächsten Tief ganz drin und es ist dieses mal mit Sicherheit zu spät. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß es einfach nicht. Selbst wenn ich einen Theraplatz früher bekommen sollte, ich denke es bringt mir nichts. Ich habe hier so viel Mist, was kann da eine Stunde in der Woche schon ausmachen? Dazu kommt auch noch, dass ich einfach niemanden habe mehr. Ich habe mir eigentlich so ziemlich jeden meiner Kontakte verprellt in der letzten Zeit. Einfach, weil ich … hm, mir bereits sicher war, dass ich aufgeben werde. Weiß grad nicht wie ich das erklären soll. Ich hab sie alle von mir weg gestoßen, weil ich bereits abgeschlossen hatte. Und jetzt ist es eben wie es ist. Ich weiß nicht was ich tun kann. Ich brauche wirklich Hilfe, aber ich habe keine Ahnung wie die aussehen soll. Jeder sagt, ich soll mir nen Thera suchen, oder so Sachen. Aber was soll der ausrichten? Dann gehe ich eine Stunde die Woche dahin, dann hab ich aber immer noch 6 andere Tage der Woche, wo ich auf der Schwelle stehe. Es hat sich einfach zu viel aufgestaut innerhalb der letzten Jahre
Ich verstehe nicht wie Sichtweisen so schnell sich verdrehen können. Ich versteh es nicht. Wie kann ich von einer Sekunde auf die andere alles rosig finden und plötzlich ist alles wieder tief schwarz???
So, das war jetzt mal ein ziemlich langer Beitrag und ich habe keine Ahnung ob ich den jetzt überhaupt abschicken soll, weil er eigentlich mal definitiv zu lang ist. Aber mir tat es gut, dass alles mal runter zu schreiben. Ich habe das ganze in den ganzen letzten Monaten bzw. Jahren noch nie so klar gesehen. Irgendwie ist das gerade alles etwas seltsam.
*dawn*