Meint Partner nimmt Speed. Sorge ich mich grundlos?

  • Hallo,
    ich wende mich an alles, die selbst Speed konsumieren, oder es getan haben. Seit etwa 5 Monaten bin ich mit jemandem zusammen, der seit er 18 ist Speed konsumiert. Mal mehr, mal weniger, mal gar nicht, so sagt er. Ein Jahr hat er komplett ausgesetzt. Zur Info, ich bin 30, er 31.
    Generell bin ich nicht strikt gegen Speed. Habe es zwei, drei Mal ausprobiert, aber 10 Jahre dann gar nicht mehr, weil es in meinem Umfeld nciht üblich war. Nach all der Zeit fand ich es ganz interessant, es mit ihm zusammen zu tun. Hat auch Spaß gemacht, aber ich muss sagen, mich reizt es nicht so. Ich habs jetzt drei Mal mit ihm zusammen probiert. Aber brauchs nicht so bald wieder.
    Das Problem ist folgendes. Am Anfang wars für mich okay, er hat die ersten drei Monate nur einmal was konsumiert und zuvor auch nur alle paar Monate am Wochenende zum Feieren. Aber seit 5 Wochen zieht er es sich plötzlich jedes Wochenende was rein und das geht natürlich auch mit einen gesteigertem Partydrang einher. Deshalb gab es Streit. Ich fühlte mich zurückgewiesen, weil er natürlich dann am nächsten Tag völlig platt ist und das auf meine kosten geht. mitmachen will ich auch nicht ständig. Ich habe ihm gesagt, dass für mich jedes Wochenden zu viel ist und er meinte, keine sorge, das würde nicht so viel bleiben. Haben richtig gestritten deswegen. Aber gleich die Woche drauf hat ers sich wieder was in die Nase gezogen. Diesmal sogar ohne Party machen. Einfach so. Er versteht nicht, warum ich mich da nicht respektiert fühle. Ich frage euch, hat er da wirklich Kontrolle drüber? Wie kann ich ihm begreiflich machen, dass ich es nicht verstehe, dass er jetzt, wo er mit mir zusammen ist, immer öfter nen Kick braucht. Öfter als wo er noch Single war. Versteht ihr mich? Oder übertreibe ich, wie er sagt? Er meinte, das habe nichts mit mir zu tun, das hätte sich in letzter Zeit nur zufüll öfter ergeben und würde automatisch wieder weniger. Habe ich Grund zur Sorge? Oder macht es überhaupt Sinn, wenn er kein Problem drin sieht, ihm klar zu macheh, warum es mich verletzt? Reagier ich über?
    Bitte, erzählt mir doch aus euere Erfahrung, wie man an jemand rankommt, der Konsum als etwas Normales sieht. Oder ob ich es eifnach sein lassen sollte, was mir sehr schwer fällt. Bin echt traurig, wenn es daran kaputt gehen würde
    Danke für jede Antwort :bk

  • Hi Sandy,

    ich kann nur für mich sprechen:
    Ich hatte ein paar Jahre Amphetamine konsumiert und war da zeitweilig in einem ganz schön harten Suchtmuster drin.
    Der Grad zwischen Kontrolle und Kontrollverlust ist ein ziemlich schmaler. Es gab auch bei mir ganz vernünftige Zeiten, aber auch regelrechte Abstürze, wo die Nachfrühstückszigarette durch eine Riesenbahn ersetzt wurde.
    Damals habe ich das nicht so als Problem wahrgenommen und auch die Folgen meines Konsums entweder verleugnet, oder durch andere Umstände ausgelöst betrachtet. Nie hätte ich mir von außen das Gegenteil "einreden" (so hätte ich es gesehen) lassen.
    Rausgekommen bin ich zwar erstaunlich problemlos, aber ich glaube das war eher Zufall oder großes Glück, dass es irgendwann so richtig "Klick" gemacht hat. Körperlich hatte es mir auch gut zugesetzt... katastrophaler Gebisszustand usw. Meine Psyche hatte in der damaligen Zeit auch gut gelitten, was definitiv auch ein Ausstiegsgrund war. Ehrlich gesagt, kenne ich wenige Leute die sich auf Dauer einen halbwegs im Rahmen befindlichen Konsum erhalten konnten. Und die "Positivbeispiele" hatten ihre anderen persönlichen Drogen. Ob man das nun generalisieren kann und darf, weiß ich nicht und möchte ich auch nicht beurteilen.

    Raten möchte ich dir bewusst nichts. Ich kann dir nur sagen, dass ich das Zeug für eine Katastrophe halte und das bei meiner Süßen nie hinnehmen könnte. Wir sind damals auch zusammen ausgestiegen.

    LG und Viel Glück,
    WbD

  • Hallo Sandy,

    irgendwie tu ich mir jetzt wirklich schwer da zu antworten, weil es durch deine Erzählung ne klassische Sache ist - da hat wer keinerlei Einsicht.
    Ok, ich kenn deinen Freund nicht, die kurze Schilderung kann auch täuschen, aber ich kann ja nur da drauf eingehen :winking_face:

    Mal paar Anhaltspunkte:

    • da konsumiert wer, obwohl es der Freundin nicht recht ist
    • da verharmlost wer seinen Konsum
    • da hat wohl wer immer die passende Ausrede, warum grad konsumiert wird, aber es ist ja nur ne Ausnahme
    • da wird konsumiert, ohne Anlass (wobei auch ein Anlass es rechtfertigt), also aus purer Langeweile oder doch Abhängigkeit?
    • da konsumiert wer aus Zufall


    Was mich aber eher ärgert, es bietet dir das Zeug auch noch an, so kannst dann schlecht was sagen, wenn selber mitmachst.
    Sorry, finde ich echt zum kotzen.

    Du reagierst überhaupt nicht über und ja, du solltest dir Sorgen machen und zwar um dich, weil er hat ja keine Sorgen.
    Du hast es ja angesprochen, aber ernst genommen hat er es nicht, sonst würde er dich ja nicht so abspeisen.
    Ob du es einfach sein lassen sollst, das kannst dir nur selbst beantworten, doch wenn dich das jetzt nach paar WE schon stresst, dann wird es wohl nicht lösbar und akzeptabel sein.

    Natürlich solltest du nochmal das Gespräch suchen, wenn dir an dieser Beziehung was liegt.
    Ob aber ein konstruktives Gespräch überhaupt aufkommen wird, das kann man nicht sagen.
    Normal gibt es da nur eine Möglichkeit, du musst klar vorgeben was du dir vorstellst, also dass Konsum nicht in eine Beziehung mit dir zusammen passt.
    Entweder geht er drauf ein und lässt es oder du musst halt dann entsprechend handeln.

    Nur mal so als Hinweis, ein rankommen ist bei konsumierenden Leuten nur möglich, wenn se auch wirklich was ändern wollen.
    Wenn das nicht der Fall ist, dann wird es nur Lügen und Ausreden geben ...
    Wie sagt man, lieber ein Ende mit Schmerz, als Schmerz ohne Ende (hab es deiner Situation etwas angepasst ;))?

    LG Franz

  • Hallo Sandy,
    kann mich Franz da nur anschliessen :winking_face: Letztendlich geht es hier aber auch nicht um ihn, sondern um DICH! Mag`sich vielleicht egoistisch anhören, ist es aber ganz und gar nicht.- ohne ihn hättest Du das Konsumieren wohl gar nicht erst wieder angefangen. Mal abgesehen vom Drogenkonsum beziehe ich mich da eher auf die Beziehung generell, diese sollte nämlich vom Grundsatz ein Geben und Nehmen sein, also gemeinsam an einem Strang ziehen ist wohl das wichtigste Bindeglied in einer Beziehung. Dies bedeutet auch auf den Menschen einzugehen den man liebt. Ein Beispiel dazu: wenn ich in meiner Beziehung mit meinem Partner ständig ein Streitthema habe, überdenke ich dies doch und lasse des Friedenswillen das sein was meinen Partner stört, es sei denn es ist eine Charaktereigenschaft die ich an meiner Person nicht ablegen kann. Kann ich dieses nicht, also mich nicht ändern, sollte man abwiegen wie belastend diese Angelegenheit für die Beziehung ist. Drogenkonsum meine Liebe, empfinde ich schon als ein schwerwiegendes Problem in einer Beziehung und so leid es mir tut, dir das sagen zu müssen, die Droge ist die Nummer 1 und das sieht auch in eurer Beziehung so aus. Somit kann ich Dir nur den Rat der Konsequenz geben. Stelle deine Forderung an ihn und ziehe deine Erwartungen komplett durch. Das Bedeutet: sag`ihm klar entweder Drogen oder Du...und halte Dich auch daran wenn es Dir wirklich wichtig ist, sonst wirkst Du in Eurer Beziehung recht unglaubwürdig. Dies betrifft auch deinen eigenen Drogenkonsum, du kannst deine Wünsche auch nur Glaubwürdig durchsetzten, wenn Du dich selbst Konsequent daran hältst.
    Mach`Dir in Ruhe Gedanken darüber, ich wünsche Dir alles Gute und wirf ein Auge auf Dich selbst.
    Internetten Gruss,
    HexeLakritze.

  • Sowohl als ehemaliger "SpeedKing", der in einer Langzeitbeziehung alleine konsumierte, als auch als inzwischen Cleaner kann ich mich vor allem "WrongByDesign" und Franz voll anschließen!
    Lass dich nicht mit reinziehen...Ganz wichtig!
    UND: als "Druffi" realisiert man meist nur was, wenns einem so richtig an den Kragen geht.
    Der Absturz kommt eh - ist wirklich vorprogrammiert.
    Du kannst also eigentlich nur Zeit gewinnen, wenn du JETZT Reaktion verlangst.

    UND: Ich würde - mit all meinen Erfahrungen - nicht mit jemandem zusammen leben, der konsumiert - ich weiß ja, WO derjenige ist:
    Nicht bei sich....und schonmal garnit bei mir!

    Viel Glück.LG.Ganesha

  • Hallo ihr Lieben,

    ich danke euch sehr, auch wenn mich so mancher Punkt traurig macht. Ich habe den Eindruck, ich lebe gerade in einer Seifenblase, die jede Sekunde zerplatzt. Ich habe ihn vor die Wahl gestellt. Tja. Erst hat er sich quergestellt, aber dann hat er wohl Angst gekriegt und gemeint, er will das für mich sein lassen. Seitdem (2 Wochen) hält er sich dran. Alles scheint harmonisch - aber ich glaube nicht dran. Bzw. ich rechne damit, dass es wieder zu Problem wird. Ich gebe ihm diese EINE EINZIGE Chance, wenn sich rausstellt, dass er es nicht Ernst meint, muss ich sofort die Konsequenzen ziehen. Ich weiß das... nur habe ich immer noch ein wenig Hoffnung, dass er es selber aufhören will, für sich... Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und trotzdem, ich werde so stark sein und das beenden, wenn es zum anhaltenden Problem wird. Seufz.
    Ich drücke euch!
    Sad Sandy

  • Für mich gibt es den Rückfall und eben den anderen Rückfall :winking_face:

    Hoffnung sollt man immer haben, wenn der absolute Wille da ist und mal ein Ausrutscher passiert, dann muss man sehen.
    Aber dazu gehört Einsicht und dann auch Aktion - wenns ambulant (also selber) ned klappt, dann gehört eben eine Soforttherapie her.

    Viel Glück und auch Kraft, wenn man sich gegen Gefühle entscheiden müsste ...

    LG Franz

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