Seit über 2 Wochen ohne Benzos: Geht es jetzt los?

  • Hallo,

    ich versuche mal, "kurz" meine Vorgeschichte anzureißen. Ich bin männlich, 35 Jahre, wohnhaft im Kreis Paderborn, Bezug zu Drogen, Alkohol oder Medikamenten hatte ich der Vergangenheit nie, ausser das ich 6 Jahre lang täglich bis zu 3 Liter Energydrink konsumiert habe.

    Angefangen ist alles mit der Diagnose "ADHS" und dem wie auch immer gearteten Irrsinn zu glauben, ich könnte es ja mal mit Tabletten probieren - dagegen habe ich mich ein Leben lang gewehrt, war nie ein Arztgänger. Also gab man mir am Anfang des Jahres 2010 "Methylpheni DAT" (Ritalin ähnlich) - nach Einnahme von nur einer Tablette ging ich ab wie "Zäpfchen". Ärztin meinte: "Dann probieren wir Solvex, hilft auch bei ADHS!". Nach 4 Wochen Einnahme in kleinster Dosis war ich nur noch "matschig". Zum damaligen Hausarzt, der hat dann "Venlafaxin" aufgeschrieben, sollte ich direkt im Anschluss nehmen, ohne Einschleichen und auch ohne Ausschleichen des Solvex. Nach 4 Wochen wieder "matschig", antriebslos, komisch. Erneuter Arztbesuch, ich bekam "Citalopram" aufgeschrieben. Wieder kein Ausschleichen, direkt nach dem Venlafaxin zack: "Citalopram" in niedrigster Dosis.

    Ich war nach 4 Wochen rein psychisch vollkommen "demoralisiert", sagt das dem Arzt, er: "Weg mit dem Zeug, einfach ab morgen weglassen!". Gesagt, getan, anfangs leichter Schwindel, nach 2 Tagen dann extreme Zahnschmerzen. In meinem "demoralisierten Dusel" habe ich dann munter an Medis eingeschmissen, was die Schublade hergab - einfach nur, um die Zahnschmerzen zu betäuben. Das hätte ich VOR der Einnahme der genannten Medis NIE gemacht. Die Quittung: Allergische Reaktion, Atemnot, Todesangst, Hautausschlag, Klinik. Nach 3 Stunden ist alles abgklungen, ich wieder nach Hause.

    2 Tage später ging es dann los mit der ersten Panikattacke... wieder Atemnot, Todesangst, Notärztin (jetzt auch meine Hausärztin), 10 Tropfen Diazepam bekommen und die klare Diagnose: "Panikattacke!". Die kamen noch einige Male, ein weiterer Notarzt gab mir dann "Tavor Expedit 1.0mg" mit den Worten: "Aber nur nach Bedarf!". Den hatte ich noch einige Male, es kamen Panikattacken, schnell 0,5mg Tavor unter die Zunge gelegt, nach 20 Minuten: Ruhe im Körper. Ich war irgendwann nur so Angstbesetzt, dass ich beim kleinsten "Zehzucken" schon vorsorglich 0,5mg Tavor nahm. Ich landete recht schnell in einer psychosomatischen Klinik - da lief schiof was nur schief laufen konnte. Nach 9 Tagen Aufenthalt dann Besuch meiner Freundin mit der Info: "Deine Mutter liegt im Sterben!". Für mich trotz des Wissens um die Krankheit meiner Mutter ein Schlag, konnte mich von Ihr verabschieden, Sie meinte, dass Sie immer an mich geglaubt hat. Leider habe ich die letzten Jahre eher ein distanziertes Verhältnis gehabt, weil ich schon von klein auf emotional eher distanziert bin.

    Wieder nach Hause, weiter mit Tavor "rumgemacht", ca. 3 Wochen bis max. 1,5mg am Tag. Danach Aufenthalt in einer zweiten Psychosomatik, dort war es bombig: Tolle Mitpatienten, tolles Umfeld, tolles Einzelzimmer. 5 Wochen wie in Watte gepackt, das Tavor eigenständig auf unter 1mg pro Tag reduziert. Dann die Nacht vor der Abreise: Ich konnte nicht schlafen und KLATSCH: Zwangsgedanken und Zwangsbilder, stark auf meine Partnerin und unseren Hund bezogen, grauselige Gedanken und Bilder. In der Klinik angesprochen am Abreisetag nur die Info: "Kann man mal haben!". Ich wieder zu Hause, dummer Weise noch erfahren, dass das Haus das wir bewohnen entgegen aller Versprechungen NICHT saniert wird (Dach marode) - vor der Angsterkrankung hatte ich mit viel Liebe die Hälfte der Räume renoviert - den Rest brauchte ich jetzt nicht mehr machen, weil das Haus geschlossen wird, daher aktuell auch zusätzlich Streß wegen eines anstehenden Umzugs von dem noch nicht mal klar ist: Wohin?

    Mir ging es Phasenweise "so lala", ich ging mit dem Tavor wieder hoch auf 1,5mg am Tag, die Zwangsgedanken wurden teils sehr intensiv, machten mir Angst. 2 mal Besuch einer Psychiatrie (LWL-Klinik), dort die Info: "Sie gehören hier nicht hin! Nehmen Sie Ihre Tavor und zusätzlich Seroquel, ich gebe Ihnen welche mit nach Hause!". Seroquel abends genommen, nach 2 Stunden war ich schwer wie Blei, Bilder wurden stärker, es kamen noch Stimmen dazu (immer nur, wenn ich die Augen zu habe). Am nächsten Morgen dann noch mal 25mg Seroquel, ich war wie benebelt, total teilnahmslos - Bilder waren weg, aber der Rest meiner Gedanken: Auch.

    Das Zeugs entsorgt, irgendwie mit Tavor weiter gemacht, in der ganzen Zeit schon 35 Kilo Gewicht verloren (vormals 120 Kilo, jetzt 85, bei 181cm Größe). Absetzversuch des Tavor mit "Diazepem", 2 Psychiater "verschlissen" - der Eine hatte nur alle 4 Wochen 15 Minuten Zeit, der Andere griff immer gleich in die Schublade und wollte alles mögliche aufschreiben: Paroxetin, Cipralex, Mirtazapin. Habe davon NICHTS angerührt, aus Angst vor Medis und weil ich nachweisbar hoch sensibel auf selbige reagiere, teilweise auch paradox. Das Tavor tat auch nicht mehr seinen Dienst, ich nahm es mehr und mehr mit Widerwillen ein - mal machte es ruhig, mal müde, mal antriebslos, mal überaktiv. Mal konnte ich nicht mal bis zum Briefkasten, mal bin ich 20km am Stück mit dem Fahrrad gefahren.

    Dann 1 Woche freiwillig "Psychotherapiestation" einer Landesklinik, da lief alles schief. Das klinische Umfeld, über mir die Geschlossene, nächtliche Schreie, unter mir die Entzugsstation mit entsprechenden Patienten, mehrmals am Tag Polizei - zu viel für mich, habe in einer Woche noch mal 5 Kilo abgenommen, entschied mich dann für eine freiwillige Entlassung.

    Dann folgte das Absetzen des Tavor mit Diazepam - ging 4 Wochen gut, dann ein Stimmungstief, lag 1 Woche wie mit Grippe auf der Couch. Einen Arzt gefunden der 2 Suchtkliniken hier im Umkreis leitet und ambulanten Absetzplan mit "Rivotril" erarbeitet: 10 Tropfen am Anfang (ohne Tavor, ohne Diazepam!) nach Plan (5 - 2 - 2 - 1 Tropfen über den Tag verteilt), dann alle 3 Tage um einen Tropfen reduzieren. Und erstaunlicher Weise ging es mir mit dem Rivotril BLENDEND. Ruhe, keine Zwangsgedanken mehr, ausgeglichen, Entspannung. Jetzt bin ich seit mehr als 2 Wochen ohne irgendetwas und merke: Es wird hart. Die Realität knallt voll rein, ich bin phasenweise unruhig, dann mal antriebslos, dann mal wackelige Beine, mal leicht schwindelig. Weiß nicht wohin mit mir, keine Arbeit (würde im Moment auch wohl nicht funktionieren), Winterzeit, Umzug aber noch keine Wohnung und einiges mehr.

    Mein "Absetzarzt" meinte nur: Wenn es ganz schlimm kommt, nehme ich Dich in der Klinik auf!" Auf die Frage, wie man da agieren würde: "Z.B. mit Carbamazepin oder Atosil, oder, oder, oder, da finden wir schon was!". Irrsinn: Um blos nicht zurück ans Benzo zu kommen, würde man alternativ völlig fremde Substanzen an mir austesten und das bei meiner Empfindlichkeit und Angst vor Medikamenten. Der Absetzarzt meinte, dass ich dringen in die Psychosomatik solle und wenn da kein Platz wäre, dann folgende Alternative: "Valdoxan und Lithium" (Zitat Arzt: "Für diese Kombi würde mich so mancher Kollege verrückt erklären!"). Er weiß genau, dass ich nach Nebenwirkungen Google und das tat ich auch: Irrsinn hoch 10! Über Leberschäden bis hin zu eventuellen Defekten der Schilddrüse. Ich vermute, er hat das absichtlich so gewählt um mich "los zu werden", denn das Werk des Entzuges hat er ja vollbracht!

    Nun sitze ich seit über 14 Tagen ohne Benzos hier "vor mich herum", habe eine enorme Angst davor in einer Klinik zu landen in der ich weit unruhiger bin als ich es zu Hause wäre nur um mich dort mit allen möglichen Medikamenten arrangieren zu müssen, meinen Körper zusätzlich zu belasten. Mein Absetzarzt glaubt nach 2 Wochen auch nicht an irgendwelche "Entzugssymptome", das "Schlimmste sei durch!". Ich hingegen habe ein großes Verlangen nach Rivotril, einfach nur um ein wenig "Ruhe" zu finden. Andererseits ist da wieder die Angst (das böse Wort), rückfällig zu werden und es wird alles noch schlimmer als vorher. Medikamente nehme ich begleitend: Keine. Nur Baldrian, Johanneskraut und was der "Pflanzenmarkt" sonst noch so hergibt, aber das Zeug ist 1) sehr teuer und 2) wenn es wirkt, dann "deckelt" es nur leicht von aussen.

    Tja... so sieht es jetzt aus und ich weiß nicht, was ich machen soll: Zurück auf eine bestimmte Dosis Rivotril und LANGSAM absetzen (Betroffene meinten im Austausch, das 30 Tage viel zu schnell gewesen sei und das große "Hallo" meist danach kommt) oder, oder, oder? Habe 2 mal "Opipramol" (20mg) genommen - das löst zwar recht gut das Angstgefühl, macht mich aber (auch bei der geringen Dosis) so komisch "übereuphorisch", also lasse ich das mal besser weg. Mein Schlaf ist auch eher seltsam seit einigen Tagen... ich bin zwar irgendwann "weg", aber ein klassisches "Müdigkeitsgefühl" kommt nicht auf. Und wenn ich Aufwache denke ich: "Na toll, die 5 Minuten haben es jetzt gebracht?" Schaue ich jedoch auf die Uhr, sehe ich: 7 Stunden! Es fühlt sich aber so nicht an, bin einfach WEG und irgendwann einfach wieder DA, Träume sind auch seit ein paar Tagen verschwunden.

    Inzwischen habe ich einen riesigen Ordner mit allen möglichen Diagnosen. Über MRT vom Kopf (alles okay), 2 große Blutbilder (alles okay), CTs (alles okay), Neurostressprofil (alles okay) bis hin zu diversen Diagnosen der Kliniken... bis vor 1 Jahr habe ich um JEDE Arztpraxis einen großen Bogen gemacht.

    Okay, doch eine längere Geschichte, aber vielleicht erkennt sich jemand hier wieder bzw. hat ähnliche Erlebnisse in Sachen Entzug und hat Tipps, wie man damit umgehend kann - Bewegung versuche ich zeitweise, ist aber alleine schwer, habe keinen Freundeskreis und meiner Lebenspartnerin geht es zu allem Überfluss auch nicht so gut, nach einer verfuschten BEIN-OP vor einem Jahr kann sie im Moment kaum schmerzfrei gehen...

    Danke im Voraus...

  • Hallo Angustus :wink:

    was die Neuro-Chemie anbelangt, so bist Du schon so ziemlich alles durch. Da hat die klassische Medizin letztendlich ziemlich viel an Dir herumexperimentiert. Hast Du schon mal Naturheilverfahren ausprobiert?

    Jedenfalls solltest Du alle Pillen & Tabletten - zunächst mit Hilfe eines Suchtmediziners - absetzen. Die Medikamenten-Cocktails übernehmen mehr und mehr die Kontrolle über Deinen Körper und Deine Seele. Die Entzugserscheinungen bei den Benzos müssten nach 4 Wochen durch sein. Sport, Bewegung & frische Luft bringen Deinen Geist vorwärts.

    Viele Grüße :63:

    Mickey

  • Hi,

    ich glaube, Du hast da ggf. etwas falsch gelesen: Solvex, Venlafaxin und Citalopram habe ich nur jeweils 4 Wochen genommen und das auch nie gegen Depressionen sondern gegen (angeblich vorhandenes) ADHS. Die Einnahme dieser Medikamente ist gut und gerne 7 - 8 Monate her. Davor habe ich nie etwas genommen. Wenige Tage NACH der letzten Medikation (Citalopram) kamen dann die Panikattacken durch den besagten Auslöser (siehe Beitrag). Gegen diese Panikattacken habe ich dann "Tavor" bekommen und bin daran "hängen geblieben". Zu dem Tavor habe ich jedoch absolut NICHTS anderes genommen. Es gab dann einen Absetzversuch mit "Diazepam" (weil es eine lange Halbwertzeit hat, ist ja auch ein Benzo), der ging 4 Wochen gut, dann gings bergab. Danach folgte dann das bis jetzt erfolgreiche Absetzen mit "Rivotril", ebenfalls ein Benzo das vorsorglich entkrampfend wirkt um mögliche Absetzsymptom des Tavor und Diazepam abzufangen. Es wurden die Benzos also "nur" mit Benzos ausgeschlichen die etwas andere Eigenschaften und Halbwertzeiten haben bzw. hatten.

    Mit anderen Worten: Die letzten 7 Monate hatte ich nur Tavor (ausser 3 mal Seroquel im guten Glauben an irgendeinen Arzt), keinerlei Antidepressiva, keinerlei anderen "Chemiebomben". Seit über 14 Tagen halte ich mich mit "Sedariston" (Baldrian & Johanniskraut) so wie Baldrian zum Schlafen über Wasser, ab und an mal einen Schlaf- und Nerventee, dazu viel Obst (Bananen) und ca. 3 - 4 Liter Wasser am Tag, wenn es geht, mehrere Spaziergänge täglich. Empfohlen hat man mir auch "Ypsiloheel" (homöopathisch). Im Moment bin ich eine wandelnde Pflanze :winking_face:

  • ich muss leider gleich weg aber wie lange hast du Tavor konsumiert ganz genau? Mit Unterbrechungen? Hast du mit der Zeit die Dosis gesteigert?

  • Hallo,

    steht im Thread (okay, der ist wohl etwas lang). Hier die Kurzfassung:

    - Tavor Expedit gegen auftretende Angst- und Panikattacken seit Anfang April 2010, im Schnitt 1,5mg am Tag, MAXIMALE Dosis (nur für ganz kurze Zeit) waren ca. 2,5mg.

    - Im September Absetzversuch mit "Diazepam". Reduzierung des Tavor unter dem Diazepam nach Plan: 3 Tropfen Dia + 0,25 Tavor (nicht mehr die Expedit, die normalen), das 3 mal am Tag. Abends EIGENTLICH höhere Dosis Dia angeordnet, ging aber nicht, war zu "weggeschossen" bzw. hatte Realträume, also nur EIN EINZIGES MAL zur Nach mit 10 Tropfen probiert, danach nie wieder!

    - Tavordosis unter Diazepam reduziert, also erst 0,25 morgens weggelassen, dann mittags, immer alle 2 Wochen. Ging super - bis die Abenddosis weg sollte: Das ging nicht mehr. Dia machte mich zwar müde, aber eher wie ein "Schleier von aussen", weniger von "Innen heraus" - das kam immer nur, wenn ich die Dosis Tavor (0,25mg) dann abends genommen hatte.

    - Ich ging mit Tavor im Oktober wieder rauf (0,25 am Mittag und am Abend, das Diazepam immer nur in 3 Tropfen dazu bzw. eher noch weniger!).

    - Mitte Oktober dann "Faxen dicke" und mit ärztlicher Begleitung "Rivotril" genommen. Von einen auf den anderen Tag Tavor und Diazepam weg und nach Plan "Rivotril" wie folgt: 5 - 2 - 2 - 1 (Tropfen). Es ging mir sofort BLENDEND. Alle 3 Tage nach Plan dann um einen Tropfen Rivotril reduziert, wobei die Reduktion sich immer auf die Tropfen zum Mittag und Nachmittag bezogen hat, ganz zum Schluss wurden dann schrittweise die Tropfen am Morgen und zur Nacht bzw. am Abend reduziert. Ich habe den Plan durchgearbeitet, 2 mal gabs eine "Durststrecke" (als ich so bei 4 oder 3 Tropfen war), habe aber nie erhöht oder "ausser der Reihe" genommen.

    Den Rivotril-Plan kannst Du hier einsehen (Klick):

    http://www.jackred.de/privat/bilder/Rivotrilliste.jpg

    Seit 07.11.2010 also auf NULL - nehme jetzt absolut nix begleitendes ausser eben pflanzlich, pflanzlich und noch mal pflanzlich. Am Dienstag ein Termin bei einem neuen Therapeuten, phasenweise geht es mir okay, dann wieder leichte Depressionen, dann mal ein Tag mit enormer Unruhe, dann mal wieder so antriebslos. Schlaf ist komisch - bin irgendwann weg und irgendwann da - das hatte ich schon unter Tavor, jedoch NICHT unter Rivotril (egal in welcher Dosierung). Träume kaum, ausser wenn ich die Pflanzlichen Mittel etwas mehr einnehme - so empfindlich scheint mein Körper zu reagieren. Auch beim Diazepam (mit Tavor) sehr "ulkig": 3 Tropfen zur Nacht (mit 0,25mg Tavor) und ich hatte leichte Träume. 2 Tropfen (oder nur einen) zur Nacht: Keine Träume. 4 Tropfen zur Nacht: Intensive Träume. Wie ein Radio an dem man nur Millimeter justieren muss bis der "Empfang" passt...


    Ach so, Nachtrag:

    Ich habe das Tavor nach dem langsamen abklingen der Panikattacken nur noch widerwillig und mit viel Angst genommen, weil die Info war: "Jetzt nicht einfach weglassen!". Das Zeug habe ich so niedrig wie nur irgendmöglich genommen und auch nicht mehr gegen Angst sondern um nicht Gefahr zu laufen, dass es mich beim plötzlichen Absetzen umhaut. Gewirkt hat es irgendwann auch nur noch absolut paradox - mal beruhigend, mal aufputschend, mal angstlösend, mal skurile Bilder auslösend, mal unruhig machend... man sagte mir, das läge daran, weil ich immer auf einer "Low Dose" herumgekrebst hätte - was aber wiederum GUT sei, da ich so nicht zu sehr dran hänge und ein Entzug ggf. leichter würde. Körperlich hält sich bisher alles in Grenzen, das Zittern in den Beinen ist fast weg, leichtes Kribbeln im Kehlkopf (wie Strom) auch bzw. nur noch ganz leicht, Schwitzen in der Nacht pegelt sich auch eher runter. Aber psychisch, da ist`s manchmal enorm schwer, so nach dem Motto: "Boohaaa, einfach nur mal Entspannung im Körper fühlen, einfach mal "innere Ruhe".

    Das ist wohl der "Suchtdruck", oder?

  • ich schreib dir heute sonst spätestens morgen zurück schreib heut den ganzen abend klausur.

    Aber ich geh mal davon aus dass du zu den Leuten mit der sog. Low-Dependence gehörst. Aber das macht keinen wesentlichen Unterschied. Übrigens wurde ich selber schon von Somnubene und Rohypnol mit Praxiden und am Ende Rivotril entgiftet.

    Alles liebe dir, Future

    ps: ja das ist der suchtdruck, schlags dir auf dem Kopf.. Ich war seit meinem 14 Lebensjahr auf horrenden Dosen Benzodiazepinen dazu kam dann Heroin und alles andere was Gott verboten hat - die Langzeitfolgen die ich davongetragen habe sind aber eindeutig den Benzodiazepinen zuzuschreiben.

  • Da hab ich auch einiges durch an Benzos - anfangs Zolpidem, dann war das alle. Diazepam genommen, bis es alle war, irgendwann immer weniger Zolpidem verschrieben bekommen, vom anderen Arzt Lendorm gekriegt, einige Wochen genommen, zwischendurch Tavor, um die Durststrecke zu vermeiden. Vor 2 Wochen hab ich alles abgesetzt und nehme jetzt Baldrian und Hopfen. Davon hatte ich Erstverschlimmerungen, die aber nach der 2. Nacht vorbei waren und jetzt wirkt es gut. Aber ich kenne die Abhängigkeit von Benzos natürlich sehr gut.

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