Eben habe ich mir einen Artikel über die Schizoaffektive Störung durchgelesen, an der ich auch leide, ich habe ein schizophren-depressives Krankheitsbild. In diesem Artikel wurden auch Prodromal- oder Vorposten-Symptome aufgelistet. Das erschreckende für mich war, das mich seit ein paar Monaten so ziemlich alle diese Symptome begleiten:
- müde, matt, rasch erschöpfbar (Fachausdruck: Adynamie)
- missgestimmt, reizbar, ggf. aggressiv (Fachausdruck: Dysphorie)
- Stimmungsschwankungen (mal heiter, mal resigniert, mal deprimiert)
- ängstlich-phobische Krankheitszeichen (eine Phobie ist eine zwanghafte Befürchtung vor z. B. Tieren, engen Räumen, Plätzen, Höhen).
- Merk- und Konzentrationsstörungen, zunehmende Vergesslichkeit
- Leistungsabfall
- innerlich unruhig, nervös und gespannt
- Schlafstörungen
- Schmerzen ohne erkennbare Ursache, nicht selten diffus und wandernd
- Verhaltensänderungen, Gewohnheitsänderungen
- Misstrauen, schließlich sozialer Rückzug
- vermehrte Geräusch- und Lichtempfindlichkeit
- abnorme Missempfindungen, bis hin zu hypochondrischen Klagen, bisweilen bizarr und skurril, auf jeden Fall kaum nachempfindbar
Quelle: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/schizo_aff.html
[ta=gelberose]Auflistung der Symptome ist ein Kurzzitat, daher Quelle eingefügt[/ta]
Bis auf die Dysphorie, das Misstrauen und die vermehrte Geräusch- und Lichtempfindlichkeit bemerken meine Freundin und ich seit Februar 2010 bei mir diese Dinge. Da ich umgezogen bin und in 2 Wochen einen Termin bei einem mir neuem Psychiater habe, der mich noch nicht kennt, bin ich ein wenig ratlos, wie ich ihm meine Situation schildern soll. Eigentlich hat mich meine Medikation bis jetzt immer gut vor Krankheitsausbrüchen geschützt, würde ich eine höhere Dosis bekommen, wäre ich wohl völlig matschig in der Birne. Auch ist der Wirkstoff meiner Neuroleptika der einzige, den ich gut vertrage (Ich habe bereits die meisten Neuroleptika durch...). Ich habe Angst, dass ich bald eine psychotische Episode durchleben muss. Auch weiß ich nicht so recht, was ich gegen diese aufgelisteten Empfindungen tun soll.
Ich bin halt zur Zeit ziemlich ratlos wie es mit meiner psychischen Gesundheit aussieht und aussehen wird.
Seit längerem Prodromalsymptome
-
Begoslav -
15. Dezember 2010 um 14:06
-
-
Hallo Begoslav,
eigentlich ja sehr gut, wenn du merkst etwas stimmt nicht, aber das bleibt ja auch gar nicht aus.
So ein Umzug erfordert einem ja einem auch viel ab. Alte Gewohnheiten müssen aufgegeben werdcen und neue angenommen. Das kann schon sehr anstrengend und beastend sein sein.
Da bleibt es denk ich nicht aus, das es auch alles so spürbar wird.Ich würde mit deinem neuen Arzt wirklich alles besprechen. Vielleicht schreibst dir Stichpunkte auf. Klar ist es nicht so schön wem zu erzählen wo es drückt, wo Ängste liegen und auch wo eigene Schwächen sind, aber ich glaub nur so kannst du wieder sicherer werden.
Vielleicht könntet ihr ja besprechen das du die ersten Male auch öfter einen Termin ausmachen, so daß ihr gemeinsam über Veränderungen sprechen könnt.Du kannst natürlich auch einiges tun
Menschen, Bewegung, Luft und Licht.Wie sieht es denn bei dir aus? Gehst du gerne spazieren? Triffst dich mit Freunden oder gibt es etwas was die besonderen Spaß macht. All das solltest du vielleicht ein wenig bewußter nun tun. Tu dir Gutes
Liebe Grüße
Bluemchen
-
Hallo Begoslav,
ich schließe mich da Blümchen an: Klar ist es nicht immer angenehm, êinem Arzt, der einem völlig fremd ist, seine ganze Geschichte und alles darzulegen, aber ich denke, wenn er dir helfen soll, dann muss er schon über alles Bescheid wissen. Wie soll er sonst eine geeignete Therapie für dich finden?Naja, wenn du diese ganzen Symptome bemerkst, dann scheinen deine Medis ja doch nicht mehr so wirklich die besten für dich zu sein, oder? Vielleicht gibt es ja inzwischen auch neue Medikamente, die besser verträglich sind UND gut wirken? Kann ja sein, die Forschung in der Medizin macht ja sehr große Fortschritte immer, da kann sich innerhalb eines Jahres schon sehr viel tun.
Wie sich deine Gesundheit entwickelt, nun genau kann dir das wohl keiner sagen. Das ist ein schlimmes Gefühl, ich kenn das von mir (habe Multiple Sklerose und da kann mir auch keiner sagen, wie der Verlauf sein wird; es kann sein, dass ich künftig keine Beschwerden mehr habe oder z.B. in einem Jahr im Rollstuhl sitze und sämtliche Variationen dazwischen) und weiß, wie schwer es ist, damit zu leben. Klar, soll man sich damit auseinander setzen, aber versuch, dich nicht verrückt zu machen, das bringt nichts, sondern hat meistens nur einen negativen Einfluss auf so einen Krankheitsverlauf, gerade bei psychischen Erkrankungen. Wie Blümchen schon sagte: Tu dir was gutes! Tue Dinge, die dir gut tun und Freude machen. Das kann manchmal die beste Therapie sein!
Liebe Grüße
gelberose
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!