Das Prinzip Scheuklappen

  • Eigentlich könnt ich gleich hier Allein weiterschreiben, aber so ganz trifft es das nicht. Ich verstehe nicht warum ich es tue, aber wenn ich mal die seltenen Einladungen von anderen Menschen erhalte etwas mit ihnen zu unternehmen schlage ich sogar diese aus. Ich habe panische Angst vor "geselligen" Situationen so das ich halt solchen aus dem Weg gehe. Ich merke das es eine selbstverstärkende Art hat. Je weniger ich mit der zeit rauskomme naja desto weniger will ich auf Angebote eingehen so dass ich mittlerweile so gut wie jedes Angebot ausschlage bei dem die Gefahr der unbekannten Situation vorliegt. Woran liegts? Hm ich kanns mir eigentlich schon denken: Bevor ich überhaupt auf eine Einladung eingehe spiele ich diese dauernd im Kopf ab so lange bis ich sie völlig schlechtgeredt habe nebst den dabei vermutlich auftretenden Personen so dass ich doch wieder absage. Ich kann mich nicht dagegen wehren es kommt fast immer so. Am Ende habe ich sogar Angst vor den Anderen so das selbst wenn ich wollte mich nicht mehr mit diesen treffen könnte.
    Und am nächsten Tag mach ich wieder Friede Freude Eierkuchen. Naja ganz aus dem Weg gehen kann ich nicht allen.

    Und dadurch das ich auch so seltene Einladungen erhalte bin ich gar nicht mehr geübt in Konversation und verfalle meist sehr schnell in Schweigen. Nicht gerade die beste Methode mit anderen zusammenzusein.


    Und mittlerweile bin ich dazu übergegangen halt Scheuklappen aufzusetzen. ich ignoriere einfach was um mich herum passiert lebe eigentlich nur noch für mich achte so gut wie gar nicht mehr auf andere. Ich weiss nicht das musste einfach mal raus helfen kann ich mir da ja sowieso nur selbst.

  • Hallo Marvin!!

    Ich kann deine Gefühle verstehen!! Mir geht es auch oft so!!
    Das du keine Lust hast auf Einladungen zu gehen,kann ich nachvollziehen!! Nur ich würde dir raten, diese Einladungen nicht schlecht zureden!! Das bringt nichts!! Hast du schon mal versucht, so eine Einladung an zunehmen?? Versuche es, auch wenn du nur in der Ecke stehst und schweigst!! Du hast aber deinen guten Willen gezeigt!!
    Wenn ich weg gehe,stehe ich meistens auch alleine, es stört mich zwar, aber ich kann daran nichts ändern, da ich Angst vor einem Gespräch habe!! Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es dir genauso!!
    Wäre es nicht besser, vllt mal mit ein paar Leuten aus der Uni Smalltalk zubetreiben, z.B, über den Film von gestern Abend!! So kommt man ins Gespräch und fühlt sich nicht mehr alleine, vllt unverstanden!!
    Aber das ist etwas, was noch schwieriger ist in den Griff zu bekommen!!

    Kopf hoch!! Du wirst es schaffen!!

    lg Blacktears

  • Hy Blacktears

    das will mir ja gerade nicht gelingen. Jedesmal aufs neue sage mir ich sollte mich freuen doch es nutzt nichts, irgendwann fangen die Zweifel an und ich sehe alles nur noch schwarz und zerfressen vor Ängsten. Ganz egal wie sehr ich mich vorher darauf gefreut habe. Ich kanns nicht abschalten. Ich weiss dass die anderen mir nichts Böses wollen aber denken tue ich es doch.

    Ich weiss auch das es falsch ist dass ich mich immer mehr zurückziehe aber wenn ich dann wenigstens keine Angst mehr haben muss? Weshalb dann nicht?


    mfg Marvin

  • Hallo Marvin,

    wenn ich darf melde ich mich dazu auch zu Wort (denke immer noch ich mach was falsch im Forum und bin ein bisschen unsicher).
    Ich hab mich schon tausendmal über mich selber geärgert, weil ich genauso gehandelt habe wie Du. Ich denk mir erst, niemand mag mich, warum läd mich keiner mal ein und dann tut es mal jemand und ich sage aus irgendwelchen völlig profanen Gründen wieder ab, bis mich letztendlich niemand mehr irgendwohin einläd, mich nicht mehr anruft, was auch immer. Hab mir viele Gedanken darüber gemacht, warum das so ist. Anfangs wollte ich allem aus dem Weg gehen, was mich in Gefahr bringt irgendwie mit Drogen in Kontakt zu kommen aber später hat sich das total verselbstständigt. Es gibt immer wieder so Tage, an denen ich mir einfach keine Zeit nehme nachzudenken und es schaffe sofort ja zu sagen und dann auch wirklich wegzugehen, aber wenn ich dann irgendwo bin (insbesondere Parties) fühle ich mich total deplaziert. Ich weiß, das liegt an mir, wenn ich da mit nem totalen Deprigesicht sitze und nicht rede, wird wohl keiner auf die Idee kommen sich mit mir zu unterhalten und trotzdem rede ich mir dann oft hinterher ein die anderen wären blöd gewesen und was auch immer. Ich hätte so gerne eine Lösung für dich :(. In den letzten zwei drei Jahren habe ich mir eingeredet ich wäre Misanthrop und bräuchte keine Menschen, aber ich glaube das ist wohl auch nicht der richtige Weg. Lass es nicht so weit kommen, dass sich alles so festfährt wie bei mir! Nimm mich einfach als abschreckendes Beispiel (mittlerweile überlege ich mir zehnmal b ich ans Telefon gehe um mit irgend jemandem zu reden oder nicht).
    LG Minun

  • Hallo Marvin!!

    Du hast Recht, wenn du sagtst, wenn ich nicht unter Menschen bin, habe ich nicht so viel Angst und deshalb gehe ich nicht unter Menschen!! Deine Gedankengänge sind für mich schon nachvollziehbar, aber es wird immer schwerer wieder Menschen kennen zulernen!! Und das Einsam sein :loudly_crying_face: gefällt dir bestimmt auch nicht´, genauso wenig wie mir!!
    Ich kann dir leider auch kein richtigen Rat geben,da ich selbst gerne einen hätte!!
    Tut mir Leid deswegen!!

    Ich hoffe, du kannst deine Angst irgendwann überwinden und gehst dann wieder unter Menschen!!

    Lg Blacktears :wink:

  • Hi Marvin,

    mir geht es so ähnlich.....und was Minun geschrieben hat kann ich nur unterschreiben...
    Genauso empfinde ich wenn ich weg gehe.....wenn

    Ich war ja nun grad in Kur und dort ergaben sich die Kontakte wie von selbst.....anderen gehts auch nicht anders....

    Aber nun bin ich wieder zu Hause.....ich weiß nicht ob es dir hilft,aber ich habe dort fest gestellt, das ich doch nicht so langweilig bin,wie ich mich fühle......oder so unsympatisch oder was auch immer....

    Ich kenne das genauso,das durchspielen der Situationen.....bis man sich einredet,es ist alles schlecht und kann nur schlecht werden......und deshalb lehnt man jede Einladung ab.....ein Teufelskreis.....alles nur Angst....vor sich und anderen......

    Ich hab auch ein Beispiel aus der Kur.....ich war mit weg in einer Kneipe mit Tanz und so...ich tanze aus prinzip nicht.....alle waren lustig....dann kam von jemanden.: Hast du nie Lust aus dir rauszugehen? Du wirkst immer so traurig.....sofort fühlte ich mich nicht mehr zugehörig zu der Gruppe......Ich sagte : Nein! ich brauch das nicht! Ab dem Moment wollte ich eigentlich nur noch gehen..... Hm......irgendwie wird imer ein bestimmtes Verhalten erwünscht....aber ich denke man sollt zu sich selbst sehen.....schwer, ich weiß.....

    Ich selbst versuche diesen Teufeskreis zu durch brechen, ich weiß nur noch nicht wie.....

    Ich denke ich konnte dir nicht weiterhelfen,aber du sollst wissen das es anderen genauso geht....

    lg desty

  • Hi Marvin.

    Mir ging es lange, lange Zeit auch so, dass ich eine Einladung nach der anderen ausschlug, bis irgendwann gar keine mehr kam. Ich tat dies, um sämtlichen Situationen aus dem Weg gehen zu können, wo ich mich irgendwie peinlich benehmen könnte oder eben nicht so bin, wie die anderen es gerne von mir hätten.

    Irgendwann hatte ich diesen Zustand dann mal satt. Unter anderem durch dieses Verhalten war ich in meine Depression hineingerauscht und das ertrug ich auf die Dauer nimmer. Also habe ich angefangen raus zu gehen. Erstmal gar Net aus mir selber, sondern zumindest mal aus dem Haus. Ich musste mich jedesmal neu entscheiden, aber es fiel mir mit der Zeit immer leichter, denn es passierte ja nichts, die Leute fragten mich danach wiede, ob ich Net mitkommen wolle. Das aus mir selbst rausgehen kam dann mit der Zeit von alleine.
    Mittlerweile ist es so, dass ich mich sehr häufig fürs rausgehen entscheide, und nicht mehr daheim bleibe.
    Klar, ich muss mich immer noch entscheiden, aber die Entscheidung fällt ir immer leichter.

    Und was hat mir nun dabei geholfen? Klar, der eigene Wille, was an der Situation zu verändern. Aber auch mein Therapeut, mit dem ich mich immer wieder aufs Neue an die Situationen erinnern konnte, in denen es mir geglückt war, in denen ich zusammen mit anderen Spaß hatte und woraufhin die anderen auch wieder Zeit mit mir verbringen wollten.

    Das hilft mir auch noch heute. Dass ich mich jedesmal frage, wovor ich eigentlich Angst habe, was schlimmstenfalls passieren kann und dass ich mich an all die vergangenen Situationen erinner, in denen es ja auch funktioniert hat.

    Vielleicht kannst du damit ja was anfangen,

    Lieben Gruß,
    Tini

  • Ihr habt in allem recht. Helfen könnt ihr mir nicht. Beruhigt bin ich das ich nicht der einzige bin auch wenn das natürlich nicht für uns spricht. Im Moment fühle ich mich leider unfähig irgendetwas daran zu ändern selbst wenn ich wollte . Ich weiss nicht wo ich die Energie hernehmen soll um mich dazu aufzuraffen wieder auf andere zuzugehen, es erscheint mir wie ein Ding der Unmöglichkeit. Etwas das nicht in meinem Wirkungsbereich steht. Ich sehe alles von vornerein zum Scheitern verurteilt was ich in dieser Richtung machen will. Ratschläge kann man wohl wirklich zuhauf geben aber umsetzen?

    destiny Oh ja das wurde mir auch mal gesagt weshalb ich immer so traurig schaue auch auf einer Party, ist schon was her aber erinnern tue ich mich als ob es gestern gewesen wäre. Wusste überhaupt nicht was ich erwidern sollte ich sah wohl aus als ob ich in nen Schauer geraten wär.

    @Minu Natürlich darfst du dich zu Wort melden sogar sehr gerne :). Wie aus diesem Teufelskreislauf ausbrechen? das ist eine gute Frage. Leider bin ich grad auf dem besten Weg auch ein abschreckendes beispiel zu werden :frowning_face:

    tini Es freut mich das du irgendwann einfach die Schnauze vollhattest vom Allein sein. Und dann auch den Mut gefunden hast das durchzusetzen. Es ist vielleicht eine gar nicht so verkehrte Idee auch die positiven Momente sich zu merken sofern vorhanden?! Diese vergesse ich in der tat sehr viel schneller als die negativen.

    Blacktears Meine einzige Hoffnung ist im Moment das es mir irgendwann wie Tini geht und ich irgendwann wieder freiwillig vor die tür gehe um andere Menschen zu treffen einfach aus mir selbst heraus. Im Moment geht das leider nicht.

    Liebe Grüße Marvin

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